Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen"

Transkript

1 Relevante Aspekte in Diagnose und Therapie Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen Janna Riechmann, Klaus-Peter Zimmer, Jan de Laffolie Kinderklinik Gießen Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen Einführung Die Zöliakie ist eine lebenslang persistierende entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die genetisch prädisponierte Individuen nach der Zufuhr von glutenhaltigen Nahrungsmitteln ausbilden können [1, 2]. Ursächlich ist eine fehlgerichtete immunologische Antwort auf Exposition gegenüber Gluten und verwandten Pro teinen (Prolaminen) in der Nahrung. Diese kommen vorwiegend in den bei uns üblichen Kulturgetreiden vor. Die Dunkelziffer ist hoch, die diagnostische Latenz auch in Deutschland mit zuletzt geschätzt etwa 4 Jahren lang [3]. Im Verlauf der Erkrankung kann es zu systemischen Komplikationen kommen, ebenso drohen durch Malabsorption Mangelernährung und Folgeerkrankungen. Die Therapie besteht in einer lebenslang durchzuführenden glutenfreien Diät (GFD). In den letzten Jahren kam es zu einer zunehmenden Diskussion über nahrungsmittelassoziierte Erkrankungen wobei insbesondere die weizenabhängigen Erkrankungen (Zöliakie, Weizenallergie, Nichtzöliakie-Nichtweizenallergie-Weizensensitivität ) einen großen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung und auch in der Diskussion in Fachkreisen eingenommen haben. Hierbei bestehen vorwiegend 2 Diskussionsrichtungen: Von Seiten der interessierten Öffentlichkeit ist sowohl in den USA als auch mittlerweile in Deutschland ein Trend zu besonderen Ernährungsformen insbesondere veganer, laktosefreier und glutenfreier Ernährung zu verzeichnen [4]. Hierbei wird teils anekdotisch über eine große Anzahl von Verbesserungen sehr variabler gesundheitlicher Beschwerden unter GFD berichtet, von Übergewicht (lose the wheat lose the weight), Reizdarmsyndrom (reasons to go gluten-free for dummies), Autismus (gluten free classic snacks), aber auch zur Verbesserung sportlicher Leistungen (Siegernahrung) bis zur Entwicklung eines gluten-free lifestyles als Synonym für eine gesunde Ernährung und allgemeine Lebensführung. In den USA glauben inzwischen 41 % der Bevölkerung, glutenfreie Ernährung sei auch gesund für Menschen, die keine nachgewiesene Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit haben, 30 % geben an, Gluten zu meiden [4]. Kritische Stimmen hierzu sind rar, Nahrungsmittelindustrie und Handel nehmen den Trend auf und bieten entsprechende Produkte für Ernährungssensible an. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Diagnose Nichtzöliakie-Weizensensititivtät, für die bisher keine schwerwiegenden Langzeitkomplikationen wie für die Zöliakie beschrieben sind, durch eine doppelblinde, plazebokontrollierte orale Glutenbelastung bestätigt werden sollte. Auch das vordringliche Ziel, die Erfassung und Behandlung der Zöliakiepatienten zu verbessern bzw. die diagnostische Latenz und Dunkelziffer der Zöliakie zu bekämpfen, darf nicht aus dem Fokus gelangen. Epidemiologie Während die Zöliakie vielfach noch für eine seltene Erkrankung gehalten wird, konnte zwischenzeitlich durch verbesserte Diagnosemöglichkeiten (morphologische Charakterisierung der Dünndarmveränderungen, Identifikation der Transglutaminase als relevantes Antigen und damit Weiterentwicklung der serologischen Testung, Identifikation der Risikopopulation HLA-DQ2/8) die Detektionsrate verbessert werden. Prävalenzschätzungen bei deutschen Kindern gehen von ca. 0,3 % aus, damit liegt Deutschland im europäischen und nordamerikanischen Vergleich von etwa 1 % im unteren Viertel, jedoch weisen bisher unveröffentlichte Daten der KiGGS- Studie auf eine höhere Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen hin [5]. Über das verbesserte Erkennen der Zöliakiepatienten hinaus mehren sich aber epidemiologische Hinweise auf einen Anstieg der Inzidenz in einigen Teilen der Welt, was die Diskussion um mögliche relevante Umweltfaktoren (Ernährungsgewohnheiten, psychosoziale Faktoren, Infektionen) erneut entfacht hat [6 8]. Aktuell wird die Zöliakie in potenzielle, subklinische (oligosymptomatische, silente), symptomatische (inkl. extraintestinale), klassische und refraktäre Formen unterschieden (Tab. 1) [2]. Hierdurch wird auch der veränderten Wahrnehmung der Zöliakie Rechnung getragen. Während früher symptomatische bzw. klassische Zöliakieformen das Engramm des Pädi- 285

2 Tab. 1: Zöliakieformen angelehnt an die S2-Leitlinie 2014 der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V. (DGVS) Zöliakieform Malabsorption Unspez. Symptome Transglutaminase AK HLA-DQ2/8 MARSH 2/3 Klassisch Symptomatisch Subklinisch Refraktär Potenziell + + aters bildeten, also Kleinkinder mit Malabsorption und typischer Gedeihstörung, Durchfall und Übellaunigkeit, entsteht zunehmend die Erkenntnis, dass diese klinisch apparenten Formen nur die Spitze des epidemiologischen Eisbergs (etwa % der Betroffenen) sind [3]. Pathogenese Nach transzytotischer Aufnahme von Glutenpeptiden werden diese bei Trägern des HLA-Typs DQ2 oder DQ8 auf antigenpräsentierenden (dendritischen) Zellen der Lamina propria präsentiert und stimulieren glutenspezifische T-Zellen (Abb.1). Die Gewebstransglutaminase 2 deamidiert den neutralen Glutaminrest des Gliadins, verbessert damit die Bindung der Gliadin peptide an das HLA- DQ-Molekül und trägt so zur Steigerung der Autoimmunität bei; die Zerstörung der Dünndarmmukosa erfolgt dann über aktivierte T-Lymphozyten intraepithelial (IL-15, Apoptose der Enterozyten) und in der Lamina propria. Neben den genannten spielen aber noch andere z. T. nicht hinreichend beschriebene genetische und Umweltfaktoren eine Rolle [9]. Diagnostik Die Zöliakie wird nicht umsonst als Chamäleon der Gastroenterologie bezeichnet, es sollte eine geringe Schwelle bestehen, bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen und Leitsymptomen eine entsprechende Diagnostik zu initiieren (Tab. 2). Wichtig ist, dass bis zur Diagnosesicherung eine glutenhaltige Ernährung durchgeführt wird, da sonst der Nachweis der Erkrankung häufig nicht gelingt. Abb. 1: Pathogenese der Zöliakie. In Studien aus Skandinavien zeigte sich, dass vor dem Hintergrund häufiger gastrointestinaler Beschwerden bei Jugendlichen ein symptomorientiertes Vorgehen möglicherweise unzureichend ist, da in der letztlich als Zöliakie diagnostizierten Gruppe von Kindern und Jugendlichen nicht signifikant häufiger gastrointestinale Symptome auftraten und vielerorts über ein populationsbasiertes Screening nachgedacht wird, aktuell wird jedoch in Deutschland eine intensivierte Case-Finding-Strategie verfolgt [10, 11]. Während die Assoziation mit Autoimmunerkrankungen, insbesondere bei Typ- 1-Diabetes (hier wird die Zöliakieprävalenz mit 4,4 11 % angegeben) [12] und bei der Hashimoto-Thyreoiditis bekannt ist [13], sollte auch bei Patienten mit einer Reihe von Symptomkomplexen sowie neurologisch psychiatrischen Auffälligkeiten an die Zöliakie gedacht werden. Prävalenzstudien z. B. zum Zusammenhang mit Migräne beschreiben ein 3,8-fach erhöhtes Risiko für Migräne bei Zöliakiepatienten [14]. Ebenso wichtig ist die Bedeutung in der Abklärung einer Transaminasenerhöhung, in seltenen Fällen können Zöliakiepatienten an einer schweren Hepatopathie erkranken, die Transaminasen normalisieren sich regelhaft unter GFD [15, 16]. Eine besondere Rolle spielen auch Hauterkrankungen, insbesondere die Dermatitis herpetiformis Duhring, herpesähnliche gruppiert angeordnete Bläschen, begleitet von anderen Effloreszenzen mit häufig starkem Brennen oder Juckreiz. 286

