DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR.

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2 Gesprächspsychotherapie Eva-Maria Biermann-Ratjen, Jochen Eckert, Hans- Joachim Schwartz 7., überarbeitete und erweiterte Auflage 1995 Stuttgart: Kohlhammer Susi Kolarik Rte de la Glâne Villars-sur-Glâne 026/

3 Einleitend möchte ich darauf hinweisen, dass sich im Buch jeweils nach jedem Kapitel eine kurze Zusammenfassung befindet, die zwar sehr kurz, aber prägnant und gut ist! Kapitel I: Das gesprächspsychotherapeutische Beziehungsangebot (11-33) 1. Die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für den psychotherapeutischen Prozess (11-14) Carl Rogers hat 1957 die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für Persönlichkeitsveränderung durch Psychotherapie beschrieben. Sein Ziel dabei war, in klar definierbaren und operationalisierbaren Begriffen die psychologischen Voraussetzungen in Worte zu fassen, die notwendig und hinreichend sind, konstruktive, d.h. strukturverbessernde Persönlichkeitsveränderungen durch Psychotherapie hervorzubringen. Unter einer konstruktiven Persönlichkeitsveränderung verstand Rogers eine bessere Integration, weniger innere Konflikte, Freisetzung von Kräften für den Einsatz für eine erfolgreichere und befriedigendere Lebensgestaltung, sowie eine Veränderung zu Verhaltensweisen, die allgemein als reifer angesehen werden. Rogers hat sechs Bedingungen formuliert, die über eine gewisse Zeitspanne gegeben sein müssen, um eine konstruktive Persönlichkeitsveränderung zu erreichen: 1. Psychologischer Kontakt von zwei Menschen: Zwei Menschen nehmen eine Beziehung zueinander auf, bedeuten einander etwas, reagieren aufeinander. 2. Der inkongruente Patient: Er ist mit sich uneins, verletzlich, ängstlich. Er kann Erfahrungen nicht in sein Selbstbild integrieren (=Inkongruenz). Unbewusste Inkongruenz: Verletzbarkeit; erahnte Inkongruenz: Spannungszustand, Angst. 3. Der kongruente Therapeut: In der Beziehung zum Klienten und mit sich ist der Therapeut kongruent, ist mit sich eins. Er kann in der Beziehung echt, er selbst sein. 4. Unbedingte Wertschätzung des Klienten durch den Therapeuten: Der Klient wird mit all seinen Erfahrungen bedingungslos angenommen, so dass sich folgender Effekt zeigt: Der Klient kann als selbständige Person intensiv über sich selber nachdenken und sich um die eigenen Erfahrungen kümmern. Rogers (1957) betont, dass die bedingungslose Wertschätzung stets ein Ziel sein sollte, welches allerdings nur theoretisch zu erreichen sei. 5. Empathischer Austausch: Auf dem Weg der Empathie (Einfühlung) erfährt der Therapeut den Inneren Bezugsrahmen (s. Kap. V) des Klienten und versucht, dem Klienten die Erfahrungen, die er als Therapeut auf diesem Weg macht, mitzuteilen. Die Wahrnehmung der Erfahrungen, die der Klient erlebt, wird vom Therapeuten verstanden, soll jedoch nicht zur eigenen Erfahrung werden, sonst identifiziert sich der Therapeut mit dem Klienten. 6. Der Klient nimmt das empathische Verstehen und die bedingungslose Wertschätzung des Therapeuten zumindest in Ansätzen wahr. Die oben formulierten Bedingungen werden oft auf die drei Therapeutenvariablen reduziert: Kongruenz, unbedingte Wertschätzung und einfühlendes Verstehen bzw. Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte. Um das ganze Therapiekonzept Rogers verstehen zu können, sind aber auch die Klientenvariablen zu berücksichtigen: 1. Der Klient ist kontaktfähig: Der Therapeut bewirkt eine wahrnehmbare Veränderung des Erfahrungsfeldes des Klienten. 2. Der Klient ist inkongruent und nimmt dies wahr (ist mit sich uneins, akzeptiert sich nicht, ist angespannt bzw. ängstlich). 2

4 3. Der Klient nimmt das empathische Verstehen und die bedingungslose Wertschätzung des Therapeuten zumindest in Ansätzen wahr. Eine wichtige Entdeckung Rogers ist, dass Menschen, die in einer Psychotherapie ihren eigenen Weg gehen dürfen, folgende Ziele verfolgen: Das Selbst zu werden, das sie in Wahrheit sind; ihr Selbstkonzept entwickeln; ihre Identität entwickeln; mit sich selbst identisch werden. Dazu brauchen sie die Unbedingte Wertschätzung von anderen Menschen. Aus dieser Entdeckung resultiert in der Therapie ein bestimmtes Beziehungsangebot, das charakterisiert ist durch die Merkmale Kongruenz, Unbedingte Wertschätzung und Empathie. Auch wenn die Klient-Therapeut-Beziehung eine echte und unter Umständen tiefe, wirkliche Beziehung ist, ist sie ein Arbeitsbeziehung, die der Therapeut nicht um der Beziehung willen, sondern im Dienst der Persönlichkeitsentwicklung des Klienten eingeht. 2. Die Definition des gesprächspsychotherapeutischen Beziehungsangebotes (15-33) 2.1 Empathie (15-21) Der Begriff der Empathie wird gleichgesetzt mit Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte VEE (Tausch, 1973), Reflektieren von Gefühlen (Minsel & Langer, 1974) oder Einfühlendes Verstehen (Bommert, 1978). Definition von Empathie (Rogers 1959): Der Zustand der Einfühlung besteht darin, den Inneren Bezugsrahmen eines anderen genau wahrzunehmen, unter Einschluss der dazugehörigen gefühlsmässigen Komponenten und Bedeutungen, so als ob man selbst der andere wäre, ohne aber jemals den als-ob-zustand zu verlassen. Wenn diese als-ob-eigenschaft verloren geht, handelt es sich um den Zustand der Identifikation und nicht mehr um Empathie. In anderen Beschreibungen Rogers (1976) bedeutet Empathie Empfindsamkeit für die wechselnden Gefühlsbedeutungen, die in einem Menschen strömen, diese nachzuerleben, ohne Urteile zu fällen. Gefühle, deren sich das Gegenüber völlig unbewusst ist, sollen nicht aufgedeckt werden, das wäre zu bedrohlich. Der andere soll vielmehr die Möglichkeit erhalten, die Gefühlsbedeutungen im eigenen inneren Erleben aufzunehmen und im Erleben (experiencing) weiter zu kommen. Für diesen Prozess muss der Therapeut in sich stabil sein. Wenn Rogers von Experiencing spricht, bezieht er sich auf Arbeiten von Gendlin (1962, 1978, 1981). Nach Gendlin befindet sich der Mensch in einem ständigen Erlebens- bzw. Erfahrungsfluss (= Experiencing ). In der Konzentration auf das eigene innere Fühlen ( Focusing ) tauchen Körperempfindungen, Vorstellungen, Gedanken, Gefühle und Worte auf, die aufeinander bezogen sind, sich gegenseitig Bedeutung geben. In diesen Formen symbolisiert sich das Fühlen (Symbolisierungsprozess); Erfahrungen werden bewusst. Es existiert eine 12-stufige VEE-Skala (Tausch et al. 1969), deren Brauchbarkeit davon abhängt, wie gut der Beurteiler das Konzept der Empathie kennt. Trotz vieler Kritiken beurteilen Biermann-Ratjen et al. die Skala als gut. Die Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte hat die Funktion der Förderung der Selbstexploration des Klienten. (Auch dazu haben Tausch et al. eine 9-stufige Skala erarbeitet.) Theoretisch kann dies folgendermassen begründet werden: Im Zustand der Inkongruenz werden Erfahrungen, die nicht mit dem Selbst zu vereinbaren sind, verzerrt wahrgenommen oder ganz dem Bewusstsein vorenthalten (s. Kap. IV). Die Empathie des Therapeuten soll dazu führen, dass der Klient seine Erfahrungen genau und vollständig wahrnimmt. Es soll ein Abstimmungsprozess zwischen den Erfahrungen des Klienten und dessen Selbstkonzept stattfinden. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass das Merkmal Selbstexploration mit dem Merkmal Veränderungen durch die Therapie positiv korreliert. Hingegen korreliert das Thera- 3

