Die Ökonomie von Glücksspielen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Die Ökonomie von Glücksspielen"

Transkript

1 Die Ökonomie von Glücksspielen Teil V: Soziale Kosten Dr. Ingo Fiedler

2 Einleitung Berechnung von sozialen Kosten als junges Teilfeld der Ökonomie mit unausgereifter Methodik Verschiedene Konzepte führen zu verschiedenen Ergebnissen Missverständnisse und Nicht-Vergleichbarkeit von Studien Probleme erschwert durch nicht Offenlegung von Annahmen und Konzepten sowie implizit (und falsch) definierten Begriffen Zuordnung als sozialer Kostenfaktor oftmals ad-hoc und nicht begründet Insbesondere für Studien zu den sozialen Kosten von Glücksspielen Für den Hinterkopf: Es geht um Wohlfahrt und nicht um soziale Kosten! 2

3 Wohlfahrt: Der lange Weg der Addition von Brutto-Größen Kosten Kosten Konsument Kosten Produzent Negative Externalitäten Nutzen Nutzen Konsument Nutzen Produzent Positive Externalitäten 3

4 Wohlfahrt: Addition von Netto- Größen als typische Abkürzung Kosten Negative Externalitäten Nutzen Konsumentenrente Produzentenrente Positive Externalitäten 4

5 Wohlfahrt bei Rationalität Welfare effect (WE) = Benefits (B) costs (C) Wenn Konsumenten rational sind: CB > PC Rationale Konsumenten internalisieren alle ihre Kosten! CB - PC= Consumer surplus (CS) CB = PC + CS WE = IE + PC + CS PC EX WE = IE + CS EX Industry earnings (IE) + Consumer benefits (CB) - Private Costs (PC) - Externalities (EX) = Welfare effect (WE) 5

6 Definition soziale Kosten Soziale Kosten sind die Summe aller privaten und externen Kosten einer Handlung Beispiel Autofahren Private Kosten: Autokauf Steuern Versicherung Sprit Stau Externe Kosten: Abgase Stau Lärm Verkehrsunfälle Straßenbau/pflege Trotz der einfachen Definition wird der Begriff regelmäßig falsch verwendet, z.b.: soziale Kosten externe Kosten soziale Kosten Wohlfahrtsschaden! Soziale Kosten = private Kosten + externe Kosten! 6

7 Soziale Kosten von Glücksspielen allgemein Externe und private Kosten sind jeweils Direkt: Ressourcenverbrauch, z.b. Behandlungskosten Indirekt: Ressourcenverlust, z.b. Produktivitätsverluste Intangibel: z.b. Schmerz (physisch und psychisch) Die sozialen Folgekosten des gewerblichen Automatenspiels Ingo Fiedler 7

8 Soziale Kosten Glücksspiele, Allgemein Soziale Kosten des Glücksspiels werden wie folgt berechnet: Kosten pro Spieler * Anzahl Spieler bzw. genauer: Soziale Kosten pro pathologischem Spieler * Anzahl + Soziale Kosten pro Problemspieler * Anzahl + Allgemeine externe Kosten = Soziale Kosten des Glücksspiels 8

9 Ausmaß der Kosten essentiell für Regulierung des Glücksspielmarktes Abschätzung des Ausmaßes der Kosten notwendig, um über ob und wie der Regulierung einzelner Spiele zu entscheiden Ziel der Regulierung: max!(nutzen Kosten) Messung des Erfolgs von bisherigen Regulierungsmaßnahmen möglich Messung des Erfolgs von Präventionsmaßnahmen möglich Im Zeitablauf wird optimale Prävention und Regulierung möglich Optimale Regulierung und Prävention steigert Wohlfahrt Welche Kosten sind regulierungsrelevant? Alle nicht internalisierten Kosten! 9

10 Begrifflichkeiten #1 Soziale Kosten: Die Summe aus privaten und externen Kosten Sozialer Nutzen: Die Summe aus privatem und externem Nutzen Privat: Kosten und Nutzen sind privat, wenn sie in von dem handelnden Akteur in seiner Nutzenfunktion berücksichtigt werden Extern: Kosten und Nutzen sind extern, wenn sie in von dem handelnden Akteur in seiner Nutzenfunktion nicht berücksichtigt werden Externalitäten: Die Differenz zwischen positiven und negativen externen Effekten 10

11 Begrifflichkeiten #2 Wohlfahrtseffekt: Die Differenz aus dem sozialen Nutzen und den sozialen Kosten Nettowohlfahrtsschaden: Der Betrag, um den die sozialen Kosten einer Handlung ihren sozialen Nutzen übersteigen Nettowohlfahrtsgewinn: Der Betrag, um den der soziale Nutzen einer Handlung ihre sozialen Kosten übersteigt Regulierungswürdige soziale Kosten: Kosten, die zu Ineffizienzen führen 11

12 Das Vorgehen einer Kosten- Nutzen-Analyse Operationalisieren: Einem Sachverhalt eine Messeinheit zuordnen (in diesem Fall Geldeinheiten) Quantifizieren: Einem Sachverhalt einen Wert in einer Messeinheit beimessen 12

13 Probleme und Herausforderungen bei der Quantifizierung der sozialen Kosten Intangibilität Operationalisierung und Quantifizierung komplex und umstritten Z.B. Bewertung einer Depression Rationalität Private Kosten nur bei irrationalen Entscheidungen wohlfahrtsrelevant Zu welchem Grad sind Spieler rational? Zu welchem Grad sind Süchtige rational? Unbefriedigende Datenlage Komorbiditäten und Kausalitätsrichtung Führt Substanzabhängigkeit zu pathologischem Glücksspiel oder umgekehrt? Zurechenbarkeit von Kosten: Depressionskosten Alkohol oder Glückspiel zuzuordnen? 13

14 Private Kosten von Glücksspielen #1 Monetäre Verluste der Spieler (entsprechen den Einnahmen der Anbieter) Einkommensverluste durch Arbeitsplatzverlust 85% der pathologischen Spieler werden durch ihre Glücksspielsucht arbeitslos Verursachte psychische Krankheiten Depressionen und Ängste Persönlichkeitsstörungen Verursachte physische Krankheiten (durch Stress) Appetitlosigkeit, Schweißausbrüche, Zittern und motorische Unruhe, Magen-Darm-Beschwerden, sexuelle Störungen Verursachte Substanzabhängigkeiten 14

