VERA ein Instrument für die Unterrichtsentwicklung. Susanne Hunger Koordination Arbeitsbereich Deutsch (Sekundarstufe I)

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1 VERA ein Instrument für die Unterrichtsentwicklung Susanne Hunger Koordination Arbeitsbereich Deutsch (Sekundarstufe I)

2 Organigramm VERA Steuerungsgruppe - Länder - Politiker und Landesvertreter der auswertenden Einrichtungen - Leitung des IQB, VERA-Koordinatorin Didaktischer Kooperationspartner Deutsch Uni Köln - didaktische Experten: Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek Arbeitsbereich Deutsch IQB - Koordinatorin, Postdoc - Doktoranden - Studenten Aufgabenentwicklergruppe Leseverstehen Aufgabenentwicklergruppe Hörverstehen Aufgabenentwicklergruppe Sprache u. Sprachgebrauch Aufgabenentwicklergruppe Schreiben und Orthografie - Lehrer - didakt. Berater - Lehrer - didakt. Berater - Lehrer - didakt. Berater - Lehrer - didakt. Berater

3 Von der Generierung der VERA-Items bis zur Haupttestung AE-Gruppen Entwurf und Diskussion der Aufgaben Bewerter Bewertung Diskussion Kommentierung Uni Köln/IQB erste Begutachtung, Prüfung der Aufgaben AE-Gruppen Überarbeitung der Aufgaben Präpilotierung (Vor)Erprobung der Aufgaben in Unterrichtssituationen durch die Entwickler zurückgelegte Items AE-Gruppen/ Bewerter Auswertung und Überarbeitung der Aufgaben VERA- Haupttestung IQB Auswertung und Itemselektion, Erstellung des Testsdesigns Pilotierung der Aufgaben in den Bundesländern Köln/IQB Überarbeitung und Fertigstellung der Pilotierungsaufgaben

4 Aufgabenbereiche des IQB - Entwicklung von Testaufgaben - Entwicklung von Kompetenzstufenmodellen - Bildungsmonitoring des deutschen Schulwesens Ländervergleich - VERA (Schul- und Unterrichtsentwicklung) - Entwicklung von Unterrichtsaufgaben für bestimmte Kompetenzen, Klassenstufen und Anforderungsbereiche ( Bildungsstandards für die Sekundarstufe I: Deutsch konkret erscheint 2012 bei Cornelsen) - Begleitforschungen, die auf empirischer Basis Indikatoren für die Bildungsqualität in Ländern und Schulen ermitteln

5 Rückmeldung Rückmeldung und Unterrichtsentwicklung 1. Was kann man an den Lösungen der Leseaufgaben durch die Schülerinnen und Schüler ablesen? 2. Wie gelangt man von der Auswertung der Ergebnisse zu konkreten Maßnahmen im Unterricht?

6 Aspekte für die Unterrichtsentwicklung 1. Rückmeldung 2. Bildungsstandards (Lesen S ) 3. Didaktische Handreichungen (3 Module) 4. Testhefte der Schülerinnen und Schüler 5. Leistungen der Schülerinnen und Schüler im gesamten Schuljahr und in den Schuljahren davor

7 Bildungsstandards im Fach Deutsch - IQB 3 Lesen mit Texten und Medien umgehen 3.1 verschiedene Lesetechniken beherrschen 3.2 Strategien zum Leseverstehen kennen und anwenden 3.3 Literarische Texte verstehen und nutzen 3.4 Sach- und Gebrauchstexte verstehen und nutzen 3.5 Medien verstehen und nutzen 3.M Methoden und Arbeitstechniken

8 Rückmeldungen Klassenbezogene Rückmeldung Rückmeldung zu den Aufgaben und Teilaufgaben Lösungshäufigkeiten und die Vergleichswerte zeigen Ihnen ggf. problematische Items d. h. Teilaufgaben, die Ihre Klasse im Mittel besser oder schlechter gelöst hat als die Vergleichsgruppe. Um welche Items handelt es sich hierbei? Stehen bestimmte Kompetenzen im Fokus?

