brand eins 18. Jahrgang Heft 02 Februar ,50 Euro C brandeins Wirtschaftsmagazin GEHEN WEGE NEUE Schwerpunkt Karriere
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- Hilko Dieter
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1 brand eins 18. Jahrgang Heft 02 Februar ,50 Euro C brandeins Wirtschaftsmagazin NEUE WEGE GEHEN Schwerpunkt Karriere
2 neomatik von NOMOS Glashütte: Uhren mit dem Automatikwerk der nächsten Generation. Hauchdünn, höchst präzise jetzt neu im besten Fachhandel. Mehr unter nomos-glashuette.com, nomos-store.com.
3 EDITORIAL Oben ist nicht mehr vorn Foto: Heji Shin Es ist eines der beliebtesten Klischees jener Generation, die seit einiger Zeit ins Arbeitsleben drängt: Sie sei freizeitorientiert, schätze Work-Life-Balance mehr als Statussymbole und nehme die Familie wichtiger als den Arbeitsplatz. Karriere? Nein danke. Und was dann? Dann sind wir an einem Punkt, an dem zwei Linien sich kreuzen. Denn während sich der gut ausgebildete und begehrte Teil des Nachwuchses Selbstverantwortung nicht mehr mit Geld und Titel abkaufen lässt, müssen sich auch die Unternehmen verändern, weil ihre starre Ordnung nicht mehr in die Zeit passt. Der stete Aufstieg ist ein Versprechen von gestern, die Karriereleiter liegt flach oder knickt zwischendurch ab. Und was ist mit jenem Aufstiegswunsch, der so lange so schöne Erfolge gezeitigt hat? Den gibt es immer noch, er sieht nur anders aus. Dass es mit dem Wandel ernst wird, ist in Konzernen mittlerweile spürbar. Für die junge Generation, sagt Wilfried Porth, Personalvorstand bei der Daimler AG, sind Hierarchien kein Thema mehr. Selbst in den großen Anwaltskanzleien, die lange als veränderungsresistent galten und Überarbeitung zu ihrem Markenzeichen gemacht haben, weht ein sanfter Wind der Veränderung. Ob er zum Sturm wird, ist unter Experten umstritten, wohin er wehen könnte, ist in Skandinavien zu sehen: Dort scheint das Berufsleben selbst für Eltern entspannt und Mitsprache eine Art Arbeitsrecht zu sein (S. 36, 112, 22, 126). So ähnlich also wie bei der Softwarefirma Adjust, wo die inzwischen zigfach vermessene Generation Y Umsatz macht. Zwei Beobachtungen sind wichtig: Nur weil jemand keinen Titel braucht, fehlt es ihm noch lange nicht an Ehrgeiz. Und: Billiger sind die Neuen nicht, sie fordern nur einen anderen Preis. Aber haben solche gern demokratisch genannten Arbeitskulturen überhaupt eine Chance? Stefan Kühl, Soziologieprofessor und Berater, hat das schon zu Zeiten der sogenannten New Economy bezweifelt. Am Beispiel des Ingenieurbüros HHP erklärt er, warum HHP-Chef Stefan Truthän bleibt dennoch bei seinem Konzept. Ganz ausgemacht ist jedenfalls noch nicht, wie die Organisation der Zukunft aussehen soll, nur eines ist für die drei Interimsmanager, mit denen wir sprachen, klar: Die alte Konzernstruktur ist ein Auslaufmodell, zumindest für engagierte Leute. Das sieht der einstige Puma-Chef Franz Koch vermutlich ähnlich (S. 46, 88, 76, 82). Ein einheitliches Bild ist sowieso unmöglich, wenn es um das Arbeitsleben geht, das eben auch Leben ist. Das ist bunt und vielfältig, aber auch fordernd und brutal. Der Wunsch nach Titeln mag sich abschwächen, der Wunsch nach Aufstieg, verstanden als Verbesserung des Lebens, sicher nicht. Dafür sorgen die Zuwanderer genauso wie all die anderen, die schlecht gestartet oder irgendwann ins Straucheln gekommen sind. Aber auch ihnen hilft, wenn mehr mit Möglichkeiten und weniger mit starren Regeln gearbeitet wird (S. 68, 52, 130). Karriere, dem Wortsinn nach schlicht Fahrstraße, war lange gleichbedeutend mit dem Kampf um die nächste Position. Inzwischen wird Aufstieg anders definiert. Karriere bedeutet für mich, sagt zum Beispiel die Interimsmanagerin Natalia Lee, die Entscheidungsgewalt darüber zu haben, was ich mache und wie ich es mache. Das könnte doch ein Ansporn sein. Gabriele Fischer, Chefredakteurin, gabriele_fischer@brandeins.de Redaktion brand eins, Speersort 1, Hamburg brandeins.de, facebook.com / brand.eins, twitter.com / brandeins BRAND EINS 02/16 3