15 Private Kosten von Glücksspielen #2 Veränderungen in der Gehirnstruktur DNA-Struktur im Bereich der Botenstoffe im Gehirn durch starke Konditionierungsprozesse im Rahmen des exzessiven Spielens verändert und nicht mehr voll funktionsfähig Über das Suchtgedächtnis wird das Belohnungssystem des Gehirns beeinträchtigt, was zu starken und fehlgesteuerten Impulsen führen kann Psychische Kosten Schuldgefühle Konzentrations- und Leistungsstörungen Unlust, Reizbarkeit und Schlafstörungen Persönlichkeitsänderung Verringerung des Selbstwertgefühls und der Selbstachtung Opportunitätskosten der Zeit 15

16 Private Kosten von Glücksspielen #3 Kosten aus Cue-Management Cues: Verlangen auslösende Umgebungsreize Cues ökonomisch: Gesamtnutzen sinkt, marginaler Konsumnutzen steigt Cue Management: Vermeidungs-, Commitment- oder Desensibilisierungsstrategien Kosten Cue Management: Opportunitätskosten (Kosten nicht gewählter Alternative), Extrembeispiel: Einlieferung in Klinik 16

17 Cue-Management von Glücksspielern [Productivity Commission 2010] Sie setzen sich persönliche Limits für ihre Ausgaben, seltener Zeitlimits. Sie nutzen ihre Willenskraft. Sie planen andere Aktivitäten, die nicht mit Spielen kompatibel sind. Sie spielen an Maschinen mit geringen Einsätzen. Sie versuchen Geldautomaten aus dem Weg zu gehen und setzen sich Limits für ihre maximalen Auszahlungen. Sie ziehen sich sehr legèr an, um aufgrund von Dresscodes nicht in Casinos eingelassen zu werden. 17

18 Cue-Management von Glücksspielern #2 [Productivity Commission 2010] 70% der Automatenspieler geben an, dass sie zumindest manchmal ihre eigenen Limits überschreiten und 12% sogar oft bzw. immer 82\% der Automatenspieler sind demnach nicht in der Lage, ihr Spielverhalten zu kontrollieren. Besonders stark betroffen sind dabei die problematischen und pathologischen Spieler Kontrollverlust als maßgebliches Problem von Spielsüchtigen Cue-Management kann extrem kostenintensiv sein. Individuen können bereit sein können, fast ihr gesamtes Einkommen für Cue-Management aufzugeben [Laibson2001] Externes Commitment kann helfen (Spielersperre, Pre-Commitment- System) [Schelling 1984] 18

19 Pekuniäre und technologische Externalitäten Pekuniäre Kosten führen lediglich zu Umverteilungswirkungen und führen unter der Annahme eines konstanten Grenznutzens von Geld über die Bevölkerung hinweg zu keinen wohlfahrtsrelevanten Kosten. Technologische Externalitäten hingegen stellen wohlfahrtsrelevante Kosten dar 19

20 Pekuniäre Externalitäten Glücksspiele Nichtbezahlte Schulden und Darlehen Schuldensanierung durch Dritte Erhöhte Sozialtransfers Glücksspielinduzierte Kriminalität Achtung: Nicht Folgekosten aus Kriminalität! Kanibalisierung anderer Branchen durch die Glücksspielindustrie Rückgang Staatseinnahmen durch Rückgang dieser Branchen Rückgang Arbeitsplätze in diesen Branchen Rückgang Gewinne in diesen Branchen 20

21 Glücksspielinduzierte Kriminalität Fünf verschiedene Einflüsse von legalem Glücksspiel (1) Reduktion illegales Glücksspiel (2) eine Zunahme an pathologischen Spielern führt zu mehr Beschaffungskriminalität (3) Glücksspiele bieten Möglichkeiten für verschiedene Formen der Kriminalität wie Geldwäsche oder Betrug (4) das Glücksspielangebot könnte insbesondere ein Klientel mit kriminellem Hintergrund anziehen (5) Glücksspielangebote können Touristen anziehen, die entweder selbst kriminell sind oder aber eine Beute für Kriminelle darstellen können 21

22 Technologische Externalitäten Glücksspiel #1 Behandlungskosten für verursachte psychische Krankheiten Behandlungskosten für verursachte Substanzabhängigkeiten Erhöhtes Suchtrisiko (Stoffe wie Verhalten) von Kindern von Glücksspielsüchtigen Zerrüttung von Familienverhältnissen Reduziertes Sozialkapital Maßnahmen zum Eintreiben von Schulden aus der Glücksspielsucht 22

23 Technologische Externalitäten Glücksspiel #2 Kosten der Abwicklung von Privatinsolvenzen Folgekosten aus glücksspielinduzierter Beschaffungs- und Begleitkriminalität Folgekosten aus Betrug und Manipulation beim Glücksspiel Manipulation von Sportereignissen Manipulation von Auszahlungsquoten Geldwäsche Regressivität durch Umverteilung 23

24 Technologische Externalitäten Glücksspiel #3 Deadweightlosses durch Umverteilungsmaßnahmen Kosten durch Lobbyarbeit und Korruption Kosten der Regulierung Kosten der Überwachung Infrastrukturkosten Kosten von Präventionsprogrammen Kosten von Forschung Degentrifizierung und Reduzierung von Immobilienwerten 24

25 Exkurs: Geldwäsche Link zu Präsentation Geldwäsche bei Onlineglücksspielen 25

26 Nutzen aus Glücksspielen: Einnahmen der Industrie Glücksspieler verlieren jährlich rund 10 Mrd. Euro in Deutschland Diese Verluste verschwinden volkswirtschaftlich gesehen jedoch nicht, aus ihnen folgen: Gewinne der Industrie (privat) Steuern (positive pekuniäre Externalität) Gewinne der Zulieferer (positive pekuniäre Externalität) Arbeitsplätze (positive pekuniäre und technologische Externalität) 26

27 Einnahmen der Industrie als pekuniärer Effekt 27

28 Staatseinnahmen Der Staat kann Einnahmen bei Glücksspielen auf fünf verschiedene Wege generieren: (1) über ein eigenes Angebot von Glücksspielen (z.b. der Lotto-Toto Block oder staatliche Spielcasinos), (2) durch die Besteuerung von privaten Anbietern mit einer Sondersteuer wie der Vergnügungssteuer, (3) durch Lizenzgebühren, (4) durch Gewerbe- und Körperschaftssteuer sowie der Besteuerung von Löhnen und Gehältern, (5) durch die Besteuerung von Spielergewinnen. 28

29 Privater Nutzen aus Glücksspielen: Konsumentenrente/Spielfreude #1 The next best thing to gambling and winning is gambling and losing. The main thing is to gamble. Nick the Greek Dandalos 29

30 Privater Nutzen aus Glücksspielen: Konsumentenrente/Spielfreude #2 30

31 Provater Nutzen aus Glücksspielen: Konsumentenrente/Spielfreude #3 S:= Spiel G:=Gewin, diskrete Variable mit Wert 0 oder 1 α:= Nutzen aus Spielfreude unabhängig von Gewinn λ:= Gewinnmultiplier P = Gewinnwahrscheinlichkeit E:= Einsatz γ:= Nutzen aus Freude über einem Gewinn 31

32 Positive technologische Externalitäten von Glücksspielen Reduzierung von illegalem Glücksspiel Technologische Entwicklung Gentrifizierung und Immobilienwerte Infrastruktur Wettbörsen als Prediction Markets generieren Informationsnutzen 32

33 In Studien zu sozialen Kosten von Glücksspielen untersuchte Effekte 33

Was kosten Verhaltenssüchte und wer zahlt?