3 Tab. 2: Diagnostikanlässe für Zöliakie [nach 1 3] Autoimmunerkrankungen Typ-1-Diabetes, Hashimoto- Thyreoiditis, Autoimmunhepatitis, PBC, sytemischer Lupus erythematodes, Sjögren Syndrom, juvenile idiopathische Arthritis Erstgradig Verwandte von Zöliakiepatienten Hier scheint eine Ablagerung epidermaler Transglutaminase mit gegen Transglutaminase gerichtete IgA-Antikörper an der Basalmembran ursächlich beteiligt zu sein, es liegt meist eine subklinische Zöliakie vor, die GFD dient auch zur Behandlung der dermalen Effloreszenzen [17]. Serologie Die Diagnostik erfolgt aktuell im ersten Schritt mit hochsensitiven serologischen Tests gegen Gewebstransglutmainase-IgA- AK (ttg-iga-ak) oder Endomysium-IgA- AK (EmA-IgA-AK) sowie der Bestimmung des Gesamt-IgA zum Ausschluss eines IgA-Mangels. Dieser ist bei Zöliakiepatienten unverhältnismäßig häufiger als in der Gesamtbevölkerung (2 3 % vs 0,2 %) [18] und kann unerkannt zu einer falschnegativen Serologie führen. Bei erniedrigtem IgA im Serum sollte die Diagnostik um IgG-Antikörper gegen Gewebstransglutaminase (ttg) oder deamidierte Gliadinpeptide (dgp) ergänzt werden. Die Sensitivität und Spezifität werden für ttg-iga-ak mit % bzw. Neurologisch-psychiatrische Erkrankungen Migräne, Epilepsie, Depression, Konzentrationsstörungen, chronische Kopfschmerzen und Angststörung Hauterkrankungen Dermatitis herpetiformis Duhring Psoriasis Weitere Erkrankungen Knochen und Zähne Genetische Syndrome Selektiver IgA-Mangel, unklare Transaminasenerhöhung, rezidivierende Mundaphthen, mikroskopische Kolitis, lymphoproliferative Erkrankungen Symptomkomplex Motilität Chronische Obstipation Chronisch/rezidivierende Diarrhö Osteopathie (-malazie oder -porose), Zahnschmelzdefekte Symptomkomplex Bauchschmerz Chronisch rezidivierende Bauchschmerzen, dyspeptische Beschwerden, Reizdarmsyndrom Mb Down, Turner-Syndrom Williams-Beuren-Syndrom Symptomkomplex Entwicklung Gedeihstörung, Gewichtsverlust, Wachstumsretardierung, Pubertas tarda % angegeben, für EmA-IgA-Ak zwischen % bzw % [19]. Der positive prädiktive Wert liegt entsprechend bei ca. 72 % für ttg-iga-ak und bei 83 % bei positivem EmA-IGA-Ak (abhängig von der Prävalenz in der untersuchten Bevölkerung). Bei asymptomatischen Patienten und gering erhöhten Antikörpertitern (< 3 x oberer Normwert) sollte zunächst nach 3 6 Monaten eine serologische Kontrolle durchgeführt werden. HLA-Typisierung Wie bei der Pathogenese dargestellt, können fast nur Patienten mit HLA-DQ2 oder -DQ8 eine Zöliakie entwickeln. Zöliakiepatienten tragen zu etwa % HLA- DQ2, zu ca % HLA-DQ8 [20]. Dieser Genotyp liegt allerdings auch bei % der Gesamtbevölkerung (und natürlich noch häufiger bei Verwandten von Zöliakie-Patienten mit bis zu 73 %) vor. Der Nutzen in der Praxis besteht eher im hochgradigen Ausschluss eines Zöliakieverdachts (zu > 95 %) bei negativem Genotyp bzw. wie weiter unten dargestellt, falls eine Diagnosestellung ohne bioptische Sicherung gemäß der neuen Leitlinien angestrebt wird. Da verschiedene HLA-Konstellationen, wie z. B. halbe HLA-Heterodimere, eine differenzierte Beurteilung des Risikos einer Zöliakie notwendig machen, sollte die Interpretation solcher Befunde durch einen entsprechend erfahrenen Kinder- Gastroenterologen (ggfs. zusammen mit einem Immunologen bzw. Humangenetiker) erfolgen. Biopsie Die oben dargestellten serologischen Befunde bedürfen i.d.r. einer leitliniengerechten bioptischen Sicherung (min. 4 Biopsien quadrantenweise aus dem absteigenden Duodenum + vorzugsweise 2 aus dem Bulbus duodeni), wobei die histologische Aufarbeitung und Einteilung hinsichtlich intraepithelialer Lymphozytenzahl sowie Ausmaß der Schleimhautschädigung (Marsh-Oberhuber-Klassifikation mindestens Typ 2) ein Schlüsselelement darstellt (Abb. 2). Eine Neuerung in der Diagnostik stellt die Möglichkeit dar, in bestimmten, definierten Situationen auf eine bioptische Sicherung der serologischen Verdachtsdiagnose zu verzichten. Hierunter fallen allerdings nur Patienten mit klinischen Symptomen und Zeichen der Malabsorption (also mit klassischer Zöliakie) UND ttg-iga-ak Titer > 10 x oberer Grenzwert UND EmA-IgA-Ak positiv aus zweiter, unabhängiger Blutprobe UND Nachweis von HLA-DQ2 oder -DQ8 UND Verschwinden der Symptome unter glutenfreier Diät. Diese Entscheidung sollte durch einen Kindergastroenterologen im Gespräch mit dem Kind oder Jugendlichen und dessen Sorgeberechtigten unter sorgfältiger Abwägung von Vor- und Nachteilen gefällt werden. Es entstehen aktuell häufig Probleme durch begonnene GFD bei Patienten, die initial keine Malabsorption aufwiesen. 287

