Risiko- und protektive Faktoren

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1 Risiko- und protektive Faktoren Risikofaktoren Eltern konsumieren Drogen Familiäre Probleme Früher erster Konsum Niedrige Selbstkontrolle Sensation seeking Stress Deviante peers Vorhandensein von Drogen Desorganisierte Nachbarschaft Genetische Faktoren Protektive Faktoren Unterstützung (emotional, instrumentell) durch Familie Hohe Selbstkontrolle Elterliche Aufsicht Wahrnehmung der Schädlichkeit von Drogen Konventionelle Einstellungen Gute Mitarbeit in der Schule Kriminologie II WS Page 1

2 Zusammenfassung Drogenkonsum Cannabis ist seit den 1960er Jahren beständig die am häufigsten konsumierte Droge Heroin, Kokain, Crack, Amphetamine treten selten auf (allerdings sind vor allem Heroin- Crack- und Kokainkonsumenten in allgemeinen Bevölkerungsbefragungen schwer zu erreichen) Cannabis wird häufig nur einmal oder gelegentlich konsumiert, der Problemgebrauch (häufiges bis tägliches Konsumieren) betrifft eine kleine Gruppe Legale Drogen (Alkohol, Tabak) sind demgegenüber die am häufigsten verbreiteten (abhängig machenden) Substanzen Kriminologie II WS Page 2

3 Prohibitionsmodell Angebotsreduzierung durch Eradikationsprogramme (Vernichtung der Pflanzen) Alternativen für Herstellung/Anbau Beschlagnahme von Drogen Bestrafung des Handels Nachfragereduzierung durch Bestrafung des Konsums (Zwangs-)Behandlung des Konsumenten Präventive Programme Kriminologie II WS Page 3

4 Strafrechtliche Prohibition Schwarzmarkt Preise steigen (Transaktionskosten: Risiko) Erwartungen Neueinstieg/Erstkonsum wird verhindert wegen zu hoher Einstiegskosten Fortsetzung des Konsums wird verhindert wegen zu hoher Kosten Bedingung: Elastizität in der Nachfrage Bei fehlender Elastizität: Nachfrage bleibt bestehen Kriminologie II WS Page 4

5 Konsequenzen des Schwarzmarkts Hohe Preise Beschaffungskriminalität Prostitution Kleinhandel mit Drogen/Vermittlung Beschaffungsprobleme offene/geschlossene Drogenszenen Zeitaufwand (Kosten der Beschaffung) Kriminologie II WS Page 5

6 Konsequenzen der Beschaffungsprobleme Soziale Verelendung Konsum unter Schwarzmarktbedingungen sofortiger Konsum unhygienischer Konsum risikoreicher Konsum (Überdosierung) Physische Verelendung Kriminologie II WS Page 6

7 Drogenelend Kriminologie II WS Page 7

8 Entwicklung der polizeilich registrierten Drogendelikte ) Cannabis Heroin Kokain Kriminologie II WS Page 8 0

9 eschlagnahmte Mengen Heroin und Kokain in kg Heroin Kokain Kriminologie II WS Page 9

10 Entwicklung der Drogentoten Kriminologie II WS Page 10

11 Vom Abstinenzansatz zur Schadensminimierung 1971 Revision des BtMG (Cannabis) 1981 Heroin-Gesetz : Behandlung anstatt Strafe ab 1985 Debatte zu Aids, intravenösem Heroingebrauch und Schadensreduzierung ab 1985 langsame Einführung von Methadonprogrammen angesichts zunächst starkem Widerstand der Ärzteverbände ab 1990 Einführung von Spritzentauschprogrammen 1991 BGH Entscheidung zur Verschreibung von Ersatzstoffen durch einzelne Ärzte 2012: ca in Substitutionsbehandlung 1992 Formell wird Spritzenaustausch aus dem Bereich der Strafbarkeit des 29 BtMG herausgenommen Ab Mitte 90er Jahre: Einführung von Konsumräumen (Frankfurt) 1999 Beschluss der Bundesregierung, Heroinabgabe-Experimente durchzuführen 2000 Gesetzgebung erlaubt die Einrichtung von Konsumräumen März 2002 Beginn der Heroinverschreibung in Bonn 2009 Änderung des BtMG; Heroin wird zum verschreibungspflichtigen Betäubungsmittel Kriminologie II WS Page 11

