g5e newsletter - juli 2014

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1 g5e - Newsletter Juli 2014 Liebe Leserin, lieber Leser! Herzlich Willkommen zur Ausgabe 07 / 2014 des g5e-newsletters für TCM-Ernährung. In dieser Ausgabe haben wir für Sie geplant: Ernährungstipp des Monats: Eine kleine Kräuterkunde Rezept des Monats: Kräutersalz aus dem eigenen Garten Aktuelle Vorträge, Seminare und Kochkurse finden Sie hier >> EineN TCM-ErnährungsberaterIn in Ihrer Nähe finden Sie hier >> Ernährungstipp des Monats: Eine kleine Kräuterkunde Einmal im Jahr mindestens gehe ich in den Garten und ernte Kräuter für einen ganz speziellen Zweck: mein geliebtes Kräutersalz. Es schmeckt jedes Mal ein bisschen anders, weil ich mir nie die genauen Mengen notiere und jedes Mal andere Mengen und verschiedene Kräuter da sind. Jedes Jahr kommen ein oder zwei oder mehr Kräuter dazu und jedes Jahr freue ich mich auf diese Tätigkeit. Der Vorteil am selbst gemachten Kräutersalz, ist der, dass es so schön grün bleibt, weil das Salz die Farbe der frischen Kräuter konserviert. Außerdem weiß man ganz genau, was drinnen ist. Durch die Verwendung von Kräutersalz statt reinem Salz, kann man den Salzkonsum etwas reduzieren und bringt zudem mehr Geschmack in die Speisen. Die verdauungsfördernde Wirkung vieler Kräuter kann man sich dabei auch noch zunutze machen. Heuer habe ich folgende Kräuter geerntet (am Bild Kräuterernte von links nach rechts und von oben nach unten): Rosmarin, Olivenkraut, Blutampfer, Salbei, Schnittlauch, Pfefferminze, Liebstöckel, Rotes Basilikum, Majoran, Koriander, Petersilie, Bohnenkraut und Orangenthymian. 1 von :38

2 Abb. 1: Kräuterernte, Foto: Mag. Lindenthal Rosmarin [Rosmarinus officinalis] Rosmarin passt sehr gut zu Lammfleisch, aber auch Rosmarin-Kartofferl sind etwas Besonderes. Durch sein kräftiges Aroma passt er sehr gut zu Fischen mit einem deutlichen Eigengeschmack, wie z.b. zu Schwertfisch oder Thunfisch. Eine italienische Focaccia ist ohne Rosmarin auch kaum vorstellbar. Abb. 2: Rosmarin, Foto: Mag. Lindenthal Chinesisch gesehen ist frischer Rosmarin dem Feuer-Element zugeordnet und ist, wie die meisten Gewürze, wärmend. Er tonisiert das Yang und das Qi und er bewegt das Blut und das Qi. Dadurch kann er therapeutisch sehr gut bei Verdauungsschwäche und Stagnation eingesetzt werden. Rosmarin wirkt besonders auf den Funktionskreis Herz und Leber. Westlich gesehen hat er ein adstringierende Wirkung und regt die Östrogenbildung an. Olivenkraut [Santolina viridis] Olivenkraut ist bei mir ein wichtiger Bestandteil im Kräutersalz, aber ich verwende es auch um Fisch einen besonderen mediterranen Touch zu verleihen. Es ist leicht herb und riecht und schmeckt nach frischen Oliven, passt daher ebenso, wie der Rosmarin, zu Fisch oder Fleisch mit starkem Eigengeschmack. Aber auch in Salaten schmeckt es sehr gut. Einfach mal ausprobieren. 2 von :38