4 Andere diagnostische Verfahren Andere diagnostische Verfahren, wie Schnelltests, Stuhluntersuchungen, Speicheltests und Antikörper gegen natives Gliadin sind aufgrund unzureichender Sensitivität und Spezifität nicht zur Diagnostik der Zöliakie geeignet und führen nur zu komplizierten diagnostischen Abklärungen und Verunsicherung. Auch wenn aggressiv beworben, sollte diesen Verfahren kein Platz in der kinderärztlichen Praxis eingeräumt werden. Therapie Die Therapie der Zöliakie besteht in einem kompletten Verzicht auf glutenhaltige Getreide, also Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Triticale, Khorasan- Weizen, Emmer und Einkorn. Die Rolle des Hafers ist hierbei in der Vergangenheit viel diskutiert worden. Die aktuelle S2- Leitlinie der DGVS erlaubt den Konsum von sortenreinem, nicht kontaminiertem Hafer (< 20 ppm Gluten) unter ärztlicher Kontrolle, obwohl die Evidenzlage hierzu auch kritisch beurteilt werden kann [2, 21]. Es sollte eine Ernährungsberatung durch eine Ernährungsfachkraft zu Beginn der GFD durchgeführt werden und bei Bedarf im Verlauf wiederholt werden [2]. Hier können auch Phänomene, wie eine transiente Laktosemalabsorption, die sekundär durch die Zottenschädigung auftritt, besprochen werden. Besonders zu Beginn der Therapie sollte auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr geachtet und bei klinischem Bedarf eine Substitution von Mikronährstoffen erwogen werden. Hier sind insbesondere Eisen, Folsäure, Vitamine A, B 6, B 12, D, Kupfer, Zink und Carnitin relevant. Eine Normalisierung der Blutspiegel unter GFD (ohne Substitution) spricht für eine Remission der Mukosa bzw. Diätadherenz. Zur Beurteilung eines Mangelzustandes kann eine initiale Blutentnahme mit Blutbild, Vitamin B 12, Folsäure, Ferritin, Transaminasen, Kalzium, 25-OH-Cholecalciferol, nüchtern Blutzucker, alkalischer Phosphatase, Zink und Thyreoidea-stimulierendem Hormon (TSH) hilfreich sein. Die Normalisierung des ttg-iga-titers unter GFD ist zur letztendlichen Bestätigung der Diagnose Zöliakie erforderlich. Die GFD muss strikt und lebenslang durchgeführt werden. Eine regelmäßige Verlaufskontrolle sollte eine Befragung zu Symptomen und Einhaltung der Diät Mukosaläsionen der Zöliakie nach Marsh Infiltrativer Typ 1 > 3:1 mit einer epthelialen und subeptithelialen T-Zell-Infiltration Hyperplastischer Typ 2 2:1 Villus : Krypten-Verhältnis Abb. 2: Mukosaläsionen der Zöliakie nach Marsh. Destruktiver Typ 3 < 2-0 sowie eine körperliche Untersuchung und Bestimmung des Ernährungsstatus (BMI), der körperlichen Entwicklung speziell Wachstum (Perzentilen und Tanner-Stadien) sowie der serologischen Marker umfassen. Komplikationen der Zöliakie Im Kindesalter sind Komplikationen der Zöliakie bei adäquater Behandlung selten, dennoch sollte insbesondere bei unzureichender Therapieadhärenz die Aufmerksamkeit hoch sein, insbesondere beim Auftreten von Symptomen wie Diarrhö, Gewichtsverlust, Leistungsminderung oder Müdigkeit. Offensichtlich und bei unbehandelten Patienten häufig sind Malabsorptionssymptome wie Eisenmangelanämie, aber auch spezifische Hypovitaminosen können auftreten. Zöliakiepatienten haben ein erhöhtes Risiko für somatische und psychosoziale Retardierung, aber auch für soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung, die um jeden Preis vermieden werden sollte (Kindergarten, Schule, Restaurantbesuch, Klassenfahrt, Freundeskreis). Zumindest bei symptomatischen Formen hat die GFD einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität. Es besteht ein erhöhtes Risiko im weiteren Lebensverlauf für andere Autoimmunphänomene, gerade hinsichtlich des Typ-1-Diabetes-Risikos bzw. der Hashimoto-Thyreoiditis lohnt die Aufklärung der Eltern über typische Symptome. Langfristig besteht ein Risiko für die Entwicklung enteropathieassoziierter T-Zell-Lymphome und eine erhöhte Mortalität. Die GFD hat bei Zöliakie-Patienten einen präventiven Effekt bzgl. Osteoporose, Infertilität und Frühgeburtlichkeit. Es gibt Hinweise, dass Diabetes-Typ-1-Patienten mit Zöliakie, die eine GFD einhalten, einen günstigeren Verlauf zeigen. Weitere seltene Komplikationen können in Form extraintestinaler Beteiligung z. B. als cerebelläre Ataxie, periphere Neuropathie, IgA Nephropathie oder Lungenhämosiderose in Erscheinung treten [3]. 288

5 Wesentliches für die Praxis... Zöliakie ist häufig und gehört zur Abklärung heterogener Beschwerden und Symptomen sowie bei entsprechenden Risikogruppen. Die Diagnostik erfolgt primär serologisch mit ttg-iga-ak oder EmA-IgA-Ak sowie Gesamt-IgA-Bestimmung, bei IgA-Mangel mit IgG-Antikörpern gegen Gewebstransglutaminase oder deamdierte Gliadinpeptide. Eine Bestimmung von HLA-DQ2/DQ8 kann zum Ausschluss eines Zöliakieverdachts oder in Zweifelsfällen hilfreich sein Der Verzicht auf eine bioptische Sicherung sollte nur durch einen Kindergastroenterologen in Rücksprache mit den Sorgeberechtigten erwogen werden, wenn alle relevanten Kriterien erfüllt sind. Zusammenfassung Die Zöliakie stellt mit dem breiten Spektrum von Beschwerden und Symptomen und den oben dargestellten Risikogruppen ein relativ häufiges Krankheitsbild in der kinderärztlichen Praxis dar. Eine niedrigschwellige gezielte serologische Untersuchung sowie ein hoher Grad an Aufmerksamkeit bzgl. subtiler Symptome gehört zu den Grundfertigkeiten des Pädiaters und kann den Patienten den Weg zu einer raschen Diagnosestellung und Therapie ebnen. Literatur 1. Husby S, Koletzko S, Korponay-Szabo IR et al. (2012) European Society for Pediatric Gastroenterology, Hepatology, and Nutrition guidelines for the diagnosis of coeliac disease. J Pediatr Gastroenterol Nutr 54: Felber J, Aust D, Baas S et al. (2014) Results of a S2k-Consensus Conference of the German Society of Gastroenterolgy, Digestive- and Metabolic Diseases (DGVS) in conjunction with the German Coeliac Society (DZG) regarding coeliac disease, wheat allergy and wheat sensitivity. Z Gastroenterol 52: Schuppan D, Zimmer KP (2013) The diagnosis and treatment of celiac disease. Dtsch Arztebl Int 110: Dworschak M (2015) Der Feind auf meinem Teller. Der Spiegel 7: Henker J, Losel A, Conrad K et al. (2002) Prevalence of asymptommatic coeliac disease in children and adults in the Dresden region of Germany. Dtsch Med Wochenschr 127: Cilleruelo ML, Roman-Riechmann E, Sanchez-Valverde F et al. (2014) Spanish national registry of celiac disease: incidence and clinical presentation. J Pediatr Gastroenterol Nutr 59: White LE, Merrick VM, Bannerman E et al. (2013) The rising incidence of celiac disease in Scotland. Pediatrics 132: e Ludvigsson JF, Rubio-Tapia A, van Dyke CT et al. (2013) Increasing incidence of celiac disease in a North American population. Am J Gastroenterol 108: Schuppan D, Junker Y, Barisani D (2009) Celiac disease: from pathogenesis to novel therapies. Gastroenterology 137: 1912 m Olsson C, Stenlund H, Hornell A et al. (2009) Regional variation in celiac disease risk within Sweden revealed by the nationwide prospective incidence register. Acta Paediatr 98: Rosen A, Sandstrom O, Carlsson A et al. (2014) Usefulness of symptoms to screen for celiac disease. Pediatrics 133: Camarca ME, Mozzillo E, Nugnes R et al. (2012) Celiac disease in type 1 diabetes mellitus. Ital J Pediatr 38: Kordonouri O, Dieterich W, Schuppan D et al. (2000) Autoantibodies to tissue transglutaminase are sensitive serological parameters for detecting silent coeliac disease in patients with Type 1 diabetes mellitus. Diabet Med 17: Dimitrova AK, Ungaro RC, Lebwohl B et al. (2013) Prevalence of migraine in patients with celiac disease and inflammatory bowel disease. Headache 53: Emami MH, Hashemi M, Kouhestani S et al. (2012) Should We Look for Celiac Disease among all Patients with Liver Function Test Abnormalities? Int J Prev Med. 3: Anania C, De Luca E, De Castro G et al. (2015) Liver involvement in pediatric celiac disease. World J Gastroenterol 21: Hervonen K, Salmi TT, Kurppa K et al. (2014) Dermatitis herpetiformis in children: a long-term follow-up study. Br J Dermatol 171: McGowan KE, Lyon ME, Butzner JD (2008) Celiac disease and IgA deficiency: complications of serological testing approaches encountered in the clinic. Clin Chem 54: Giersiepen K, Lelgemann M, Stuhldreher N et al. (2012) Accuracy of diagnostic antibody tests for coeliac disease in children: summary of an evidence report. Journal of pediatric gastroenterology and nutrition 54: Rahmoune H, Boutrid N, Bioud B (2014) Risk of celiac disease according to HLA haplotype and country. N Engl J Med 371: Zimmer KP (2011) Nutrition and celiac disease. Curr Probl Pediatr Adolesc Health Care 41: Interessenkonflikt Die Autoren geben an, keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Beitrag zu haben. Korrespondenzadresse Janna Riechmann Kinderklinik Gießen Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen Feulgenstraße Gießen Tel.: 06 41/ Fax: 06 41/ Janna.Riechmann@paediat.med.unigiessen.de 290

COELIAKIE Dr.med George Marx Ostschweizer Kinderspital St. Gallen Informationstag der IG Zöliakie der Deutschen Schweiz Weinfelden, 3.

