Überbetriebliche Ausbildung am LDBV
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- Guido Bäcker
- vor 7 Jahren
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1 Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Überbetriebliche Ausbildung am LDBV Ausbildungsberuf Vermessungstechnik / Geomatik (1. Ausbildungsjahr) Thema: Amtliche Geodaten - Erfassen, Bearbeiten, Visualisieren 1. Überbetriebliche Ausbildung als ergänzende Maßnahme Im Berufsfeld der Geoinformationstechnologie sind Ausbildungsbetriebe häufig zu spezialisiert, um alle Teile der erforderlichen Ausbildung abdecken zu können. Hier bietet die Überbetriebliche Ausbildung die Möglichkeit, erweiterte Ausbildungsinhalte planmäßig und systematisch für die Berufe Vermessungstechnik/Geomatik zu vermitteln. Die überbetrieblichen Ausbildungszeiten sind Teile der betrieblichen Ausbildungszeit. 2. Prozessorientierte S truktur Arbeitsabläufe am LDBV bei der amtlichen Geodatenerfassung, Geodatenbearbeitung, Geodatenvisualisierung werden praxisnah an einem durchgängigen Beispiel vermittelt Vorschlag für ein durchgängiges Beispiel : Neubau der Mittelschule (Hauptschule) in Mühldorf a.inn aufgezeigt werden die in allen Geodatenbereichen anfallenden Veränderungen und Bearbeitungen Während der ganzen Woche steht immer wieder ein bestimmter Ausschnitt bei den Ausbildungsthemen (Geodaten-Bearbeitungsschritte: Erfassen, Bearbeiten und Visualisieren) im Mittelpunkt. Hier wird verdeutlicht, dass eine größere Baumaßnahme Einfluss auf das gesamte Umfeld hat (Verkehr, Vegetation, Gewässer etc.). Seite 1
2 Die einzelnen Ausbildungsthemen werden in Zusammenhang mit dem gesamten Geodatenprozess gesehen: Neben der Beantwortung der Fragen Was und wie wird es gemacht? wird auch erläutert Wozu wird es gemacht? Ziel ist es, zu veranschaulichen, wie der bestehende LDBV-Datenbestand aktualisiert wird. IST (alter Zustand) SOLL (aktualisierter Zustand), gezeigt wird, wie der WEG dorthin umgesetzt wird. 3. Handlungsorientierte Vermittlung der Inhalte Die Auszubildenden werden zum Einstieg ins Thema möglichst realitätsnah abgeholt (z.b. Pressebericht über Neubau der Schule, Bilder und Berichte aus dem Internet, Bebauungsplan, Flurkartenausschnitt etc.). Sinnvoll ist es, kleine Übungseinheiten in die Unterrichtsthemen einzubinden, damit die entsprechende Thematik praxisorientierter vermittelt werden kann. Dazu erhalten die Auszubildenden vom jeweiligen Referenten /der jeweiligen Referentin ein Arbeitsblatt mit einer Zusammenfassung als Lückentext Die Auszubildenden ergänzen den Lückentext und bearbeiten dazu auch eine passende Übungsaufgabe Möglichkeiten wären:. Unterschiede zwischen Karte und Luftbild aufzeigen Unterschiede zwischen altem und aktualisiertem Karteninhalt finden Signaturen unterscheiden Schriften und Zahlen sinnvoll zu Objekten platzieren Karte mit Fehlern vorbereiten und die Fehler finden lassen Breite einer Autobahn, Straße Fußweg aus Luftbild und Karte ermitteln Höhenlinien aus DGM-Daten konstruieren Naturfläche eines Waldes oder Sees aus Karte ermitteln Naturlänge eines Weges im Hochgebirge aus verschiedenen Maßstäben ermitteln und der richtigen Länge des Weges gegenüberstellen, usw.. auch die Beschriftungen einer Anschauungs-Grafik ist eine Möglichkeit Der Referent /Die Referentin bespricht gleich nach der Bearbeitung die Ergebnisse mit den Auszubildenden. Ausbildungsthema Thema wird präsentiert Übung Besprechung Seite 2
