HERZLICH WILLKOMMEN. Basel III im Überblick. Thomas Eichberg Business Consultant 30. März 2012
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1 HERZLICH WILLKOMMEN Basel III im Überblick Thomas Eichberg Business Consultant 30. BASEL BERN LAUSANNE ZÜRICH DÜSSELDORF FRANKFURT A.M. FREIBURG I.BR. HAMBURG MÜNCHEN STUTTGART WIEN
2 Was ist Basel III Beschluss der 27 Notenbank-/Leiter der Aufsichtsbehörden über neue Eigenkapitalregeln und Liquiditätsvorschriften (genannt Basel III) Konsequenz aus den Lehren der Finanzmarktkrise Ziel: Banken sollen sich im erneuten Krisenfall aus eigener Kraft stabilisieren und retten können Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat am strengere Regeln für das Eigenkapital bekanntgegeben. 2
3 Finanzkrisen gab es schon immer Tulpenwahn Holland 1637 Papiergeldinflation Frankreich 1720 Schneeballsystem Boston 1920 Börsenkrach Auslöser war eine Auktion, die weniger Kapital erlöste, als der Einkaufspreis war; der Kredit konnte nicht zurückgezahlt werden. Semper Augustus Papiergeld Im großen Stil, nach mäß. Erfolg in Schweden, führte Frankreich 1718 bis 1720 das Papiergeld ein. Es wurde ein Fiasko w/mangelndem Vertrauen d. die Verbraucher. John Law Ponzi-Modell: Investoren werden sehr hohe Renditen versprochen, diese werden aus dem Geld bezahlt, das danach angeworbene Invest. einzahlen. Fehlt am Ende der Pyramide neues Geld, bricht das System zusammen. Carlos Charles Ponzi 3
4 Historie 2010 Basel III 2004 Basel II Die G-10-Länder gründeten 1974 den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht mit dem Ziel, die Aufsichtsregeln für die Finanzbranche zu vereinheitlichen. In ihm sitzen heute i. d. R. Mitglieder der Notenbanken sowie Bankenaufseher aus 27 Ländern Basel I 1974 Gründung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht 4
5 Identifizierte Schwachstellen (Auswahl) Eigenkapital der Banken erwies sich in der Krise als quantitativ und qualitativ als unzureichend Durch freie Wahl bzw. eigenem Ermessen festgelegte Regularien für Finanzierungkosten/Preise folgten einem Trend, nicht den erforderlichen Gegebenheiten Mangelhaftes internes (Liquiditäts-)Risikomanagement trifft Banken in der Krise unvorbereitet Systemrisiko durch hohe Vernetzung des Bankensektors (TooBig to Fail) legt Gefährdung/Risiko offen Bestimmte Anreizsysteme und Vergütungspraktiken belohnen exzessive Risikobereitschaft 5
6 Basel III Basel III soll s richten Aufarbeitung der Krise durch den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht Enorme Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften Einführung neuer Kennzahlen zusätzlich zu bestehenden (derzeit 8% Eigenkapital vs. Risiko) Vermeidung von hohen Risiken durch systemrelevante Banken Erhöhung der Widerstandsfestigkeit ggü. Stresssituationen Verstärkte Aufsicht/Kontrolle der Systembanken Verbessertes Risikomanagement, Risk Governance 6
7 Regulierungsmaßnahmen Internationale Reformbestrebungen seit 2008 durch die G20 koordiniert in Washington, London, Pittsburgh, Toronto und Seoul Umsetzung in konkrete Reformvorschläge v. a. durch das Basel Committeeon Banking Supervision (BCBS) und das Financial StabilityBoard (FSB) sowie in der EU durch die Europäische Kommission. Zielsetzungen: Verbesserte Eigenmittel-und Liquiditätsstandards Regeln für Finanzprodukte und märkte (Auszug): HedgeFonds, Rating-Agenturen, Vergütungspolitiken in Finanzinstitutionen Leverage Begrenzung 7