COELIAKIE Dr.med George Marx Ostschweizer Kinderspital St. Gallen Informationstag der IG Zöliakie der Deutschen Schweiz Weinfelden, 3. COELIAKIE Dr.med George Marx Ostschweizer Kinderspital St. Gallen Informationstag der IG Zöliakie der Deutschen Schweiz Weinfelden, 3. November 2012 Coeliakie in London 1938 COELIAKIE Definitionen Epidemiologie

Mehr

Medizinische Aspekte der Zöliakie bei Erwachsenen. Dr. med. Ronald Rentsch Gastroenterologe FMH

Medizinische Aspekte der Zöliakie bei Erwachsenen. Dr. med. Ronald Rentsch Gastroenterologe FMH Medizinische Aspekte der Zöliakie bei Erwachsenen Dr. med. Ronald Rentsch Gastroenterologe FMH Informationsveranstaltung für Neudiagnostizierte Grundlagen Glutenfreies Leben Hindernisse Was ist Zöliakie?

Mehr

Zöliakie. Prof. Lukas Degen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie USB

Zöliakie. Prof. Lukas Degen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie USB Zöliakie Prof. Lukas Degen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie USB Zöliakie Oslo - Definition chronische, immunvermittelte Dünndarm Enteropathie ausgelöst durch die Exposition mit diätetischem

Mehr

Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität

Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität Michael Schumann Medizinische Klinik für Gastroenterologie Charité, Campus Benjamin Franklin Berlin VDD, Wolfsburg am 8.5.2015 Fall #1 55jährige

Mehr

Diabetes mellitus und Zöliakie. ein Kolibri? Dr. Eva Busemann Für die AG Diabetes und Zöliakie

Diabetes mellitus und Zöliakie. ein Kolibri? Dr. Eva Busemann Für die AG Diabetes und Zöliakie Diabetes mellitus und Zöliakie ein Kolibri? Dr. Eva Busemann Für die AG Diabetes und Zöliakie 4.2.2009 Arbeitsgruppe Diabetes mellitus und Zöliakie Ziele Bedeutung der Krankheitskombination Erfassung der

Mehr

Zöliakie: Leitlinienorientierte Diagnostik und Verlaufskontrolle

Zöliakie: Leitlinienorientierte Diagnostik und Verlaufskontrolle Zöliakie: Leitlinienorientierte Diagnostik und Verlaufskontrolle 12. Oktober 2016 Dr. Martin Brandenburg Portfoliomanager Autoimmunität Deutschland The world leader in serving science Inhalt Hintergrund

Mehr

Informationstag Zöliakie IG Zöliakie der Deutschen Schweiz Weinfelden, Samstag 22. November Ronald Rentsch Gastroenterologe St.

Informationstag Zöliakie IG Zöliakie der Deutschen Schweiz Weinfelden, Samstag 22. November Ronald Rentsch Gastroenterologe St. Informationstag Zöliakie IG Zöliakie der Deutschen Schweiz Weinfelden, Samstag 22. November 2014 Ronald Rentsch Gastroenterologe St. Gallen Was ist Zöliakie? Eine häufige gastrointestinale Erkrankung (Prävalenz

Mehr

ZÖLIAKIE UPDATE. Zöliakie update Pathogenese. Zöliakie Definition Wie häufig ist eine Zöliakie? Begriffe

ZÖLIAKIE UPDATE. Zöliakie update Pathogenese. Zöliakie Definition Wie häufig ist eine Zöliakie? Begriffe Begriffe ZÖLIAKIE UPDATE Sprue nicht mehr verwenden ZÖLIAKIE IM KINDESALTER J. Spalinger, Pädiatrische Gastroenterologie & Kinderspital Luzern Zöliakie aktuelle Bezeichnung Zöliakie Definition 2012 Pathogenese

Mehr

Eine mögliche Ursache: Zöliakie auch bei Erwachsenen!

Eine mögliche Ursache: Zöliakie auch bei Erwachsenen! Eine mögliche Ursache: Zöliakie auch bei Erwachsenen! Michael F., 37 Jahre, IT-Spezialist, mehrfache Besuche bei seinem Hausarzt... Beschwerden Verdacht Maßnahmen/ Labordiagnostik Ergebnis Therapie Ergebnis

Mehr

Erste S2K-Leitlinie Zöliakie/Glutenunverträglichkeit

Erste S2K-Leitlinie Zöliakie/Glutenunverträglichkeit Erste S2K-Leitlinie Zöliakie/Glutenunverträglichkeit Über den Tellerrand geschaut: Neue Leitlinien aus anderen Fachgesellschaften Andreas Stallmach Klinik für Innere Medizin IV (Gastroenterologie, Hepatologie

Mehr

Pathomechanismus und Diagnostik

Pathomechanismus und Diagnostik Pathomechanismus und Diagnostik der Zöliakie PD Dr. Arno Kromminga Ätiologie autoimmuner Prozesse Genetische Genetische Pr Prädisposition disposition Exogene Exogene Faktoren Faktoren Immunologische Deregulierung

Mehr

Unverträglichkeit auf Gluten, Milch- und Fruchtzucker Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt

Unverträglichkeit auf Gluten, Milch- und Fruchtzucker Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt Unverträglichkeit auf Gluten, Milch- und Fruchtzucker Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt Dr. med. Daniel Peternac Leiter Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie 13. November 2015, Seite 1 «Nahrungsmittelunverträglichkeiten»

Mehr

Zöliakie. Eine Autoimmunreaktion. Alumnifortbildung

Zöliakie. Eine Autoimmunreaktion. Alumnifortbildung Zöliakie Eine Autoimmunreaktion Alumnifortbildung FH Münster Okt. 2009 Definition Autoimmunreaktion krankhafte Reaktion des Immunsystems gegenüber körpereigenem Gewebe. Autoimmunreaktion Zöliakie Wer?

Mehr

Nahrungsmittelallergie, Malabsoprtion. Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs

Nahrungsmittelallergie, Malabsoprtion. Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs Nahrungsmittelallergie, Malabsoprtion Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs Die Definition einer Nahrungsmittelallergie Die krankmachende Symptomatik ist überzeugend und reproduzierbaar Eine Auslösung

Mehr

Differentialdiagnostik

Differentialdiagnostik Glutenunverträglichkeit (von Zöliakie bis Glutensensitivität) erkennen, behandeln und abrechnen Dr. Dr. P. Schlüter Differentialdiagnostik SYMPTOME Zöliakie Glutensensitivität Weizenallergie Angeborene

Mehr

Zöliakie - das Chamäleon der Medizin

Zöliakie - das Chamäleon der Medizin ZÖLIAKIE 23 Zöliakie - das Chamäleon der Medizin Stephanie Baas Abb. 1: Normale Duodenalschleimhaut. Glutenfreie Produkte haben die Supermärkte und Restaurants erobert und immer mehr Menschen greifen zu

Mehr

Unklarer Bauch? - Zöliakie Labortests sind hilfreich bei Diagnosestellung, Differenzialdiagnostik und Monitoring

Unklarer Bauch? - Zöliakie Labortests sind hilfreich bei Diagnosestellung, Differenzialdiagnostik und Monitoring Unklarer Bauch? - Zöliakie Labortests sind hilfreich bei Diagnosestellung, Differenzialdiagnostik und Monitoring Manuela Bolanz Thermo Fisher Scientific (Phadia GmbH) Die Gastro-Story Wiederkehrende Magen-Darm-Beschwerden