Was kosten Verhaltenssüchte und wer zahlt? Was kosten Verhaltenssüchte und wer zahlt? 21.11.2012 Einleitung: Soziale Kosten und die Vermessung der Welt Die Volkswirtschaftslehre vermisst die Welt in Geldeinheiten Sind alle Phänomene in Geldeinheiten

Mehr

Soziale Kosten des Glücksspiels

Soziale Kosten des Glücksspiels Ingo Fiedler 20. Jahrestagung des Fachverbandes Glücksspielsucht e.v. 28. November 2008, Hamburg Einleitung werden wie folgt berechnet: Kosten pro Spieler * Anzahl Spieler bzw. genauer: Soziale Kosten

Mehr

Dr. Ingo Fiedler Seite 1

Dr. Ingo Fiedler Seite 1 Seite 1 Jugendschutz beim Onlineglücksspiel?! Fachtagung "Glücksspiel und Jugendschutz" Erfurt: 07.09.16 Agenda Hintergrund Das Geschäftsmodell Glücksspiele Die Folgekosten von Sucht Wie kommen Jugendliche

Mehr

Die sozialen Kosten von Glücksspielen

Die sozialen Kosten von Glücksspielen Ingo Fiedler 1. Deutscher Suchtkongress 13. Juni 2008, Mannheim Soziale Kosten als Fachbegriff Soziale Kosten sind die Summe aller privaten und externen Kosten einer Handlung Beispiel Autofahren Private

Mehr

Die Ökonomie des Glücksspiels Automaten, Spielsucht und Degentrifizierung

Die Ökonomie des Glücksspiels Automaten, Spielsucht und Degentrifizierung Die Ökonomie des Glücksspiels Automaten, Spielsucht und Degentrifizierung Gastvortrag im Rahmen des Seminars zu Ästhetik und Politik 1: Stadt und Spiel Universität für angewandte Kunst Wien, 22.11. 2011

Mehr

Verhaltens- und gesundheitsökonomische Analyse des Glücksspiels

Verhaltens- und gesundheitsökonomische Analyse des Glücksspiels Verhaltens- und gesundheitsökonomische Analyse des Glücksspiels 6. Fachtagung zu Glücksspiel & Spielerschutz: Spielsucht verschiedene analytische, präventive und therapeutische Ansätze Bundesministerium

Mehr

Ingo Fiedler. Glücksspiele. Eine Verhaltens- und gesundheitsökonomische Analyse mit rechtspolitischen Empfehlungen PL ACADEMIC RESEARCH

Ingo Fiedler. Glücksspiele. Eine Verhaltens- und gesundheitsökonomische Analyse mit rechtspolitischen Empfehlungen PL ACADEMIC RESEARCH Ingo Fiedler Glücksspiele Eine Verhaltens- und gesundheitsökonomische Analyse mit rechtspolitischen Empfehlungen PL ACADEMIC RESEARCH Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Vorwort XXI XXIII XXIX 1

Mehr

Die sozialen Kosten von Glücksspielen

Die sozialen Kosten von Glücksspielen Die sozialen Kosten von Glücksspielen Kostenarten, Wohlfahrtsrelevanz und Herausforderungen bei der Bezifferung Ingo Fiedler, Universität Hamburg 1. Einleitung Die Berechnung von sozialen Kosten ist eine

Mehr

Volkswirtschaftliche Auswirkungen des gewerblichen Automatenspiels

Volkswirtschaftliche Auswirkungen des gewerblichen Automatenspiels Volkswirtschaftliche Auswirkungen des gewerblichen Automatenspiels Prof. Dr. Michael Adams Dr. Ingo Fiedler Diskussion mit Vertretern des Deutschen Bundestages 07.04.2010 Einleitung Gewerbliche Spielautomaten

Mehr

Kleines Glücksspiel - Großes Leid?

Kleines Glücksspiel - Großes Leid? Judith Köberl - Franz Preftenthaler Kleines Glücksspiel - Großes Leid? Empirische Untersuchungen zu den sozialen Kosten des Glücksspiels in der Steiermark B 366521 Leykam Inhaltsverzeichnis Inhalt Einleitung

Mehr

Wohlfahrtsanalyse. Ökonomische Entscheidungen und Märkte IK. Alexander Ahammer. Institut für Volkswirtschaftslehre Johannes Kepler Universität Linz

Wohlfahrtsanalyse. Ökonomische Entscheidungen und Märkte IK. Alexander Ahammer. Institut für Volkswirtschaftslehre Johannes Kepler Universität Linz Wohlfahrtsanalyse Ökonomische Entscheidungen und Märkte IK Alexander Ahammer Institut für Volkswirtschaftslehre Johannes Kepler Universität Linz Letztes Update: 9. Januar 2018, 12:51 Alexander Ahammer

Mehr

Zur Ökonomie, Psychologie und Politik des Glücksspiels. Prof. Dr. Tilman Becker Forschungsstelle Glückspiel Universität Hohenheim

Zur Ökonomie, Psychologie und Politik des Glücksspiels. Prof. Dr. Tilman Becker Forschungsstelle Glückspiel Universität Hohenheim Zur Ökonomie, Psychologie und Politik des Glücksspiels Prof. Dr. Tilman Becker Forschungsstelle Glückspiel Universität Hohenheim Gliederung Markt für Glücksspiel Problem der Glücksspielsucht Regulierung

Mehr

Soziale Kosten des Glücksspiels

Soziale Kosten des Glücksspiels Soziale Kosten des Glücksspiels IHS - Hermann Kuschej Präsentation anlässlich der Fachtagung: "Spielsucht und Komorbidität Wirtschaftliche und therapeutische Aspekte Klagenfurt, 7. April 2017. Inhalt der

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte LVA-Leiter: Martin Halla Einheit 9: Die Analyse von Wettbewerbsmärkten (Kapitel 9.1-9.3.) Einheit 9-1 - Was bisher geschah! Einheit 2 & 3: Beschreibung des Marktes mittels Angebots- & Nachfragefunktion.

