11. Deutscher Seniorentag
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- Frauke Sabine Kneller
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1 11. Deutscher Seniorentag Veranstaltungsreihe»Reformbaustelle Rente«03. Juli 2015 Frankfurt a. M. Bilanz des»drei-säulen-modells«aus Rente, betrieblicher Altersversorgung und privater Altersvorsorge Dr. Johannes Steffen, Berlin
2 »Reformen«unter Rot-Grün 2001 ff Hintergrund: Demografische Entwicklung Sie begründet nach politischer Mehrheitsmeinung einen Anpassungsbedarf bei der gesetzlichen Rentenversicherung Leistungseinschränkungen Niveausenkung von 53% auf 43% (2030er) Vorrang der Beitragssatzstabilität (20% bis % bis 2030) Aufgabe des Ziels der Lebensstandardsicherung über GRV Drei-Säulen-Modell Mit der Erwartung / dem»versprechen«eines Ausgleich der Leistungseinschränkungen in der GRV durch betriebliche und/oder private Vorsorge (Lebensstandardsicherung im Drei-Säulen-Modell) Höhere Renditen aufgrund des Kapitaldeckungsverfahrens Insgesamt»kostengünstigere«Organisierung der Altersversorgung Entlastung der öffentlichen Budgets und der Arbeitgeber (Lohnnebenkosten)
3 »Reformen«unter Rot-Grün 2001 ff»riester-rente«staatliche Förderung (der Versicherten) Volle Grundzulage (154 ) / Kinderzulage (185 / 300 ) bei Prämienaufwand in Höhe von 4% des beitragspflichtigen Einkommens Steuerlicher Sonderausgabenabzug Beitragsfreiheit (KV / PV) in der Auszahlungsphase Betriebliche Altersversorgung (bav) Staatliche Förderung (der Versicherten / der Arbeitgeber) Steuer- und sozialabgabenfreie Entgeltumwandlung (bis zu 4% der jährlichen BBG der Rentenversicherung 2015 = ) Rechtsanspruch auf bav durch Entgeltumwandlung Einführung der Beitragszusage mit Mindestleistung der Arbeitgeber haftet nur noch für eine»nominale Null-Rendite-Garantie«auf die eingezahlten Beiträge Richtung: Überwiegend von Arbeitnehmern finanzierte bav
4 Entwicklung seit ,6 Mio. Rd. 17 Mio. ArbN mit bav-anwartschaften 16,3 Mio. ~ 60% der soz-verspfl. Beschäftigten ~ + 2,6 Mio. (2001) Rd. 13 Mio. Verträge werden mit Beiträgen bedient d.h. für rd. 20% der Verträge werden keine Beiträge geleistet Riester-Verträge bav-anwartschaften Das sind knapp 40% des auf 34,5 Mio. Personen geschätzten Kreises an Berechtigten. - Etwa 2/3 schöpfen die Zulage zu 90% bis 100% aus. Bei knapp 30% liegt der Grad der Ausschöpfung unter 75%.
5 Aufwand der Versicherten 2012 Riester-Rente 10,1 Mrd. EUR 2,8 7,3 Zulagen Eigenbeiträge Entgeltumwandlung: ca. 7,6 Mrd. EUR Beitragsausfälle SV: ca. 3 Mrd. EUR Entspricht rd. 20% des bav-gesamtaufwands West: 19% Ost: 38% Betriebliche AV 9,5 Mrd. EUR Zum Vergleich: 1%-Punkt RV-Beitragssatz Beitragseinnahmen Bundeszuschuss 11,490 Mrd. EUR 9,650 Mrd. EUR 1,840 Mrd. EUR
6 Erfasster Personenkreis und abgesicherte Risiken ~ 40% ~ 60% pav bav Seit 2002 idr NEIN Seit 2002 idr NEIN Senkung des Rentenniveaus um rd. 20% ( er) Abgesicherte Risiken: Alter Invalidität Todesfall Gesetzliche Rentenversicherung (100%) Alle versicherungspflichtig beschäftigten ArbeitnehmerInnen Darüber, ob die Niveausenkung bei der GRV der Höhe nach kompensiert wird, gibt der Grad der Verbreitung von bav und pav keinerlei Auskunft!