9 Rückmeldungen Klassenbezogene Rückmeldung Verteilung der Lösungshäufigkeiten auf die Geschlechter Verteilung der Lösungshäufigkeiten nach Herkunftssprache

10 Rückmeldungen

11 Rückmeldungen Individuelle Rückmeldung Rückmeldung über Lösungshäufigkeiten in den Teilkompetenzen Rückmeldung über erreichte Kompetenzstufen

12 Rückmeldungen

13 Rückmeldungen Individuelle Rückmeldung / Elternrückmeldung VERA ist kein individualdiagnostisches Instrument. > nur erstes Screening Bei erwartungswidrig starken oder - schwachen Schülerleistungen müssten entsprechende Schülerinnen und Schüler weitergehend diagnostiziert werden. Welche Kompetenzen bereiten individuell Schwierigkeiten?

14 Didaktische Handreichungen Die Didaktischen Handreichungen (Modul C) sind für das Verstehen der Rückmeldungen unabdingbar und stellen einen wichtiger Eckpfeiler an der Schnittstelle von VERA und Unterrichtsentwicklung dar. Hier finden Sie Informationen zu den einzelnen Aufgaben: 1. richtige Lösung 2. Kompetenzstufe 3. Bildungsstandard 4. besondere Schwierigkeiten der einzelnen Aufgaben 5. Hinweise zur Weiterarbeit im Unterricht 6. Methoden/Aufgabenformate zur Erfassung bestimmter Subkompetenzen

15 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Gibt es bestimmte Bildungsstandards, die in meiner Klasse auffällig (gut oder schwach) ausgeprägt sind? -> besondere Lernaufgaben Gibt es Schülerinnen und Schüler, die erwartungswidrig besonders starke oder schwache Leistungen gezeigt haben? Falls ja, in welchen Bereichen manifestieren sich diese Leistungen? -> individuelle Förderung -> besonderes Augenmerk auf Schüler, die erwartungswidrig gute Leistungen erzielt haben -> weitere individualdiagnostische Tests -> besonderes Augenmerk auf Schüler, die erwartungswidrig schwache Leistungen erzielt haben -> Ursachenfindung: bestimmte Subkompetenzen, die die schwache Leistung erklären? Motivation? Krankheit? Schlechter Tag? Auseinandersetzung mit den Testheften

16 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung

17 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Der vorliegende Romanauszug gibt einen Dialog zwischen Vater und Sohn in direkter Rede wieder. Bei diesen Redebeiträgen handelt es sich um konzeptionell mündlichen Sprachgebrauch mit überwiegend kurzen, zum Teil unvollständigen Sätzen und einem einfachen, geläufigen Wortschatz. Zwischen den Redebeiträgen beschreibt eine Erzählerstimme die äußere Handlung. Der Sprachgebrauch dieser Passagen ist als konzeptionell schriftlich einzustufen und ist damit im Vergleich zu den Redebeiträgen sowohl in lexikalischer als auch in morphologischer und syntaktischer Hinsicht deutlich komplexer. Zusätzlich zu den Redebeiträgen und der äußeren Handlung werden auch die Gedanken des Jungen wiedergegeben und (zum Teil) mittels Kursivschrift grafisch markiert. Thematisch knüpft der Text an das Alltagswissen der Schülerinnen und Schüler an.

18 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Teilaufgabe 1: verschiedene Textfunktionen und Textsorten unterscheiden, z. B. informieren (Nachricht), appellieren (Rede), instruieren (Gebrauchsanweisung) etc epische, lyrische, dramatische Texte unterscheiden insb. Epische Kleinformen, Novelle, Erzählung, Roman etc. (und wesentliche Merkmale kennen, hier implizit, da nicht direkt abgefragt)

19 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Didaktische Handweisungen Modul C Hinweise zur Bearbeitung Die Bearbeitung dieser Teilaufgabe setzt Textsortenkenntnisse voraus und erfordert ein Globalverständnis des Textes. Mögliche Schwierigkeiten Die Bearbeitung der Teilaufgabe ist nicht möglich, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht über ausreichende Textsortenkenntnisse verfügen.