5 peutenmerkmal VEE zwar mit der Selbstexploration des Klienten, aber nicht oder nur in geringem Masse mit Therapieerfolgsmassen. 2.2 Unbedingte Wertschätzung (21-26) Der Therapeut muss seine eigenen Sichtweisen und Werthaltungen beiseite legen und die Erlebniswelt des Klienten ohne Vorurteile betreten. Empathische Äusserungen müssen von einer bestimmten emotionalen Qualität sein, damit sie die Selbstexploration fördern können. Diese Voraussetzung nannte Rogers Unbedingte Wertschätzung. Fühlt ein Klient, dass er nicht bedingungslos von seinem Therapeuten akzeptiert wird, stagniert er in seinem Prozess der Selbstexploration, weil er sich dann vordergründig mit den Bewertungen des Therapeuten auseinandersetzen muss, und kaum Raum bleibt zur Auseinandersetzung mit der Beziehung zu sich selbst. Mit der Darstellung des Zusammenhangs von Empathie und Unbedingter Wertschätzung verdeutlicht sich die Funktion der Unbedingten Wertschätzung. Biermann-Ratjen et al. (1995) bezeichnen sie als Kontrollbedingung, dank deren Reflexion der Therapeut überprüfen kann, ob er empathisch ist. Kann der Therapeut den Klienten mit seinen Gefühlsbedeutungen nicht mehr annehmen, kann dies zweierlei bedeuten: (1) Der Therapeut ist in das Erleben des Klienten nicht mehr eingefühlt, er hat sich z.b. mit dem Klienten identifiziert oder hat eigene Gefühle in der Reaktion auf die Gefühle des Klienten entwickelt. (2) Der Klient hat Erfahrungsbereiche angesprochen, in denen sich der Therapeut selbst in einer Art erlebt, in der er inkongruent wird und sich selbst nicht akzeptiert. Mit dem Adjektiv unbedingt betont Rogers, dass der Therapeut jede Erfahrung des Klienten unterschiedslos annehmen kann. Das Gegenteil wäre eine selektive Bewertungshaltung: In dieser Hinsicht finde ich dich gut, in jener nicht. Allerdings sei die Bezeichnung der Unbedingten Wertschätzung auch irreführend, da in der klinischen Realität der Therapeut von Zeit zu Zeit auch nur bedingte Wertschätzung oder sogar Ablehnung fühlen wird. Diese Erfahrung ist im Therapieprozess ein wichtiges Ereignis, welches positiv genutzt werden kann: Der Therapeut soll mit sich klären, dass und durch was seine Unbedingte Wertschätzung abgelöst wurde, und wenn er sich darin akzeptieren kann, wird es ihm möglich sein, sich dem Klienten wieder empathisch und unbedingt wertschätzend zuzuwenden. Unbedingte Wertschätzung ist in diesem Sinne als ein Ziel zu betrachten, das der Therapeut immer wieder anstrebt. Sie ist abhängig von dem, worüber ein Klient spricht. Falls es einem Therapeuten nicht gelingt, sich um Unbedingte Wertschätzung in diesem Sinne zu bemühen, und versucht er, Wertschätzung im Sinne einer Einstellung oder Haltung dem Klienten gegenüber zu demonstrieren, egal was er ihm gegenüber tatsächlich empfindet, erfüllt er seine Aufgabe zweifach nicht mehr: Er ist nicht mehr echt und zwingt den Klienten in eine Auseinandersetzung mit seinem Gegenüber. So kann es zur folgenden Äusserung des Klienten kommen: Ich konnte erzählen, was ich wollte, er blieb immer gleichbleibend freundlich, das konnte ich nicht ertragen. (Pfeiffer, 1980). 2.3 Kongruenz (26-33) Definition nach Rogers (1962): Der Therapeut ist das, was er ist und verleugnet sich nicht. Er ist in seiner Beziehung zum Klienten echt, ohne Grenzziehung und Fassaden, wenn er zu den Gefühlen und Einstellungen, die ihn augenblicklich bestimmen, stehen kann. Seine Gefühle stehen ihm zur Verfügung, er kann sie bewusst werden lassen und er ist fähig, sie zu leben und mitzuteilen, wenn dies angebracht ist. Der Therapeut soll seinen Klienten unmittelbar persönlich begegnen, so dass ein Mensch auf einen anderen trifft. 4

6 Biermann-Ratjen et al. (1995) unterscheiden zwischen Kongruenz in einem weiteren und in einem engeren Sinne. Weiter gefasst bedeutet Kongruenz, dass der Therapeut selbst möglichst wenig therapiebedürftig ist. Er soll zu seinem Erleben stehen, sich dieses bewusst machen, es mitteilen und seine Gefühle ohne Angst erleben können. Dies ist für jede Psychotherapie günstig, und so wird in jeder Therapieausbildung auf dieses Merkmal als Eingangsvoraussetzung eingegangen. In der GT ist die lebenslange Supervision der therapeutischen Tätigkeit, die Selbsterfahrung in Gruppen und die Eigentherapie Bestandteil der Ausbildung. Kongruent sein im engeren therapeutischen Sinne heisst, sich aller Gefühle bewusst werden können, die der Klient in einem auslöst, ohne dadurch darin behindert zu werden, sich in ihn einzufühlen und ihn in dem, was dabei verstanden wird, ohne Bedingungen positiv zu beachten. Per definitionem sind weder Kongruenz noch Inkongruenz der direkten Wahrnehmung zugänglich. Aber es gibt Anzeichen dafür. Die nachfolgend beschriebenen Anzeichen bezeichnen einerseits den funktionalen Zusammenhang zwischen Kongruenz und Unbedingter Wertschätzung, andererseits zwischen Kongruenz und Empathie: Inkongruenz des Therapeuten im funktionalen Zusammenhang mit Unbedingter Wertschätzung: Meistens sind es situationsgebundene Gefühle im direkten Kontakt mit dem Klienten, die dem Therapeuten seine Inkongruenz signalisieren. Der Therapeut kann sich z.b. gelangweilt, genervt oder ärgerlich fühlen durch die Ausführungen des Klienten. Allerdings kann auch das Kreisen um immer dasselbe Thema eine Bedeutung haben: Der Klient fühlte sich bis anhin in dieser Erfahrung nicht wirklich verstanden oder bedingungslos akzeptiert. Dauerhaftere Gefühle während einer Therapie können z.b. eine stärkere Zuneigung oder tiefere Abneigung gegenüber dem Klienten sein, was den Therapeuten ebenfalls auf seine Inkongruenz hinweist. Kongruenz als Teil des therapeutischen Prozesses ist nicht als ein statischer Zustand konzipiert, sondern als ein vom Erleben und dessen Reflexion getragener Prozess im Therapeuten. Das Gefühl der Unbedingten Wertschätzung ist auch ein Indikator dafür, dass der Therapeut den Klienten empathisch verstanden hat und dabei kongruent geblieben ist. Inkongruenz des Therapeuten im funktionalen Zusammenhang mit Empathie: Ein Therapeut, der damit befasst ist, das, was er tatsächlich erlebt, nicht wahrzuhaben, ist in seinen Möglichkeiten eingeschränkt, diejenigen Erfahrungen offen und vollständig empathisch aufzunehmen, mit denen sich der Klient beschäftigt. Anzeichen für Inkongruenz: Der Therapeut wird in den Stunden müde, obwohl er genügend Schlaf hatte, oder er fühlt eine Erleichterung, wenn der Klient geht bzw. die Stunde absagt. Verhaltensweise des Klienten, die auf Inkongruenz, verminderte Empathie oder nur bedingte Wertschätzung des Therapeuten hinweisen können: Der Klient wiederholt mehrmals ein Thema ( Der Therapeut hat wichtige Hinweise in der Mitteilung des Klienten überhört.) Plötzliches Verstummen des Klienten Abrupter oder häufiger Themenwechsel Widersprüche zwischen sprachlichem und anderem Ausdrucksverhalten Das Bemühen des Therapeuten um Kongruenz bzw. um die Beseitigung von Inkongruenz dient in erster Linie dazu, die Unbedingte Wertschätzung des Therapeuten für den Klienten wieder herzustellen, denn die Wertschätzung des Klienten durch den Therapeuten ist nur 5

