IMPULehrerSchülerEltern IMPULeitbildSozialcurriculumErziehungspartnerschaft
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- Pamela Beutel
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1 IMPULehrerSchülerEltern IMPULeitbildSozialcurriculumErziehungspartnerschaft Wenn Eltern schwierig werden oder: Was tun mit den Pubertisten? Loslassen und im Gespräch bleiben WB 1 Ein thematischer Abend für Eltern und LehrerInnen der Klasse 6-8
2 Übersicht Je nach Perspektive: Pubertät ist Begriff Ebenen der Veränderung Geschlechterspezifisches 1+2 Pubertisten-Umbau 1+2 Typisch Teeny - top ten Steinmosaik DOs und DONTs Trost für alle Beteiligten Entwicklungsaufgaben Zentrale Konflikte Erziehungsaufgaben Gute Familienkultur Pubertät ist für Sie Hinweise/ Eltern-Ratgeber Empfehlung: Jesper Juul - Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht: Gelassen durch die Pubertät WB 2
3 Je nach Perspektive: Pubertät ist. wenn Eltern schwierig werden. die Kunst einen Kaktus zu umarmen. wenn Eltern peinlich werden eine Entwicklungsphase eine Entwicklungskrise WB 3
4 Begriff Psychologie: Adoleszenz besonderes psychisches Erleben Soziologie: Jugend soziales Gruppenphänomen Biologie: Pubertät besondere physiologische Veränderungen WB 4
5 Ebenen der Veränderung KÖRPER INTELLEKT EMOTIONALITÄT ICH-IDENTITÄT SOZIALE BEZIEHUNGEN WB 5
6 immer noch: Geschlechterspezifisches Jungen Mädchen haben oft eine hohe Risikobereitschaft neigen zu Hahnenkämpfen sind weniger einfühlsam in dieser Phase sind besonders gefährdet durch Suizid: 2/3 der Suizidtoten sind Jungen, 1/3 der Versuche werden von Mädchen verübt ziehen sich zurück fühlen sich hässlich wollen ihre Reize erproben möchten aber nicht angefasst werden ekeln sich vor Berührungen wollen als Frau bestätigt werden und wo steht ihr Kind? Gefühlte Positionen körperliche Entwicklung setzt immer früher ein: Jungen: 12,5 J., Mädchen 11,5 J. soziale / emotionale Entwicklungszeit dauert zunehmend länger WB 6 Bilder aus Lions Quest
7 Was Jungen oft brauchen, aber nicht immer haben: Was Mädchen oft kriegen, aber nicht unbedingt brauchen: sinnvolle Mutproben ihre Kräfte geregelt zu messen sich regelhaft + kooperativ auseinanderzusetzen ein empathisches männliches Rollenvorbild ständige Appelle und Diskussionen Konfrontationsvermeidung Anpassung Überfürsorglichkeit WB 7
8 Pubertisten-Umbau: der frontale Neokortex Pruning : Synapsen (Nervenverbindungen) werden in der Zeit der Pubertät pro Sekunde gelöscht Bis zum Ende der Adoleszenz gehen 50% aller Synapsen, die vor der Pubertät vorhanden waren, verloren Anstelle der alten Verbindungen entstehen neue, insbesondere der Frontallappen wird fast vollkommen neu organisiert Vermehrung von Neuronen, zuständig für - Gefühle und deren Versprachlichung - langfristige Planung komplizierter Vorgänge - ganzheitlich-analytisches Denken - Einordnung von Geschehen in Zeitachse ABER: Es überdauern nur die Neuronen, die benutzt und miteinander verschaltet werden WB 8
9 Während des Umbaus der Nervenverbindungen im Frontalhirn: Pubertisten-Baustelle Einbüßen des sozialen Gespürs im Sturzflug Ausflippen, rüpelhaftes Benehmen Unsicherheit und Verwirrung in emotionalen Situationen Reizbarkeit und Launenhaftigkeit - himmelhochjauchzend zu Tode betrübt Neigung zu Verallgemeinerungen: Das Leben ist unfair Es hat eh alles keinen Sinn Du bist immer so peinlich! alles nur Hürden auf dem Weg zur emotionalen Intelligenz und Kompetenz! WB 9