8 Einfluss auf nationale Gesetze RL 2006/48/ EG 1) RL 2006/49/ EG 2 ) Via CRD 3) -Umsetzungsgesetz ins KWG integriert Qualitative Anforderungen Techn. Anhänge KWG Rechtsverordnungen diverse Artikel mit direktem Einfluss auf MaRisk RVn beinflussen div. Gesetze SolvV/GroMiKV Mindestanforderungen an RiskMgnt = MaRisk 1) RL 2006/48/EG (2006L0048-DE ) über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute (Neufassung) 2) RL 2006/49/EG (2006L0049-DE ) angemessene Eigenkapitalausstattung von Wertpapierfirmen und Kreditinstituten 3) CRD Captial Requirement Directive 8
9 Kernaussage Bankkredite sind einheitlich mit 8% Eigenkapital zu unterlegen. Grundgedanke: Es wurde vor der Finanzkrise als unwahrscheinlich angesehen, dass mehr als 8 % der gesamten Kreditsumme eines Kreditinstituts auf einmal ausfallen. Beispiel: Kreditvolumen Risikogewicht Solvabilitätskoeffezienz Erforderliches Risikokapital 10 Mio EUR 100 % 8% = 0,8 Mio EUR 9
10 Risikobewertung gem. Baseler Vereinbarung Basel I/II: EK-Unterlegung muss im Verhältnis zu einem Korb von Aktiva mind. 8% betragen. Die Risikobemessung erfolgt pauschal Kreditnehmer werden entsprechend ihrer Schuldnerkategorie in lediglich vier Klassen mit einem Risikogewicht (RW) von 0%, 20%, 50% und 100% eingeteilt Beispiele: Bankforderungen gegenüber Staaten: 0% EK-Anforderungen Bankforderungen vs. Banken: RW = 20% entspricht 1.6% EK-Unterlegung (20% RW * 8% EK) Wohn- und Gewerbeimmobilienfinanzierungen: RW = 50% Forderungen gegenüber Nichtbankensektor (Firmen, Versicherungen, Private): RW = 100%= 8% EK-Unterlegung 10
11 Kernaussage Bankkredite sind einheitlich mit 8% Eigenkapital zu unterlegen. Grundgedanke: Es wurde zur Finanzkrise als unwahrscheinlich angesehen, dass mehr als 8 % der gesamten Kreditsumme eines Kreditinstituts auf einmal ausfallen Kreditvolumen Risikogewicht Solvabilitätskoeffezienz Erforderliches Risikokapital 10 Mio EUR 100 % 8% = 0,8 Mio EUR 50 % 20 % 0 % 4% 1,6 % 0% = 0,4 Mio EUR = 0,16 Mio EUR = 0 Mio EUR 11
12 Grundsätzlich bestimmen die Eigenkapitalregeln, wie viel und welche Art von Kapital eine Bank mindestens haben muss, um ihre Risiken abzusichern. Doch in der Finanzkrise reichte das vorhandene Eigenkapital im Verhältnis zu den Risiken nicht aus. Die Staaten mussten Banken retten 12
13 Beispiel: Bestandteile des Kreditzinssatzes Kreditzinssatz Geld- u. Kapital Marktzinssatz Betriebskostenanteil Standardrisikokostensatz Eigenkapitalkostensatz In welcher Höhe müssen Banken Eigenmittel für die Risikokategorie bereithalten? 13
14 Das Problem Ergänzungskapital Es gibt unterschiedliche Arten von Eigenkapital. Zur Absicherung der Risiken ist das Kernkapital wichtig. Es ist ein Bestandteil des Eigenkapitals. Die Kernkapitalquote gibt an, wie viele risikotragende Positionen einer Bank (z. B. vor allem Kredite) durch bankeneigenes Kernkapital gedeckt sein müssen. Aktiva (Forderungen) Passiva (Schulden) 4 Eigenkapital Kundenkredite Unternehmenskredite Kundeneinlagen Unternehmenseinlagen 2 Kernkapital Kredite an Banken Wertpapiere Schulden bei Banken Verbriefte Schulden Sonstige Anlagen Sonstige Schulden 0 Barreserve Eigenkapital 14
15 Hartes Kernkapital Ergänzungskapital Es gibt hartes und weiches Kernkapital. Für die Stabilität von Banken ist das harte Kernkapital besonders relevant. Hartes Kernkapital besteht z. B. aus eigenen Aktien/Grundkapital und einbehaltenen Gewinnen weiches Kernkapital Hartes Kernkapital
16 Das Problem bisher zukünftig! Künftig wird mit Basel III die Struktur des zwingend notwendigen Eigenkapitals geändert. Es muss mehr hartes Kernkapital vorgehalten werden % Ergänzungskapital 2% Ergänzungskapital 1,5%weiches Kernkapital Dadurch erhöht sich die Kernkapitalquote. Das sorgt für mehr Stabilität von Banken und Finanzsystem % weiches Kernkapital 2% Hartes Kernkapital 4,5% Hartes Kernkapital 16
