Familiale Ressourcen als entscheidende Faktoren für Bildungserfolg?
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- Imke Armbruster
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1 Familiale Ressourcen als entscheidende Faktoren für Bildungserfolg? Über die Zusammenhänge von sozialer Herkunft und Erfolg in der Grundschule Dr. Susanne Gerleigner 79. AEPF, Hamburg 16. September 2014
2 Agenda Theoretische Basis und Forschungsstand Fragestellung und Methode Ausgewählte Ergebnisse Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick Dr. Susanne Gerleigner AEPF # 2
3 Theoretische Basis und Forschungsstand # 3
4 Theoretische Basis Primäre und sekundäre Herkunftseffekte (Boudon, 1974) Soziale Herkunft Schulnoten Übergang in Sek I Ziel: Mediatoren identifizieren # 4
5 Theoretische Basis Reproduktion sozialer Ungleichheit (Bourdieu, u.a. 1983) Ökonomisches Kapital Kulturelles Kapital Inkorporiert Institutionalisiert Objektiviert Soziales Kapital # 5
6 Forschungsstand Kapitalsorten und Schulerfolg Selten wurden alle drei Kapitalsorten gemeinsam untersucht Nachweis einzelner Effekte auf den Schulerfolg: Armut wirkt negativ auf Schulnoten und auf Chancen beim Übergang in die Sekundarstufe I (u.a. Gebel, 2011; Holz, 2008; Schneider, 2004) Kulturelles Kapital wirkt positiv auf Leistungen und Schulnoten (u.a. DiMaggio & Mohr, 1985; Georg, 2011; Jungbauer-Gans, 2006) Die Familienstruktur beeinflusst individuelle Schülermerkmale, Leistungen und Noten der Kinder (u.a. Jungbauer-Gans, 2004; Schauenberg, 2007; van Ophuysen, 2006) # 6
7 Forschungsstand Modell des Zusammenhangs zwischen Struktur- und Prozessmerkmalen familialer Lebensverhältnisse und des Kompetenzerwerbs (Baumert, Watermann et al., 2003) Strukturmerkmale allein unterschätzen den Einfluss der sozialen Herkunft auf fachliche und überfachliche Kompetenzen Den Kapitalsorten kommt eine wichtige Mediatorrolle zu Mediations-Moderations-Modell zu den Einflüssen familialen und schulischen Kapitals auf den Schulerfolg (Marjoribanks, 2002) Schulerfolg hängt stärker mit elterlicher als mit schulischer Unterstützung zusammen # 7
8 Fragestellung und Methode # 8
9 Fragestellung Fragestellungen Inwieweit wirkt die Kapitalausstattung einer Familie als Vermittler zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg? Wirken die familialen Ressourcen vornehmlich auf die Leistungen der Kinder oder auf die Schulnoten? Welche Rolle kommt den individuellen Schülermerkmalen zu? # 9
10 Gesamtmodell Gesamtmodell des Einflusses familialer Ressourcen auf den Schulerfolg # 10
11 Methode Datenbasis Längsschnittstudie: Kompetenzaufbau und Laufbahnen im Schulsystem (Koala-S) : 77 Grundschulklassen in Bayern und Sachsen Repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe (N = 1453 Schüler) Kognitiver Fähigkeitstest aus 2. Jahrgangsstufe Lehrplanvalide Leistungstests und Noten aus 4. Jahrgangsstufe Angaben aus Schüler- und Elternfragebögen aus allen drei Erhebungszeitpunkten # 11
12 Ausgewählte Ergebnisse # 12
13 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse R²=.376 R²=.615 # 13
14 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse # 14
15 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse Dr. Susanne Gerleigner AEPF # 15
16 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse Dr. Susanne Gerleigner AEPF # 16
17 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse # 17
18 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse Totale Effekte auf Testleistung Kulturelles Kapital = Soziales Kapital = Kommunikative Praxis = --- Ökonomisches Kapital = --- # 18
19 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse.247 Totale Effekte auf Testleistung Sozioökon. Status = Bildungsstatus = Geschwister = Stieffamilie = --- Kernfamilie = --- Schülermerkmale =.451 Kulturelles Kapital = Soziales Kapital = Kommunikative Praxis = --- Ökonomisches Kapital = --- # 19
20 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse Totale Effekte auf Schulnote Kulturelles Kapital = Soziales Kapital = --- Kommunikative Praxis = Ökonomisches Kapital = --- # 20