3 4. Test als Leistungsbeleg? Am Ende der Woche folgt ein Multiple-Choice-Test mit je 2-3 Fragen aus jedem Ausbildungsthema. Die Fragen (jeweils 1 Lösung mit 3 Destruktoren) stellen die Referenten/innen zur Verfügung. Die abschließende Auswertung des Tests kann erst nach der Überbetrieblichen Ausbildung erfolgen. 5. Teilnahme-Zertifikat mit Erfolgsnachweis Über die Teilnahme an der Überbetrieblichen Ausbildung wird ein Zertifikat ausgestellt. Die Ausbildungsthemen werden im Zertifikat aufgelistet. Die erreichte Fachkompetenz wird erfolgsabhängig aufgeführt als: mit sehr großem Erfolg teilgenommen = Note 1 im Test; mit großem Erfolg teilgenommen = Note 2 im Test, mit Erfolg teilgenommen = Note 3 im Test, und nur teilgenommen = Note 4 im Test und schlechter. Nach der Überbetrieblichen Ausbildung wird das Zertifikat dem Ausbildungsbetrieb zur Aushändigung an die/den Auszubildende/n zugestellt. 6. Feedback als Chance zur Optimierung Begleitend zu den Ausbildungsthemen (d.h. der Feedback-Bogen wird gleich zu Beginn ausgeteilt) füllen die Auszubildenden einen Feedback- Bogen aus: Vergabe von Schulnoten für Verständlichkeit der Wissensübermittlung, Aufbereitung des Unterrichts, Kontakt zu den Schülern, etc.. Nach Abschluss der Überbetrieblichen Auswertung wird das Ergebnis ausgewertet und den Referenten/innen mitgeteilt. Der/die einzelne Referent/in erhält das eigene Ergebnis und zum Vergleich das Gesamtergebnis zur Überbetrieblichen Ausbildung. Seite 3
4 7. Einzelthemen der Über betrieblichen Ausbildung 1. Geodatenerfassung 1.1 Gebietstopographie (und Zusammenarbeit mit VA) Aufgabe Technik Ausrüstung Vorgehensweise Datentransfer mit LDBV Zusammenarbeit mit Gebietsteams am LDBV Allgemeines, aber auch Besonderheiten (auch Lustiges) zum Thema Zeitaufwand Qualitätssicherung etc. Zusammenarbeit zwischen LDBV ADBV Digitale Flurkarte ALK Zusammenarbeit innerhalb der Vermessungsverwaltung Informationsfluss, etc. 1.2 Luftbild, Laserscanning und DGM Bayernbefliegung Funktionsprinzip Konzeption eines Bildfluges Längs- und Querüberdeckung sinnvolle Flughöhen und bevorzugte Jahreszeiten Stereoauswertung DOP CIR- Bilder, etc. Laserscanning Funktionsprinzip DGM und Bodenauflösung (Gittermodell, Schummerung, Höhenschichtenmodell) Höhenlinienableitung DOM LOD1 in Zusammenhang mit DFK Qualitätssicherung etc. 2. Geodatenbearbeitung 2.1 ATKIS und ATKIS Basis-DLM Nach Geodatenerfassung Daten zunächst in ein GIS (ins ATKIS Basis-DLM) Was ist überhaupt ein GIS? Geometriedaten + Sachdaten Aufbau, Systematik, Topologien Objektartenkatalog und Signaturenkatalog Redundanzfreiheit Besonderheiten Datenfluss, etc. Gesetzlicher Auftrag Was genau ist ATKIS? Produktfamilie ATKIS Wer macht ATKIS? Seit wann gibt es ATKIS? Wer braucht ATKIS? etc. ATKIS Basis-DLM ist keine Topographische Karte Was ist ein DLM? Was bedeutet Basis-DLM und gibt es noch andere DLMs? für Bayern Erfassungsdichte 1:25000 bayerische Variante hat leichte Generalisierung Zusammenwirken mit DFK, ATKIS und ALKIS AAA- Konzept Unterlagen und Informationen zur Aktualisierung des Datenbestandes Arbeiten der Gebietsteams Einarbeitung der Aktualisierungen Tatsächliche Nutztung/TN) neue Konzeptionen Qualitätssicherung, etc. Hinweis: die Kartographische Bearbeitung ist in 3.2 enthalten! Seite 4