7 dann von therapeutischer Relevanz, wenn ihre verbale oder averbale Äusserung mit dem, was der Therapeut wirklich denkt oder fühlt, übereinstimmt. Pfeiffer (1977) hat eine 5-stufige Skala zur Messung der Kongruenz des Therapeuten entwickelt. Das Versprechen des Gesprächspsychotherapeuten an seinen Klienten lässt sich durch folgenden Satz charakterisieren: Ich, der Therapeut, will von Dir und für Dich nichts, als dich zu verstehen. Ich helfe Dir bei Deinen Bemühungen um Dich selbst. Darüber hinaus verspreche ich Dir nichts. Kapitel II: Vergleich des Beziehungsangebotes Gesprächspsychotherapie mit anderen Formen psychotherapeutischer Einflussnahme (34-52) Die GT wird mit der psychoanalytischen Psychotherapie und der VT verglichen. Das Ziel dabei ist die Verdeutlichung dessen, was die GT ausmacht, nicht die Darstellung der anderen Therapieformen. 1. Vergleich der Ratschläge für die Therapeuten bei der gesprächspsychotherapeutischen und bei der psychoanalytischen Behandlung (35-40) In diesem Abschnitt werden die sechs notwendigen und hinreichenden Bedingungen für eine konstruktive Persönlichkeitsveränderung durch Psychotherapie (von Rogers explizit so formuliert; er schrieb nicht durch GT ) (vgl. Buch S bzw. Zusammenfassung S. 1) mit den von Freud (1912) formulierten Ratschlägen für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung verglichen. Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung: Man soll sich nichts besonderes merken wollen und allem, was man zu hören bekommt, die nämliche gleichschwebende Aufmerksamkeit entgegenbringen. Man soll nur zuhören und sich nicht auf etwas mehr konzentrieren bzw. fixieren. Es soll während der Sitzung nichts aufgeschrieben werden, da so notgedrungen eine schädliche Auswahl getroffen wird. Man soll absichtslos verfahren, sich von jeder Wendung überraschen lassen und jeder Wendung immer wieder unbefangen und voraussetzungslos entgegen treten. Der Analytiker soll dem gebenden Unbewussten des Kranken sein eigenes Unbewusstes als empfangendes Organ zuwenden, sich auf den Analysierten einstellen. Der Analytiker darf in sich selbst keine Widerstände dulden, sonst würde er eine neue Art von Auswahl und Einstellung in die Analyse einführen. Jede ungelöste Verdrängung seitens des Analytikers entspricht einem blinden Fleck in der analytischen Wahrnehmung. 6

8 Vergleich der Ratschläge Freuds mit Rogers notwendigen und hinreichenden Bedingungen für einen psychotherapeutischen Prozess: Inkongruenz des Klienten Kongruenz des Therapeuten Unbedingte Wertschätzung Empathie Rogers Der Klient ist ängstlich und verletzlich, da er mit seinem inkongruenten Erleben beschäftigt ist. Er nimmt eine Beziehung mit dem Therapeuten auf. Der Therapeut selbst sollte kongruent sein, d.h. er könnte sich seines ganzen Erlebens in der konkreten Beziehung zum Klienten bewusst werden. Der Therapeut ist jedem Erleben seines Klienten gleichermassen positiv zugewandt. Der Therapeut bemüht sich, mittels Einfühlung den Inneren Bezugsrahmen des Klienten zu erfahren und dem Klienten diese Erfahrung mitzuteilen. Freud Der Klient hat die Neigung, bedingt durch logische und affektive Einwendungen, sich nur mit einer Auswahl aus seinem Erleben zu beschäftigen. Der Therapeut selbst soll in sich keine Widerstände dulden, welche das von seinem Unbewussten Erkannte von seinem Bewussten abhalten, sonst würde er eine neue Art von Auswahl und Entstellung in die Analyse einführen. Der Therapeut soll sich nichts besonders merken wollen und allem, was er zu hören bekommt, die nämliche gleichschwebende Aufmerksamkeit entgegenbringen. Alle seine Affekte, selbst Mitleid, soll er beiseite drängen, alles Mitgeteilte für die Erkennung des verborgenen Unbewussten verwerten, ohne die vom Kranken aufgegebene Auswahl durch eine eigene Zensur zu ersetzen. Der Therapeut wendet dem Unbewussten des Klienten sein eigenes Unbewusstes als empfangendes Organ zu und stellt sich ganz auf die Analyse ein. Oberflächlich betrachtet lassen sich keine wesentlichen Unterschiede feststellen. Stellt man aber die Darstellung des möglichst affektfreien, kühlen Psychoanalytikers, der von Freud teilweise mit einem Chirurg verglichen wird, der Darstellung des empathischen und unbedingt wertschätzenden GT-Therapeuten gegenüber, wird ein wichtiger Unterschied deutlich: Im Gegensatz zu Freud legte Rogers Wert auf die therapeutische Beziehung mit einer echten emotionalen Komponente auf beiden Seiten. In neueren Schriften von Psychoanalytikern tönt dies bereits etwas anders: Der Therapeut soll für den Klienten stets verlässlich da sein mit der selben freundlichen Stimmung. Ein benignes, aber nicht überbefriedigendes therapeutisches Klima fördert beim Klienten die Selbstachtung, da er gelernt hat, vom Therapeuten Höflichkeit und Respekt zu erwarten. Diese Beschreibung von Blanck & Blanck (1978) kommt der Beschreibung der Unbedingten Wertschätzung sehr nah. Kongruenz wird mit dem Ausdruck niemals unecht sein gefordert. 2. Vergleich von Gesprächspsychotherapie und Psychoanalyse aus psychoanalytischer Sicht (40-42) Die Autoren befassen sich mit dem Aufsatz von Köhler-Weisker (1978) Freuds Behandlungstechnik und die Technik der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie nach Rogers. Köhler-Weisker betont, dass Rogers randständige Komponenten, die bereits Freud formuliert hat, in sein Konzept übernommen und überbetont hat. Allerdings gibt sie zu, dass diese Variablen in der psychoanalytischen Ausbildung wenig betont werden. Sie seien aber Vo- 7