10 Typisch Teeny! Symptome der Veränderung -top ten 1. unzufrieden mit sich sein - psychische Labilität 2. sich selbst nicht mehr kennen 3. ständig übers Ziel hinausschießen 4. Schwanken zwischen auf eigenen Beinen stehen wollen und wieder Kind sein 5. sich überfordert fühlen 6. Herzschmerz 7. sich nicht ernst genommen fühlen Wunsch nach Eigenverantwortung 8. Null Bock-Stimmung - erlahmende Motivation 9. Du hast mir gar nichts zu sagen - Ablehnung von Autorität 10. Clique, Style. sind wichtiger als Schule Nabel der Welt WB 10
11 DOs DONTs 1. Timing beachten!!! 2. positive Formierungen wählen 3. spezifisch sein: nur 1 Sache ansprechen 4. nicht wiederholen nicht wiederholen nicht wiederholen 5. Konflikte vertagen 6. verbale Rebellion zulassen / auf Ultimaten verzichten 7. im Gespräch bleiben 1. etikettieren, Finger in die Wunde legen, Sippenhaft 2. predigen, belehren, verallgemeinern 3. triggern ( Zu meiner Zeit ), prophezeihen ( Du wirst nie. ) oder aufwärmen 4. Konflikte im Affektstau 5. um das letzte Wort kämpfen / Recht haben 6. schnelle Lösungen anbieten eine Compliance-Rate von 50% ist normal WB 11
12 Trost für Eltern (und für PubertistInnen): ES GEHT VORBEI! WB 12
13 Entwicklungs-Aufgaben und Kompetenzen in Jugendalter und Adoleszenz WIR DU ICH positive Beziehung zu (vielen) anderen herstellen GRUPPE sich in Gruppen von Gleichaltrigen / Peers integrieren dem Sparringpartner begegnen AUTONOMIE Thema: sich von den Eltern abgrenzen Leistungsanforderungen bewältigen positive Beziehung zu sich selbst herstellen IDENTITÄT Thema: körperliche / sexuelle Entwicklung verarbeiten Geschlechterrolle ausgestalten (neue) Wertesysteme und Vorbilder überprüfen Beziehungsfähigkeit / Beziehungsstil aufbauen realistischen Selbstwert entwickeln Selbstregulation / Rollendiffusion integrieren WB 13 HAVIGHURST
14 Zentrale Konflikte Autonomie- Generationen- Abhängigkeits-Konflikt Konflikt Identitätsvermeidung (narzisstischer Konformismus) Fragmentierung / Modularisierung des Selbst (Patchwork- Identität) Ausdehnung der Jugendphase WB 14
15 Erziehungsaufgaben (auch) für Pubertisten-Eltern und -LehrerInnen Freiheit Aushandeln von REGELN Grenzen die gute Mitte Erziehung. VORBILD. Durchsetzungsverhalten Liebe BASIS Beziehung WB 15
16 Die gute Familienkultur das 10-Punkte-Programm (1) Emotional befriedigendes Verhältnis; Dissens erlaubt (2) Kommunikations-, Verhandlungs- und Führungsfähigkeit der Eltern* (3) Gemeinsame und bildungsintensive Freizeit in der Frühphase der Adoleszenz bedeutsam (4) Wenig bestrafendes, stärker argumentatives Verhalten der Eltern (5) Unterstützung der Individuationsprozesse der Kinder (6) Bedeutsame gemeinsame Welten (7) Zwischenbereiche der Unabhängigkeit (Verwandtschafts- und Freundesnetze). (8) Eine Stimme für die Jugendlichen! (9) Individuation des Kindes als Entwicklungschance für die Eltern (10) Familien als Trainingslager und als fehlerfreundliche Systeme Fend, 2003, S. 302f WB 16
17 Pubertät ist. eine Entwicklungsphase eine Entwicklungskrise wenn Eltern schwierig werden wenn Eltern peinlich werden. die Kunst einen Kaktus zu umarmen eine Zeit, die sich mit verständlichen Regeln und guten Vorbildern am besten überstehen lässt! Elterntrainings z.b. nach GORDON über z.b. TRIPLE P - über z.b. STEP über: neu: Schneewind/ Böhmert, Der interaktive Elterncoach, Huber 2010 Logo: triple p Literatur: BAACKE, Die jährigen, 2003 BROST, Hauke, Wie Teenies ticken, 2007 FEND, H., Entwicklungspsychologie des Jugendalters, 2005 GORDON, Noah, Familienkonferenz, HOFER, M. & Pikowsky, B., Familien mit Jugendlichen. In HOFER, M., WILD, E. & NOACK, P. (Hrsg.). Familienbeziehungen, 2002 WB GEHIRN & GEIST 5/2006, 1-2/ SCHÜMANN; Der Pubertist, 2005
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