1 Organisation und Kulturbedeutung der Arbeit in vorindustriellen Gesellschaften 22
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- Nikolas Busso Acker
- vor 8 Jahren
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1 Inhalt 6 Vorwort 8 Zur Einführung: Über den soziologischen Begriff der Arbeit ( 1) 10 Menschliche Arbeit und gesellschaftliche Arbeit 11 Kulturbedeutung der Arbeit 12 Der "Arbeiter" als Sozialtypus 13 Arbeit als Beziehung 13 Die gesellschaftliche Organisation der Arbeit 14 Der Arbeitsbegriff der Soziologie 14 Erster Teil: Die Industriegesellschaft 18 I Vom Werden der Industriearbeit: Zur Geschichte und Sozialphilosophie der industriellen Gesellschaft 20 1 Organisation und Kulturbedeutung der Arbeit in vorindustriellen Gesellschaften 22 Alte Welt und Antike 22 Mittelalterliche Arbeitswelt zwischen soziokultureller Ordnung und wirtschaftlicher Dynamik Die Ambivalenz der christlichen Arbeitsauffassung 29 Arbeit und Handel im Merkantilismus 32 Formen der Produktion und der Arbeit 33 Bürgerliche Gesellschaft und der freie Arbeiter 34 2 Industrialisierung und Fabriksarbeit 36 Technik und Ökonomie der industriellen Arbeit 37 Fabrikskultur: Disziplinierung und Regelung 40 3 Die Entstehung der Arbeiterklasse 42 Das vorindustrielle Proletariat 42 Das industrielle Proletariat 44 Arbeiterkultur und Arbeiterbewegung 47 Die Gewerkschaften und die Entstehung der industriellen Arbeitsbeziehungen 49 4 Arbeit und industrielle Zivilisation: Frühe Soziologie des industriellen Zeitalters 53 Die Ideologie der Arbeit 53 Die industrielle Zivilisation: Saint-Simon, Comte, Spencer 56 5 Entfremdete Arbeit und Kapitalismuskritik bei Karl Marx 58 Arbeit und Produktionsverhältnisse 58 Entfremdung im Kapitalismus: Die Warennatur der Arbeitskraft 59 Arbeiterklasse und Klassengesellschaft 61 II Industriesystem und Industriegesellschaft 64 1 Die Transformation der industriellen Produktion und der Taylorismus 64 26
2 Die Kontrolle über die Produktion und die wissenschaftliche Betriebsführung 64 Die Integration von Verwaltung und Produktion im industriellen Großbetrieb 68 Mechanisierung, Standardisierung, Arbeitszerlegung: Die industrielle Massenproduktion 69 2 Fordismus und Gesellschaft: Der Industriekapitalismus als System 72 Die Interdependenzen des Industriesystems 72 Merkmale der Industriegesellschaft: Trennung von Produktion und Konsum 74 Merkmale der Industriegesellschaft: Arbeitsmarkt 76 Merkmale der Industriegesellschaft: Die großen Unternehmensorganisationen 78 3 Die Soziologie der Industriegesellschaft 79 Arbeitsteilung und funktionale Differenzierung der Gesellschaft: Emile Durkheim 79 Industriearbeit und Großindustrie als säkulare Rationalisierungsphänomene: Max Weber 81 Gesellschaftliche Evolution als Konvergenz durch Industrialisierung 84 Die Industriegesellschaft als 86 Leistungsgesellschaft 86 4 Von der Arbeiterforschung zur Soziologie der industriellen Arbeit 89 Empirische Untersuchungen zu Lebenslage und Einstellungen der Arbeiter 89 Die Soziologie der Arbeit im Industriebetrieb 91 Spezielle Soziologien der modernen Arbeitswelt 93 Zweiter Teil: Organisation, Technik und Unternehmen 96 III Die Organisierung von Kooperation und Kontrolle 98 1 Die formale Organisation der Industrieunternehmen 98 Ein System von Arbeitsplätzen 99 Status und Aufstiegswege 102 Organisationsstrukturen und Leitungskonzepte Das Unternehmen als Bürokratie 107 Merkmale der Bürokratie 108 Bürokratiekritik und alternative Strukturen Arbeitsmotivation und soziale Organisation: Zur Psychosoziologie der industriellen Arbeit 112 Lohn und Leistung 113 Der Human Factor und die Psychotechnik 113 Die "Hawthorne-Untersuchungen": Von der Psychotechnik zu den "Human Relations" 114 Die soziale Organisation des Betriebes und die informellen Gruppen 118 Human Relations-Bewegung und Organisationsentwicklung 121 Theorien der Arbeitsmotivation Arbeitshandeln in der Organisation: Rollenverhalten und Konflikte 130