9 raussetzungen des analytischen Prozesses, welcher erst die richtige Arbeit darstelle. Erst durch die Analyse können Gefühle wieder entdeckt, in das Ich integriert und damit das Ich gestärkt werden. Köhler-Weisker argumentiert weiter, dass im Gegensatz zur Psychoanalyse, wo die Stärkung des Ich im Konzept zentral ist, in der GT die Erweiterung des Bewussten oder eben die Ich- Stärkung nicht konzeptualisiert sind. Biermann-Ratjen et al. (1995) entgegnen, dass das zentrale Thema in der GT die Selbstentwicklung sei. Eine Stagnation in der Selbstentwicklung kann durch eine effektive therapeutische Beziehung mit der Folge zunehmender Offenheit für neue Erfahrungen und zunehmender Fähigkeit der Integration in das Selbstkonzept aufgelöst werden. So spielt nach den Autoren das Hauptziel in der Psychoanalyse, die Erforschung des Unbewussten, nicht eine untergeordnete Rolle in der GT, wie dies Köhler-Weisker beschreibt, sondern ist ein an bestimmte Bedingungen geknüpfter Prozess, der eine Selbstkonzeptveränderung beinhaltet. 3. Vergleich des Forschungsansatzes von Rogers mit der psychoanalytischen Therapieforschung (42-45) Die Autoren fassen folgendermassen zusammen: Die psychoanalytische Forschung wendet sich der Erforschung des therapeutischen Prozesses und seiner Bedingungen zu. Ihre Befunde stützen zentrale klientenzentrierte Konzepte und replizieren Ergebnisse der GT- Forschung. Kernberg (1972) erwähnt z.b., dass es für Patienten mit geringer Ich-Stärke keinen Unterschied macht, ob sie mit mehr interpretativer Technik oder mehr supportiver Technik behandelt werden: Beides war wenig erfolgreich. Allerdings zeigte sich, dass Therapeuten, die stark an der Übertragung gearbeitet haben, bei diesen Patienten erheblich bessere Resultate erzielen können. Dieses Forschungsergebnis unterstützt die Grundannahmen Rogers, dass die Beziehung eine äusserst relevante Grösse im erfolgreichen Therapieprozess darstellt. Aus klientenzentrierter Sicht wird Übertragung verstanden als die systematische Verkennung des therapeutischen Beziehungsangebotes durch den Klienten auf der Grundlage früher erworbener Beziehungserwartungen. Der Klient bringt in dieser Verkennung zum Ausdruck, dass er etwas anderes erwartet als unbedingt wertschätzendes empathisches Verstehen. Luborsky (1988) stellt aus psychoanalytischen Forschungsergebnissen acht kurative Faktoren zusammen: 1. Erfahrung einer hilfreichen Beziehung 2. Fähigkeit des Therapeuten zu verstehen und zu antworten 3. Vermehrung der Einsicht des Patienten (self-understanding) 4. Abnahme der die Beziehung zu anderen Menschen beherrschenden Konflikte 5. Fähigkeit des Patienten, seine Behandlungsgewinne zu internalisieren 6. Patient erwirbt eine grössere Toleranz für Gefühle und Gedanken 7. Motivation des Patienten, sich zu verändern 8. Fähigkeit des Therapeuten, eine klare, vernünftige und vermutlich wirksame Technik anzubieten. Diese Faktoren ähneln stark den notwendigen und hinreichenden Bedingungen für eine Psychotherapie von Rogers. 4. Vergleich des direktiven Standpunktes der Verhaltenstherapie mit dem nondirektiven der Gesprächspsychotherapie (45-50) Rogers formulierte Bedingungen einer Psychotherapie, nicht Anweisungen für eine bestimmte Technik. 8

10 Bedingungen und Faktoren des verhaltenstherapeutischen Interaktionsprozesses auf therapeutischer Seite Behandlungstechniken stellen das explizite Änderungswissen des Therapeuten dar und stehen im Vordergrund. Die Forschung optimiert das instrumentell-technische Therapeutenverhalten. Das unspezifische bzw. nicht-technische Therapeutenverhalten (implizit) kann durch experimentelle Untersuchungen theoretisch in explizites Änderungswissen überführt werden. Persönlichkeitsvariablen des Therapeuten Soziale Möglichkeiten des Therapeuten üben Einfluss auf den Klienten aus, indem der Therapeut z.b. über Verstärker für den Klienten verfügt. Einheiten, die therapeutische Partner sein können: Der Therapeut kann ein Einzelindividuum sein, aber auch eine Gruppe (z.b. psychiatrische Stationsteams), aber auch technische Geräte wie Tokenautomaten können diese Aufgabe übernehmen. Die klientenzentrierte Konzeption des therapeutischen Beziehungsangebots enthält vor allem Definitionen der notwendigen Beziehung des Therapeuten zu seinem eigenen Erleben im Kontakt mit dem Klienten. Das ist der eigentliche Kern dessen, was mit klientenzentriert und nondirektiv gemeint ist. Den Bedingungen der VT können die Variablen von Rogers gegenübergestellt werden: Behandlungstechniken Implizites Änderungswissen Persönlichkeitsvariablen des Therapeuten Soziale Beeinflussungsmöglichkeiten Therapeutische Einheiten Veränderungsmodelle GT Es gibt nur eine konzeptualisierte Behandlungstechnik: Das Verhalten des Therapeuten, das Empathie, Kongruenz und unbedingte Wertschätzung dem Klienten gegenüber zum Ausdruck bringt. Vertrauen in die Selbstaktualisierungstendenz des Klienten und auf die Wirksamkeit der formulierten Basisvariablen. VT Die VT kennt viele Behandlungstechniken. Hauptinteresse: Entwicklung des expliziten Änderungswissens In ähnlichem Sinne spricht die VT hier vom impliziten Änderungswissen des Therapeuten. VT- und GT-Therapeuten sprechen vom Einfluss von Persönlichkeitsvariablen des Therapeuten auf den therapeutischen Prozess. Biermann-Ratjen et al. betonen, dass aber genau unterschieden werden müsse zwischen der Persönlichkeit des Therapeuten und dessen Fähigkeit, ein guter Therapeut zu sein. So soll es vielmehr die Person des Therapeuten sein, nicht die Persönlichkeit, die therapeutisch wirksam wird, indem sie dem Klienten eine bestimmte Beziehung anbietet. In der Therapie soll der Klient sich selbst kennen lernen, nicht einen Therapeuten als Persönlichkeit. Diese bestehen darin, dass der Therapeut dem Klienten die Bedingungen zur Selbstentwicklung bereitstellt. Eine Selbstaktualisierungstendenz von Seiten des Klienten steht im Zentrum. Als Therapeuten kommen nur Menschen in Frage, die einem anderen Menschen ein definiertes Beziehungsangebot machen. Das einzige Modell ist dasjenige einer Selbstentwicklung ermöglichenden Beziehung. Der Klient wird als Schüler betrachtet, die Therapie als Lernsituation, der Therapeut als Pädagoge. Der Therapeut übernimmt die Rolle des Wissenden, des Experten, was zum Problem der Dominanz-Unterlegenheit führt. Therapeutische Einheiten können Einzelindividuen, aber auch eine Gruppe oder ein technisches Gerät sein (z.b. psychiatrische Stationsteams oder Tokenautomaten). Die Basis bilden Lernmodelle, die ihrerseits bestimmte Techniken bestimmen. 9

