Wie viel ist dir ein gutes Gefühl wert?
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- Sophia Weiß
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1 Wie viel ist dir ein gutes Gefühl wert? Experimentelle Wirtschaftsforschung Sommersemester 2009 Referenten: Dominik Huber, Johannes Kummerow, Pauline Rückerl, Tilman Weber und Rafael Winterhalter 1
2 Agenda 1. Situationsabhängigkeit von Handlungen 2. Experiment 3. Relevanz der Ergebnisse 4. Kritik und Ausblick 2
3 Hintergrund Situationsabhängigkeit einer Handlung: Marktumgebung vs. Soziale Umgebung 3
4 Experiment zur Kontextabhängigkeit Effort for Payment A Tale of Two Markets von Heyman und Ariely Framing Probanden sollten innerhalb von 10 Minuten so viele Bälle wie möglich von der linken Seite des Bildschirms in ein Kästchen auf der rechten Seite ziehen 3 Szenarien: (1) Ohne Bezahlung, (2) mit Bezahlung (3) Süßigkeiten als Entlohnung 2 Werte der Bezahlung: $0,50 oder $5,00 4
5 Ergebnis Bezahlung Keine Niedrig $0,50 Hoch - $5,00 Bargeld Süßigkeit Das Verhältnis zwischen Bezahlung und Aufwand unterscheidet sich zwischen den Rahmenbedingungen Innerhalb der Marktumgebung steigt der Aufwand mit der Bezahlung Die Probanden reagieren innerhalb der sozialen Umgebung nicht auf eine Steigerung der Bezahlung (Süßigkeit) Nennung des Preises der Schokolade erbringt ähnliche Ergebnisse wie das Bezahlen eines Geldbetrages 5
6 Vorteile des Experimentenrahmens Ziel des Experiments ist es, intrinsische Motivation zu messen. Vorteile des Aufbaus von Heyman und Ariely: 1. Monotone Tätigkeit: a) Schließt übertriebenen Ehrgeiz aus b) Kaum Lerneffekte 2. Vorteile der Laborsituation a) Kein Kontakt zwischen Forscher und Teilnehmer Keine interpersonellen Anreize wie Sympathie 6
7 Agenda 1. Situationsabhängigkeit von Handlungen 2. Experiment 3. Relevanz der Ergebnisse 4. Kritik und Ausblick 7
8 Design des Experiments Als Huckepack- Experiment Nur kurze Zeit pro Teilnehmer Bedarf an großer Stichprobe Ähnliche Vorexperimente verpflichtend Selektionsproblem Kosten Bei 20 Teilnehmern pro Ergebnis: 1600 GE 5 (Zeilen) * 4 (Ø-GE) * 4 (Spalten) * 20 (Teilnehmer) Insgesamt 400 Teilnehmer 8
9 Design des Experiments Teilnehmer machen eine stupide Tätigkeit Bsp. Kreise in Kasten ziehen, Scroll-Balken zentrieren beliebige cpmputerized real effort Aufgabe, deren Ergebnis nicht mit Können des Teilnehmers, sondern mit dessen Anstrengung variiert keine Lerneffekte kein direkter Nutzen (für Experimentalleiter) unterschiedliche Anreize unterschiedliche Länge Betonung, dass auf Anstrengung Wert gelegt wird 9
10 Ziel des Experiments (0) min Anreiz GE 2 GE 4 GE 6 GE 8 GE (Alle Daten in Anzahl pro Minute ) 10
11 Hypothesen (1) 1. Es ist besser gar nichts als bloß ein bisschen zu bezahlen 11
12 Ziel des Experiments (1) min Anreiz GE 2 GE > > 4 GE 6 GE 8 GE (Alle Daten in Anzahl pro Minute ) 12
13 Hypothesen (2) 1. Es ist besser gar nichts als bloß ein bisschen zu bezahlen 2. Die Anstrengung fällt mit der Zeit stärker bei dem monetären Anreiz als bei dem nicht-monetären Anreiz 13
14 Ziel des Experiments (2) min Anreiz GE 2 GE > >> 4 GE 6 GE 8 GE (Alle Daten in Anzahl pro Minute ) 14
15 Hypothesen (3) 1. Es ist besser gar nichts als bloß ein bisschen zu bezahlen 2. Die Anstrengung fällt mit der Zeit stärker bei dem monetären Anreiz als bei dem nicht-monetären Anreiz 3. Die Anstrengung fällt mit der Zeit bei konstanten Stundenlohn schwächer als bei nicht-monetären Anreiz 15
16 Ziel des Experiments (3) min Anreiz GE 2 GE 4 GE << Impliziert konstanten Stundenlohn <<< 6 GE 8 GE (Alle Daten in Anzahl pro Minute ) 16
17 Hypothesen (4) 1. Es ist besser gar nichts als bloß ein bisschen zu bezahlen 2. Die Anstrengung fällt mit der Zeit stärker bei dem monetären Anreiz als bei dem nicht-monetären Anreiz 3. Die Anstrengung fällt mit der Zeit bei konstanten Stundenlohn schwächer als bei nicht-monetären Anreiz 4. Um die gleiche Leistung wie für den nicht-monetären Anreiz zu erhalten, muss über die Zeit hinweg absolut weniger bezahlt werden 17
18 Ziel des Experiments (4) min Anreiz GE 2 GE = 4 GE = 6 GE 8 GE (Alle Daten in Anzahl pro Minute ) 18
19 Agenda 1. Situationsabhängigkeit von Handlungen 2. Experiment 3. Relevanz der Ergebnisse 4. Kritik und Ausblick 19