3 Verhaltenserwartungen und Rollenstrukturen in der Arbeitsorganisation 130 Situationsdeutung und Rollenspiel 134 Soziale Konflikte im Betrieb 137 IV Technik und Arbeit Technik und Mensch: Kritik der industriellen Arbeitsweise 143 Die Arbeitszersplitterung bei Fließbandarbeit: Georges Friedmann 143 Entfremdung durch die industrielle Technik 145 Dequalifizierung und Degradation Technik und Organisation 150 Technische Kooperationsformen in der Industrie 150 Menschen, Maschinen und Arbeitssysteme 151 Soziotechnische Systeme 154 Formen der Arbeitsorganisation 157 Teil-autonome Arbeitsgruppen und industrielle Demokratie Die "Humanisierung der Arbeitswelt" 159 Technik und organisatorische Ziele Die Transformation der Arbeit in der Dritten Industriellen Revolution 162 Qualifizierung und Flexibilisierung der industriellen Arbeit 163 "Flexibler Taylorismus": Die technische Organisation der Produktion 165 Dezentralisierung und flexible Spezialisierung 167 V Flexible Unternehmen und das Management der Arbeit Flexible Personalstruktur: Modell Japan? 170 Das soziale System japanischer Großbetriebe: Kulturspezifische Argumente 171 Prinzipien des Personalmanagements in Großbetrieben 173 Kern und Peripherie: Die Personalstruktur japanischer Betriebe Das "Reengineering" der Arbeit im Zuge des technisch-ökonomischen Wandels 183 Das Toyota-System 184 "Lean production" und "lean management" 185 Restrukturierung der Unternehmen durch "outsourcing" 189 "New Economy" - Unternehmen als Gegenmodell zur Bürokratie? Managementtheorien und die Folgen für die MitarbeiterInnen 191 Die neuen Konzepte und die Moral des Managements 192 Die neuen Anforderungen: Autonomie und Kontrolle 196 Zu einer Soziologie des Unternehmens in der neuen Phase des Kapitalismus 197 Dritter Teil: Gesellschaft und Arbeit 202 VI Von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft? 204
4 1 Die Diskussion um die "postindustrielle Gesellschaft" 204 Die globale Informationsgesellschaft als nachindustrielle Gesellschaft? 208 Die Wissensgesellschaft als post-kapitalistische Gesellschaft? 210 VII Der Wandel der sozialen und beruflichen Strukturen Die soziale Differenzierung der Arbeitsgesellschaft 214 Die Arbeiterklasse 214 Angestellte, Manager und Beamte 218 Selbständige und unselbständige Arbeitskraftunternehmer? Zur Soziologie der Berufe 232 Sozialstruktur der Berufe 233 Professionen und Professionalisierung 235 Entberuflichung und Qualifizierung in der Wissensgesellschaft 238 Dienstleistungsarbeit und Wissensarbeit 241 VIII Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit Theorien und Strukturen des Arbeitsmarktes 252 Zur Ökonomie des Arbeitsmarktes 253 Arbeitsmarktsegmentation und -dualismus: arbeitsmarktbedingte soziale Ungleichheit 255 Arbeitsmarkt und Mobilität 259 Inklusion und Exklusion durch Beschäftigungsfähigkeit und Bildungskonzepte Arbeitslosigkeit als gesellschaftliches Problem 265 Zur Erklärung von Arbeitslosigkeit 266 Sozialstruktur der Arbeitslosen Beschäftigungskrise oder neue Arbeitsgesellschaft? 274 Arbeitszeitverkürzung, -flexibilisierung und Teilzeitarbeit 275 Atypische Beschäftigung und neue Arbeitsformen 279 Zeit- oder Leiharbeit 280 Telearbeit und Beschäftigung 282 Zwischen Selbständigkeit und Abhängigkeit 284 Freiwillige Arbeit und Dritter Sektor 285 Das Janusgesicht der Flexibilisierung 288 IX Industrielle Arbeitsbeziehungen und die neue Arbeitswelt Der industrielle Konflikt und die Gewerkschaften 291 Der industrielle Konflikt: Formen und Funktionen im gesellschaftlichen Wandel 291 Strukturen und Funktionen gewerkschaftlicher Organisationen Arbeitsbeziehungen, Staat und Verbände 299 Die Gewerkschaften in der Epoche des Wohlfahrtsstaates 299
