Statistische und soziale Zusammenhänge
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- Artur Becker
- vor 8 Jahren
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1 Armut und Gesundheit Bern 2009 Armut und Gesundheit Statistische und soziale Zusammenhänge sek - feps Diakoniekonferenz Prof. Dr. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin Universität Bern
2 "To get rich, never risk your health. For it is the truth that health is the wealth of the wealth" Richard Baker
3 Graffiti Montreal 2005
4 Armut und Gesundheit Warum Geld allein nicht genügt I. Einleitung: Soziale Ungleichheit und Gesundheit auch in der reichen Schweiz II. III. IV. Ökonomisches und soziales Kapital für Gesundheit und was dabei fehlt Kulturelles Kapital und was es mit Gesundheit zu tun hat Schlussfolgerungen für die Forschung und die Praxis
5 Armut und Gesundheit Warum Geld allein nicht genügt I. Einleitung: Soziale Ungleichheit und Gesundheit auch in der reichen Schweiz II. III. IV. Ökonomisches und soziales Kapital für Gesundheit und was dabei fehlt Kulturelles Kapital und was es mit Gesundheit zu tun hat Schlussfolgerungen für die Forschung und die Praxis
6 Armut und Gesundheit Tab. 1: Restlebenserwartung bei Männern Restlebenserwartung bei Männern Alter in Jahren Quelle: Spörri et al, 2006 Obligatorische Schule Tertiäre Ausbildung Berufsschule Universität Prof. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin - Universität Bern
7 Armut und Gesundheit Tab. 2: Restlebenserwartung nach Bildungsniveau Quelle: Spörri et al, 2006 Prof. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin - Universität Bern
8 Odds Ratio Armut und Gesundheit Tab. 3: Einkommen und chronische Erkrankung Einkommen und chronische Erkrankung Männer ab 25 <= 3000 >3000 und <=4500 >4500 und <=6000 >6000 Quelle: BFS/SGB2002 Monatliches Einkommen in Fr. Prof. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin - Universität Bern
9 Odds Ratio Armut und Gesundheit Tab. 4: Bildung und chronische Erkrankung Bildung und chronische Erkrankung Männer ab 25 Obligatorische Schule Quelle: BFS/SGB2002 Berufsschule Tertiäre Ausbildung Universität Prof. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin - Universität Bern
10 Odds Ratio Armut und Gesundheit Tab. 5: Einkommen und Gesundheit Einkommen und subjektive Einschätzung der Gesundheit Männer ab 25 <= 3000 Quelle: BFS/SGB2002 >3000 und <=4500 >4500 und <=6000 >6000 Monatliches Einkommen in Fr. Prof. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin - Universität Bern
11 Odds Ratio Armut und Gesundheit Tab. 6: Bildung und Gesundheit Bildung und subjektive Einschätzung der Gesundheit Männer ab 25 Obligatorische Schule Quelle: BFS/SGB2002 Berufsschule Tertiäre Ausbildung Universität Prof. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin - Universität Bern
12 Odds Ratio Armut und Gesundheit Tab. 7: Bildung & Einkommen und Gesundheit Bildung & Einkommen und subjektive Einschätzung der Gesundheit Männer ab 25 Unterste Bildungs- und Einkommensgruppe vs. Oberste Bildungs- und Einkommensgruppe Quelle: BFS/SGB2002 Prof. Dr. Thomas Abel Institut für Sozial & Präventivmedizin - Universität Bern
13 Ausgangslage Die Chancen auf gute Gesundheit sind in der Schweiz (wie in den meisten Europäischen Ländern) von Einkommen und Bildungsstatus abhängig Leitfrage Wie kommt es zur sozial ungleichen Verteilung von Gesundheitschancen in modernen Gesellschaften?
14 I. Einleitung: Soziale Ungleichheit und Gesundheit in der Schweiz II. III. IV. Ökonomisches und soziales Kapital für Gesundheit und was dabei fehlt Kulturelles Kapital und was es mit Gesundheit zu tun hat Schlussfolgerungen für die Gesundheitsförderung
15 Ressourcen und Gesundheit Materielle Nichtmaterielle Ressourcen Gesundheit
16 Ökonomische Ressourcen und Gesundheit Ökonomisches Kapital (Einkommen) Wohnbedingungen Gesundheit Gesundheitsversorgung Gesundheitsverhalten
17 Ökonomische Ressourcen und Gesundheitsverhalten Ökonomisches Kapital (Einkommen) Kulturelle Ressourcen Werte und Normen, Wissen Optionen des Gesundheitsverhaltens Gesundheitsverhalten Ernährung Sport und Wellness Körperl. Aktivität & Gesundheitspflege Alkoholkonsum Rauchen
18 Soziale Ressourcen und Gesundheit Einkommen Soziales Kapital (Mitgliedschaft) Kulturelle Ressourcen: Werte & Normen Fähigkeiten & Fertigkeiten Zugang zu Schlüsselpersonen und spezifischen Leistungen Information, Wissen Ratschläge, psychosoziale Unterstützung Gesundheit
19 Offene Fragen Verhalten Ökonomisches Kapital Soziales Kapital Gesundheit Sozialstruktur
20 Offene Fragen Verhalten Ökonomisches Kapital Soziales Kapital Kulturelle Ressourcen Gesundheit Kulturelle Ressourcen Sozialstruktur
21 I. Einleitung: Soziale Ungleichheit und Gesundheit in der Schweiz II. III. IV. Ökonomisches und soziales Kapital für Gesundheit und was dabei fehlt Kulturelles Kapital und was es mit Gesundheit zu tun hat Schlussfolgerungen für die Gesundheitsförderung
22 Kapitalarten (nach P. Bourdieu) Kapitalarten Ökonomisches Kapital - Einkommen - Besitzstand Kulturelles Kapital - inkorporiert - objektiviert - institutionalisiert Soziales Kapital - Netzwerke - Gegenseitige Unterstützung - Vertrauen
23 Warum Soziale Ungleichheit Geld allein nicht genügt Soziale Ungleichheit Lebensgestaltung Chancenungleichheit Ökonomisches Kapital Soziales Kapital Kulturelles Kapital Handlungsoptionen Lebensziele
24 Inkorporiertes Kulturelles Kapital Werte und Normen; Wissen; Fähigkeiten und Fertigkeiten Gesundheitsrelevante kulturelle Ressourcen Wissen, z.b. wie Gesundheit zustande kommt Wahrnehmungen, z.b. von Gesundheitsrisiken Werthaltungen, z.b. zur Solidarität im Gesundheitswesen Einstellungen, z.b. zum Gesundheitsverhalten Verhaltensrepertoir, z.b. Auswahlmöglichkeiten aus sozial-passenden Verhaltensoptionen.
