Risikominimierung im Milchviehbetrieb
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- Fritz Siegel
- vor 8 Jahren
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1 Die Bank, die Ihre Sprache spricht. Die Bank, die Ihre Sprache spricht. Risikominimierung im Milchviehbetrieb Betriebswirtschaftliches Fachgespräch Milch 10. September 2009 Döbeln
2 Was ist eigentlich Risiko? Die Entscheidung für ein bestimmtes wirtschaftliches Handeln führt nicht zu einem eindeutig vorherbestimmbaren Ergebnis. Die Ursache dafür ist unser Unvermögen, die Zukunft mit Sicherheit vorherzusagen. O
3 Betriebsindividuelles Risikopotenzial Standort Diversifizierung Bezugs- und Absatzstrategie Größe des Unternehmens Bonität Reserven P
4 Einflussgrößen in der aktuellen Situation Rückzug der Marktordnungen und verstärkte Einbindung in die internationalen Märkte Extremwetterereignisse regional und global Zunahme von kurzfristigen Preisschwankungen auf Produkt- und Faktormärkten damit wird auch der Blick auf die Liquiditätslage bei Milchviehhaltern (noch) schwieriger Q
5 Preisänderungen in Abhängigkeit von der Stärke der Rezession % 0,00-0,50-1,00 Ethanol Biodiesel Weizen Mais Reis Ölsaaten Gemüse Zucker -1,50-2,00-2,50-3,00-3,50-4,00-4,50-5, starke Rezession schwache Rezession OECD (2009) R
6 Preisänderungen in Abhängigkeit von der Stärke der Rezession 0,00 Rind Schwein Geflügel Butter Käse MMP -2,00-4,00-6,00-8,00-10,00-12,00-14,00-16,00-18, starke Rezession 2018 schwache Rezession OECD (2009) S
7 Risikoeinschätzung Tierhaltung bei Banken schlechtes Branchenrating sollte durch überzeugendes Unternehmertum und einzelbetrieblichen Erfolg relativiert werden T
8 Arten und Quellen von Risiken Produktionsrisiken Ertrags-/Leistungsrisiken bedingt durch Witterung, Krankheiten, Schädlinge, etc. Preis- bzw. Marktrisiken, Branchenrisiken Unvorhergesehene Produkt- und Faktorpreisänderungen, Nachfrageänderungen (besonders bei Direktabsatz) Finanzierungsrisiken Zinsänderungsrisiken, starke Liquiditäts- und Renditeschwankungen bei hohem Verschuldungsgrad Politikrisiken Gesetze, Verordnungen, Änderungen von Steuern und Subventionen Persönliche Risiken Krankheiten, Unfälle, Todesfälle U
9 Wie erkennt man finanzielle Risiken? fehlende Rücklagenbildung (auch zur privaten Altersversorgung) kein Ausgleich des Bankkontos im Jahresverlauf Anhäufung unbezahlter Rechnungen Fremdkapitalanstieg ohne Investitionstätigkeit Zunahme von Lieferanten- und Händlerfinanzierungen bei ausgeschöpfter Kreditlinie bei der Bank Ersatzinvestitionen von Maschinen zu 100 Prozent fremdfinanziert fehlende Inanspruchnahme von Skonto Steuernachzahlungen können nicht fristgerecht erbracht werden V
10 kurzfristiges Risikomanagement Liquidität NM
11 Wieviel Zeit in der Krise? viel Optimum wenig Zeit zum Handeln strategische Krise operative Krise Liquiditätskrise NN
12 saisonaler Liquiditätsverlauf eines klassischen Gemischtbetriebes Liqudiität bei der Bank Jan Dez NO
13 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren NP
14 kurzfristiges Risikomanagement Vorräte Zahlungsziele Zahlungsweise Forderungen! NQ
15 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren Geldabfluss stoppen NR
16 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren KK-Kredit Kredit Händlerkredite Umschulden Finanzierungsdauer! NS
17 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren Geldabfluss stoppen Geldeinsatz optimieren NT
18 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren Geldausgang stoppen Investitionsstopp Quersubventionen prüfen Verkauf v. Vermögen Soll-/Ist Kontrollen! NU
19 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren Geldabfluss stoppen Geldeinsatz optimieren Arbeit optimieren NV
20 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren Geldabfluss stoppen Geldeinsatz optimieren Arbeitseffizienz Eigen-/Fremdmech /Fremdmech. Bonus/Beteiligung Beteiligung Mengenrabatte! OM