Mehr

Die Ökonomie von Glücksspielen

Die Ökonomie von Glücksspielen Die Ökonomie von Glücksspielen Teil VIII: Automaten Dr. Ingo Fiedler 18.06.2013 Der Markt für Automaten - plastisch 2 Rechtliche Einordnung von Spielautomaten #1 Zwei Segmente In Spielbanken (staatlich)

Mehr

Einführung in die Finanzwissenschaft

Einführung in die Finanzwissenschaft Einführung in die Finanzwissenschaft Lösung zum Übungsblatt 6 Torben Klarl Universität Augsburg 8. Juni 2013 Torben Klarl (Universität Augsburg) Einführung in die Finanzwissenschaft 8. Juni 2013 1 / 12

Mehr

Mikroökonomie I Kapitel 8 Die Analyse von Wettbewerbsmärkten WS 2004/2005

Mikroökonomie I Kapitel 8 Die Analyse von Wettbewerbsmärkten WS 2004/2005 Mikroökonomie I Kapitel 8 ie Analyse von Wettbewerbsmärkten WS 2004/2005 Themen in diesem Kapitel ie Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher Eingriffe die Konsumenten- und die Produzentenrente ie

Mehr

Mikroökonomie. A f. anschaulich dargestellt. Dennis Paschke

Mikroökonomie. A f. anschaulich dargestellt. Dennis Paschke A f. Dennis Paschke Mikroökonomie anschaulich dargestellt 3. überarbeitete und erweiterte Auflage mit zahlreichen Abbildungen und aktuellen Beispielen PD-Verlag Inhaltsverzeichnis Symbolverzeichnis 13

Mehr

UNIVERSITÄT HOHENHEIM

UNIVERSITÄT HOHENHEIM UNIVERSITÄT HOHENHEIM e Dr. Dietmar Barth Die Universität Hohenheim Staatliche Einnahmen von Steuern und Abgaben aus Glücksspielen und deren Verwendung Zur Person Dr. Dietmar Barth Universität Hohenheim,

Mehr

Mikro: Vollständige Konkurrenz auf den Gütermärkten sorgt für eine effiziente Ressourcenallokation; die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft wird maximiert

Mikro: Vollständige Konkurrenz auf den Gütermärkten sorgt für eine effiziente Ressourcenallokation; die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft wird maximiert 3. Die Mikroökonomik der Ökonomischen Integration 3.1 Nochmals: Die Vorteilhaftigkit des Güterhandels Mikro: Vollständige Konkurrenz auf den Gütermärkten sorgt für eine effiziente Ressourcenallokation;

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte. Märkte und Wohlfahrt. (Kapitel 9) Nicole Schneeweis (JKU Linz) IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte 1 / 29

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte. Märkte und Wohlfahrt. (Kapitel 9) Nicole Schneeweis (JKU Linz) IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte 1 / 29 IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte Märkte und Wohlfahrt (Kapitel 9) Nicole Schneeweis (JKU Linz) IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte 1 / 29 Was bisher geschah! Kapitel 1 & 2: Beschreibung des Marktes

Mehr

Determinants of Relative Poverty in Advanced Capitalist Democracies

Determinants of Relative Poverty in Advanced Capitalist Democracies Determinants of Relative Poverty in Advanced Capitalist Democracies (Moller et al. 2003) SEMINAR FÜR SOZIOLOGIE SS 2008, Seminar: Soziologie des Wohlfahrtsstaates Prof. Dr. H.J. Andreß Referenten: Tobias

Mehr

Vollständiger Konkurrenzmarkt (Wettbewerbsmarkt) Produkthomogenität, es gibt nur einen Marktpreis

Vollständiger Konkurrenzmarkt (Wettbewerbsmarkt) Produkthomogenität, es gibt nur einen Marktpreis Vollständiger Konkurrenzmarkt (Wettbewerbsmarkt) Charakteristika p exogen, Unternehmen und Konsumenten sind Preisnehmer Produkthomogenität, es gibt nur einen Marktpreis freier Marktzu- und austritt aggregierte

Mehr

Marktversagen II: Externalitäten, Informationsasymmetrien und Marktmacht

Marktversagen II: Externalitäten, Informationsasymmetrien und Marktmacht Marktversagen II: Externalitäten, Informationsasymmetrien und Marktmacht Coase, Ronald H., 1960, The Problem of Social Cost, Journal of Law and Economics, 3, 1-44. Åkerlof, George A., 1970, The Market

Mehr

Die Analyse von Wettbewerbsmärkten

Die Analyse von Wettbewerbsmärkten ie Analyse von Wettbewerbsmärkten Prof. r. M. Adams Wintersemester 2010/11 Institut für Recht der Wirtschaft Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher Eingriffe Zur Bestimmung der Wohlfahrtswirkungen

Mehr

Why the European Union Should Adopt Formula Apportionment with a Sales Factor. Ebru Kurukiz Constantin Jucho Tomas Cigan

Why the European Union Should Adopt Formula Apportionment with a Sales Factor. Ebru Kurukiz Constantin Jucho Tomas Cigan Why the European Union Should Adopt Formula Apportionment with a Sales Factor Gruppe 7: Nurcan Simsek-Acar Ebru Kurukiz Constantin Jucho Tomas Cigan Agenda 1. Einführung 2. Separate Accounting vs. Formula

Mehr

Wissenschaftliche Evaluierung von Sozialkonzepten

Wissenschaftliche Evaluierung von Sozialkonzepten Wissenschaftliche Evaluierung von Sozialkonzepten Prof. Dr. Tilman Becker Forschungsstelle Glückspiel Universität Hohenheim 1 von 21 Wissenschaftliche Evaluierung? sollte evidenzbasiert sein aber -> Wissenschaftliche

Mehr

Ökonomie - Umweltbelastungen

Ökonomie - Umweltbelastungen Ökonomie - Umweltbelastungen Prof. Dr. Renate Schubert, Markus Ohndorf, Moritz Rohling Institut für Umweltentscheidungen (IED) 6.3.2009 Externe Effekte Definition: Externe Effekte entstehen, wenn die Handlungen

Mehr

VO Grundlagen der Mikroökonomie

VO Grundlagen der Mikroökonomie Institut für Wirtschaftsmathematik Ökonomie VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie Die Analyse von Wettbewerbsmärkten (Kapitel 9) ZIEL: Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher Eingriffedie

Mehr

Kapitel 12. Die Distributionsfunktion sorgt für den sozialen Ausgleich in einer Marktwirtschaft

Kapitel 12. Die Distributionsfunktion sorgt für den sozialen Ausgleich in einer Marktwirtschaft Kapitel 12 Die Distributionsfunktion sorgt für den sozialen Ausgleich in einer Marktwirtschaft Einkommen werden am Markt nach der Leistung vergeben Kalkül des Wirts in Kapitel 10: Was bringt eine Aushilfskraft

Mehr

Grundlagen der Volkswirtschaftslehre ( )

Grundlagen der Volkswirtschaftslehre ( ) Institut für Wirtschaftsmathematik Ökonomie Grundlagen der Volkswirtschaftslehre (175.067) Wiederholung Vollständige Konkurrenz (Ch.11) Definition von vollständiger Konkurrenz Marktnachfragekurve vs. Nachfragekurve

Mehr

9. Die Analyse von Wettbewerbsmärkten

9. Die Analyse von Wettbewerbsmärkten 9. ie Analyse von Wettbewerbsmärkten Literatur: Pindyck und Rubinfeld, Kapitel 9 Varian, Kapitel 16 08.6.2015 K. chneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und teuerlehre VWL II 2015 Kap 9 Folie 1 Themen

Mehr

Automatisch verloren!