Mehr

Wenn das Brot zur Gefahr wird

Wenn das Brot zur Gefahr wird Wenn das Brot zur Gefahr wird Essen und Trinken bei Zöliakie Lebenslang kein Brot essen? Schätzungsweise jeder Hundertste in Europa darf keinen Weizen und keine verwandten Getreidearten wie Dinkel und

Mehr

Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität erkennen und richtig behandeln

Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität erkennen und richtig behandeln Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität erkennen und richtig behandeln Prof. Dr. med. Yurdagül Zopf Medizinische Klinik 1 Universitätsklinik Erlangen 1 Gute Gründe für eine Glutenfreie

Mehr

Zöliakie - eine autoimmun-bedingte Unverträglichkeit von Gluten. 24. Mai 2012, Uhr

Zöliakie - eine autoimmun-bedingte Unverträglichkeit von Gluten. 24. Mai 2012, Uhr Zöliakie - eine autoimmun-bedingte Unverträglichkeit von Gluten 24. Mai 2012, 19.00 Uhr Dr. rer. nat. Sabine Schütt Institut für Medizinische Diagnostik Berlin, Nicolaistraße 22, 12247 Berlin +49 3077001-220,

Mehr

To Gluten or not to Gluten Rationale Diagnostik bei Verdacht auf intestinale Nahrungsmittelunverträglichkeiten

To Gluten or not to Gluten Rationale Diagnostik bei Verdacht auf intestinale Nahrungsmittelunverträglichkeiten To Gluten or not to Gluten Rationale Diagnostik bei Verdacht auf intestinale Nahrungsmittelunverträglichkeiten Prof. Dr. med. Yurdagül Zopf Medizinische Klinik 1 Universitätsklinik Erlangen 1 Schlaue Stunde

Mehr

Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität erkennen und richtig diagnostizieren

Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität erkennen und richtig diagnostizieren Glutenunverträglichkeiten von Zöliakie bis Glutensensitivität erkennen und richtig diagnostizieren Michael Schumann Medizinische Klinik für Gastroenterologie Charité, Campus Benjamin Franklin Berlin Fortbildungskolleg

Mehr

Zöliakie. Begriffe. Wie entsteht die Zöliakie Informationstag IG Zöliakie Zöliakie ein Leben Lang: Babys, Kinder, Teenager

Zöliakie. Begriffe. Wie entsteht die Zöliakie Informationstag IG Zöliakie Zöliakie ein Leben Lang: Babys, Kinder, Teenager Informationstag IG 22.11.2014 ein Leben Lang: Babys, Kinder, Teenager ein Leben lang: Babys, Kinder, Teenager Dr. med. J. Spalinger Kinderspital Luzern & Kinderklinik Bern Was gibt s Neues? Mini-Symposium

Mehr

Genetisches Risiko - Zöliakie bei Diabetes mellitus Typ Jahre DPV Mainz Wolfgang Marg Bremen

Genetisches Risiko - Zöliakie bei Diabetes mellitus Typ Jahre DPV Mainz Wolfgang Marg Bremen Genetisches Risiko - Zöliakie bei Diabetes mellitus Typ 1 20 Jahre DPV 24.04.-25.04.2015 Mainz Wolfgang Marg Bremen Genetisches Risiko Frage 1: Wie ist die Häufung an Zöliakie bei Diabetes zu erklären?

Mehr

Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität

Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität PD Dr. med. Stephan Vavricka Stadtspital Triemli stephan.vavricka@triemli.stzh.ch Bern 18.9.2014 Frau M. S. 1975 Anamnese Heute 38-jährige Bankangestellte seit dem 20

Mehr

Herbsttagung 2013 der NDGG in Greifswald. Irmtraut Koop

Herbsttagung 2013 der NDGG in Greifswald. Irmtraut Koop Herbsttagung 2013 der NDGG in Greifswald Irmtraut Koop Zöliakie vor 2000 Jahren? Kleinwuchs Osteoporose, Frakturen Zahnschmelzschäden Indirekte Zeichen er Anämie, DNA-Analyse: HLA DQ 2.5 Gasbarrini et

Mehr

Glutensensitivität ein Update 2016

Glutensensitivität ein Update 2016 Glutensensitivität ein Update 2016 Steffen Theobald, Dr. oec. troph. BFH Fachbereich Gesundheit Gastroenterologische Praxis für Ernährungstherapie, Freiburg (D) Berner t Inhalte Gibt es eine Nicht-Zöliakie-Gluten-Sensitivität

Mehr

Das Krankheitsbild der klassischen

Das Krankheitsbild der klassischen Klaus-Peter Zimmer Klinische Bedeutung nichtklassischer Zöliakieformen Zusammenfassung Das klinische Spektrum der Zöliakie hat sich mit Einführung der Zöliakieserologie und der Histologietypisierung nach

Mehr

Weizensensititviät als neue Krankheitsentität? T. Goeser T. Goeser

Weizensensititviät als neue Krankheitsentität? T. Goeser T. Goeser Weizensensititviät als neue Krankheitsentität? T. Goeser 22.08.2015 T. Goeser Gluten induzierte Krankheiten Zöliakie Weizenallergie Nicht-Zöliakie, Nicht-Weizenallergie Gluten Intoleranz = NCGS = Weizensensitivität

Mehr

DIAGNOSE DER ZÖLIAKIE: ES KANN NOCH MEHR GETAN WERDEN

DIAGNOSE DER ZÖLIAKIE: ES KANN NOCH MEHR GETAN WERDEN COELIAC FORUM AUSGABE 01_2010 TOP THEMA UPDATE RESEARCH DIAGNOSE DER ZÖLIAKIE: ES KANN NOCH MEHR GETAN WERDEN Die Zöliakie, oder Glutenunverträglichkeit, ist eine der in der westlichen Welt (und nicht

Mehr

Aufstellungen glutenfreier Lebens- & Arzneimittel. Begleiterkrankungen. Chamäleon INFOBLATT. Zöliakie von A bis Z

Aufstellungen glutenfreier Lebens- & Arzneimittel. Begleiterkrankungen. Chamäleon INFOBLATT. Zöliakie von A bis Z INFOBLATT Zöliakie von A bis Z Aufstellungen glutenfreier Lebens- & Arzneimittel Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.v. (DZG) stellt ihren Mitgliedern jährlich aktualisierte Listen glutenfreier Lebensmittel

Mehr

Biocard Celiac. Weiterführende Informationen Testanleitung Arztinfo Wissenschaftlicher Hintergrund Studien

Biocard Celiac. Weiterführende Informationen Testanleitung Arztinfo Wissenschaftlicher Hintergrund Studien Weiterführende Informationen Testanleitung Arztinfo Wissenschaftlicher Hintergrund Studien Testanleitung Biocard TM Celiac Test Art.-Nr. KST3028 Verwendungszweck Der Biocard Celiac Test ist ein einfach

Mehr

Luzern unique Autoimmunerkrankung, weil:

Luzern unique Autoimmunerkrankung, weil: Kinderärztefortbildung vom 26.2.2008 Zöliakie Diarrhoe Wann ist die Nahrung schuld? Enteropathie mit Zottenatrophie Bei genetisch prädisponierten Personen DQ2 / DQ8 HLA Haplotyp notwendig Luzern 26.2.2008

Mehr

Diagnose Zöliakie stärker berücksichtigen

Diagnose Zöliakie stärker berücksichtigen DZG-THEMENDIENST Diagnose Zöliakie stärker berücksichtigen Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.v. möchte Bewusstsein für Zöliakie bei Allgemeinmedizinern schärfen Die Diagnose Zöliakie (glutensensitive Enteropathie)

Mehr

Autoantikörper in der Frühdiagnostik von Autoimmunerkrankungen

Autoantikörper in der Frühdiagnostik von Autoimmunerkrankungen Immundiagnostik und Therapieindikation Autoantikörper in der Frühdiagnostik von Autoimmunerkrankungen Karsten Conrad Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus Entwicklung einer Autoimmunerkrankung Induktionsphase

Mehr

FAQs. Häufig gestellte Fragen über Zöliakie. Was ist Zöliakie? Welche Symptome treten auf?