11 5. Konsequenzen für die Gesprächspsychotherapie und die vergleichende Psychotherapieforschung (51-52) Abschliessende Bemerkungen: Die GT versteht sich nicht als eine Technik, die anderen therapeutischen Techniken gegenübergestellt werden kann, vielmehr ist sie die Formulierung der notwendigen und hinreichenden Bedingungen einer Selbstaktualisierung ermöglichenden Psychotherapie. Einer nicht als Beziehungsangebot, sondern als spezifische Therapietechnik zur Erreichung definierter Ziele konzipierten GT droht: a) als psychodynamische Kurztherapie mit invariantem Fokus oder b) als supportive Technik, geeignet zur Behandlung von Patienten, die für eine aufdeckende Therapie zu krank sind, missverstanden zu werden. c) Es wird überlegt, ob das Erlernen der GT-Technik ins Curriculum der Ausbildung zum Psychoanalytiker oder Verhaltenstherapeuten eingebaut werden könnte. Kapitel III: Wissenschaftliche Prüfungen des Klientenzentrierten Konzepts und der Wirksamkeit von Gesprächspsychotherapie (53-77) Rogers und Mitarbeiter, die als Pioniere der empirischen Psychotherapie-, Prozess- und Wirksamkeitsforschung gelten, folgten von Anfang an den Prinzipien der naturwissenschaftlich-experimentell ausgerichteten Psychologie und deren Methodologie. 1. Möglichkeiten und Grenzen empirischer Forschung (53-59) In der Diskussion um die Psychotherapieforschung bilden sich meistens zwei Lager heraus: Das eine stellt die empirische Forschung als den einzig legitimen Weg der Wahrheitsfindung dar ( empirisch-wissenschaftlich ), während das andere Lager betont, dass die empirische Therapieforschung dem Geschehen Psychotherapie nicht gerecht werden kann ( existentialistisch-humanistisch ). Die Autoren nehmen in ihrem Buch eine Position zwischen den beiden Lagern ein und betonen Möglichkeiten und Grenzen beider Forschungszugänge. 1.1 Auswirkungen der Forschung auf der Grundlage des empirisch-wissenschaftlichen Forschungsparadigmas auf die Praxis (54-55) Zu den unbestreitbaren Verdiensten der empirisch-wissenschaftlichen Forschung gehören die Entmystifizierung der Therapiesituation und der Patient-Therapeut-Interaktion. Nachfolgend werden wichtige Errungenschaften der empirisch-wissenschaftlichen Forschung und ihre Einflussnahme auf die Therapiesituation dargestellt: Tonbandaufnahmen: Rogers propagierte als Erster die Aufnahme von Therapiesitzungen auf Tonband. Diese werden für die Ausbildung oder für die Supervision verwendet. Videoaufzeichnungen: Mit den gleichen Funktionen wie die Tonbandaufzeichnungen, nur dass zusätzlich averbale Signale beobachtet werden können. Bedenken gegen beide Mittel kommen v.a. von psychoanalytischer Seite, die diesen Medien eine Veränderung des Übertragungsgeschehens zuschreiben. So wurde teilweise beobachtet, dass ein Klient erst nach Abstellen des Geräts überraschenderweise ein Thema anschneidet. Allerdings bilden solche Momente die Ausnahme. 10

12 Fragebögen: Im Einzelfall können mit Fragebögen Prä-Post-Messungen vorgenommen werden (v.a. für Selbstdarstellungsveränderungen). In der GT-Praxis werden vor allem der FPI und der Giessentest verwendet. 1.2 Die sog. Variablenforschung ein Forschungsansatz, der seinem Gegenstand nicht gerecht wird (55-59) Unter Variablenforschung verstehen die Autoren die Zerlegung des gesprächspsychotherapeutischen Beziehungsangebots in einzelne Variablen, in der Regel in die sog. drei Basisvariablen VEE, Echtheit und Emotionale Wärme. Diese drei Variablen wurden in unzähligen Untersuchungen als unabhängige Variablen, die Wirkung und Entwicklung des Klienten als abhängige Variable angenommen. Es wird von einem linear-kausalen Wirkungsmodell ausgegangen. Die Basisvariablen sind aber weder unabhängige Variablen, noch kann man sie als linear-kausal wirksam ansehen. Biermann-Ratjen et al. propagieren die Annahme eines viel komplexeren Wirkungsflusses in der GT, wo drei Arten von Zusammenhängen zwischen den Markmalen des Prozesses gleichzeitig wirksam werden können: kausale, interdependente und moderierende Zusammenhänge. Mit einigen Beispielen verdeutlichen sie die Zusammenhänge zwischen den Variablen: Inderdependenz zwischen Empathie und Wertschätzung: Die Wertschätzung des Klienten durch den Therapeuten hängt in einem gewissen Umfang davon ab, dass der Therapeut den Klienten empathisch versteht. Der Therapeut kann nur jemanden akzeptieren, den er versteht, und er kann nur jemanden verstehen, den er akzeptiert. Kausale Einwirkung der Kongruenz auf die Wertschätzung: Der Therapeut kann nicht auf die Dauer wertschätzen, was ihn verletzlich und ängstlich macht (wenn er sich selbst in seinen Reaktionen auf den Klienten nicht verstehen kann). Kausale Wirkung des Therapeuten auf den Klienten: Die Wirksamkeit der Empathie, d.h. die Ermöglichung der Selbstempathie des Klienten, hängt wiederum in gewissem Ausmass davon ab, ob der Therapeut das, was er vom Erleben des Klienten versteht, auch akzeptiert (moderierende Wirkung der Wertschätzung innerhalb des Therapieprozesses). Komplexe Wirkungszusammenhänge auf der Seite des Klienten: Voraussetzung für eine Veränderung des Klienten ist z.b., dass er sich in dem, was er von sich versteht, auch akzeptieren kann. Die Selbstakzeptierung wiederum setzt ein gewisses Mass an Kongruenz voraus. Die Autoren kommen zum Schluss, dass der Variablenansatz in der Forschung relativiert werden muss, wenn man die enge Verzahnung der Prozesse im Therapeuten, im Klienten und zwischen ihnen anschaut. Die Autoren argumentieren weiter, dass auch der neuere Forschungsansatz der differentiellen Therapieforschung den Anforderungen nicht gerecht wird und den kritisierten Variablenansatz nur ausgebaut hat und differenzierter betrachtet, nicht aber verlässt. Die Autoren fordern ein anderes Forschungsmodell, das folgenden Punkten Rechnung tragen sollte: Der Therapeut strebt ein bestimmtes Beziehungsangebot an. Der Klient hat bestimmte Beziehungserwartungen. Therapeut und Klient weisen ein Repertoire an Reaktionsweisen auf verschiedene Beziehungsangebote auf. Daher ergibt sich eine wechselseitige Abhängigkeit von Therapeuten- und Klientenverhalten, die es nicht erlaubt, das Therapeutenverhalten als die unabhängige und das Klientenverhalten als die davon abhängige Variable zu betrachten. 11