3 Abb. 3: Olivenkraut, Foto: Mag. Lindenthal Das winterharte Kraut ist sehr pflegeleicht und kann daher auch in unserem Klima problemlos im Garten gezogen werden. Olivenkraut wirkt verdauungsfördernd, appetitanregend und beugt Blähungen vor. Es wirkt außerdem schleimlösend, entzündungshemmend und unterstützt die Funktionen des Herzens und der Atmung. Blutampfer [Rumex sanguineus] Der Blutampfer wird auch Hain-Ampfer genannt. Er eignet sich sehr gut für ein Pesto. Dafür entferne ich allerdings die roten Hauptblattadern. Blutampfer ist milder als sein Verwandter, der Sauerampfer, eignet sich aber nicht zum Kochen. Daher sollte man in immer erst kurz vor dem Servieren auf die Speisen geben bzw. frisch im Salat verwenden. Abb. 4: Blutampfer, Foto: Mag. Lindenthal Er wirkt blutreinigend, harntreibend und adstringierend und wird daher häufig für Frühjahrskuren verwendet. Aufgrund des hohen Oxalsäuregehaltes sollte er bei Nierenerkrankungen nicht angewendet werden. 3 von :38

4 Salbei [Salvia officinalis] Neben meinem Kräutersalz kommt er als Salbei-Butter über die Spaghetti. Ansonsten verwende ich ihn getrocknet als Tee bei Erkältungen und zum Gurgeln bei Halsentzündungen. Ein bekanntes Salbeigericht ist das italienische Saltimbocca, bei dem Kalbfleisch mit Schinken und Salbei kombiniert wird. Eine tolle Ergänzung zu Fisch ist ein Salbei-Risotto. Abb. 5: Salbei, Foto: Mag. Lindenthal Seine entzündungshemmende Wirkung ist schon sehr lange bekannt. In der TCM wird er als kühlendes, Hitze eliminierendes Kraut gehandelt. Er wirkt außerdem verdauungsfördernd und krampflösend. Salbei wirkt Wind-Hitze und Wind-Kälte vertreibend und kann somit bei Halsentzündungen und Erkältungen gut auch zum Gurgeln eingesetzt werden. Bei Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Nachtschweiß wirkt er kühlend. Vorsicht ist geboten in der Schwangerschaft und während der Stillzeit. Hier sollte er nicht angewendet werden. Schnittlauch [Allium schoenoprasum] Ein Salat ohne Schnittlauch kaum denkbar! Die Schnittlauchsauce, ein Sauerrahm-Dip mit Schnittlauch oder auch einfach nur ein einfaches Butterbrot mit frischem Schnittlauch ein Gedicht. Sein feines Aroma verfeinert unzählige Speisen. Die Blüten können ebenfalls mitgegessen werden und sind neben der Gaumenfreude auch optisch eine Bereicherung bei vielen Speisen. Den Schnittlauch immer in feine Röllchen schneiden und nicht hacken, da durch das Hacken zu viel vom Aroma verloren geht. 4 von :38

5 Abb. 6: Schnittlauch, Foto: Mag. Lindenthal Schnittlauch ist schleimlösend, harntreibend aber auch blutreinigend und enthält sehr viel Vitamin C. Er wird dem Metall-Element zugeordnet und ist von der thermischen Wirkung warm. Pfefferminze [Mentha piperita] Die häufigste Verwendung der Pfefferminze bei uns ist wohl der Tee. Dabei verfeinert sie sowohl Süßspeisen als auch pikante Gerichte. In der britischen, aber auch in der arabischen Küche wird die Minze weit häufiger verwendet. Erst kürzlich durfte ich ein Erbsenpüree mit frischer Minze verkosten wirklich ein Geschmackserlebnis. 5 von :38

6 Abb. 7: Pfefferminze, Foto: Mag. Lindenthal Chinesisch zählt sie zu den kühlenden Kräutern. Ihr Geschmack ist aromatisch, scharf und sie hat einen besonderen Bezug zur Lunge. Sie bewegt und reguliert das Qi. Daneben wirkt die Minze krampflösend und verdauungsfördernd. Liebstöckel, Maggikraut [Levisticum officinale] Liebstöckel, auch bekannt als Maggikraut, ist wohl das Suppenkraut schlechthin. Es sollte frisch verwendet werden, da es durchs Trocknen und Einfrieren sehr stark an Aroma verliert. Der Geschmack erinnert an Sellerie, nur etwas schärfer und mit einem Hauch von bitter. Abb. 8: Liebstöckel, Foto: Mag. Lindenthal 6 von :38