Automatisch verloren! Kontakt Automatisch verloren! Glücksspiel geht an die Substanz Fachinformationen zum Thema Glücksspiel für Beratungskräfte Kontakt Wenn das Spiel kein Spiel mehr ist Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen

Mehr

Onlineglücksspiele. Sinnvolle rechtspolitische Maßnahmen. Deutscher Suchtkongress Berlin

Onlineglücksspiele. Sinnvolle rechtspolitische Maßnahmen. Deutscher Suchtkongress Berlin Onlineglücksspiele Sinnvolle rechtspolitische Maßnahmen Deutscher Suchtkongress 2012 Berlin 05.10.12 Einleitung Onlineglücksspiele als neues Phänomen Onlineglücksspiele weisen externe Kosten auf Externe

Mehr

Ökonomische Aspekte der Beratung bei Prävention und Therapie

Ökonomische Aspekte der Beratung bei Prävention und Therapie Ökonomische Aspekte der Beratung bei Prävention und Therapie 6. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft November 2012 ÜBERBLICK Beratung in Prävention und Therapie als Teilaufgabe von Public Health

Mehr

Grundlagen der Volkswirtschaftslehre ( )

Grundlagen der Volkswirtschaftslehre ( ) Institut für Wirtschaftsmathematik Ökonomie Grundlagen der Volkswirtschaftslehre (175.067) Wiederholung Vollständige Konkurrenz (Ch.11) Definition von vollständiger Konkurrenz Marktnachfragekurve vs. Nachfragekurve

Mehr

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 4. Grundzüge der Wirtschaftspolitik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 4. Grundzüge der Wirtschaftspolitik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 I 4. Grundzüge der Wirtschaftspolitik 1 4. Grundzüge der Wirtschaftspolitik Wirtschaftspolitik = Gesamtheit aller zielgerichteten Eingriffe in den Wirtschaftsbereich Träger der Wirtschaftspolitik: - Nationale

Mehr

Glücksspielpolitik unter dem Blickwinkel des Gemeinwohls

Glücksspielpolitik unter dem Blickwinkel des Gemeinwohls Glücksspielpolitik unter dem Blickwinkel des Gemeinwohls Dr. Michael Egerer Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität Helsinki University of Helsinki Centre for Addiction, Control and Governance CEACG

Mehr

Kapitel 3: Externalitäten Kapitel im Lehrbuch / Inhalt

Kapitel 3: Externalitäten Kapitel im Lehrbuch / Inhalt Kapitel 3: Externalitäten Kapitel im Lehrbuch / Inhalt Im Perman: - Kapitel 5: Welfare Economics and the Environment Inhalt der Vorlesung: - Externalitäten im Umweltbereich - Staatliche Internalisierung

Mehr

Helpline Glücksspielsucht Spielsucht und komorbide Erkrankungen

Helpline Glücksspielsucht Spielsucht und komorbide Erkrankungen Helpline Glücksspielsucht Spielsucht und komorbide Erkrankungen MMag.. Margarethe Zanki www.sucht-addiction sucht-addiction.infoinfo 1980 Klassifikation des pathologischen Spielens 1980 erstmalige offizielle

Mehr

Externalitäten und Eigentumsrechte

Externalitäten und Eigentumsrechte Externalitäten und Eigentumsrechte MB Externalitäten Externalitäten beinhalten negative Externalitäten (bzw. negative externe Effekte, externe Kosten) und positive Externalitäten (bzw. positive externe

Mehr

Bachelorklausur in Mikroökonomik I

Bachelorklausur in Mikroökonomik I Universität Konstanz Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Bachelorklausur in Mikroökonomik I Datum: Donnerstag, 17.10.2013 Hörsaal: Audimax Zeit: 17:30-19:00 Uhr Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA-Leiterin: Ana-Maria Vasilache Einheit 6/I: Märkte und Wohlfahrt (Kapitel 9) Märkte und Wohlfahrt Fragestellung: Ist die zum Gleichgewichtspreis produzierte

Mehr

Ordnungspolitik Sommersemester 2012 Klausur am 07. August 2012

Ordnungspolitik Sommersemester 2012 Klausur am 07. August 2012 Ordnungspolitik Sommersemester 2012 Klausur am 07. August 2012 Name, Vorname: Matrikelnummer: Unterschrift: gewählte Essays: Aufgabe 1 // Aufgabe 2 // Aufgabe 3 Hinweise: Bearbeitungszeit (bitte ankreuzen):

Mehr

Externe Kosten des Straßenverkehrs. Ein Überblick

Externe Kosten des Straßenverkehrs. Ein Überblick Externe Kosten des Straßenverkehrs Ein Überblick Wesentliche Arten externer Kosten Externe Kosten des Verkehrs Externe Kosten aus Erstellung der Infrastruktur Bodenversiegelung Trenneffekte Externe Kosten

Mehr

Theorie und Politik der Energiewirtschaft

Theorie und Politik der Energiewirtschaft Theorie und Politik der Energiewirtschaft Wintersemester 2008/09 Ludwig von Auer Kapitel 1 Ökonomie und Ökologie Energiewirtschaft 1 2 1.1 Tragfähigkeit der Erde Die Energiefrage berührt den Fortbestand

Mehr

Glücksspielsucht und Kriminalität. Alexandra Puhm GÖG-Kompetenzzentrum Sucht

Glücksspielsucht und Kriminalität. Alexandra Puhm GÖG-Kompetenzzentrum Sucht Glücksspielsucht und Kriminalität Alexandra Puhm GÖG-Kompetenzzentrum Sucht Inhalt» Studie Glücksspiel- und wettbezogene Straftaten» Konzepte, Definitionen, Diskurse» Datenquellen» Prävalenz glücksspielbezogener