13 2. Auf dem Wege zu einem angemessenen wissenschaftstheoretischen Verständnis des Klientenzentrierten Konzepts und der Gesprächspsychotherapie (59-65) 2.1 Zur notwendigen Unterscheidung von vier Abstraktionsebenen im Rahmen des Klientenzentrierten Konzepts (59-64) Höger (1989) formuliert vier hierarchisch geordnete Abstraktionsebenen (Taxonomie) über die Wirkungsweise der GT: I. Die Ebene der therapeutischen Beziehung allgemein, im Unterschied zu anderen Beziehungsformen. II. Die Ebene zusammenfassender Merkmale, wie sie in der klientenzentrierten therapeutischen Beziehung beispielsweise durch die Merkmale Unbedingte Wertschätzung, Kongruenz und Empathie für das Beziehungsangebot des Therapeuten gegeben sind. III. Die Ebene einer zusammenfassenden Klassifikation von einzelnen Verhaltensformen, wie z.b. Selbstexploration seitens des Klienten oder Ansprechen von Gefühlen des Klienten durch den Therapeuten (VEE). IV. Die Ebene der konkreten Verhaltensweisen von Therapeut und Klient, in einem bestimmten beobachteten bzw. dokumentieren therapeutischen Gespräch. Die in Kapitel I formulierten notwendigen und hinreichenden Bedingungen für psychotherapeutisches Handeln sind der Ebene II zuzuordnen. Das konkrete Handeln des Therapeuten im Hinblick auf ein spezifisches Problem bei einem bestimmten Klienten in einer spezifischen Situation ist auf der Ebene III oder IV einzuordnen. Anders ausgedrückt: Das Klientenzentrierte Konzept, das von Rogers auf der Abstraktionsebene II formuliert worden ist, ist zu unterscheiden von dem konkreten, auf die jeweilige Situation abzustimmenden psychotherapeutischen Handeln, dessen Elemente auf den Ebenen III bzw. IV zu bestimmen sind. In vielen bisher veröffentlichten Studien wurden die verschiedenen Ebenen zu wenig beachtet und haben zu Missverständnissen geführt, wobei v.a. folgendes betont wird: Die drei sog. therapeutischen Basisvariablen als spezifische Konkretisierungen des Klientenzentrierten Konzepts wurden mit diesem Konzept gleichgesetzt und für die Gestaltung aller möglichen Formen zwischenmenschlicher Beziehungen empfohlen. In diesem Zusammenhang weist Höger (1989) darauf hin, dass das Klientenzentrierte Konzept zwar als Breitbandkonzept zu verstehen sei, die GT aber kein Breitbandverfahren darstelle. Das Konzept lässt sich also auch in anderen Bereichen und Beziehungen anwenden, nicht aber das Verfahren. 2.2 Das Klientenzentrierte Konzept aus systemischer Sichtweise (64-65) Kriz (1989) legt einen Entwurf einer systemischen Theorie klientzentrierter Psychotherapie vor. Auch unter systemtheoretischen Gesichtspunkten betrachtet scheint es angemessen zu sein, die sog. gesprächspsychotherapeutischen Basisvariablen nicht als einzeln wirkende Einflussgrössen aufzufassen, sondern als Beschreibungen eines Bedingungsgefüges, und zwar einer zwischenmenschlichen Beziehung, die, wenn sie gelingt, psychische Entwicklungsprozesse anstossen kann. Die systemische Sichtweise verdeutlicht, wie begrenzt das linear-kausale Wirkungsprinzip zur Erklärung gesprächspsychotherapeutischer Prozesse und Effekte ist. 3. Empirisch-wissenschaftliche Nachweise der Wirksamkeit von Gesprächspsychotherapie (65-72) In der nachfolgenden Darstellung stützen sich Biermann-Ratjen et al. auf die Untersuchungen und Darstellungen Grawes und seiner Mitarbeiter (1994, Psychotherapie im Wandel). 12

14 Die Metastudie von Grawe et al. umfasst alle empirischen Psychotherapiestudien, die im Zeitraum von publiziert worden sind. Von diesen insgesamt 3500 Studien wurden nach bestimmten Gütekriterien 897 ausgewählt und analysiert. 3.1 Ergebnisse empirischer Prüfungen der generellen Wirksamkeit von Gesprächspsychotherapie (65-67) Grawe et al. haben in ihrer Arbeit im Zeitraum von insgesamt 31 Studien zur Klientenzentrierten Psychotherapie gefunden, die den geforderten Gütekriterien genügten. Bezüglich der Wirksamkeit der GT kommen Grawe et al. zu folgender Aussage: Vergleicht man die Ergebnistabellen für die Prä-Post-Vergleiche und die Kontrollgruppen- Vergleiche mit den analogen Tabellen zu den meisten anderen Therapieformen, dann muss man der GT eine sehr überzeugend nachgewiesene Wirksamkeit bescheinigen. Die Ergebnisse sind bemerkenswert, wenn man an das Spektrum an Störungen denkt, auf die GT angewendet wurde, und an die relativ kurze Therapiedauer, in der die Effekte erreicht wurden. Biermann-Ratjen et al. beschreiben das von Grawe auferlegte Gütesiegel der GT als zu klein geraten. Sie führen an, dass in den meisten Untersuchungen die Therapiedauer kontrolliert wird und nach mindestens 10 bis höchstens 20 Sitzungen bereits die Postmessung angesetzt wird. Aus eigenen Untersuchungen wissen die Autoren, dass zum Zeitpunkt solcher Postmessungen erst 50% der GT-Therapien tatsächlich abgeschlossen sind. Die durchschnittliche Sitzungsanzahl variiert je nach Störungsbild und beträgt z.b. bei neurotischen Störungen 31.5 Stunden, bei Borderline-Störungen 81 Stunden. Bei der Befragung von 300 erfahrenen GT-Therapeuten ergab sich eine mittlere Behandlungsdauer von 69.2 Stunden. Die Autoren sehen in diesen Angaben den Beweis dafür, dass die in die verschiedenen Meta-Analysen eingegangenen Studien nicht repräsentativ für die übliche GT-Behandlung sind. Da die Therapiedauer mit dem Behandlungserfolg positiv korreliert, ist zu vermuten, dass die Wirksamkeit von GT bisher systematisch unterschätzt worden ist. 3.2 Ergebnisse empirischer Prüfungen der differentiellen Wirksamkeit von Gesprächspsychotherapie (67-72) Es wird die Fragestellung bearbeitet, ob sich die Effekte von GT in quantitativer und/oder qualitativer Hinsicht von den Effekten anderer psychotherapeutischen Behandlungen unterscheidet Quantitative Unterschiede in der Wirksamkeit von Gesprächspsychotherapie und anderen Therapieverfahren (67-71) Zuerst werden die Befunde von Grawe et al. dargestellt, in denen sich die Wirksamkeit der GT relativiert. Im Vergleich mit VT schneidet die GT schlechter ab, im Vergleich mit der PA gleich, bzw. in einigen Studien sogar etwas besser. Grawe et al. folgern, dass die GT nachweislich ein wirksames Verfahren für ein breites Spektrum an Störungen sei. Würden die gleichen Patienten aber mit einem Verfahren aus dem kognitiv-behavioralen Spektrum behandelt, so ist die Wirkung oft noch besser, und zwar nach denselben Kriterien, die sich als sehr angemessen für die Erfassung der Effekte von GT erwiesen haben. Weil sich aber die Ergebnisse auf sehr verschiedene Formen der VT mit unterschiedlichen theoretischen Grundlagen beziehen, kann man nicht von einer generellen Überlegenheit der Therapieschule VT sprechen. Biermann-Ratjen et al. stellen diese Aussagen in Frage. Greenberg, Elliott & Lietaer (1994) berücksichtigen in ihrer Metastudie im Gegensatz zu Grawe auch Studien, die nach