5 3.) Geodatenvisualisierung und amtliche Produktpalette 3.1 Leistungsmerkmale einer Topographischen Karte Karteninhalt (natürliche und künstliche Elemente auf der Erdoberfläche einschl. Geländedarstellung) Kartendarstellung (grafischer Kartenaufbau Punkte, Striche, Flächen, Farben, Schriften) Legende amtliche Kartenreihe und Blattschnitte unterschiedlicher Inhalt zur Flurkarte und zum Luftbild Unterschied DTK zur TK Qualitätssicherung, etc. 3.2 DTK25 aus ATKIS Basis-DLM (einschl. DOK) Automatische Ableitung über Signaturenkatalog ( Was geht und was geht nicht? ) ergänzende kartographische Bearbeitung Aktualisierung Rasterdatenprodukt DTK25 und Druckausgabe TK25 Datenfluss neues Produkt ATK25 Qualitätssicherung, etc. weiteres Produkt: DOK mit der Besonderheit einer vollständigen automatischen Ableitung der Kartenvisualisierung aus verschiedenen Datentöpfen Aktualisierung der DOK, etc. 3.3 Ableitung der DTK50 und Generalisierung (und weitere Kartenprodukte) Generalisieren: Kleinerer Maßstab heißt nicht nur verkleinern! automatische und kartographische Generalisierung in der DTK50 Rasterdaten und TK50 Datenfluss Ableitung der DTK100 mit entsprechender Generalisierung Ableitung der Höhenlinien aus DGM für DTK100 Qualitätssicherung, etc. weitere Produkte TOP50, TOP10, UK, ÜK Druckplattenherstellung und Druckerei Besichtigung und Führung (2 Gruppen) Datenfluss für CTP CTP-Funktionsprinzip und Druckplattenherstellung Auflagendruck Schneiden Falzen Versand Qualitätssicherung, etc. 3.5 Amtliche Geodaten im Internet Bayern Atlas GDI Geodatendienste in Bayern WMS Normen und Standards Inspire- Richtlinien GEO-Portal Bayern Energie-Atlas Bayern etc. Seite 5
6 8. Zeitliche und inhaltliche Gliederung Tag Unterrichtsthemen Begrüßung Ablauf, Inhalte und Zielsetzungen Gebietstopographie Zusammenarbeit mit dem Vermessungsamt (ADBV) Orthophoto-Herstellung und 2D- und 3D-Luftbildauswertung Laserscanning und 3D-Produkte ATKIS Basis-DLM (Grundsätzliches, Strukturen und Abläufe) Leistungsmerkmale der Topographischen Karte DTK25 aus ATKIS Basis-DLM (einschl. DOK) Kartenprodukte kleiner 1:25000 und Generalisierung Amtliche Geobasisdaten in der Praxis - GDI /Vorführung im Raum 402 Präsentationen vorbereiten Präsentation der Auszubildenden Führungen: Druckplattenherstellung, Druckerei, Buchbinderei Druckhistor. Museum Vermessungstechnisches Museum, Steinkeller-Archiv Multiple Choice Test Feed- back- Bogen vervollständigen Verabschiedung darauf folgende Wochen Auswertung der Multiple Choice Tests Auswertung der Feedback-Bögen Anfertigung der Zertifikate Versand der Zertifikate an den Arbeitgeber mit Bitte um Aushändigung an den Auszubildenden/die Auszubildende (*) die zeitliche Einteilung und Reihenfolge der Vorträge ist nicht verbindlich, sie kann aus organisatorischen Gründen den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Seite 6
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