12 Schadensminimierung Angebotsreduzierung im Wesentlichen wie Prohibitionsmodell Nachfragereduzierung Prävention (Aufklärung, Beratung) Maßnahmen gegen Sekundärprobleme des Drogenkonsums» Spritzenaustausch» Fixerstuben Niedrigschwellige Angebote» Methadon-Abgabe» Heroinverschreibung Kriminologie II WS Page 12

13 Heroinverschreibung in Deutschland Ca Patienten Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München, Karlsruhe, Bonn Ziele der (Arzneimittel-) Studie Stabilisierung der Gesundheit und des Sozialen Integration von Heroinkonsumenten in das Behandlungssystem Motivation für drogenfreie Behandlung Beantwortung der Fragen Kann das Risiko von Heroin bei ärztlicher Abgabe kontrolliert werden? Soll Heroin zum verschreibungsfähigen Medikament werden? Dauer 3-4 Jahre/Abschlussberichte Änderung des Betäubungsmittelgesetzes: Heroin kann verschrieben werden Kriminologie II WS Page 13

14 Teilnahmebedingungen 1. Mindestalter 23 Jahre 2. Dauer der Abhängigkeit > 5 Jahre 3. Hauptdiagnose: Heroinabhängigkeit 4. Täglicher Heroinkonsum (intravenös) oder riskanter Heroinkonsum während Methadonbehandlung 5. Schwere Erkrankung (HIV oder Hepatitis) oder psychiatrisches Problem oder schwere soziale Marginalisierung (z.b. keine anderen sozialen Kontakte als Drogenkontakte) 6. Keine Teilnahme an Drogenbehandlung während der letzten 6 Monate oder keine Wirkung von Methadonbehandlung (permanenter Gebrauch von Heroin/Crack) 7. Fähigkeit zur Teilnahme an der Studie 8. Freiwillige Teilnahme 9. Patient hält sich bereits seit mindestens 12 Monaten am Ort des Heroinexperiments auf Kriminologie II WS Page 14

15 Experimentelle Untersuchung von Heroinabgabe Methadonabbrecher 1. Jahr N=1032 Durch Behandlungssystem nicht erreichbare Heroinabhängige Heroin + Case Management Heroin + Drogenberatung Methadon + Case Management Methadon + Drogenberatung Heroin + Case Management Heroin + Drogenberat ung Methadon + Case Management Methadon + Drogenberatung Heroin + Case Managem ent Heroin + Drogenb eratung 2. Jahr N=434 Heroin + Case Manag ement Heroin + Drogenb eratung Methadon Gruppe kann auf freie Heroinplätze wechseln Kriminologie II WS Page 15

16 Ergebnisse des Heroinexperiments 1. Phase: 12 Monate Abbruchquote: Heroin 33%, Methadon 61% Kontakte zur Drogenszene: Heroin 50%, Methadon 60% M Straftaten 1 Jahr vor und während Experiment: Heroin 77/27, Methadon 80/50 Reduzierung Beigebrauch illegaler Drogen: Heroin 69%, Methadon 55% Weniger Gesundheitsprobleme 2. Phase: 24 Monate Insbesondere Verbesserung der Arbeitsfähigkeit Höhere Quote von berufstätigen Personen Kriminologie II WS Page 16

