Der Österreichische Nationale Qualifikationsrahmen
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- Karl Emil Albrecht
- vor 7 Jahren
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1 Der Österreichische Nationale ualifikationsrahmen Ziele und aktueller Stand der Umsetzung Thomas Mayr,
2 Kontext und Stand der Umsetzung Die Vielfalt der ualifizierungssysteme in Europa verlangt Transparenz und Schaffung von mehr Verständnis Der Europäische ualifikationsrahmen (ER) wurde als EU-Empfehlung verabschiedet und soll als Übersetzungsinstrument für nationale ualifikationsrahmen (NR) dienen Im NR werden Bildungsabschlüsse ( ualifikationen ) Niveaustufen zugeordnet. Die Basis dafür sind Lernergebnisse (Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen) und nicht institutionelle Verankerungen (etwa ob ein Abschluss von einer Hochschule oder vom Wifi stammt). Österreichische Besonderheiten im europäischen Vergleich: hoher Anteil an Berufsbildung auf der Sekundarstufe 2 (Lehre, BMHS) vergleichsweiser schmaler und akademisch orientierter Hochschulsektor, Wichtige Funktionen der Erwachsenenbildung (qualifizierende Abschlüsse wie z.b. Wifi-Bilanzbuchhalter) eine relativ ausgeprägte Segmentierung zwischen den Bildungsbereichen
3 Europäischer ualifikationsrahmen als Metarahmen für nationale ualifikationsrahmen Land A ER Level 8 NR 8 Land B NR 6 NR 5 ER Level 7 ER Level 6 NR 7 NR 6 NR 4 ER Level 5 NR 5 NR 3 NR 2 ER Level 4 ER Level 3 NR 4 NR 3 NR 1 ER Level 2 NR 2 ER Level 1 NR 1
4 Umsetzungsstand in Österreich Der österreichische NR soll 8 Niveaustufen haben basierend auf Deskriptoren Ziel: orientierende, keine regulierende Wirkung Abdeckung aller Bildungssegmente; formale und nicht-formale Bildungsabschlüsse ( ualifikationen ) aus der Allgemeinbildung, Berufsbildung, Hochschulbildung und Erwachsenenbildung Die Zuordnung von formalen ualifikationen erfolgt auf Antrag eines Bundesministeriums, bei non-formaler ualifikationen auf Antrag von neu zu schaffender ualitäts- und Validierungsstellen Die offizielle Referenzierung des österreichischen NR zum ER erfolgte im Juni Dabei wurden erste Referenzqualifikationen gesetzt: Lehre auf Stufe 4, Meister auf Stufe 6, ausgewählte Befähigungsprüfungen auf Stufe 7 Eine gesetzliche Basis für finale Zuordnungen steht noch aus. Verabschiedung erstes Halbjahr 2015?
5 Aktuelle offizielle NR-Darstellung
6 NR-Darstellung: Gleichwertigkeit von ualifikationen Lernbereich Allgemeine/akademische Bildung Basis: Niveau-Deskriptoren Arbeitsbereich Berufsbildung PHD Master Ziviltechniker Klinischer Pyschologe Baumeister Beratender Ingenieur Bachelor Meister BHS Reifeprüfung und Diplom AHS-Reifeprüfung BRP Lehrabschluss Hauswirtschaftsschule Rot: Bologna-ualifikationem Gelb: Referenzqualifikationen Weiß: Hypothese; keine Entscheidung Hauptschule Poly. Schule uelle: ibw 2013
7 Chancen, Perspektiven und WKO-Implikationen Erhöhung der Transparenz international: besseres Verständnis österreichischer ualifikationen Chance für Unternehmen, ihre ualifikationsstärke adäquat darzustellen (etwa bei internationalen Ausschreibungen) Erhöhung der Transparenz national: Steigerung der Sichtbarkeit der Berufsbildung und von non-formalen Abschlüssen Attraktivierung der Berufsbildung Chance für WKO-ualifikationsanbieter Lernergebnisorientierung, ualitätssicherung und Nachweis der Validität der Standards Neue Anforderungen an WKO-ualifikationsanbieter eine WKO übergreifende ualitäts- und Validierungsstelle wie sie im NR- Prozess für non-formale Abschlüsse vorgesehen sein wird, ist in Planung (Arbeitstitel: ualifikationsagentur der Wirtschaft )
8 Deskriptoren und österreichische Erläuterungen auf Niveau 4 ER-Deskriptoren KENNTNISSE FERTIGKEITEN KOMPETENZ breites Spektrum an Theorie- und Faktenwissen in einem Arbeits- oder Lernbereich eine Reihe kognitiver und praktischer Fertigkeiten, die erforderlich sind, um Lösungen für spezielle Probleme in einem Arbeits- oder Lernbereich zu finden selbstständiges Tätigwerden innerhalb der Handlungsparameter von Arbeits- oder Lernkontexten, die in der Regel bekannt sind, sich jedoch ändern können Beaufsichtigung der Routinearbeit anderer Personen, wobei eine gewisse Verantwortung für die Bewertung und Verbesserung der Arbeits- oder Lernaktivitäten übernommen wird Erläuterungen Er/Sie verfügt über eine vertiefte Allgemeinbildung