7 Rentenniveau (Versorgungsniveau) Verfügbare Standardrente Verfügbares Durchschnittsentgelt = 48,0% (2014) Verfügbare Standardrente ist die Regelaltersrente aus der allgemeinen Rentenversicherung mit 45 Entgeltpunkten ohne Berücksichtigung der auf sie entfallenden Steuern, gemindert um den allgemeinen Beitragsanteil zur Krankenversicherung und den Beitrag zur Pflegeversicherung (ohne Beitragszuschlag für Kinderlose) tatsächliche Beitragssätze zur KV/PV. Verfügbares Durchschnittsentgelt ist das Durchschnittsentgelt ohne Berücksichtigung der darauf entfallenden Steuern, gemindert um den durchschnittlich zu entrichtenden Arbeitnehmersozialbeitrag einschließlich des durchschnittlichen Aufwands zur zusätzlichen Altersvorsorge (Bruttoentgeltumwandlung zur bav und Eigenbeiträge zur geförderten pav) Sozialbeitragsquote nach VGR.
8 53% 52% 51% 50% 49% Gesamtversorgungsniveau nach Rentenzugangsjahr pav GRV 48% 47% 46% 45% 44% 43% Rechnung für Standardrente (45 Beitragsjahre zu Durchschnittsverdienst = 45 EP) Altersvorsorgeaufwand (Prämie) beträgt 4% jährlich kontinuierliche pav seit 2002 Verzinsung der Riester-Rente mit 4% p.a., Verwaltungskosten 10% Riester-Rente wird in der Auszahlungsphase wie GRV-Rente dynamisiert Für Rentenzugänge vor 2010 wird kein Riester-Vertrag unterstellt Ausweis der Riester-Rente erfolgt nur für das Jahr des Rentenzugangs Riester-Vertrag ohne Absicherung des Erwerbsminderungs- und Todesfall-Risikos 42% er Datenquellen: DRV Bund, RV in Zeitreihen, RV-Bericht der BuReg 2014, eigene Berechnungen
9 53% 52% 51% 50% 49% 48% 47% 46% 45% 44% 43% Gesamtversorgungsniveau während des Rentenbezugs nach Zugangsjahr Während der Zugang des Jahres 2028 auf ein Niveau von 50,6% kommt (44,4% + 6,2%), erreicht der Zugang des Jahres 2010 (53%) nur ein Niveau von 45,6% (44,4% + 1,2%) 42% Datenquellen: DRV Bund, RV in Zeitreihen. RV-Bericht der BuReg 2014, eigene Berechnungen Um die Niveau-Lücke zu schließen, müssten die Renditen und / oder der Prämienaufwand sehr viel höher ausfallen pav GRV 6,2% 7,4% 1,2% 44,4%
10 Finanzierung und Belastungsverteilung ~ 28% ~ 17% 11% ~ 6% + x% zur Absicherung der Risiken Invalidität und Todesfall ~ 26% ~ 13% ~13% Sicherungsniveau 11% 11% ~ 53% im Alter ohne Absicherung EM und Todesfall 2030 Mehr-Säulen Sicherungsniveau ~ 53% bei Absicherung von allen drei biometrischen Risiken 2030 GRV
11 Zusammenfassung und Fazit Durch die neue Alterssicherungspolitik kann Lebensstandardsicherung als systemisches Ziel grundsätzlich nicht mehr gewährleistet werden Hierzu mangelt es alleine schon an der dafür erforderlichen Deckungsgleichheit des erfassten Personenkreises Aber auch die Risiken Erwerbsminderung und Todesfall werden in der zweiten und dritten Säule nicht (adäquat) abgesichert Das zuvor alleine von der GRV gewährleistete Sicherungsniveau wird im Drei-Säulen-System nicht erreicht Der Paradigmenwechsel in der Alterssicherungspolitik macht eine adäquate Alterssicherung für ArbN zudem deutlich teurer Die Einkommensunterschiede im Alter können somit nicht nur nicht eingeebnet werden in Folge der Gewichtsverlagerung zu Lasten der GRV (zu Lasten solidarischen Ausgleichs) werden die Unterschiede größer
12 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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