Mehr

Überholspur Onlineglücksspiele

Überholspur Onlineglücksspiele Überholspur Onlineglücksspiele Dr. Ingo Fiedler 29.04.2015 University of Hamburg Institute of Commercial Law Agenda Einleitung Marktüberblick Onlineglücksspiele Onlineglücksspiele in der Praxis Diskussion

Mehr

Quiz 2. Aufgabe 1. a) Das Angebot und die Nachfrage auf dem Markt für Turnschuhe sei durch folgende Funktionen gegeben:

Quiz 2. Aufgabe 1. a) Das Angebot und die Nachfrage auf dem Markt für Turnschuhe sei durch folgende Funktionen gegeben: Aufgabe 1 a) as Angebot und die Nachfrage auf dem Markt für Turnschuhe sei durch folgende Funktionen gegeben: ( p) = 150 4 p S( p) = 2 p 30 wobei p der Preis für ein Paar Turnschuhe ist. Wie lautet der

Mehr

Effekte von Maßnahmen der GS-Prävention - internationaler Überblick. Dr. Jens Kalke Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS)

Effekte von Maßnahmen der GS-Prävention - internationaler Überblick. Dr. Jens Kalke Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) Effekte von Maßnahmen der GS-Prävention - internationaler Überblick Dr. Jens Kalke Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) Ansätze in der Suchtprävention Verhaltensprävention individuelles Verhalten

Mehr

Stufen des wirtschaftlichen Erfolgs

Stufen des wirtschaftlichen Erfolgs Stufen des wirtschaftlichen Erfolgs 1. Bedürfnisbefriedigung Konsumwünsche 2. Güterproduktion Investitionen Konsumgüter Input Produktion Output Arbeit Kapital Boden Umwelt 3. Ressourcenauf- bzw. abbau

Mehr

Ökonomische Aspekte der täglichen Turnstunde

Ökonomische Aspekte der täglichen Turnstunde Ökonomische Aspekte der täglichen Turnstunde Dr. Christian Helmenstein SportsEconAustria Wien, 25. Jänner 2013 1 Ausgangssituation Allgemein: Trend zu Bewegungsmangel und Übergewicht damit verbundene Zunahme

Mehr

Die Realität des Onlineglücksspiels

Die Realität des Onlineglücksspiels Die Realität des Onlineglücksspiels Dr. Ingo Fiedler Zeichen (11039); mit Literatur (11621) Sportwetten, Poker und Casinospiele im Internet sprechen insbesondere männliche Jugendliche und junge Männer

Mehr

Die deutsche Wirtschaft im Klimawandel Relevanz und Optionen für ein Klimafolgenmanagement von Unternehmen

Die deutsche Wirtschaft im Klimawandel Relevanz und Optionen für ein Klimafolgenmanagement von Unternehmen Dr. Jens Mundhenke Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Die deutsche Wirtschaft im Klimawandel Relevanz und Optionen für ein Klimafolgenmanagement von Unternehmen 23. September 2014 Dialog zur

Mehr

Kapitel 10: Renten und Wohlfahrt

Kapitel 10: Renten und Wohlfahrt Kapitel 10: Renten und Wohlfahrt Hauptidee: Konsumenten und Produzenten ziehen Vorteile aus der Marktteilnahme, welche Renten genannt werden. Das Wettbewerbsgleichgewicht maximiert unter Umständen die

Mehr

Anwendung: Zwischenstaatlicher Handel

Anwendung: Zwischenstaatlicher Handel Anwendung: Zwischenstaatlicher Handel Weltmarktpreis und komperative Vorteile Gewinner und Verlierer beim Aussenhandel Gewinne und Verluste eines Exportlandes Gewinne und Verluste eines Importlandes Wirkungen

Mehr

3. Übung: Der Markt, die Wohlfahrt und staatliche Eingriffe

3. Übung: Der Markt, die Wohlfahrt und staatliche Eingriffe 3. Übung: Der Markt, die Wohlfahrt und staatliche Eingriffe (Bofinger, Kap. 5,13,15 und Mankiw/Taylor Kapitel 6-10) 1 Quiz Jede der folgenden Aussagen kann richtig oder falsch sein. Entscheiden Sie. i.

Mehr

Verfügbarkeit und Sucht beim Automatenspiel Prof. Dr. Tilman Becker Forschungsstelle Glücksspiel Universität Hohenheim

Verfügbarkeit und Sucht beim Automatenspiel Prof. Dr. Tilman Becker Forschungsstelle Glücksspiel Universität Hohenheim Verfügbarkeit und Sucht beim Automatenspiel Prof. Dr. Tilman Becker Forschungsstelle Glücksspiel Universität Hohenheim Die wissenschaftliche Analyse des Zusammenhangs zwischen Verfügbarkeit und Sucht 1

Mehr

Kapitel 12: Externalitäten

Kapitel 12: Externalitäten Kapitel 12: Externalitäten Hauptidee: Eine Konsum oder Produktionsaktivität hat Auswirkungen auf andere Produzenten/Konsumenten und dies wird nicht in den Marktpreisen berücksichtigt. 12.1 Definitionen

Mehr

Prof. Dr. Marco Runkel. Volkswirtschaftliche Fakultät Ludwig-Maximilians-Universität München. Sommersemester 2007

Prof. Dr. Marco Runkel. Volkswirtschaftliche Fakultät Ludwig-Maximilians-Universität München. Sommersemester 2007 Umweltökonomie Prof. Dr. Marco Runkel Volkswirtschaftliche Fakultät Ludwig-Maximilians-Universität München Sommersemester 2007 Diese Vorlesungsunterlagen werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der

Mehr

Die Ökosteuer. Wie entwickelt sich die Ökosteuer in Deutschland und welche Wirkung hat sie?

Die Ökosteuer. Wie entwickelt sich die Ökosteuer in Deutschland und welche Wirkung hat sie? Die Ökosteuer Wie entwickelt sich die Ökosteuer in Deutschland und welche Wirkung hat sie? Gliederung Einführung der Ökosteuer Grundgedanken und Ziele Diskussionen vor 1999 Wirkung der Ökosteuer Theoretischer

Mehr

Kapitel 9: Marktgleichgewicht

Kapitel 9: Marktgleichgewicht Kapitel 9: Marktgleichgewicht Hauptidee: In einem Wettbewerbsmarkt bestimmen Nachfrage und Angebot den Preis. Das Wettbewerbsgleichgewicht ist eine Vorhersage darüber, was zu erwarten ist, wenn jeder Marktteilnehmer

Mehr

P M O R S U X M uswirkungen eines Mindestpreises l Ein Mindestpreis hat nur dann uswirkungen auf den Markt, er über dem Marktpreis liegt. l Der Preis

P M O R S U X M uswirkungen eines Mindestpreises l Ein Mindestpreis hat nur dann uswirkungen auf den Markt, er über dem Marktpreis liegt. l Der Preis Preis? P H O S R T X H uswirkungen eines Höchstpreises l Ein Höchstpreis hat nur dann uswirkungen auf den Markt, er unter dem Marktpreis liegt. l Der Preis auf P H. l Die angebotene auf X H. l Es entsteht

Mehr

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum: Kann dies in der Praxis funktionieren?