5 Die Regulierung der Arbeitsbeziehungen 301 Die Rolle von Verbänden im Staat 304 Die Sozialpartnerschaft in Österreich Industrielle Demokratie 307 Begriff und Formen industrieller Demokratie 307 Mitbestimmung in Betrieb und Unternehmen 310 Wirtschaftsdemokratie und Arbeiterkontrolle Die Zukunft der Arbeitsbeziehungen 314 X Die Probleme der neuen Beschäftigungsgesellschaft Transformation und Spaltung der Arbeits- und Erwerbsgesellschaft 323 Die Spaltung der Erwerbsgesellschaft 323 Neue Strukturen der Wirtschaftsgesellschaft Von der Kritik zur Pragmatik? 329 Von der kapitalistischen Gesellschaftskritik zur Systemkritik als Kulturanalyse 329 Wachstums- und Industrialismuskritik 333 Von der Wachstums- zur Sozialstaats- und Bürokratiekritik 335 Pragmatismus statt Kritik? 337 Vierter Teil: Mensch und Arbeit 340 XI Probleme der Menschen in der Arbeitswelt Macht Arbeit krank? 343 Arbeitsbelastungen im Wandel 343 Stress und individuelle Beanspruchung 344 "Soziale" Belastungen und Beanspruchungen 345 Leistungsdruck, Verunsicherung und Krankheit Wenn die Arbeit fehlt: Die Erfahrung der Arbeitslosigkeit einst und jetzt 348 Marienthal 348 Die Erfahrung der Arbeitslosigkeit heute Arbeit und Leben 352 Die Zeit der Industriegesellschaft oder: Die Entstehung der Arbeitszeit 353 Die Ambivalenz flexibler Arbeitszeiten 356 Gesellschaft als Zeitordnung 358 Lebensläufe und berufliche Sozialisation 360 Berufsbiographien Arbeit jenseits der Erwerbsarbeit 364 Konsumarbeit und Eigenarbeit 365 Hausarbeit 367
6 Bedeutungswandel und Ausweitung Der neue Mensch: Ambivalente Anforderungen der neuen Arbeitswirklichkeit 370 Qualifizierung: Voraussetzung höherer Arbeitszufriedenheit oder Ausschließungsfaktor? 371 Flexibilisierung: größere Autonomie oder veränderte Kontrolle? 372 Die Wiederkehr der Existenzangst: Prekarisierung 373 XII Subjekt und Arbeitssoziologie im Postfordismus Der Wandel arbeitswissenschaftlicher Diskurse vom Fordismus zum Postfordismus Arbeitswissenschaft im Fordismus 377 Wertewandel und die Krise des Fordismus Individualisierung und Subjektivierung als Themen der Arbeitssoziologie 381 Zum Abschluss: Über den soziologischen Begriff der Arbeit ( 2) 386 Die Veränderung von Technik und Gesellschaft und ihre Bedeutung für die Soziologie der Arbeit Beschäftigung, Geld und Arbeit 390 Subjekt, Arbeit und Kultur 392 Literaturverzeichnis 396 Sachindex III Die Organisierung von Kooperation und Kontrolle (S ).Man has never created a more colorless institution, nor one of greater service to him. But there is no place in it for love, humor, or humanitarian impulses, all of which belong to the non-work sphere of life. Actually, it was the enterprise that pushed them from the sphere of work. Naturally it tolerates sentiments of loyalty and friendship, but only so long as they do not intrude upon the work.. 1 Die formale Organisation der Industrieunternehmen Die Organisation ist wie nie zuvor zur notwendigen Grundlage der Arbeit in der modernen Gesellschaft geworden, es ist eine Organisation, die nur für die Arbeit besteht. Man kann die Entwicklung der Wirtschaftsorganisationen als Kombinationsprodukt zweier Prozesse sehen: der Integration der
