3.3 Ex-post Moral Hazard
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- Ralf Junge
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1 3.3 Ex-post Moral Hazard Allgemein: Schaden ist eingetreten Man ist im Schadensfall mit Anreizproblemen konfrontiert Man kann vorher nicht kontrahieren, welcher Schaden welche Schadesnregulierung induziert. Ansonsten gäbe es kein Problem. Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
2 3.3 Ex-post Moral Hazard Krankenversicherung: Versicherungsnehmer können z.t. selbst entscheiden, wie krank sie sind Arbeitgeber zahlt Gehalt weiter, wenn man krank zu Hause bleibt, auch wenn man arbeiten könnte Problem: dadurch reduziert sich der Bruttolohn im Gleichgewicht Bei Lohnverhandlungen werden die wahrscheinlich in Anspruch genommenen Karenztage bereits berücksichtigt. Die Arbeitnehmer zahlen daher ihre Karenztage selbst Problematischer, wenn nicht alle ihre Karenztage ausschöpfen Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
3 3.3 Ex-post Moral Hazard Ex-post Moral Hazard = 1 ( )= 1 0 Lehrstuhl für Gesundheitsökonomik Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
4 3.3 Ex-post Moral Hazard Moral Hazard ist von der Versicherung bereits eingepreist Versicherungsprämie erhöht sich dadurch Tatsache, dass sich der Versicherte nicht an den eigenen Vertrag binden kann, zahlt er selbst Wohlfahrtsverlust durch Moral Hazard Gesamtnutzen der Versicherung wahrscheinlich zwar noch positiv, aber kleiner Wohlfahrtsverlust hängt von der Elastizität der Nachfrage ab Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
5 3.3 Ex-post Moral Hazard Ex-post Moral Hazard Lehrstuhl für Gesundheitsökonomik Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
6 Vollversicherung: Erstattung sämtlicher Krankheitskosten Gesundheitsgüter haben einen Preis von Null Nachfrage nach diesen Gütern bis Grenznutzen Null beträgt Lösung fast immer: Selbstbeteiligung anstelle einer Vollversicherung Formen der Selbstbeteiligung 1. Differenzierung nach der Art des medizinischen Gutes 2. Person des Leistungserbringers 3. Differenzierung bezüglich der Höhe der Versicherungsleistungen Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
7 1. Differenzierung nach der Art des medizinischen Gutes Beschränkungen bezüglich der globalen Leistungskategorie (stationäre, ambulante bzw. zahnärztliche Behandlung) Selektive Ausschlüsse (Bagatellarzneimittel wie Aspirin, alternative Heilmittel) 2. Person des Leistungserbringers Nur Leistungen bei bestimmten Anbietern werden erstattet (Kassenärzte) HMO: Fest angestellte Ärzte bei der Krankenversicherung Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
8 3. Differenzierung bezüglich der Höhe der Versicherungsleistungen Beschränkungen bezüglich der Menge Beschränkungen bezüglich des Preises Beschränkungen bezüglich der Ausgaben Proportionale Selbstbeteiligung Absoluter Selbstbehalt pro Abrechnungszeitraum Obergrenzen der Versicherungsleistungen Indemnitätstarif: Versicherungsleistung knüpft nicht an Ausgaben, sondern nur an der Krankheit an Schließlich: Beitragsrückerstattung bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
9 Ex-post Moral Hazard Proportionale Selbstbeteiligung 1 0,2 20% 0 Hendrik Schmitz (UDE) Einführung Lehrstuhl in diefür Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
10 v ( g) = 0, 2 = c(selbstbeteiligungsrate) Der Nutzen jeder weiteren Einheit Selbstbeteiligung bringt allerdings immer weniger. Man kann auch mathematisch zeigen, dass c = 0 nicht optimal ist und das Nutzen maximierende Individuum c > 0 setzen würde, denn bei der Maximierung berücksichtigt es seine Anreizprobleme und dass die Prämie sinkt, wenn c steigt. Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
11 Ex-post Moral Hazard Absoluter Selbstbehalt pro Abrechnungszeitraum 1 Hendrik Schmitz (UDE) Einführung Lehrstuhl in diefür Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
12 Problem des Ex-Post Moral Hazard hängt davon ab, wie elastisch die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen ist. Ist sie vollkommen unelastisch, dann ist Selbstbeteiligung nicht sinnvoll. Trade-off: Ohne Selbstbeteiligung hat man optimalen Versicherungsschutz, aber auch das größte Moral Hazard-Problem Ex-ante wäre c = 0 optimal (viel Versicherungsschutz) Ex-ante wäre c = 1 optimal (effizientes g wird gewählt) Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
13 Empirisch ist die Nachfrageelastizität sehr schwer zu messen. Amerikanische Studien finden oft Werte zwischen 0 und -0,2. Einzelne Untersuchungen fanden aber mit -2,1 auch deutlich höhere Werte. Problem der meisten Studien ist die Selbstselektion der Versicherten in verschiedene Tarife. Gesunde wählen eher Tarife mit Selbstbehalt. Um den Effekt der Selbstselektion auszuschalten wurde das Rand Health Insurance Experiment in den USA durchgeführt. Hier kamen Elastizitäten von -0,1 bis -0,2 heraus. Hendrik Schmitz (UDE) Einführung in die Gesundheitsökonomik Stand: 23. Oktober / 143
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