Bio und regionale Kompetenz: Vielfalt in der Natur mehr Vielfalt an regionalen Produkten
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- Daniel Burgstaller
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1 Bio und regionale Kompetenz: Vielfalt in der Natur mehr Vielfalt an regionalen Produkten Förderung regionaler Produkte in Deutschland: was funktioniert und ist effizient (?) H. Kögl, Universität Rostock
2 Gliederung 1. Wohlfahrtstheoretische Begründung für Politik - Intervention auf Produktmärkten 2. Kriterien der wissenschaftlichen Evaluation von politischen Maßnahmen 3. Begriff und Verständnis von regionalen Lebensmitteln 4. Das Untersuchungsmaterial 1. Ökologische Effizienz 2. Ökonomische Effizienz 3. Produktqualität und andere Zusatznutzen 5. Schlussfolgerungen 2
3 Wohlfahrtstheoretische Begründung der öffentlichen Förderung regionaler Lebensmittel Das Argument Marktversagen Ungünstige Marktstrukturen hindern Erzeuger und Verbraucher daran, über Vorteile bzw. besondere Qualitäten regionaler Produkte zu kommunizieren Das Argument positiver Externalitäten Ökologische Vorteile Positive regionale Wertschöpfungseffekte Positive soziale und kulturelle Effekte 3
4 Programmevaluation als Hilfe zur Beurteilung von Politikintervention Evaluationsforschung beinhaltet die systematische Anwendung empirischer Forschungsmethoden zur Bewertung des Konzeptes, des Untersuchungsplanes, der Implementierung und der Wirksamkeit sozialer Interventionsprogramme (BORTZ, DÖRING 2003) Die Qualität einer Evaluation wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu gehören Zielexplikation, Abstimmung mit der Intervention, das methodische Vorgehen und die verfügbaren Ressourcen für die Evaluation (SCHMIDT, 2009) 4
5 Regionale Lebensmittel als Forschungsthema 5
6 Begriff und Verständnis von regionalen Lebensmitteln 6
7 Aggregierte Darstellung der regionalen Versorgungslage von Berlin-Brandenburg Bevölkerung: 5,94 Mio. Ha LF : 1,33 Mio. ca. 0,22 ha / Kopf; Selbstversorgung gemessen in Getreideeinheiten ca. 93% Vilm,
8 Regionale Verteilung der befragten Projekte und Initiativen(N=144; mittlerer Projektbeginn 1998) 8
9 Herkunft der Fördermittel (N=144) 22% 11% 3% Landesprogramme Regionen Aktiv 5% 19% Leader 14% 8% 5% 13% GAK/AFP Naturschutz CMA Ziel 5b Sonderprog. "Plenum" Rest 9
10 Wichtigstes Projektziel 6,5% 22,3% Absatzerhöhung landw. Unternehmen der Region 47,5% Erhöhung Bekanntheitsgrad regionaler Produkte 23,7% Verbesserung Naturschutz sonstiges 10
11 Typisierung der Projekte nach Zielsetzung, Kooperationsform und Förderung 11
12 Beurteilung des Projekterfolges durch die Projektverantwortlichen (N=135, mittlere Note 2,5) 12
13 Umsatzentwicklung seit Projektbeginn (N=75, mittlere Zunahme 33%) 13
14 Statistische Erfolgsanalyse der bisherigen Förderung (ordinale Regression) Ein positiver Zusammenhang zwischen der Höhe der finanziellen Projektförderung/dem Typ des Förderprogramms und dem Projekterfolg (Umsatzentwicklung oder subjektive Einschätzung) kann mit dem vorliegenden Material statistisch gesichert nicht nachgewiesen werden. Einen statistisch gesicherten Einfluss auf den Projekterfolg haben aber die Variablen Anzahl der kooperierenden Mitglieder, Qualität der erhaltenen Beratung, Vorhandensein von Bioprodukten im Sortiment 14
15 Vereinfachte schematische Lebenswege für Brot; weiße Felder kennzeichnen Variationen (Quelle: IFEU 2009) 15
16 Klimagasbilanz für Brot in unterschiedlichen Distributionssystemen 16