21 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang optimieren Geldabfluss stoppen Geldeinsatz optimieren Arbeit optimieren ON
22 kurzfristiges Risikomanagement Geldeingang Geldabfluss optimieren stoppen Hebelwirkung von kleinen Änderungen in verschiedenen Bereichen Geldeinsatz Arbeit optimieren optimieren OO
23 Wertschöpfung steigern! Ertrag 1% Preis 1% Materialkosten 1% Materialeinsatz 1% allg Betriebskosten 1% Zahlungsmanagement 1% Kapitalkosten 1% Betriebsergebnis 13% OP
24 Kontokorrentkredit Ist das Unternehmen richtig finanziert? a) fristenkongruent lang- und kurzfristig b) Höhe dem Geschäftsverlauf angemessen keine Dauerfinanzierung des Vorratsvermögens keine Investitionsfinanzierung keine Verlustfinanzierung OQ
25 Risikoparameter beachten Monatsmilchgelder 300 EUR / Mutterkuh Generell gilt: KK max. in Höhe der Arbeitserledigungskosten je ha max. 3 max. 350 EUR / ha Ackerfläche max. OR
26 langfristiges Risikomanagement Erhaltung des Unternehmens OS
27 Liquiditäts und Stabilität im Unternehmen Stabilität = Investion langfristige Sicherung des Unternehmens Rentabilität und Ertragskraft Liquidität und Finanzkraft Rentabilität ist nicht alles, ohne Liquidität ist alles nichts OT
28 Realisation einer Investition - beeinflusst die künftige Rentabilität und Liquidität des Unternehmens - bindet die finanziellen Mittel des Unternehmens auf längere Zeit - verändert die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens OU
29 Die richtige Investitionsentscheidung Wahl des Zeitpunktes Lohnunternehmer/ Fremdbezug? Eigenfertigung keine Investition OV
30 Fehlinvestitionen liegen vor, wenn die Gesamtkapitalrentabilität des Unternehmens sinkt, der Kapitaldienst (Tilgungs-, Zins- oder Leasingraten) nicht selbst erwirtschaftet wird, die Investition Anpassungen des Unternehmens an technologische Neuerungen und Änderungen des Absatzmarktes behindert PM
31 Folgen von Fehlinvestitionen Eigenkapital kann über längere Zeit nicht gebildet werden die sinkende Ertragskraft erschwert Kapitaldienst Um- und Nachfinanzierungen Aufnahme neuer Kredite für notwendige Investitionen wird für längere Zeit erschwert PN
32 Ursachen von Fehlinvestitionen Nachahmungsinvestitionen Überbetonung von positiven Erfahrungen der Vergangenheit Technikverliebtheit falscher Zeitpunkt der Investitionsentscheidung Finanzierungsstruktur Kostenmanagement während Investitionsphase Unternehmenstraditionen PO
33 Risikoreduzierung bei Investitionen Geschäfts- oder Firmenwerte Plausibilisierung auf Werthaltigkeit (z.b. miterworbene langfristige Pachtverträge, Milchquoten, Zahlungsansprüche) Beteiligungen Gewinnabführungs-/Beherrschungsverträge, Gesellschafterverhältnisse Desinvestition Trennung von Geschäftsbereichen, Hebung stiller Reserven (Gebäude und Flächenverkauf) kooperative Investition Risiko teilen mit anderen PP
34 Risikoreduzierung bei Investitionen Verbindlichkeiten Laufzeitstruktur (fristenkongruente Finanzierung des Vermögens) Entwicklung der Verschuldungsstruktur (relativ / absolut) EK-Struktur risikoadäquater Einsatz bei Neuinvestitionen Entwicklung (relativ/absolut) Preisabsicherung geschlossenes System, langfristige Kontrakte, Warenterminbörse PQ
35 Zusammenfassung gutes Risikomanagement zeichnet sich aus durch maßvolle, geplante Wachstumsschritte funktionierendes Liquiditätsmanagement angepasste Planungsinstrumente Einhaltung von Finanzierungsregeln offene Kommunikation mit Banken PR
36 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! PS
37 Spitzenleistung verbindet! 10. September 2009 Betriebswirtschaftiches Fachgespräch Milch 37
Leverage-Effekt = Hebelwirkung des Verschuldungsgrads bei der Eigenkapitalrendite, wenn die Gesamtkapitalrentabilität über dem Fremdkapitalzins liegt
Leverage-Effekt lever (engl.) = Hebel leverage (engl.= = Hebelkraft Leverage-Effekt = Hebelwirkung des Verschuldungsgrads bei der Eigenkapitalrendite, wenn die Gesamtkapitalrentabilität über dem Fremdkapitalzins
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