theoretisches Wissen in seinem/ihrem Arbeits- oder Lernbereich (z.b. über Sachverhalte, Grundsätze, Materialien, Verfahren, Methoden, Zusammenhänge, Vorschriften und Normen etc.) zur eigenständigen Bewältigung gängiger Aufgaben und Herausforderungen, auch bei wechselnden Rahmenbedingungen grundlegende unternehmensbezogene betriebswirtschaftliche und rechtliche Kenntnisse Universitätsreife oder über Kenntnisse zur unmittelbaren Ausübung eines Berufes Er/Sie ist in der Lage, in seinem/ihrem Arbeits- oder Lernbereich gängige Instrumente, Methoden und Verfahren auszuwählen und sachgerecht einzusetzen Standardaufgaben, auch unter sich ändernden Bedingungen, eigenständig zu meistern alltägliche Probleme unter Einbeziehung des theoretischen Wissens zu analysieren, unterschiedliche Lösungsansätze aufzuzeigen und selbstständig zu lösen ein gewisses kreatives und vernetztes Denken zu entwickeln an Gesprächen in üblichen Situationen mit vertrauten Themen aktiv teilzunehmen sowie den eigenen Standpunkt darzulegen und zu argumentieren relevante Informationen zur Erfüllung seiner/ihrer Aufgaben aus weitgehend vorgegebenen uellen selbstständig zu recherchieren, kritisch zu bewerten und einzusetzen Informationen in angemessener (d.h. der Situation und dem Zielpublikum entsprechender) sowie in fachlich und sprachlich richtiger Form darzustellen und unter Einsatz von gängigen Kommunikationstechniken zu präsentieren Er/Sie ist in der Lage, in seinem/ihrem Arbeits- oder Lernbereich selbstständig Routinesituationen zu bearbeiten und sich den jeweiligen Gegebenheiten gemäß zu verhalten im Team zu arbeiten und bei gängigen Aufgabenstellungen andere anzuweisen bzw. zu beaufsichtigen
9 KOMPETENZ FERTIGKEITEN KENNTNISSE Deskriptoren und österreichische Erläuterungen auf Niveau 6 ER-Deskriptoren fortgeschrittene Kenntnisse in einem Arbeits- oder Lernbereich unter Einsatz eines kritischen Verständnisses von Theorien und Grundsätzen Erläuterungen Er/Sie verfügt über vertieftes theoretisches Wissen in seinem/ihrem Arbeits- oder Lernbereich (z.b. über Sachverhalte, Grundsätze, Materialien, Verfahren, Methoden, Zusammenhänge, Vorschriften und Normen etc.) zur eigenständigen Bewältigung umfangreicher Aufgaben und Herausforderungen die theoretischen Grundlagen, um seinen/ihren Arbeits- oder Lernbereich aus verschiedenen Perspektiven zu erfassen das Wissen, das zur Leitung von umfangreichen Projekten, Funktionsbereichen oder Unternehmen erforderlich ist fortgeschrittene Fertigkeiten, die die Beherrschung des Faches sowie Innovationsfähigkeit erkennen lassen, und zur Lösung komplexer und nicht vorhersehbarer Probleme in einem spezialisierten Arbeitsoder Lernbereich nötig sind Er/Sie ist in der Lage, in seinem/ihrem Arbeits- oder Lernbereich Aufgaben auf sehr hohem professionellem Niveau durchzuführen umfangreiche Herausforderungen eigenständig und letztverantwortlich zu bewältigen und dabei auch innovative Lösungen zu entwickeln selbstständig Konzepte zur Durchführung verschiedener Aufgaben unter Berücksichtigung von fachlichen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu erstellen vorausschauend zu agieren und auf neue/sich verändernde Gegebenheiten flexibel zu reagieren mit verschiedenen AkteurInnen (MitarbeiterInnen, [potenziellen] KundInnen, LieferantInnen, Behörden etc.) adressatenadäquat und situationsgerecht zu kommunizieren Informationen aus verschiedenen Medien und Disziplinen zu recherchieren, kritisch zu bewerten und sie für die Entwicklung innovativer Lösungsansätze auszuwählen Leitung komplexer fachlicher oder beruflicher Tätigkeiten oder Projekte und Übernahme von Entscheidungsverantwortung in nicht vorhersehbaren Arbeitsoder Lernkontexten Er/Sie ist in der Lage, in seinem/ihrem Arbeits- oder Lernbereich unternehmerisch zu agieren und Führungsaufgaben zu übernehmen komplexe und umfangreiche Projekte, Funktionsbereiche und/oder Unternehmen selbstständig und letztverantwortlich zu leiten sich mit dem Handeln einzelner MitarbeiterInnen sowie gesamter Projekt- und Arbeitsteams kritisch und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen, Feedback zu geben und zur Entwicklung ihrer Potenziale durch gezielte Förderung beizutragen Übernahme der Verantwortung für die berufliche Entwicklung von Einzelpersonen und Gruppen
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