20 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Teilaufgabe 4: Handlungen, Verhaltensweisen und Verhaltensmotive bewerten eigene Deutungen des Textes entwickeln

21 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Hinweise zur Bearbeitung / mögliche Schwierigkeiten Die Bearbeitung dieser Teilaufgabe erfordert das globale Verständnis der im Lesetext beschriebenen Situation. Die Schülerinnen und Schüler müssen erkennen, dass Nick die Erklärung, für die Chemiearbeit lernen zu müssen, nur vorschiebt, um in Wahrheit weiter am PC spielen zu können. Möglicherweise entspricht diese Situation auch der Alltagserfahrung der Schülerinnen und Schüler.

22 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Teilaufgabe 9: eigene Deutungen des Textes entwickeln und am Text belegen (Unterschied zu Teilaufgabe 4; hier muss eine konkrete Textstelle gedeutet werden)

23 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Sinngemäß: Wahrheit: Nick hat schlecht geschlafen. ODER Der Stoff für die Chemiearbeit ist schwer. UND Lüge: Nick hat wegen der Schule / wegen der Chemiearbeit schlecht geschlafen. ODER Nick will zu Hause bleiben, um zu lernen. ODER Nick möchte gerne mit seinen Eltern ins Kino.

24 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Hinweise zur Bearbeitung / mögliche Schwierigkeiten Die Bearbeitung dieser Teilaufgabe erfordert ein umfassendes globales Verständnis der im Lesetext geschilderten Situation sowie die Fähigkeit, den genannten Widerspruch nachvollziehen und mit eigenen Worten benennen zu können. Die besondere Schwierigkeit dieser Teilaufgabe besteht darin, dass im Text nicht explizit genannt wird, was gelogen ist und was der Wahrheit entspricht. Die Schülerinnen und Schüler müssen erkennen, dass sich der Satz Die reine Wahrheit (Z. 40/41) nicht auf alles, was Nick im Abschnitt zu seinem Vater sagt, beziehen kann. Anhand des vorausgegangenen Textes müssen die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Nick eben nicht mit seinen Eltern ins Kino gehen möchte und dass somit der erste Teil seiner Aussage gelogen ist. Die reine Wahrheit kann sich darum nur auf die Tatsache beziehen, dass Nick schlecht geschlafen hat und/oder dass der Stoff für die Chemiearbeit schwer ist.

25 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Weiterarbeit und Förderung Im Unterricht kann mit diesem Lesetext wie folgt umgegangen werden: Der Text wird abschnittweise präsentiert. Als mögliche Grenzen zwischen den Abschnitten bieten sich die Absätze nach Z. 9, Z. 19 und Z. 36 an. Nach jedem Absatz werden die Inhalte zunächst in eigenen Worten wiedergegeben. Abschließend wird die Geschichte weitergeschrieben: Was würde passieren, wenn der Vater (ab Z.10) merken würde, dass Nick am Computer spielt? Wie wäre der Abend für Nick verlaufen, wenn er (nach Z. 19) entschieden hätte, mit den Eltern ins Kino zu gehen? Wie wäre das Gespräch (nach Z. 36) weiterhin verlaufen, wenn Nick den Vater nicht angelächelt hätte und ihn nicht hätte überzeugen können, dass er eigentlich gerne mit seinen Eltern ins Kino gehen würde?

26 Von der Aufgabe zur Unterrichtsentwicklung Weiterarbeit und Förderung Im Unterricht kann mit diesem Lesetext wie folgt umgegangen werden: Der Text wird als Drehbuch umgeschrieben und szenisch umgesetzt oder als Hörszene vertont. Die im Romanauszug geschilderte Situation wird in Gesprächen zwischen Nick und einem Freund / einer Freundin sowie zwischen dem Vater und der Mutter wiedergegeben.

27 telefon +49[30] telefax +49[30] Vielen Dank! postadresse Humboldt-Universität zu Berlin Unter den Linden Berlin Ansprechpartner Susanne Hunger sitz Luisenstraße Berlin