4 INHALT Inhalt Illustration: Anne Vagt 82 War früh Chef eines Konzerns: Franz Koch Foto: Oliver Helbig 94 Erforscht das Thema Nachfolge: Dominique Otten-Pappas Foto: Felix von der Osten 6 Mikroökonomie: Ein Schmied im Kosovo 8 Die Welt in Zahlen 10 Das geht: Schon voll? 12 Markenkolumne: Zimmerli 14 Ökonomie der Elemente: Beryllium 16 Wirtschaftsgeschichte: Lange Leitung 18 Blick in die Bilanz: Fintech-Märchen a Schwerpunkt Karriere 20 Prolog 22 Aufwärts, abwärts, seitwärts Die Karriere ist tot, es lebe die persönliche Lebensplanung. Eine Collage von Dirk Böttcher 30 Und was machst du so? Berufsorientierung war langweilig die Internetplattform Whatchado hat das geändert Von Anika Kreller 36 Anpassung an die Wirklichkeit Warum die Generation Y ein Segen ist und er Zuwanderer gewinnen will, sagt Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth Christoph Koch 42 Liken oder forschen? Müssen auch Wissenschaftler netzwerken? Antworten von Jakob Vicari 46 Auf der Durchreise Was eine Firma Angestellten bieten muss, wenn es kaum Aufstiegsmöglichkeiten gibt, zeigt am Beispiel von Adjust Mischa Täubner 52 Lockruf aus Wuppertal Gute Mitarbeiter sind rar. Daher gibt der Zangenhersteller Knipex auch jenen eine Chance, die sonst durchs Raster fallen Von Sarah Mühlberger 58 Alles im grünen Bereich Persönlichkeit statt Noten: Was beim Maschinenbauer Trumpf zählt, weiß Silke Weber 62 Es gibt keine aussichtslosen Fälle Das sagt der Personalberater Josef Blatt, dessen Job es ist, scheinbar unlösbare Probleme zu lösen Von Dorit Kowitz 68 Auf die Plätze, fertig, los! Firmen suchen Fachkräfte, Flüchtlinge Arbeit zusammen bringt sie ein Hamburger Mentoren programm, vorgestellt von Patricia Döhle 76 Heute hier, morgen dort Spiel auf Zeit: Drei Interimsmanager berichten über ihren Berufsstand. Protokolle von Christian Sywottek 82 Nach dem Spiel ist vor dem Spiel Hoch eingestiegen, früh ausgestiegen: die Geschichte des Ex-Puma-Chefs Franz Koch Von Holger Fröhlich 88 Demokratie und Wandel Darüber sprach der Unternehmer Stefan Truthän mit dem Soziologen Stefan Kühl, moderiert von Peter Laudenbach 4 BRAND EINS 02/16
5 INHALT 30 Träumte von einem Poesiealbum für Berufe: Ali Mahlodji, Mitgründer von Whatchado Foto: David Payr 94 Familienbande Was es bedeutet, Chef im elterlichen Betrieb zu werden, erzählt Dominique Otten-Pappas vom Institut für Familienunternehmen Mathias Irle 100 Ich bin s! Ein Report über die Kunst des Bewerbens von Alexander Krex 104 Modernes Handwerk Kann man Popstar lernen? Die Akademie Deutsche Pop verspricht es. Umgehört hat sich dort: Andreas Molitor 112 Auf der Galeere Zeit ist Geld: Das gilt vor allem in Wirtschaftskanzleien. Einblicke in die Branche von Constantin van Lijnden 118 Uni mit Mission Elite-Hochschule macht sich für Menschenrechte stark. Ein Porträt der Central Europe University in Budapest von Kilian Kirchgeßner 126 Beweis es mir! Junge Schweden werden nicht gern Chefs. Wieso, sagt der Berater Jörgen Kihlgren Matthias Hannemann 130 Es begann in Santa Fu Aus dem Drogenhandel ins Sozial- Business. Die Geschichte des Volkert Ruhe erzählt Mischa Täubner 138 Spot an! Sicher dank intelligenten Lichts. Den Prototyp stellt vor: Frank Dahlmann 140 Richtig leben Die Wahrheit kennt kein Geschlecht, sagt unsere Kolumnistin Mercedes Lauenstein 142 Leserbriefe 144 Leserservice und Impressum 146 Letzte Seite: Wer hat s gesagt? Das brand eins-gewinnspiel a Den Schwerpunkt gibt es als Hörversion unter BRAND EINS 02/16 5
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