FAQs. Häufig gestellte Fragen über Zöliakie. Was ist Zöliakie? Welche Symptome treten auf? FAQs Häufig gestellte Fragen über Zöliakie Was ist Zöliakie? Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms und zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Sie beruht auf einer Unverträglichkeit gegenüber

Mehr

Pittfalls in der Autoimmundiagnostik. Initiiated and supported by

Pittfalls in der Autoimmundiagnostik. Initiiated and supported by Pittfalls in der Autoimmundiagnostik Fallen in der Autoimmundiagnostik Der Fluch des englischen Geistlichen Thomas Bayes Weniger ist oft mehr Fehlende Standardisierung von Tests Thomas Bayes 1702-1761,

Mehr

Zöliakieprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse der KiGGS-Studie

Zöliakieprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse der KiGGS-Studie ORIGINALARBEIT Zöliakieprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse der KiGGS-Studie Martin W. Laass*, Roma Schmitz*, Holm H. Uhlig, Klaus-Peter Zimmer, Michael Thamm*, Sibylle Koletzko*

Mehr

S2k-Leitlinie Zöliakie. Weizenallergie und Weizensensitivität

S2k-Leitlinie Zöliakie. Weizenallergie und Weizensensitivität 1 S2k-Leitlinie Zöliakie Ergebnisse einer S2k-Konsensuskonferenz der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) gemeinsam mit der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft

Mehr

Prävalenz der asymptomatischen Zöliakie bei Kindern und Erwachsenen in der Region Dresden

Prävalenz der asymptomatischen Zöliakie bei Kindern und Erwachsenen in der Region Dresden J. Henker A. Lösel K. Conrad Th. Hirsch W. Leupold Grundproblematik und Fragestellung: Die kann mit einer klinisch typischen Symptomatik, aber auch asymptomatisch oder oligosymptomatisch verlaufen. Da

Mehr

Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität

Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität Prof. Dr. med. Stephan Vavricka Stadtspital Triemli stephan.vavricka@triemli.stzh.ch Frau M. S. 1975 Anamnese Heute 38-jährige Bankangestellte seit dem 20 Lebensjahr Blähungen

Mehr

6 Liebe Leserin, lieber Leser

6 Liebe Leserin, lieber Leser 4 6 Liebe Leserin, lieber Leser 9 Ab jetzt glutenfrei 10 Diagnose Zöliakie 10 Was genau ist Zöliakie? 12 Krankheitszeichen 13 Erst die Diagnose sichern lassen! 14 Wie stellt der Arzt eine Zöliakie fest?

Mehr

Was ist normal? ao.univ.prof.dr. Michael Krebs

Was ist normal? ao.univ.prof.dr. Michael Krebs Was ist normal? ao.univ.prof.dr. Michael Krebs Klin. Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Univ. Klinik für Innere Medizin III, Med. Univ. Wien Was ist normal? Statistik TSH Individuelle Variation

Mehr

Assoziierte Erkrankungen bei T1DM

Assoziierte Erkrankungen bei T1DM Assoziierte Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes mellitus Elke Fröhlich-Reiterer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz Klinische Abteilung für Allgemeine Pädiatrie

Mehr

Eine Autoimmunerkrankung kommt selten allein was tun wenn Diabetes und Co zusammentreffen. Dr.oec.troph. Astrid Tombek

Eine Autoimmunerkrankung kommt selten allein was tun wenn Diabetes und Co zusammentreffen. Dr.oec.troph. Astrid Tombek Eine Autoimmunerkrankung kommt selten allein was tun wenn Diabetes und Co zusammentreffen Dr.oec.troph. Astrid Tombek Pathophysiologie Autoimmunerkrankungen Def.: ein Überbegriff für Krankheiten, deren

Mehr

Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin. Asthenie: ein häufiges Symptom in der Allgemeinpraxis

Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin. Asthenie: ein häufiges Symptom in der Allgemeinpraxis Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin Asthenie: ein häufiges Symptom in der Allgemeinpraxis A. Sönnichsen Diagnostisches Ziel in der Allgemeinmedizin: Überdiagnostik vermeiden keinen mit ernster Erkrankung

Mehr

Typ 1 Diabetes Frühe Krankheitsstadien

Typ 1 Diabetes Frühe Krankheitsstadien Typ 1 Diabetes Frühe Krankheitsstadien Peter Achenbach Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München Forschergruppe Diabetes, Klinikum rechts der Isar, TU München Frühe Stadien des Typ 1 Diabetes

Mehr

Biocard Celiac Weiterführende Informationen. Testanleitung Arztinfo Wissenschaftlicher Hintergrund Studien

Biocard Celiac Weiterführende Informationen. Testanleitung Arztinfo Wissenschaftlicher Hintergrund Studien Biocard Celiac Weiterführende Informationen Testanleitung Arztinfo Wissenschaftlicher Hintergrund Studien Biocard Celiac Testanleitung Biocard TM Celiac Test Art.-Nr. KST 3028 Verwendungszweck Der Biocard

Mehr

Celikey (anti-ttg) Gliadin DP

Celikey (anti-ttg) Gliadin DP Celikey (anti-ttg) Gliadin DP Das EliA System Bequem, sicher und zeitsparend Vollständig automatisiert (echter Walk-away-Modus, Übernacht-Läufe) Automatische Probenvorverdünnung Leichte Handhabung und

Mehr

Serologische Zöliakiediagnostik

Serologische Zöliakiediagnostik Serologische Zöliakiediagnostik Thomas Mothes Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik Universitätsklinikum Leipzig Pädiatrischer Arbeitskreis 30. Oktober 2009, Wermsdorf

Mehr

aus gastroenterologischer Sicht insbesondere IBS (Reizdarm)

aus gastroenterologischer Sicht insbesondere IBS (Reizdarm) Nahrungsmittelallergien und intoleranzen aus gastroenterologischer Sicht insbesondere IBS (Reizdarm) P. Bauerfeind Universitätsspital Zürich Hintergrund! IBS (Reizdarm) betrifft 10-20% der Bevölkerung!

Mehr

Ernährung bei Zöliakie

Ernährung bei Zöliakie maudrich. gesund essen Eva Terler Ernährung bei Zöliakie Über 120 Rezepte INHALTSVERZEICHNIS Geleitwort 7 DiaGnose und BehanDlunG von Zöliakie 8 ernährungsempfehlungen Bei Zöliakie 13 rezepte 22 frühstück

Mehr

Ausgewogene Ernährung mit Brot und Getreide: So lauten die Empfehlungen. Dr. Stephanie Baumgartner Perren

Ausgewogene Ernährung mit Brot und Getreide: So lauten die Empfehlungen. Dr. Stephanie Baumgartner Perren Ausgewogene Ernährung mit Brot und Getreide: So lauten die Empfehlungen. Dr. Stephanie Baumgartner Perren Zur Person Geschäftsführerin infood GmbH: Ernährungswissen für Lebensmittelmarketing, Bildung,

Mehr

Ausgewogene Ernährung mit Brot und Getreide: So lauten die Empfehlungen. Zur Person. Die Lebensmittelpyramide

Ausgewogene Ernährung mit Brot und Getreide: So lauten die Empfehlungen. Zur Person. Die Lebensmittelpyramide Ausgewogene Ernährung mit Brot und Getreide: So lauten die Empfehlungen. Dr. Stephanie Baumgartner Perren Zur Person Geschäftsführerin infood GmbH: Ernährungswissen für Lebensmittelmarketing, Bildung,

Mehr

Hinweis: Gluten wird in dieser Präsentation fast ausschließlich in dem für den Zöliakie-Kontext relevanten Sinne, nämlich der toxischen Glutene

Hinweis: Gluten wird in dieser Präsentation fast ausschließlich in dem für den Zöliakie-Kontext relevanten Sinne, nämlich der toxischen Glutene 1 Pschyrembel: 2 Hinweis: Gluten wird in dieser Präsentation fast ausschließlich in dem für den Zöliakie-Kontext relevanten Sinne, nämlich der toxischen Glutene verwendet, die bei Menschen mit Zöliakie