15 gemacht wurden und Weiterentwicklungen von Klientenzentrierten Therapieverfahren (z.b. Process-Experiential-Psychotherapy). Im Gesamtvergleich von VT- mit GT-Verfahren schneidet auch hier die GT schlechter ab. Berücksichtigt man aber nur noch directive experiental treatments und vergleicht sie mit den VT-Verfahren, fällt der Vergleich zu Gunsten der GT aus. Die von Grawe einbezogenen Studien sind also nicht mehr repräsentativ für die Behandlungsformen, die heute in der Klientenzentrierten Therapie zur Anwendung kommen. Korrekterweise müsste die Schlussfolgerung Grawes et al. also folgendermassen lauten: Untersucht man Behandlungen mit einem Behandlungsumfang von unter 20 Stunden, dann zeigt sich, dass zum Zeitpunkt der Postmessung verschiedene Formen von VT etwas stärkere Effekte aufweisen als ein Klientenzentriertes Behandlungsangebot. Diese Unterschiede werden jedoch aufgehoben bzw. kehren sich ins Gegenteil um, wenn die den Erfahrungsprozess stärker lenkenden Verfahren der Klientenzentrierten Therapie zur Anwendung kommen. Gerade in der Langzeitwirkung hat die GT ihre Stärke, sind doch Spätwirkungen für die GT insgesamt typisch. Solche Katamneseerhebungen sind aber bei Psychotherapiestudien selten. Für die zukünftige Therapieforschung, die der Methode der GT gerecht werden will, geben Biermann-Ratjen et al. folgende Kriterien an: Der Mindestbehandlungsumfang von Therapien in Studien sollte 20 Stunden sein, bei kürzerer Dauer muss von Therapieabbrüchen gesprochen werden. Bei zeitlich limitierten Studien sollten 16 Stunden nicht unterschritten werden. Die Kurzzeittherapie sollte durch bestimmte therapeutische Zielsetzungen begründet sein (z.b. Bearbeitung einer PTBS). Bei Untersuchungen zur Effizienz von GT ist das Ergebnis der Katamnese mit einzubeziehen. Der Katamnesezeitraum sollte ein Jahr nicht unterschreiten. Die für die Wirksamkeitsmessungen eingesetzten Methoden sollten geeignet sein, auch die spezifische Wirksamkeit des Verfahrens zu erfassen Qualitative Unterschiede in der Wirksamkeit von Gesprächspsychotherapie und anderen Therapieverfahren (71-72) Folgende qualitative Unterschiede lassen sich zusammenfassen: Qualitative Unterschiede durch die verschiedenen therapeutischen Settings. So bewirken Paar-, Familien- und Gruppentherapien umfangreichere Veränderungen im zwischenmenschlichen Bereich des Erlebens als Einzelpsychotherapien. Systematische Desensibilisierung, Hypnose, Biofeedback u.ä. bewirken Veränderungen, die auf die jeweilige Hauptsymptomatik beschränkt sind, während die GT und auch kognitiv-behaviorale Verfahren gleichzeitig auch Veränderungen in anderen Bereichen bewirken. Die Autoren fassen zusammen, dass eine GT-Therapie dann als erfolgreich angesehen werden kann, wenn der Klient die Beziehung zu sich selbst haben kann, die ihm der GT- Therapeut anzubieten versucht, d.h. wenn er versucht, sich selbst zu verstehen und darüber in seinem Erleben zu akzeptieren. 4. Wie wirkt Gesprächspsychotherapie? (72-77) Die Frage, wodurch Psychotherapie wirkt, hat Rogers durch die Formulierung von sechs Bedingungen für konstruktive Persönlichkeitsveränderung zu beantworten versucht. In der empirischen Forschung werden diese Bedingungen häufig als notwendig angesehen, hingegen wird immer wieder angezweifelt, ob sie auch hinreichend sind. Übersehen wird dabei häufig, dass Rogers nicht nur die drei Aspekte des psychotherapeutischen Beziehungsangebotes, nämlich Empathie, Kongruenz und Unbedingte Wertschätzung 14

16 benannt hat, sondern noch drei weitere, von denen sich zwei auf die Voraussetzungen seitens des Klienten beziehen und eine die therapeutische Situation als Kontakt definiert, der dann therapeutisch wirksam ist, wenn er allen anderen Bedingungen entspricht. Czogalik (1990) sagt: Therapeutische Interventionen [z.b. Konfrontation, Interpretieren, Selbsteinbringung] scheinen dann in einer konstruktiven Beziehung zur therapeutischen Effektivität zu stehen, wenn sie in der Lage sind, auf dem Fundament einer tragfähigen Therapeut-Patient-Beziehung beim Patienten integrierbare Neuerfahrungen und Neubewertungen anzustossen oder zu vertiefen. Biermann-Ratjen et al. stellen verschiedene Therapeuten-, Klienten- und Interaktions-Merkmale übersichtsmässig dar (entwickelt und überprüft wurden die mit einem * bezeichneten Merkmale von den Autoren): Therapeutenmerkmale: Für manche Klienten ist es gut, wenn der GT-Therapeut in seinen Äusserungen deutlich über das vom Klienten Gesagte hinausgeht.* er innerlich (emotional) beteiligt ist.* er die Gefühle des Klienten klar benennt, d.h. nicht vage oder abschwächend auf sie eingeht.* er ein flexibles Sprachverhalten zeigt.* er bestimmte Klienten häufiger konfrontiert (Tscheulin, 1992). Er eine angemessene Bearbeitungstiefe wählt (Sachse & Maus, 1991). Klientenmerkmale: Ausser der Selbstexploration scheinen folgende Merkmale des Klienten günstig für einen erfolgreichen Therapieprozess zu sein: häufiges Sprechen über die eigenen Gefühle.* intensive Auseinandersetzungen mit der eigenen Person, dem eigenen Erleben.* gefühlsmässige Nähe zum eigenen Erleben.* akzeptieren der eigenen Gefühle.* Die Merkmale 2+3 haben sich als die am engsten mit dem Therapieerfolg zusammenhängenden Variablen heraus gestellt. Sie klären fast 40% der Varianz in den Erfolgskriterien auf. Merkmale der Therapeut-Klient-Interaktion Günstig wirken sich folgende Merkmale aus: Es findet eine Abstimmung bezüglich der Bearbeitungstiefe (Angebot des Therapeuten) und dem Explizierungsprozess (Verhalten des Klienten) statt (Sachse & Maus, 1991). Zwischen Therapeut und Klient herrscht ein gutes emotionales Klima (Babel, 1972). Die Therapeut-Klient-Interaktion verläuft eher partnerschaftlich (Babel, 1972). Therapeut und Klient beziehen sich in ihren Äusserungen wechselseitig aufeinander (Babel, 1972). Biermann-Ratjen et al. antworten auf die Frage, ob Rogers Bedingungen nicht nur notwendige, sondern auch hinreichende sind: Die Bedingungen sind dann hinreichend, wenn sie alle weitgehend erfüllt sind. Das jedoch gelingt nicht jedem GT-Therapeuten mit jedem Klienten. 15

