BEDINGUNGSFAKTOREN SCHULISCHER LEISTUNGEN IN DER GRUNDSCHULE - (WOMIT) KANN SCHULERFOLG PROGNOSTIZIERT WERDEN? Dr. REGINA MÜLLER
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1 BEDINGUNGSFAKTOREN SCHULISCHER LEISTUNGEN IN DER GRUNDSCHULE - (WOMIT) KANN SCHULERFOLG PROGNOSTIZIERT WERDEN? Dr. REGINA MÜLLER Dr. Regina Müller AEPF
2 Übersicht 1 Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand 2 Eigenes theoretisches Modell 3 Ziele und Fragestellungen 4 Überblick über die Methode 5 Präsentation ausgewählter Ergebnisse 6 Diskussion und Ausblick Dr. Regina Müller AEPF
3 THEORETISCHER HINTERGRUND UND FORSCHUNGSSTAND Dr. Regina Müller AEPF
4 Theoretischer Hintergrund Begriffsklärung Schulleistung Standardisierte, fachspezifische Leistungstests Bestimmung durch Schulnoten gängige Beurteilungspraxis Schulerfolg Nicht was Schüler lernen, bestimmt ihren Schulerfolg, ihre Lebenschancen, sondern wie sie zensiert werden (Ingenkamp, 1971) Versetzung Übertritt Schulabschluss Übertritt in Ausbildung oder Studium Dr. Regina Müller AEPF
5 Theoretischer Hintergrund Bedingungsfaktoren schulischer Leistungen Multikausale Bedingtheit von Schulleistung Die Frage nach den Bedingungsfaktoren schulischer Leistungen gehört zweifelsohne zu den Klassikern pädagogisch-psychologischer Probleme. (Helmke, 1997, S. 203) Verschiedene Prognosemodelle (z.b. Sauer & Gamsjäger, 1996, Helmke & Weinert, 1997, Helmke & Schrader, 2010) Schüler, und Schule als wesentliche Determinanten, aber keine Einigkeit über den Einfluss einzelner Bedingungsfaktoren Schülerpersönlichkeit von zentraler Bedeutung Oft nur einzelne Bedingungsfaktoren isoliert untersucht Keine aktuellen empirischen Untersuchungen untersuchen die multikausale Bedingtheit von Schulleistungen im Längsschnitt. Dr. Regina Müller AEPF
6 EIGENES THEORETISCHES MODELL Dr. Regina Müller AEPF
7 Eigenes theoretisches Modell Geschlecht Kognitive Strukturmerkmale Prozessmerkmale Schüler Nicht-kognitive Vorausgehende Leistungen und Noten Schulerfolg (Noten) Schule Lehrer / Schulklasse Dr. Regina Müller AEPF
8 Eigenes theoretisches Modell Geschlecht Kognitive Strukturmerkmale Prozessmerkmale Schüler Nicht-kognitive Vorausgehende Leistungen und Noten Schulerfolg (Noten) Schule Lehrer / Schulklasse Dr. Regina Müller AEPF
9 Eigenes theoretisches Modell Geschlecht Kognitive Strukturmerkmale Prozessmerkmale Schüler Nicht-kognitive Vorausgehende Leistungen und Noten Schulerfolg (Noten) Schule Lehrer / Schulklasse Dr. Regina Müller AEPF
10 Eigenes theoretisches Modell Geschlecht Kognitive Strukturmerkmale Prozessmerkmale Schüler Nicht-kognitive Vorausgehende Leistungen und Noten Schulerfolg (Noten) Schule Lehrer / Schulklasse Dr. Regina Müller AEPF
11 Eigenes theoretisches Modell Geschlecht Kognitive Strukturmerkmale Prozessmerkmale Schüler Nicht-kognitive Vorausgehende Leistungen und Noten Schulerfolg (Noten) Schule Lehrer / Schulklasse Dr. Regina Müller AEPF
12 Eigenes theoretisches Modell Geschlecht Kognitive Strukturmerkmale Prozessmerkmale Schüler Nicht-kognitive Vorausgehende Leistungen und Noten Schulerfolg (Noten) Schule Lehrer / Schulklasse Dr. Regina Müller AEPF
13 Eigenes theoretisches Modell Geschlecht Kognitive Strukturmerkmale Prozessmerkmale Schüler Nicht-kognitive Vorausgehende Leistungen und Noten Schulerfolg (Noten) Schule Lehrer / Schulklasse Dr. Regina Müller AEPF
14 ZIELE UND FRAGESTELLUNGEN Dr. Regina Müller AEPF
15 Ziele und Fragestellungen Ziele der Arbeit Erklärung von Schulerfolg in der Grundschule Bedeutung der einzelnen Bedingungsfaktoren Fragestellungen F I: Was sind die relevanten Determinanten des Schulerfolgs am Ende der Grundschulzeit? F II: Welchen Einfluss haben Merkmale der Lehrer auf das Zustandekommen des Schulerfolgs am Ende der Grundschulzeit? Dr. Regina Müller AEPF
16 ÜBERBLICK ÜBER DIE METHODE Dr. Regina Müller AEPF
17 Überblick über die Methode Datenbasis und statistische Auswertungen Datenbasis: Längsschnittstudie Koala-S (Kompetenzaufbau und Laufbahnen im Schulsystem) : 77 Schulkassen an Grundschulen in Bayern und Sachsen Angaben aus Schüler-, Eltern- und Lehrerfragebögen zu allen Erhebungszeitpunkten in der Grundschule (Jahrgangsstufe 2, 3 und 4) zusätzlich Leistungs- und Intelligenztests Statistische Auswertungen: Repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe (N = 1453) Lehrerstichprobe (N = 77) Korrelationen, Regressionen & Strukturgleichungsmodelle mit Mplus Berücksichtigung der Mehrebenenstruktur der Daten Standardmäßige Schätzung fehlender Werte Beachtung von Fehlerkorrelationen Dr. Regina Müller AEPF