7 In der TCM ist es dem Metallelement zugeordnet und ist wärmend. Liebstöckel ist schleimlösend und bewegend und hat außerdem eine positive Wirkung auf den Magen. Er wärmt das Yang und löst Nässe auf. Während der Schwangerschaft sollte kein Liebstöckel verwendet werden. Rotes Basilikum, Basilikum [Ocimum basilicum] Es gibt viele verschiedene Basilikum-Arten und was wäre ein Sommer ohne Tomaten mit Mozzarella und viel frischem Basilikum. Ich habe immer mehrere Arten im Garten, meist das klassische Genoveser, aber auch eben hier die rotblättrige Sorte Opal und dann heuer noch Thai-Basilikum und Zimt-Basilikum. Leider waren die Pfanzerl noch zu klein zum Ernten. Abb. 9: Rotes Basilikum, Foto: Mag. Lindenthal Basilikum ist warm mit einem scharfen, leicht bitteren Geschmack und wirkt verdauungsfördernd, schweißtreibend und fiebersenkend. Daneben regt es die Testosteronbildung an. Es tonisiert das Yang und das Qi und bewegt und reguliert das Qi. Sein besonderer Herz-Bezug macht sich in seiner Shen-beruhigenden Wirkung bemerkbar. Majoran [Origanum majorana] Ebenfalls eine Pflanze aus dem Mittelmeerraum und in unserer heimischen Küche sehr viel verwendet ist Majoran. Majoran ist die Wildform, während der aus der gleichen Gattung stammende Oregano [Origanum hortensis] die Gartenform ist. Für Eintöpfe, Fisch, Fleisch und Suppen harmoniert Majoran sehr gut mit Thymian, Basilikum und Rosmarin und ist aus einem klassischen Spaghettisugo nicht wegzudenken. Ich verwende ihn über den ganzen Sommer frisch in diversen Gemüse- und Fleischpfannengerichten. Besonders harmoniert er mit Faschiertem. Aufgrund seiner häufigsten Verwendung trägt er auch den Namen Wurstkraut. 7 von :38

8 Abb. 10: Majoran, Foto: Mag. Lindenthal In der Chinesischen Medizin findet er bei Wind-Kälte-Erkrankungen Anwendung. Er wirkt schleimlösend, auswurffördernd aber auch verdauungsfördernd. Majoran reguliert und bewegt das Qi und beruhigt den Shen. Koriander [Coriandrum sativum] Frischer Koriander ist in vielen asiatischen und asiatisch angehauchten Gerichten zu finden. Nicht jedermanns Sache ist sein scharfer, kräftiger und leicht süßlicher Geschmack, der ins zitronenartige geht. Frisch verwendet hat er das stärkste Aroma. Abb. 11: Koriander, Foto: Mag. Lindenthal Koriander wirkt entgiftend, verdauungsfördernd und harntreibend. Er löst Nahrungsstagnation auf und tonisiert das Qi. Auch bei Erkältungen wirkt er positiv. Er hat einen besonderen Bezug zu Blase und Magen. Petersilie [Petroselinum crispum] 8 von :38

9 Die Petersilie ist zwar ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wird heute aber weltweit angebaut. Sie ist ein sehr vielseitig verwendetes Kraut. Bei uns kommt sie in die Suppe genauso wie in den Semmelknödel. Sie schmeckt aromatisch, leicht scharf und hat ein ebenso leichtes zitronenartiges Aroma. In der libanesischen Küche ist die Petersilie gemeinsam mit der Minze Hauptbestandteil im Taboulé, einem Salat aus Bulgur oder Cous Cous. Sie wird aufgrund ihrer krausen Blätter auch oft zum Garnieren verwendet. Abb. 12: Petersilie, Foto: Mag. Lindenthal Frische Petersilie wird in der TCM dem Element Holz zugeordnet. Sie hat einen besonderen Bezug zur Niere und wirkt diuretisch und verdauungsfördernd. Sie löst Nässe auf und wärmt das Yang. Petersilie wirkt Blut bewegend. Sie hat eine abortive Wirkung, weshalb sie in der Schwangerschaft kontraindiziert ist. Bei Nierenentzündungen sollte sie auch nicht angewendet werden. Bohnenkraut [Satureja hortensis] Bohnenkraut passt besonders gut in den Fisolen-Strudel. Sein pfeffrig-scharfer Geschmack erinnert etwas an Thymian. Das liegt am Thymol, das ätherische Öl, welches auch im Thymian enthalten ist. Es ist das bevorzugte Kraut zum Bohnen Kochen. Seine verdauungsfördernde Wirkung macht sich hier besonders bemerkbar. 9 von :38