20 Ehrenamt Eigentlich: Unentgeldliche Tätigkeit nach 7 Abs. 1 SGB Trotzdem quasi-monetäre Anreize: z.b. Steuerfreibetrag von jährl. 500 Euro, insbesondere verankert im Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Januar 2007) In diesem Kontext ist es fraglich, ob ein solches Programm das Engagement überhaupt bestärkt 20
21 Blutspende Unterschiedliche Anreize zur Blutspende in München (in Gegenleistung für circa eine Stunde Aufwand): Rotes Kreuz bietet Verpflegung und ein kleines Dankeschön Amtlicher Blutspendedienst bietet 20 Euro sowie Verpflegung Privatklinik Josefinum sucht Erythrozythen- Spender und bietet 75 Euro inklusive Verpflegung 21
22 Agenda 1. Situationsabhängigkeit von Handlungen 2. Experiment 3. Relevanz der Ergebnisse 4. Kritik und Ausblick 22
23 Die Rolle intrinsischer Motivation 1. Wir messen Motivation anhand der Leistung. Alternativ ließe sich Motivation auch über den freiwilligen Zeiteinsatz messen. 2. Wir messen das steigende Leid einer intrinsisch motivierten Handlung. Es könnte dabei verschiedene intrinsische Motive geben, die sich mit Variation der Parameter unterschiedlich entwickeln 3. Bei einem Ehrenamt können noch andere Motive eine Rolle spielen (Bsp. Spaß an der Arbeit, Gruppenzugehörigkeit oder soziale Normen). Doch genau diese Motive wollen wir ausschließen. 23
24 Variation des Zahlungsmittels 1. Ariely und Heymann benutzen neben Geld auch teure und billige Schokolade zur Belohnung der Probanden. Wie verhalten sich Probanden, die mit Schokolade bezahlt werden? 2. Am welchem Punkt (gemessen in Aufwand oder Schokolade) verhalten sich Probanden so, als ob sie bezahlt würden? 24
25 Weiterführende Literatur 1. Frey (1998) Not just for the money: An Economic Theory of Personal Motivation, Edward Elgar Publishing 2. Frey (1997) The Cost of Price Incentives: An Empirical Analysis of Motivation Crowding-Out, American Economic Review, Vol. 87 Nr. 4, Seiten Gneezy, Rustichini (2000) Pay Enough or Don't Pay at All, QJE Vol. 115 Nr. 3, Seiten Gneezy, Rustichini (2000) A fine is a price, Journal of Legal Studies Vol. 29 Nr Ariely, Heyman (2004) Effort for Payment A Tale of Two Markets, Psychological Science, Gill, Prowse (2009) A novel computer based real effort task based on sliders, University of Oxford Discussion Papers Nr
26 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 26
27 Agenda 1. Situationsabhängigkeit von Handlungen 2. Experiment 3. Relevanz der Ergebnisse 4. Kritik und Ausblick 5. Anhang 27
28 Hypothesen (5) 1. Die Anstrengung fällt mit der Zeit bei dem nichtmonetären Anreiz stärker als bei monetären Anreiz 2. Es ist besser den Leuten gar nichts als bloß ein bisschen zu zahlen 3. Die Anstrengung fällt mit der Zeit bei konstanten Stundenlohn schwächer als bei nicht-monetären Anreiz 4. Den gleiche Einsatz wie bei dem monetären Anreiz ist negativ korreliert mit dem Verhältnis Arbeit/Zeit 5. Mit zunehmender Zeit nähern sich die Ergebnisse einander an 28
29 Ziel des Experiments min Anreiz 2, billige Schokolade teure Schokolade Alle Daten in Ergebnis pro Minute 29
30 Hypothesen (5) 1. Es ist besser gar nichts als bloß ein bisschen zu bezahlen 2. Die Anstrengung fällt mit der Zeit stärker bei dem monetären Anreiz als für den nicht-monetären Anreiz 3. Die Anstrengung fällt mit der Zeit bei konstanten Stundenlohn schwächer als bei nicht-monetären Anreiz 4. Um die gleiche Leistung wie für den nicht-monetären Anreiz zu erhalten, muss über die Zeit hinweg absolut weniger bezahlt werden 5. Über kurze Zeit hinweg entspricht der Anreiz aus Schokolade dem keiner Bezahlung 30
31 Ziel des Experiments (5) min Anreiz GE 2 GE 10 GE billige Schokolade teure Schokolade (Alle Daten in Anzahl pro Minute ) 31
32 Hypothesen (5) 1. Es ist besser gar nichts als bloß ein bisschen zu bezahlen 2. Die Anstrengung fällt mit der Zeit stärker bei dem monetären Anreiz als für den nicht-monetären Anreiz 3. Die Anstrengung fällt mit der Zeit bei konstanten Stundenlohn schwächer als bei nicht-monetären Anreiz 4. Um die gleiche Leistung wie für den nicht-monetären Anreiz zu erhalten, muss über die Zeit hinweg absolut weniger bezahlt werden 5. Über kurze Zeit hinweg entspricht der Anreiz aus Schokolade dem keiner Bezahlung 6. Mit zunehmender Länge nähert sich der Anreiz aus Schokolade dem des Geldes an. 32
33 Ziel des Experiments (5) min Anreiz GE 2 GE 10 GE billige Schokolade teure Schokolade (Alle Daten in Anzahl pro Minute ) 33
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