18 Überblick über die Methode Operationalisierung Kognitive Merkmale (Klasse 2) ISEI Bildungsstatus der Eltern 1. Lehrereinschätzung von Begabung, sprachlichen Fähigkeiten und Vorwissen 2. KFT Schüler Nicht-kognitive Merkmale (Klasse 2) Lehrereinschätzung der Anstrengungsbereitschaft Test- Leistungen und Noten (Klasse 2) Schulerfolg Noten Klasse 4 Schule Notenkriterien (Leistung / Mitarbeit & Fleiß) Bezugsnormorientierung (sozial / individuell) Dr. Regina Müller AEPF
19 PRÄSENTATION AUSGEWÄHLTER ERGEBNISSE Dr. Regina Müller AEPF
20 Präsentation ausgewählter Ergebnisse Fragestellung I / Note Totaler Effekt -.653** Totaler Effekt -.064* Totaler Effekt.239** Totaler Effekt -.464** Totaler Effekt -.097** Totaler Effekt.147** Dr. Regina Müller AEPF
21 Präsentation ausgewählter Ergebnisse Fragestellung II / Notenkriterien Dr. Regina Müller AEPF
22 DISKUSSION, BILANZ UND AUSBLICK Dr. Regina Müller AEPF
23 Diskussion Lehrereinschätzung der kognitiven Schülermerkmale hat die größte Erklärungskraft für Schulerfolg Ende der Grundschule (größer als standardisierte Tests) (Gute) Diagnostische Kompetenzen von Grundschullehrkräften oder Reproduktion der Ausgangsbedingungen? Einfluss von Notenkriterien des Lehrers auf das Zustandekommen des Schulerfolgs Ende der Grundschulzeit Bedeutung der sozialen Herkunft der Was sollen Noten beinhalten? Sekundäre Effekte der Leistungsbeurteilung oder gesellschaftliche Funktionalität? (Ditton & Krüsken, 2009, Maaz & Nagy, 2009) Dr. Regina Müller AEPF
24 Bilanz und Ausblick Multikausale Bedingtheit von Schulerfolg Hoher Prognosewert von Lehrerurteilen Bedeutsamkeit früher kognitiver Schülermerkmale Bedeutsamkeit der sozialen Herkunft Ein Bildungssystem, das sich Durchlässigkeit und Leistungsgerechtigkeit auf die Fahnen schreibt, darf sich einer möglichen Revision des Leistungsbegriffs ebenso wenig verschließen wie einer kritischen Reflexion über gängige Messmethoden. (Maaz, et al., 2011, S. 3) Dr. Regina Müller AEPF
25 VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT Dr. Regina Müller AEPF
26 Literatur: Amelang, M., Bartussek, D., Stemmler, G. & Hagemann, D. (2006). Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Stuttgart: Kohlhammer. Chudaske, J. (2012). Sprache, Migration und schulfachliche Leistung. Einfluss sprachlicher Kompetenz auf Lese-, Rechtschreib- und Mathematikleistungen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Ditton, H. & Krüsken, J. (2006). Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9 (3), Ditton, H. & Krüsken, J. (2009). Bildungslaufbahnen im differenzierten Schulsystem - Entwicklungsverläufe von Laufbahnempfehlungen und Bildungsaspirationen in der Grundschulzeit. In J. Baumert, K. Maaz & U. Trautwein (Hrsg.), Bildungsentscheidungen. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. 12, [Themenheft]. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Hansford, B. & Hattie, J. (1982). The relationship between self and achievement/performance measures. Review of Educational Research, 52 (1), Helmke, A. (1997). Individuelle Bedingungsfaktoren der Schulleistung: Ergebnisse aus dem SCHOLASTIK-Projekt. In F. E. Weinert & A. Helmke (Hrsg.), Entwicklung im Grundschulalter (S ). Weinheim: Beltz. Ingenkamp, K. (Hrsg.). (1971). Die Fragwürdigkeit der Zensurengebung. Weinheim, Berlin, Basel: Beltz. Maaz, K., Baeriswyl, F. & Trautwein, U. (2011). Herkunft zensiert? Leistungsdiagnostik und soziale Ungleichheit in der Schule (Eine Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland). Zugriff am Verfügbar unter Maaz, K. & Nagy, G. (2009). Der Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen des Sekundarschulsystems: Definition, Spezifikation und Quantifizierung primärer und sekundärer Herkunftseffekte. In J. Baumert, K. Maaz & U. Trautwein (Hrsg.), Bildungsentscheidungen. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. 12, [Themenheft]. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Pekrun, R. (1983). Schulische Persönlichkeitsentwicklung. Theorieentwicklungen und empirische Erhebungen zur Persönlichkeitsentwicklung von Schülern der 5. bis 10. Klassenstufe. Frankfurt/M: Peter Lang. Sauer, J. & Gamsjäger, E. (1996). Ist Schulerfolg vorhersagbar? Die Determinanten der Grundschulleistung und ihr prognostischer Wert für den Sekundarschulerfolg. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle: Hogrefe. Schiefele, U. & Schreyer, I. (1994). Intrinsische Lernmotivation und Lernen. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 8, Ulich, K. (2001). Einführung in die Sozialpsychologie der Schule. Weinheim: Beltz. Weinert, F. E. & Helmke, A. (Hrsg.). (1997). Entwicklung im Grundschulalter. Weinheim: Beltz. Dr. Regina Müller AEPF
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