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum: Kann dies in der Praxis funktionieren? Nachhaltiges Wirtschaftswachstum: Kann dies in der Praxis funktionieren? Beitrag zum Symposium Ressourcenschonendes Wirtschaften Technische Universität Wien, 25. März 204 Univ.-Prof. Dr. Michael Getzner

Mehr

Finanzwissenschaft Einführung

Finanzwissenschaft Einführung Finanzwissenschaft Einführung Reiner Eichenberger Was ist Finanzwissenschaft? ökonomische Analyse des Staates - positiv, normativ was ist der Staat? - heute fast alles! - Einnahmen, Ausgaben, Regulierung

Mehr

Intermediate Microeconomics Lösungshinweise zu Aufgabenblatt 4

Intermediate Microeconomics Lösungshinweise zu Aufgabenblatt 4 Georg Nöldeke Herbstsemester 2013 Intermediate Microeconomics Lösungshinweise zu Aufgabenblatt 4 1. Bei p = 20 wird die Menge q = 40 nachgefragt. Da die Marktnachfragefunktion linear ist, entspricht die

Mehr

Gesundheitsökonomik. Alfonso Sousa-Poza / Stefanie Heyer. Prof. Dr. Alfonso Sousa-Poza, Universität Hohenheim, Gesundheitsökonomik

Gesundheitsökonomik. Alfonso Sousa-Poza / Stefanie Heyer. Prof. Dr. Alfonso Sousa-Poza, Universität Hohenheim, Gesundheitsökonomik Gesundheitsökonomik Alfonso Sousa-Poza / Stefanie Heyer Prof. Dr. Alfonso Sousa-Poza, Universität Hohenheim, Gesundheitsökonomik Einführung in die Gesundheitsökonomik Können die ökonomischen Instrumente

Mehr

1 Einführung: Inhalt und Anwendungsbereiche der KNA VL Kosten-Nutzen-Analyse im Verkehr

1 Einführung: Inhalt und Anwendungsbereiche der KNA VL Kosten-Nutzen-Analyse im Verkehr 1 Einführung: Inhalt und Anwendungsbereiche der Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) 1.1 Begriff Übertragung des individuellen ökonomischen Entscheidungskalküls auf die Gesellschaft Nur scheinbar einfach SNN =

Mehr

Mikroökonomie: 1. Semester Vollzeit. Lösung zu der Aufgabensammlung. Prüfungsvorbereitung: Aufgabensammlung I

Mikroökonomie: 1. Semester Vollzeit. Lösung zu der Aufgabensammlung. Prüfungsvorbereitung: Aufgabensammlung I Thema Dokumentart Mikroökonomie: 1. Semester Vollzeit Lösung zu der Aufgabensammlung Lösung Prüfungsvorbereitung: Aufgabensammlung I Aufgabe 1 Bezeichnen Sie die richtigen Aussagen. Das Menschenbild des

Mehr

Mikroökonomik. Monetäre Bewertung von Umweltein üssen. Harald Wiese. Universität Leipzig

Mikroökonomik. Monetäre Bewertung von Umweltein üssen. Harald Wiese. Universität Leipzig Mikroökonomik Monetäre Bewertung von Umweltein üssen Harald Wiese Universität Leipzig Harald Wiese (Universität Leipzig) Monetäre Bewertung von Umweltein üssen 1 / 35 Gliederung Einführung Haushaltstheorie

Mehr

Wirtschaftspolitik. 1 Einführung

Wirtschaftspolitik. 1 Einführung Universität Ulm 89069 Ulm Germany Prof. Dr. Werner Smolny Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Institutsdirektor Sommersemester

Mehr

Zusammenfassung /4/2017 8:57:40 AM. Downloaded by:

Zusammenfassung /4/2017 8:57:40 AM. Downloaded by: Zusammenfassung Die weitaus größte Gruppe der Glücksspieler stellen die sozialen oder Gelegenheitsspieler dar, die «typischerweise mit Freunden oder Kollegen in einem zeitlich beschränkten Rahmen mit vorher

Mehr

Diplomvorprüfung für Volkswirte

Diplomvorprüfung für Volkswirte Seminar für Versicherungswissenschaft 20. Februar 2004 Prof. Ray Rees Diplomvorprüfung für Volkswirte Methoden der Volkswirtschaftslehre (VWL III) Grundstudium Sie haben für die Bearbeitung der folgenden

Mehr

Fakultät für Wirtschaftswissenschaft

Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Einsendearbeit zum Kurs 41730 Marktversagen, Kurseinheit 1 zur Erlangung der Teilnahmeberechtigung an der Prüfung zum Modul 31731 Marktversagen Hinweise: 1. Die Einsendearbeit

Mehr

Wirtschaftspolitik. 1Einführung

Wirtschaftspolitik. 1Einführung Prof. Dr. Werner Smolny Sommersemester 2003 Abteilung Wirtschaftspolitik Helmholtzstr. 20, Raum E 05 Tel. 0731 50 24261 Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Universität Ulm Werner.Smolny@mathematik.uni-ulm.de

Mehr

Schwarzmarktbekämpfung und Kanalisierung durch neuen GlüStV

Schwarzmarktbekämpfung und Kanalisierung durch neuen GlüStV Schwarzmarktbekämpfung und Kanalisierung durch neuen GlüStV Ausgewählte Aspekte Workshop zur Evaluierung des GlüStV Ingo Fiedler München 210512 Regulierungsgründe des Onlinemarktes Problemausmaß (1= niedrig,

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA LVA-Leiter: Michael Noldi Einheit 9: Die Analyse von Wettbewerbsmärkten (Kap. 9) Märkte und Wohlfahrt IK WS 2014/15 1 Was bisher geschah! Kapitel 1 und 2: Beschreibung

Mehr

VO Grundlagen der Mikroökonomie

VO Grundlagen der Mikroökonomie Institut für Wirtschaftsmathematik Ökonomie VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie Die individuelle Nachfrage und die Marktnachfrage (Kapitel 4) ZIEL: Die individuelle Nachfrage Einkommens- und Substitutionseffekte

Mehr

EV = (0, 2)(125) + (0, 3)(100) + (0, 5)(50) = 80.