Mehr

Diabetes-Tag 19. November 2005 Diabetes mellitus bei jungen Menschen

Diabetes-Tag 19. November 2005 Diabetes mellitus bei jungen Menschen Diabetes mellitus bei jungen Menschen 1 2 Früher: Jugendlicher Diabetes Altersdiabetes (> 65 J.) Heute: Diabetes Typ 1 Diabetes Typ 2 3 Diabetes mell. Typ 1 Definition: honigsüße Harnflut eine der häufigsten

Mehr

Autoimmune Lebererkrankungen

Autoimmune Lebererkrankungen Autoimmune Lebererkrankungen Arzt-Patienten-Seminar der YAEL-Stiftung 27. Juni 2009 Dr. med. Christina Weiler-Normann I. Medizinische Klinik und Poliklinik Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Autoimmune

Mehr

Wie ist die Datenlage zur Früherkennung des Prostatakarzinoms

Wie ist die Datenlage zur Früherkennung des Prostatakarzinoms Wie ist die Datenlage zur Früherkennung des Prostatakarzinoms mittels PSA-Test? Marcel Zwahlen Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Bern zwahlen@ispm.unibe.ch Beurteilungskriterien für

Mehr

Mikroskopische Kolitis

Mikroskopische Kolitis Mikroskopische A. Madisch (Hannover) S. Miehlke (Hamburg) A. Münch (Linköping) Sicher erkennen und effektiv therapieren Die mikroskopische ist eine erst in den letzten Jahren breiter bekannt gewordene

Mehr

15. FSME (Frühsommer-Meningo-Encephalitis) Tick-borne Encephalitis (TBE)

15. FSME (Frühsommer-Meningo-Encephalitis) Tick-borne Encephalitis (TBE) 1 15. FSME (Frühsommer-Meningo-Encephalitis) Tick-borne Encephalitis (TBE) Die FSME ist eine durch Viren hervorgerufene Erkrankung des zentralen Nervensystems. Entsprechend der Verbreitung werden drei

Mehr

Dr. Astrid Laimighofer Böser Weizen kranker Darm?

Dr. Astrid Laimighofer Böser Weizen kranker Darm? Dr. Astrid Laimighofer Böser Weizen kranker Darm? Nach ihrem Studium der Ernährungswissenschaften, zahlreichen Zusatzausbildungen und mehrjähriger Tätigkeit in der Industrie arbeitet Dr. Astrid Laimighofer

Mehr

Nahrungsmittelallergie

Nahrungsmittelallergie Nahrungsmittelallergie Nahrungsmittelallergie Einführung Die Europäische Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI) hat eine Klassifikation der Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber Nahrungsmitteln

Mehr

PRAXISLEITFADEN ZÖLIAKIE

PRAXISLEITFADEN ZÖLIAKIE PRAXISLEITFADEN ZÖLIAKIE Diagnostische & therapeutische Strategien bei Zöliakie ISSN 1726-0027 VORWORT Lange Zeit galt die Zöliakie als eine relativ seltene Erkrankung, die überwiegend im Kleinkindalter

Mehr

Von Hüsteln, Schnupfen und ELVIS hereditäre Immundefekte im Erwachsenenalter

Von Hüsteln, Schnupfen und ELVIS hereditäre Immundefekte im Erwachsenenalter Von Hüsteln, Schnupfen und ELVIS hereditäre Immundefekte im Erwachsenenalter PD Dr. Matthias Wahle Abteilung Rheumatologie, Medizinische Klinik II Klinikum der JW Goethe-Universität Frankfurt Frau Doktor/

Mehr

Mikrobiologische Diagnostik- wann ist was sinnvoll?

Mikrobiologische Diagnostik- wann ist was sinnvoll? Mikrobiologische Diagnostik- wann ist was sinnvoll? Radiologisch-internistisches Forum 09.07.2008 C. Ott Enge Assoziation von Infektionen mit CED fragliche pathogenetische Bedeutung von M. paratuberculosis

Mehr

Eisenmangel die große Unbekannte?

Eisenmangel die große Unbekannte? ferinject Eisenmangel die große Unbekannte? Mönchengladbach (10. Dezember 2014) - Wer sich rascher Ermüdbarkeit, Schwindel oder gelegentlichem Herzrasen ausgesetzt sieht, wird nicht immer gleich den Arzt

Mehr

Nachsorge beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom. Die neuen zukünftigen ATA und ETA Richtlinien was ändert sich für uns?

Nachsorge beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom. Die neuen zukünftigen ATA und ETA Richtlinien was ändert sich für uns? Nachsorge beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom. Die neuen zukünftigen ATA und ETA Richtlinien was ändert sich für uns? W. Buchinger M. Hoffmann Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz-Eggenberg Institut

Mehr

Diagnostik und Therapie der Zöliakie Detlef Schuppan, Klaus-Peter Zimmer

Diagnostik und Therapie der Zöliakie Detlef Schuppan, Klaus-Peter Zimmer Diagnostik und Therapie der Zöliakie Detlef Schuppan, Klaus-Peter Zimmer 3 Punkte cme ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund: Die Zöliakie ist eine entzündliche Erkrankung des Dünndarms mit einer Prävalenz von etwa

Mehr

Gibt es ein Osteoporose-Risiko bei Patienten mit Autoimmunen Lebererkrankungen?

Gibt es ein Osteoporose-Risiko bei Patienten mit Autoimmunen Lebererkrankungen? Autoimmune Lebererkrankungen Gibt es ein Osteoporose-Risiko bei Patienten mit Autoimmunen Lebererkrankungen? Christiane Wiegard Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf I. Medizinische Klinik und Poliklinik

Mehr

kontrolliert wurden. Es erfolgte zudem kein Ausschluss einer sekundären Genese der Eisenüberladung. Erhöhte Ferritinkonzentrationen wurden in dieser S

kontrolliert wurden. Es erfolgte zudem kein Ausschluss einer sekundären Genese der Eisenüberladung. Erhöhte Ferritinkonzentrationen wurden in dieser S 5.8 Zusammenfassung Auf der Grundlage der dargestellten Ergebnisse dieser Studie erscheint die laborchemische Bestimmung der Transferrinsättigung zur Abklärung einer unklaren Lebererkrankung und Verdacht

Mehr

Dr. med. M. Menzen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Diabetologie. Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen

Dr. med. M. Menzen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Diabetologie. Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen Dr. med. M. Menzen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Diabetologie Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen EINLEITUNG Holick, M. F., BMJ

Mehr

Antrag auf Aufhebung der Verschreibungspflicht ( 48 und 53 AMG) Racecadotril 30 mg Granulat zur sympt. Behandlung der akuten Diarrhoe bei Kindern ab

Antrag auf Aufhebung der Verschreibungspflicht ( 48 und 53 AMG) Racecadotril 30 mg Granulat zur sympt. Behandlung der akuten Diarrhoe bei Kindern ab Antrag auf Aufhebung der Verschreibungspflicht ( 48 und 53 AMG) Racecadotril 30 mg Granulat zur sympt. Behandlung der akuten Diarrhoe bei Kindern ab 5 Jahren und Jugendlichen Voraussetzungen für Selbstmedikation

Mehr

Nahrungsmittelunver träglichkeiten

Nahrungsmittelunver träglichkeiten 5 Nahrungsmittelunver träglichkeiten Wenn Essen krank macht Nahrungsmittelunverträglichkeit was bedeutet das? Nahrungsmittelunverträglichkeit bedeutet, dass nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Beschwerden

Mehr

Diagnose und Management der fokalen benignen Leberläsion. Dirk Bareiss, Joachim Hohmann

Diagnose und Management der fokalen benignen Leberläsion. Dirk Bareiss, Joachim Hohmann Diagnose und Management der fokalen benignen Leberläsion Dirk Bareiss, Joachim Hohmann Anamnese bei fokalen Leberläsionen Hat der Patient Symptome oder handelt es sich um einen Zufallsbefund? Patientencharakteristika:

Mehr

was ist das? Reizdarmsyndrom

was ist das? Reizdarmsyndrom 1 was ist das? 2 Was ist das? Der Begriff bezeichnet im weitesten Sinne das Zusammentreffen einer Vielzahl von unterschiedlichen Symptomen, die bei den Betroffenen auftreten. Ihr Arzt fasst diese Symptome

Mehr

DIAGNOSTIK DES DIABETES TYP I (DM I) Autoantikörper gegen Insulin (IAA)

DIAGNOSTIK DES DIABETES TYP I (DM I) Autoantikörper gegen Insulin (IAA) DIAGNOSTIK DES DIABETES TYP I (DM I) Autoantikörper gegen Insulin (IAA) Die Bildung von Antikörpern gegen Insulin kann zweierlei Ursachen haben: Einerseits kommt es bei DM-Patienten, die noch mit tierischem

Mehr

Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Eberhard Wieland

Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Eberhard Wieland LabTOPs Wissenswertes aus der Laboratoriumsmedizin Ausgabe 4 Juli 2008 Redaktion Elke Schernikau Nachweis und Monitoring von BK-Virusinfektionen bei nierentransplantierten Patienten BK-Viren sind humane

Mehr

Reizdarmsyndrom (IBS)

Reizdarmsyndrom (IBS) Reizdarmsyndrom (IBS) Prof. Dr. med. Radu Tutuian Leitender Arzt, Gastroenterologie Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin (UVCM) Inselspital, Universität Bern e-mail: radu.tutuian@insel.ch

Mehr

Diagnostisches Vorgehen bei Leberraumforderungen. H. Diepolder

Diagnostisches Vorgehen bei Leberraumforderungen. H. Diepolder Diagnostisches Vorgehen bei Leberraumforderungen H. Diepolder Bei 20% aller Routinesonographien fällt eine Leberraumforderung auf Problem Problem Bei 20% aller Routinesonographien fällt eine Leberraumforderung

Mehr

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für chronisch-entzündliche

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für chronisch-entzündliche Chronische Erkrankungen: Arthritis Faktenblätter GEDA 2010 109 6.15 Arthritis Einleitung Unter dem Begriff Arthritis werden entzündliche, zumeist chronisch in Schüben verlaufende Gelenkerkrankungen zusammengefasst,

Mehr

Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur

Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse 7 8400 Winterthur Fall (Klinik) 48 jähriger Patient, Wirtschaftsmanager, Vater von 3 Kindern, bisher immer bei guter

Mehr

Erkennen der Mangelernährung bei alten Menschen

Erkennen der Mangelernährung bei alten Menschen AUGSBURGER ERNÄHRUNGSGESPRÄCH 11.02.2015 Erkennen der Mangelernährung bei alten Menschen Susanne Nau Ernährungswissenschaftlerin Ernährungsteam Prävalenz der Mangelernährung Augsburger Ernährungsgespräch

Mehr

HOME IHR START FÜR EINE GEZIELTERE ERNÄHRUNG

HOME IHR START FÜR EINE GEZIELTERE ERNÄHRUNG IMUPRO @ HOME IHR START FÜR EINE GEZIELTERE ERNÄHRUNG Liebe(r) ImuPro@Home-Kunde /in, Danke, dass Sie ImuPro@Home durchgeführt haben! Haben Sie keine Angst diese Broschüre hilft Ihnen bei der Ernährungsumstellung

Mehr

Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie

Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie EDI 2011 Berlin Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie Christine Smoliner Diplom-Ernährungswissenschaftlerin St. Marien-Hospital Borken Epidemiologie Depressionen - 4 Mio. Menschen in

Mehr

Magen-Darm-Trakt und Sjögren-Syndrom 7. Deutscher Sjögren Tag,

Magen-Darm-Trakt und Sjögren-Syndrom 7. Deutscher Sjögren Tag, Magen-Darm-Trakt und Sjögren-Syndrom 7. Deutscher Sjögren Tag, 08.03.2008 Dr. med. J. Rosendahl Department für Innere Medizin Medizinische Klinik & Poliklinik II Übersicht I -Speiseröhre - Schluckstörungen

Mehr

Patientinnen und Patienten mit Demenz im Allgemeinkrankenhaus

Patientinnen und Patienten mit Demenz im Allgemeinkrankenhaus Patientinnen und Patienten mit Demenz im Allgemeinkrankenhaus Workshop 1 Es schmeckt nicht Ernährung Demenzerkrankter im Krankenhaus Verena Frick Diätassistentin, Ernährungswissenschaftlerin Diagnostik:

Mehr

Diabetes mit Magenoperation oder Lifestyle-Änderung stoppen

Diabetes mit Magenoperation oder Lifestyle-Änderung stoppen Endokrinologen mahnen: Ohne anderen Lebensstil geht es nicht Diabetes mit Magenoperation oder Lifestyle-Änderung stoppen Mainz (3. August 2015) Was Diäten in vielen Fällen nicht schaffen, gelingt häufig

Mehr

Bestimmung des Immunglobulin G (IgG) gegen Nahrungsmittel

Bestimmung des Immunglobulin G (IgG) gegen Nahrungsmittel Bestimmung des Immunglobulin G (IgG) gegen Nahrungsmittel Evidenzsynthese Datenlage: Wir konnten Studien identifizieren, die einen Nutzen des IgG-Tests zur Bestimmung einer Nahrungsmittelallergie untersuchen.

Mehr

Paradigmenwechsel in der Gastroenterologie

Paradigmenwechsel in der Gastroenterologie Paradigmenwechsel in der Gastroenterologie Akute Pankreatitis Prof. Dr. med. Christian Löser Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel Bad Wilhelmshöhe Akute Pankreatitis - Ernährung Das Dogma Ruhigstellung der Bauchspeicheldrüse

Mehr

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) Was ist Zöliakie? Zöliakie ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die auf eine Fehlsteuerung des körpereigenen Abwehrsystems (Immunsystem) zurückgeht. Dabei

Mehr

Neues in der Diagnose der Tuberkulose

Neues in der Diagnose der Tuberkulose Neues in der Diagnose der Tuberkulose Klinische Diagnose Dr. med. Alexander Turk Zürcher Höhenklinik Wald alexander.turk@zhw.ch Tuberkulose in Homo erectus vor 500 000 Jahren? AMERICAN JOURNAL OF PHYSICAL

Mehr

Pilzpneumonie. CT Diagnostik

Pilzpneumonie. CT Diagnostik Pilzpneumonie CT Diagnostik Radiologie Prof. Dr. Claus-Peter Heussel Diagnostische und Interventionelle Radiologie Thoraxklinik Heidelberg Das CT Thorax ist eine sensitive Methode zum Nachweis pulmonaler

Mehr

Die Diagnose Zöliakie kann nur der Facharzt stellen

Die Diagnose Zöliakie kann nur der Facharzt stellen DZG-THEMENDIENST Die Diagnose Zöliakie kann nur der Facharzt stellen Bluttest und Biopsie geben Patienten Sicherheit Bauchschmerzen und Durchfall sind typische Symptome einer Zöliakie, der Unverträglichkeit

Mehr

Reizdarmsyndrom. (Quelle: natural home remedies)

Reizdarmsyndrom. (Quelle: natural home remedies) Reizdarmsyndrom Mit einer weltweiten Prävalenz von 10 15% ist das Reizdarmsyndrom eine der häufigsten gastrointestinalen Störungen (1). IBS wird als Funktionsstörung eingestuft, da nachweisbare organische

Mehr

Überblick über Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten

Überblick über Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten 18. September 2014, Bern Überblick über Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten Gerhard Rogler, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, UniversitätsSpital Zürich Häufigkeit von Nahrungs-Unverträglichkeiten

Mehr

Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien

Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien 2. Mühldo orfer Schild ddrüs sensym mposium Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien Dr. Christos Koutsampelas Facharzt für Nuklearmedizin dia.log Diagnostische Radiologie Altötting Nuklearmedizinische

Mehr