17 Kapitel IV: Das Entwicklungs- und Störungsmodell des Klientenzentrierten Konzepts (78-108) Rogers stand dem Diagnostizieren und Klassifizieren psychischer Störungen distanziert gegenüber. Er nannte seinen Therapiezugang nondirektiv, wollte damit aber nicht aussagen, dass sich der Therapeut möglichst passiv verhalten soll, sondern dass das therapeutisch wirksame Verstehen etwas anderes ist als die detektivische, intellektuelle Analyse des Erlebens eines anderen Menschen im Hinblick darauf, was sich in ihm, bestimmten psychologischen Theorien entsprechend, entdecken lässt. Trotz seiner kritischen Haltung hat Rogers mehrere Modelle erarbeitet, anhand derer sich das Erleben eines Menschen als mehr oder weniger gesund beschreiben lässt. 1. Das Psychotherapiemodell (78-80) Um einen psychotherapeutischen Prozess anzustossen, bedarf es eines Klienten, der gekennzeichnet ist durch wenigstens ein Minimum an: Beziehungsfähigkeit Inkongruenz Sozialer Wahrnehmungs- bzw. Realitätsprüfungsfähigkeit. Rogers hat Prozessphasen geschrieben, die gekennzeichnet sind durch die Art der Beziehung eines Menschen zu seinem Erleben. Er formulierte ein Prozesskontinuum, deren Endpole auch als gesundes bzw. ungesundes psychisches Erleben bezeichnet werden können. Negativer Pol: 1. Der Klient zeigt sich seinen emotionalen Erlebnisinhalten gegenüber distanziert. 2. Die Erfahrungsweise ist starr: Emotionale Bedeutungsgehalte der Erfahrung spielen keine Rolle. 3. Es besteht ein Zustand der Inkongruenz. Das Individuum wehrt sich dagegen, seine Erfahrungen und Gefühle bewusst werden zu lassen. 4. Die kognitiven Funktionen stehen im Dienst einer starren Deutung von Erfahrungen als äussere Fakten. 5. Es wird nur widerwillig über sich selbst gesprochen. 6. Eigene Probleme werden nicht erkannt. Sie werden als ausserhalb der eigenen Person existierend angesehen. 7. Es besteht kein Wunsch nach persönlicher Veränderung. 8. Enge Beziehungen zu anderen Menschen werden als gefährlich vermieden. Positiver Pol (wird in Therapiesituationen selten vorkommen, da der Klient zu diesem Zeitpunkt keine Therapie mehr braucht): 1. Die Gefühle stehen in engem Bezug zum unmittelbaren Erleben, sie können geäussert, erlebt werden. 2. Das Erleben wird zu einer inneren Bezugsinstanz, der man sich zuwenden kann, um sich selbst zu verstehen. 3. Das Individuum wehrt sich nicht mehr gegen die das Selbst bedrohenden Aspekte seiner Erfahrung. Ein Zustand der Kongruenz ist erreicht. 4. Die kognitiven Funktionen dienen der immer wieder neuen Interpretation der jeweils aktuellen Erfahrung. Das Verständnis der eigenen Situation wird durch jede neue Erfahrung modifiziert. 5. Das Erlebte kann jederzeit an andere weiter gegeben werden. Die Selbstkommunikation hat den Vorrang gegenüber der Mitteilung an andere. 6. Probleme werden wahrgenommen. 7. Es wird Verantwortung für den eigenen Anteil an der eigenen Entwicklung übernommen. 16

18 8. Beziehungen zu anderen Menschen werden frei und offen erlebt. Das Verhalten in der Beziehung entspricht dem unmittelbaren Erleben. Die beiden Endpole beschreiben die gesunde und die ungesunde Form der Beziehung, die Menschen zu ihrem Erleben, zu sich und anderen Menschen haben können. Sie bezeichnen die Möglichkeit der Selbstempathie, Selbstwertschätzung und Kongruenz auf der einen und die Unmöglichkeit der Selbstwahrnehmung und Selbstwertschätzung auf der anderen Seite. Die beiden Endpole beschreiben also den gesunden bzw. ungesunden Inneren Bezugsrahmen eines Menschen. Zur Beschreibung des Prozesses in der Therapie halten sich die GT-Therapeuten an folgende Punkte, die als Prozessziele bezeichnet werden können und in den obigen Beschreibungen (in positiver bzw. negativer Ausprägung) wiederzuerkennen sind: Offenheit für die Erfahrung Fähigkeit zur Selbstexploration Kongruenz Offenheit gegenüber anderen Kognitive Flexibilität Gefühl der Eigenverantwortlichkeit Kontaktfähigkeit 2. Das Modell der psychischen Entwicklung im Rahmen des Klientenzentrierten Konzepts (80-88) Die im folgenden dargestellte Entwicklungslehre des Klientenzentrierten Konzepts stellt den Begründungszusammenhang dafür dar, dass seelisches Erleben durch klientenzentriertes Handeln in Richtung gesünderes Erleben verändert werden kann. Es wird nur ein Entwicklungsprinzip als Axiom vorausgesetzt: Die Aktualisierungstendenz: Diese ist die dem Organismus als Ganzem innewohnende Tendenz, alle seine Möglichkeiten in einer Art und Weise zu entwickeln, dass sie den Organismus als Ganzen erhalten und fördern. Auf einige der in der oben stehenden Definition erwähnten Begriffe gehen die Autoren genauer ein: Erfahrungen sind die Teile des Erlebens des Organismus als Ganzem, die in einem gegebenen Moment bewusst werden können. Der Organismus als Ganzer bewertet jede seiner Erfahrungen im Hinblick darauf, ob sie der Erhaltung und Förderung des Organismus als Ganzem dienlich ist oder nicht. Die Selbstaktualisierungstendenz ist ein Teil der Aktualisierungstendenz und meint, dass Teile des Erlebens symbolisiert werden (sich ihrer bewusst werden), sich selbst zu erfahren und aus einem Teil des Erfahrens des eigenen Seins und Handelns Selbsterfahrungen zu machen. Im Symbolisierungsprozess treten Körperempfindungen, Vorstellungen, Gefühle, Gedanken und Worte auf, die aufeinander bezogen sind, sich gegenseitig Ausdruck und vor allem Sinn verleihen. Der erfolgreiche Abschluss eines Symbolisierungsprozesses (felt sense) geht mit einer deutlichen, auch körperlichen Entspannung einher. Mehr oder weniger bewusste Erfahrung ist mehr oder weniger vollständig symbolisierte Erfahrung, d.h. auch weniger oder mehr abgewehrte Erfahrung. Das Selbstkonzept entwickelt sich in Interaktionen mit der Umwelt aus dem sich selbst in der Interaktion mit der Umwelt erfahren (Selbsterfahrung) v.a. in Interaktionen mit anderen Menschen. Der Organismus als Ganzer beurteilt Erfahrungen nicht nur nach ihrer aufrechterhaltenden bzw. fördernden Wirkung auf den Organismus, sondern auch im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des Selbstkonzepts. Erfahrungen, die eine Bedrohung für das Selbstkonzept darstellen, werden abgewehrt (Selbstbehauptungstendenz). 17

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