17 Zusatzpuffer % Ergänzungskapital 2% weiches Kernkapital 2% Hartes Kernkapital +0-2,5% antizykl. Kapitalpuffer + 2,5% Kapitalerhaltungspuffer 2% Ergänzungskapital 1,5%weiches Kernkapital 4,5% Hartes Kernkapital Durch weitere Puffer sollen Banken ihre Risiken besser auffangen können aus eigener Kraft und ohne staatliche Hilfe Kapitalerhaltungspuffer Verhindert im Krisenfall Kapitalverzehr Bei Unterschreitung = Beschränkung bei der Dividende antizyklische Kapitalpuffer Aufgabe: Verluste in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ausgleichen 0 17
18 Übergangsregelungen % ,5 1 2,5 1,5 1,875 1,25 0, ,625 0,25 0,875 1,5 1,875 1,25 0,625 2,5 1 2,5 2 3,5 4 4,5 4,5 4,5 4,5 4, Gesamte Eigenkapitalquote + Kapitalpuffer Gesamte Eigenkapitalquote Mindestkernkapitalquote Kapitalerhaltungspuffer Harte Mindestkernkapitalquote 18 Quelle: FTD
19 Chancen/Herausforderungen für Finanzinstitute Chancen Eigenkapitalhinterlegung unter Verwendung bankinterner Ratings spiegelt Risikoprofil der Banken besser wieder durch Basel III steigt Risikotransparenz im Kreditmarkt Erschließung neuer Geschäftsfelder Herausforderungen Konkurrenzkampf der Banken um gut gerateteunternehmen (billigere Kredite) Hoher Organisationsaufwand und aufwändige Datenbeschaffung für interne Ratings Grundlage zur Verbesserung des internen Risikomanagements 19
20 Strategische/operative Handlungsalternativen Qualitative Verbesserung der Daten für das Rating Optimierung der Geschäftsprozesse zur Erhöhung Cash Flow und Gewinn Optimierung interner Abläufe incl. Dokumentation Optimierung des Berichtswesen, z. B. periodische Berichte zur Berichterstattung im Geschäftsbericht, zu Marktrisiko/Risikomanagement usw. Integration/Optimierung der Integration der Tabellen des BCBS für die quantitative Offenlegung zum Vergleich mit anderen Instituten Verbesserte Konsistenz der Eigenkapitalunterlegung durch optimierte Berechnungsmöglichkeiten 20
21 Die neue europäische Aufsichtsarchitektur ESRB (European Systemic Risk Board) Makroprudentielle Aufsicht (erkennen von Störungen) Alle Finanzsektoren Banken Versicherungen Finanzmärkte ESFS (European System of Financial Supervisors) Mikroprudentielle Aufsicht (überw. einzelner Institute) 21
22 Expertise Trivadis 1/2 Business Case und Strategie Analysen, Interpretationen Checks und Assesments Quantitative/qualitative Analyse der Auswirkungen des neuen Frameworks auf das Geschäftsmodell Unterstützung bei der Auslegung Verfassen von Stellungnahmen zu Einzelthemen und Abstimmungen der Aufsicht Durchführung von Readiness Assesments, GAP-Analysen und Compliance Checks, (Liquiditätsrisiko, Verbriefungsframework usw.) 22
23 Expertise Trivadis 2/2 Konzeption/Implementierung Marktrisiko, Kontrahentenausfallrisiko Projektmanagement, Dienstleistungen Unterstützung bei der Erstellung von Handbüchern, Policies, Arbeitsanweisungen, Richtlinien usw. Unterstützung bei der Konzeption und Implementierung von internen Modellen Projektmanagement, Info-Update, zu den neuesten Entwicklungen, Kontakte zu Aufsichtsbehörden, Kooperationen mit anderen Beratungshäusern/Aufsichtsbehör den 23
24 Basel III und IT Regulierungsanforderungen Evaluation der Systemlandschaft Zusammenarbeit Fach-/IT Reporting Ausgestaltung IT-Infrastruktur Aktionsplan, Vorgehensmodell Prozesse aktualisieren/ modifizieren Netzstruktur Implementierung Basel III und die IT (2).mmap 24
25 VIELEN DANK. Trivadis GmbH Thomas Eichberg Lyoner Str Frankfurt am Main Tel Fax BASEL BERN LAUSANNE ZÜRICH DÜSSELDORF FRANKFURT A.M. FREIBURG I.BR. HAMBURG MÜNCHEN STUTTGART WIEN
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