7 Arbeitnehmer in die soziale Vergesellschaftungsform des Betriebes bzw. in die rational geplante Organisation und dem Streben nach Erhöhung der Produktivität und Effizienz. Mit der Integration von Verwaltung und Produktion war das große Industrieunternehmen entstanden. Es stellt gewissermaßen eine Planungs- oder Technostruktur innerhalb einer Marktwirtschaft dar. Die ökonomische Theorie, die auf der Basis von individuellen Wirtschaftssubjekten beruhte, die ihren Nutzen gegen ihre Kosten zu maximieren suchen, hatte lange Zeit keine Erklärung für das Phänomen der großen Wirtschaftsorganisationen. Schließlich suchte sie die Entstehung von Unternehmen dadurch zu erklären, dass sie die Höhe der Transaktionskosten des Marktes, d. h. die Kosten, die durch Informationssuche, Vertragsaushandeln und die dabei auftretenden Risiken, etc. als Faktor heranzog.2 Wenn diese Transaktionskosten hoch sind, kann die Entscheidung des Unternehmers für die Erstellung der Aufgabe oder Leistung im Unternehmen selbst fallen, im anderen Fall für das Zu- kaufen aus dem Markt (.make or buy.). Im Grunde entscheidet sich der Unternehmer dabei für den Arbeitsvertrag gegen den Geschäftsvertrag oder umgekehrt. Allerdings sind auch die Kosten der Organisation zu berücksichtigen und diese werden häufig im Bereich der Arbeitenden und ihrer Leistung gesehen. Ein System von Arbeitsplätzen Der Betrieb ist gleichzeitig Herrschaftsverband und zweckbestimmt eingesetztes Wirtschaftsinstrument. Je nachdem, welchen Aspekt wir im Auge haben, treten die Merkmale.Macht/Herrschaft/Kontrolle. oder. Rationalisierung und Effizienzsteigerung. in den Vordergrund. So können Arbeitsteilung und Spezialisierung einmal als formale Regelung von Positionen, Kompetenzen und Befehlswegen, zum anderen als Planungs- und Vorgabeleistung, als Verhaltenssteuerung durch das Management gesehen werden. Die Planung der Organisation als ein System von Arbeitsplätzen im Zuge der Rationalisierungsbestrebungen baute auf einem.maschinen- Modell. als Leitgedanke auf. Die Organisation als.geplantes, sorgsam aufgebautes und auf spezifische Ziele gerichtetes soziales Gebilde.3 wurde zum Reißbrettentwurf betrieblicher Kooperation und Befehlsordnung. Die formale Organisation entstand als eine durch Vorschriften und Regeln festgelegte Aufgaben-,
8 Kompetenz- und Instanzenordnung. Sie ist eine systematische Verbindung von Arbeitsplätzen, planbar, bevor Menschen diese Arbeitsplätze einnehmen. Ein Arbeitsplatz, oder auch eine.stelle., wird in der einschlägigen Literatur beschrieben als.arbeitsgebiet einer unbekannten Person bestimmter Eignung, der im Rahmen der organisatorischen Stellenbildung bestimmte Funktionen, d. h. Tätigkeitsgebiete zur Lösung übertragen werden.. In der formalen Organisation werden die zur Zielerreichung notwendigen Aktivitäten auf die einzelnen Mitglieder verteilt, indem ihnen aufeinander abgestimmte Positionen zugewiesen werden. Regeln für die Interaktion zwischen den Mitgliedern, die die Einzelaktivitäten so koordinieren, dass sie insgesamt zur Zielerreichung führen, werden vorgegeben. Auf diese Weise wird jedem Organisationsmitglied eine Rolle in einem rational strukturierten zweckbezogenen Handlungssystem zugewiesen. Die einzelnen Verhaltensregeln zur Rationalitätssicherung werden im Hinblick auf das verfolgte Organisationsziel bewusst geschaffen und haben offiziellen Charakter. Strukturen, die sich aus solchen Regeln zusammensetzen, werden formale Strukturen genannt.
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