EV = (0, 2)(125) + (0, 3)(100) + (0, 5)(50) = 80. Mikroökonomie I Übungsaufgaben Erwartungsnutzen 1. Warum ist die Varianz ein besseres Maß der Variabilität als die Spannweite? Die Spannweite ist der Unterschied zwischen dem höchsten möglichen Ergebnis

Mehr

Neuhaus Bizarre Volkswirtschaftslehre

Neuhaus Bizarre Volkswirtschaftslehre Neuhaus Bizarre Volkswirtschaftslehre Folienvorlagen Kapitel 9: Zwischenstaatlicher Handel Klären, unter welchen Bedingungen ein Land exportiert oder importiert. Gewinner und Verlierer des zwischenstaatlichen

Mehr

Prävention der Glücksspielsucht - Ergebnisse einer Expertenbefragung

Prävention der Glücksspielsucht - Ergebnisse einer Expertenbefragung Prävention der Glücksspielsucht - Ergebnisse einer Expertenbefragung in Berlin Jens Kalke & Moritz Rosenkranz Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) Förderer der Untersuchung Senatsverwaltung

Mehr

Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie. 12. Vorlesung

Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie. 12. Vorlesung 12. Vorlesung Externe Effekte Die Beziehung zwischen Wirtschaftssubjekten sind vielfältiger Natur und keineswegs ausschließlich über Märkte vermittelt. Wohl steht bei den meisten mikroökonomischen Modellen

Mehr

Intermediate Microeconomics Lösungshinweise zu Aufgabenblatt 2

Intermediate Microeconomics Lösungshinweise zu Aufgabenblatt 2 Georg Nöldeke Herbstsemester 2010 Intermediate Microeconomics Lösungshinweise zu Aufgabenblatt 2 1. (a) Indifferenzkurven verlaufen streng fallend und streng konvex; Pfeile zeigen nach rechts-oben. Siehe

Mehr

Komorbide Störungen bei exzessivem Mediengebrauch

Komorbide Störungen bei exzessivem Mediengebrauch Folie 1 Komorbide Störungen bei exzessivem Mediengebrauch Bert te Wildt NLS, 17.8.2010 Zentrum für Seelische Gesundheit Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie & Psychotherapie Prof. Dr. med. Stefan

Mehr

2. Gesundheitsfinanzierung

2. Gesundheitsfinanzierung 2. Gesundheitsfinanzierung Inhalte dieses Abschnitts 2.5 Gerechtigkeit und Umverteilung Gerechtigkeit Versuch einer Definition Bedarf und Zugang zu Gesundheit Finanzierungsquellen von Gesundheit Kerstin

Mehr

Mikroökonomik II/Makroökonomik II

Mikroökonomik II/Makroökonomik II Mikroökonomik II/Makroökonomik II Prof. Dr. Maik Heinemann Universität Lüneburg Institut für Volkswirtschaftslehre Wirtschaftstheorie und Makroökonomik heinemann@uni-lueneburg.de Wintersemester 2007/2008

Mehr

Quiz Online-Glücksspiel

Quiz Online-Glücksspiel Thema > Online-Glücksspiel was ist richtig? Aufgabe > Schülerinnen und Schüler spielen zu dritt das Kartenspiel und beantworten die Fragen auf den Quizkarten. Kompetenzen > Die Schülerinnen und Schüler

Mehr

Kapitel 1. Außenhandelspolitik

Kapitel 1. Außenhandelspolitik Kapitel 1 Einführung Instrumente der Außenhandelspolitik 1 Einführung Die Instrumente der Außenhandelspolitik Analyserahmen Wirkung eines spezifischen Zolls Kosten und Nutzen eines spezifischen Zolls Weitere

Mehr

Die Theorie des Monopols

Die Theorie des Monopols Die Theorie des Monopols Schülerseminar anlässlich des Wissenschaftsjahrs 2008 Mathematik 17. September 2008 von Jr.-Prof. Dr. Ingrid Ott Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Agenda Hintergründe

Mehr

Veranstaltungsübersicht

Veranstaltungsübersicht Veranstaltungsübersicht 1. Regionale wirtschaftliche Integration, Ziele und Wirkungen 2. Geschichte und Institutionen der Europäischen Union 3. Konvergenzkriterien des Maastricht-Vertrages und Stabilitätspakt:

Mehr

Markt und Umwelt. Moritz Carmesin Markt und Umwelt. Moritz Carmesin. Externe Effekte. Grundprobleme der Umweltpolitik

Markt und Umwelt. Moritz Carmesin Markt und Umwelt. Moritz Carmesin. Externe Effekte. Grundprobleme der Umweltpolitik 2.2.2009 Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 5 Definition Als externen Effekt (auch Externalität) bezeichnet man in der Volkswirtschaftslehre die unkompensierten Auswirkungen ökonomischer Entscheidungen auf unbeteiligte

Mehr

Erstellt von Krischan

Erstellt von Krischan Erstellt von Krischan Was ist Volkswirtschaftslehre? Die Volkwirtschaftslehre betrachtet die Entscheidungen von Individuen und Gesellschaften über die Verwendung der knappen Ressourcen, die Ihnen von der

Mehr

Definitions of Fossil Fuel Subsidies

Definitions of Fossil Fuel Subsidies Definitions of Fossil Fuel Subsidies Definitions used in Germany with examples Workshop für NGOs am 10. September 2015 in Berlin Rupert Wronski Wissenschaftlicher Referent Energiepolitik Forum Ökologisch-Soziale

Mehr

Teil IV: Abweichungen vom Wettbewerbsmarkt und Marktversagen

Teil IV: Abweichungen vom Wettbewerbsmarkt und Marktversagen Teil IV: Abweichungen vom Wettbewerbsmarkt und Marktversagen 1 Kapitel 11: Monopol Hauptidee: Ein Unternehmen mit Marktmacht nimmt den Marktpreis nicht als gegeben hin. Es maximiert seinen Gewinn indem

Mehr

Lösungshinweise zu Übungsblatt 2

Lösungshinweise zu Übungsblatt 2 Lösungshinweise zu Übungsblatt 2 Aufgabe 1: Unsicherheit Gegeben sei ein Individuum mit streng monoton steigender und konkaver von Neumann- Morgenstern Nutzenfunktion. a) Erklären Sie anhand einer geeigneten

Mehr

6. Adverse Selektion und soziale Wohlfahrt

6. Adverse Selektion und soziale Wohlfahrt Beispiel 1 Market of Lemons - das Beispiel des Gebrauchtwagenmarktes: Der Begriff Lemons steht im Amerikanischen umgangssprachlich für Gebrauchtwagen mit schlechter Qualität. Hingegen bezeichnet Plums

Mehr