17 Klimagasbilanz für Kopfsalat in unterschiedlichen Distributionssystemen 17
18 Beschreibung von unterschiedlichen Produktions- und Distributionssystemen für Brot 18
19 Wertschöpfung der Landwirtschaft im Getreideanbau (Quelle: BMELV, Testbetriebsnetz) 19
20 Wertschöpfung je kg Weizenbrot in unterschiedlichen Produktions- und Distributionssystemen (Erzeugung + Vermahlung + Bäckerei) 20
21 Problemanalyse der bisherigen Förderprogramme Der Wunsch von Erzeugern und Verbrauchern nach einer Regionalisierung der Nahrungsmittelversorgung leidet häufig an Problemen in der Definition der benutzten Regionalkonzepte und an Widersprüchen zwischen den Erwartungen und den tatsächlichen Gegebenheiten der Produkte. Innerhalb von regionalen Wertschöpfungsketten mangelt es häufig an effizienten Organisationsstrukturen, an der internen Kommunikation und an einem professionellen Management, insbesondere beim Marketing. 21
22 noch Problemanalyse der bisherigen Förderprogramme Positive ökologische Effekte treten bei regionalen Produkten -außerhalb des Biosegments -nicht automatisch auf, können aber durch zielgerichtetes Handeln erreicht werden und zwar insbesondere durch Einsparung von fossiler Energie und damit von Treibhausgasen. Ein wichtiger Akteur ist dabei der Endverbraucher. 22
23 Empfehlungen zur Gestaltung effizienter Förderprogramme Regionale Lebensmittel können Träger von Botschaften sein, die den Verbraucher darauf hinweisen, seine ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung wahrzunehmen. Insofern kann durch öffentliche Förderung ein Beitrag zum Gemeinwohl geleistet werden. Vor Beginn einer Förderung von Projekten regionaler Lebensmittelsysteme wäre es sinnvoll, einen Nachhaltigkeits- Checkvorzunehmen, der besonders Aspekte der Qualität, der ökonomischen Rentabilität, der sozialen Dimension und natürlich der Ökobilanz zu integrieren hätte. Mit der Gewährung der Förderung sollten Berichts-und Dokumentationspflichten verbunden werden, um nach innen und außen eine Erfolgskontrolle zu ermöglichen. 23
24 noch Empfehlungen zur Gestaltung effizienter Förderprogramme Die politische Förderung von regionalen Lebensmittelsystemen sollte sich auf einen begrenzten Zeitraum und auch dann nur auf Regionen beschränken, deren wirtschaftliche Entwicklung deutlich unter dem nationalen Durchschnitt liegt. Der Kern der Botschaft aus den Teilbereichen der Untersuchung ist aber der, dass die Förderpolitik für regionale Lebensmittelsysteme stärker als bisher auf die Produktqualität auszurichten ist. 24
25 25
26 Empfehlungen zur Verbesserung der Marktstellung regionaler Lebensmittelsysteme Stärkung der vertikalen und horizontalen Integration Akteure der Wertschöpfungskette Pflege und Ausbau der Absatzwege Handel und Kommunen Verbesserung der Produktqualitäten Erzeuger und Verarbeiter Verbraucherinformation Alle Akteure der Ketten, Politik, Verbände Berlin,
27 Rechtsformen der Projektträger 27
28 Kriterien zur Bildung von Projekttypen Projekttyp Ziele Kooperationsform Förderung N nicht monetär monetär/ nicht monetär Nicht monetär mehrfach ja 24 mehrfach nein 22 mehrfach ja 14 4 monetär einfach teilweise ja 14 28
29 Energiebilanz für Brot in unterschiedlichen Distributionssystemen 29
30 Energiebilanz für Kopfsalat in unterschiedlichen Distributionssystemen 30
31 Vereinfachte schematische Lebenswege für Kopfsalat; weiße Felder kennzeichnen Variationen (Quelle: IFEU 2009) 31
32 Legende zu Kopfsalat 32
33 33
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