10 Abb. 13: Bohnenkraut, Foto: Mag. Lindenthal Daneben wirkt Bohnenkraut bei Wind-Kälte-Erkrankungen und bei Verdauungsschwäche. Bohnenkraut hat einen besonderen Bezug zur Lunge und tonisiert das Yang, im speziellen das Nieren-Yang. Thymian [Thymus vulgaris] Beim Thymian gibt es unzählige Arten. Ich habe den besonders aromatisch riechenden Orangenthymian im Garten. Verwenden kann man ihn fast überall, für Fleisch, Fisch, Saucen, Eintöpfe und vor allem in der italienischen Küche. Abb. 14: Orangenthymian, Foto: Mag. Lindenthal Er hat wie das Bohnenkraut einen besonderen Bezug zur Lunge und wirkt auswurffördernd und hustenstillend. Da er daneben schleimlösend, krampflösend und antibakteriell wirkt, ist er das bevorzugte Kraut bei Wind-Kälte- und Schleim-Kälte-Erkrankungen. Daneben wirkt er durchblutungs- und verdauungsfördernd. 10 von :38

11 Literaturnachweis: BLARER ZALOKAR, U., VON BLARER, P. (2010), Praxisbuch Westliche Heilkräuter und Chinesische Medizin, Schiedlberg, Bacopa Verlag. Unser Rezept des Monats: Kräutersalz aus dem eigenen Garten Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre TCM-ErnährungsberaterIn, die auch überprüfen kann, ob dieses Rezept für Sie ideal ist und es bei Bedarf abwandelt! Kräutersalz aus dem eigenen Garten Zutaten (für gut ½ kg Salz) Menge Zutat Element Thermik 1 Schüssel frische Kräuter aus dem Garten je nach Kraut je nach Kraut ½ kg grobes Meersalz Wasser kalt Zubereitung Die Kräuter waschen und die Blätter von den Stängeln zupfen bzw. abrebeln. Vor allem bei Thymian, Majoran, Rosmarin, Olivenkraut und Salbei sollte man nur die Blätter verwenden, da diese das meiste Aroma haben. Die Kräuter gut trockentupfen, dann dauert das trocknen später auch nicht so lange. Die so vorbereiteten Kräuter und das Salz in einen leistungsstarken Mixer geben (beispielsweise im Thermomix 10 Sek./Stufe 10) und zerkleinern. Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und bei 100 C ca. 1 Std. trocknen. Dabei einen Kochlöffelstiel in die 11 von :38

12 Backofentür klemmen, damit der entstehende Dampf entweichen kann. Vor dem Weiterverarbeiten sollte das Kräutersalz wirklich komplett durchgetrocknet sein. Dieses noch einmal in den sauberen und komplett trockenen Mixer geben und pulverisieren (im Thermomix: 5 Sek./Stufe 10), in einen Salzstreuer füllen und genießen. Guten Appetit! Besuchen Sie uns auch auf unserer Website Dieser kostenlose Newsletter erscheint 1x pro Monat mit interessanten TCM-Infos, dem Rezept des Monats und den laufenden Terminen für Vorträge und Seminare in Ihrer Nähe. Wenn Ihnen der Inhalt unseres TCM-Ernährungs-Newsletters gefällt, dann bitte empfehlen Sie uns weiter. Am Besten, Sie lassen sich für unseren Newsletter vormerken >> Alles Liebe und viel Erfolg mit der TCM-Ernährung! Ihre g5e Medieninhaber Verein g5e - Gesellschaft für Ernährung nach den Fünf Elementen Vereinssitz: Brückengasse 4, 1060 Wien Autorin Newsletter Mag. Susanne Lindenthal, TCM-Ernährungsberaterin weitere Infos unter Hinweis: Diese Maßnahmen dienen der Gesundheitspflege und stellen keine Heilbehandlung dar. Dementsprechend ist die Ernährungsberatung kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung! 12 von :38