21 Modell des Einflusses familialer Strukturund Prozessmerkmale sowie der indiv. Schülermerkmale auf den Schulerfolg Ausgewählte Ergebnisse Totale Effekte auf Schulnote Sozioökon. Status = Bildungsstatus = Geschwister = Kernfamilie = Stieffamilie = --- Schülermerkmale = Kulturelles Kapital = Soziales Kapital = --- Kommunikative Praxis = Ökonomisches Kapital = --- # 21
22 Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick # 22
23 Zusammenfassung der Befunde Vor allem das kulturelle Kapital ist neben den Schülermerkmalen wichtiger Mediator zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg Soziales und kulturelles Kapital können über die soziale Herkunft hinaus einen wichtigen Beitrag zum Schulerfolg leisten Die Kapitalausstattung wirkt vornehmlich über die Schülermerkmale auf den Schulerfolg. # 23
24 Zusammenfassung der Befunde Für das kulturelle Kapital lassen sich zusätzliche eigenständige Effekte auf die Testleistungen identifizieren. Der Bildungsstatus der Eltern beeinflusst zusätzlich die Notengebung Die Lehrer scheinen sich stärker an der sozialen Herkunft, der familialen Ressourcenausstattung und der Persönlichkeit der Schüler zu orientieren als die tatsächlichen Leistungen dies vermuten lassen Stärkung von sozialem und kulturellem Kapital sowie der individuellen Schülermerkmale entscheidend für den Schulerfolg Dr. Susanne Gerleigner AEPF # 24
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Quelle: Gerleigner, S. (2013): Familiale Ressourcen als entscheidende Faktoren für Bildungserfolg? Über die Zusammenhänge von sozialer Herkunft und Erfolg in der Grundschule. München: Herbert Utz Verlag. Dr. Susanne Gerleigner AEPF # 25
26 Literatur Baumert, J., Watermann, R. & Schümer, G. (2003). Disparitäten der Bildungsbeteiligung und des Kompetenzerwerbs. Ein institutionelles und individuelles Mediationsmodell. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 6 (1), Boudon, R. (1974). Education, opportunity, and social inequality. Changing prospects in Western society. New York: Wiley. Bourdieu, P. (1983). Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In R. Kreckel (Hrsg.), Soziale Ungleichheiten (S ). Göttingen: Schwartz. Coleman, J. S. (1991). Grundlagen der Sozialtheorie. Handlungen und Handlungssysteme (Bd. 1). München: Oldenbourg. DiMaggio, P. & Mohr, J. (1985). Cultural Capital, Educational Attainment, and Marital Selection. American Journal of Sociology, 90 (6), Gebel, M. (2011). Familiäre Einkommensarmut und kindlicher Bildungserfolg. In P. A. Berger, K. Hank & A. Tölke (Hrsg.), Reproduktion von Ungleichheit durch Arbeit und Familie (S ). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Georg, W. (2011). Soziale Ungleichheit und kulturelles Kapital in der PISA-2000-Studie - eine latente Klassen-Analyse. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 31 (4), Holz, G. (2008). Armut verhindert Bildung Lebenslagen und Zukunftschancen von Kindern. In K. Sanders & H.-U. Weth (Hrsg.), Armut und Teilhabe. Analysen und Impulse zum Diskurs um Armut und Gerechtigkeit. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Jungbauer-Gans, M. (2004). Einfluss des sozialen und kulturellen Kapitals auf die Lesekompetenz. Ein Vergleich der PISA 2000-Daten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Zeitschrift für Soziologie, 33 (5), Jungbauer-Gans, M. (2006). Kulturelles Kapital und Mathematikleistungen - eine Analyse der PISA 2003-Daten für Deutschland. In W. Georg (Hrsg.), Soziale Ungleichheit im Bildungssystem. Eine empirisch-theoretische Bestandsaufnahme (S ). Konstanz: UVK- Verlags-Gesellschaft. Marjoribanks, K. (2002). Family and school capital. Towards a context theory of students' school outcomes. Dordrecht: Kluwer Academic Publishers. Schauenberg, M. (2007). Übertrittsentscheidungen nach der Grundschule. Empirische Analysen zu familialen Lebensbedingungen und Rational-Choice. München: Utz. Schneider, T. (2004). Der Einfluss des Einkommens der Eltern auf die Schulwahl. Zeitschrift für Soziologie, 33 (6), van Ophuysen, S. (2006). Erlebte Unterstützung im Elternhaus und die emotionale Qualität der Übergangserwartungen von Grundschülern. In A. Schründer-Lenzen (Hrsg.), Risikofaktoren kindlicher Entwicklung. Migration, Leistungsangst und Schulübergang (S ). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. # 26
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