17 Polizeilich registrierte Kriminalität von Heroinkonsumenten vor und nach der Aufnahme in die Schweizer Heroinversuche Registrierte Straftaten pro Heroinkonsument Referenzzeitraum Vor Aufnahme Nach Aufnahme 12 Monate 2,3 0,8 18 Monate 3,4 1,3 Quelle: Killias, M., Rabasa, J.: Monatsschrift für Kriminologie 1998, S. 8. Kriminologie II WS Page 17

18 Prävalenz von Opfererfahrungen vor Aufnahme und nach Aufnahme in die Heroinabgabe Schweizer Heroinversuche Art des erlittenen Delikts 6 Monate vor 6 Monate nach 12 Monate nach Raub Körperliche Angriffe Sexuelle Angriffe Betrug bei Drogenkauf Diebstahl (Geld) Diebstahl (Zweiräder) Quelle: Killias, M., Rabasa, J.: Monatsschrift für Kriminologie, 1998, S. 7. Kriminologie II WS Page 18

19 Legalisierung und Cannabis Cannabis und medizinische Behandlung ttel/erlaubnis/_artikel.html Urteil des VG Köln vom 22. Juli 2014: Eigenanbau zur medizinischen Verwendung kann genehmigungsfähig sein Cannabis als Genussmittel Unterschiedliche Abgabemodelle Ähnlich der Alkohol-, Tabakabgabe Ähnlich der Medikamentenabgabe Konsequenzen Abnahme der Sekundärprobleme? Zunahme des Drogenkonsums? Kriminologie II WS Page 19

20 Das niederländische Modell Coffee Shops und die Tolerierung von Verkauf und Kauf von Cannabis Ziel: Trennung von Cannabis- und Heroinmärkten Rechtliche Grundlage Opportunitätsgrundsatz (der Strafverfolgung) Entscheidung von Bürgermeister, Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft» Kein Verkauf an Minderjährige, kein Verkauf harter Drogen, keine Werbung, nicht mehr als 5 Gramm pro Verkauf/Tag, 500 Gramm Obergrenze Vorrat, kein Verkauf an Ausländer (seit 1. Januar 2013) Problem der Versorgung der Coffee Shops mit Drogen Herstellung, Anbau und Ankauf 20 Kriminologie II WS

21 Zeit Online 29. November 2013 Kreuzberg beschließt Deutschlands ersten Marihuana- Laden Das Berliner Bezirksparlament hat den ersten Schritt hin zur Eröffnung eines Coffeeshops genehmigt. Der legale Haschisch-Verkauf soll den Drogenhandel eindämmen 3 Erlaubnis zum Verkehr mit Betäubungsmitteln (1) Einer Erlaubnis des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte bedarf, wer 1. Betäubungsmittel anbauen, herstellen will. (2) Eine Erlaubnis für die in Anlage I bezeichneten Betäubungsmittel kann das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nur ausnahmsweise zu wissenschaftlichen oder anderen im öffentlichen Interesse liegenden Zwecken erteilen. Kriminologie II WS Page 21

22 Die Versorgung der Coffee Shops Tolerierung/Legalisierung von Anbau/Produktion und Internationales Recht Interpretation der Konventionen von 1961 und 1988 Die Konventionen erlauben medizinische und wissenschaftliche Nutzung Coffee shops werden toleriert im Interesse von Gesundheitsschutz Dies deckt sich nicht mit medizinischer Nutzung Können die Konventionen so interpretiert werden, dass Gesundheitsschutz (und Hanfanbau) unter medizinische Nutzung fallen? 22 Kriminologie II WS

23 Wiener Konvention 1969 Article 31 General rule of interpretation 1. A treaty shall be interpreted in good faith in accordance with the ordinary meaning to be given to the terms of the treaty in their context and in the light of its object and purpose. Article 26 Pacta sunt servanda Every treaty in force is binding upon the parties to it and must be performed by them in good faith. Keine Bindung an den reinen Wortlaut; Kontext, Sachverhalt und Zweck müssen berpcksichtigt werden 23 Kriminologie II WS

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