25 Inkorporiertes Kulturelles Kapital Werte und Normen; Wissen; Fähigkeiten und Fertigkeiten Entstehung und Funktion angeeignet durch soziales Lernen erfordert persönliche Beteiligung, Zeit und Interesse gebunden an das Individuum wesentlich für die Aneignung der anderen Arten und Formen des Kapitals
26 Warum Exkurs: Geld Gesundheitskompetenz allein nicht genügt als kulturelles Kapital Gesundheitskompetenz : Definition (akteurbezogen) Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit so zu entscheiden und zu handeln, dass es für mich und meine Umwelt gesund ist. Weitere Definitionen unter BAG Gesundheitskompetenz (google)
27 Warum Exkurs: Geld Gesundheitskompetenz allein nicht genügt als kulturelles Kapital Gesundheitskompetenz in der Gesundheitsförderung: Beispiele Familie Gemeinschaft Gesellschaft und Politik z.b. Entscheidungen zum Schulweg z.b. Engagement im Quartier z.b. Abstimmung zu Gesundheitsthemen
28 Warum Exkurs: Geld Gesundheitskompetenz allein nicht genügt als kulturelles Kapital Wie entwickelt sich die Gesundheitskompetenz: + Interesse/ Motivation (Werthaltungen und Vorteilserwartungen) + Aneignung von Wissen und Fähigkeiten (zu Gesundheitsdeterminanten, Veränderungsmöglichkeiten) + Praktische Erfahrung (Sinnhaftigkeit, Wirkungen, Festigung) + Weitergabe (Familie, Gemeinschaft)
29 Warum Exkurs: Geld Gesundheitskompetenz allein nicht genügt als kulturelles Kapital Förderung der Gesundheitskompetenz durch: (Beispiele) Sprachkursen für Migranten als empowerment Gesundheitskompetenz als Lernziel in der Schule Partizipationsprojekte Chancenverbesserung: Der Caritas Laden als GF setting?
30 I. Einleitung: Soziale Ungleichheit und Gesundheit in der Schweiz II. III. IV. Ökonomisches und soziales Kapital für Gesundheit und was dabei fehlt Kulturelles Kapital und was es mit Gesundheit zu tun hat Schlussfolgerungen für die Gesundheitsförderung
31 Schlussfolgerungen > Gesundheitsrelevantes kulturelles Kapital umfasst die kulturbasierten Ressourcen der Menschen zur Erhaltung und Förderung ihrer Gesundheit > Werte und Normen, Gesundheitswissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sind die Schlüsselelemente des gesundheitsrelevanten kulturellen Kapitals > Das Zusammenspiel von ökonomische, soziale und kulturelle Ressourcen bestimmt die Chancen der Menschen ihr Verhalten und die bestehenden Verhältnisse für eine bessere Gesundheit zu verändern
32 Systemisch-interaktionistisches Modell Pentagon der Armut Biographie / Persönlichkeit Soziale Netze Gesellschaftliche Werthaltungen Arbeit / Einkommen Kosten / Konsum Tschümperlin, 1988
33 Arme Menschen sind persons, families, and groups of persons whose resources (material, cultural and social) are so limited as to exclude them from the minimum acceptable ways of life in the member state in which they live (ECC, 1985)
34 Warum Soziale Ungleichheit Geld allein nicht genügt Soziale Ungleichheit Lebensgestaltung Chancenungleichheit Ökonomisches Kapital Soziales Kapital Kulturelles Kapital Handlungsoptionen Lebensziele
35 Gesundheitliche Ungleichheit Warum Geld allein nicht genügt Soziale Ungleichheit Lebensgestaltung Gesundheitsungleichheit Ökonomisches Kapital Soziales Kapital Kulturelles Kapital Gesundheitsrelevantes Handeln Gesundheit Einkommen zur Verfügung für gesundes Wohnen, Konsum und Freizeitaktivitäten Interpersonale Unterstützung für gesundheitsfördernde Verhaltensveränderung, Wissen, Zugang zu med. Leistungen Gesundheitsfördernde Werte, Normen, Wissen und Fähigkeiten
36 Kapitaldynamik Degression ÖK SK KK Ressourcen Soziale Ressourcen Gesundheitschancen defizitär tief tief reduziert Armut und Morbidität
37 Kapitaldynamik Akkumulation Gesundheit hoch hoch Gesundheitsressourcen Gesundheitschancen ÖK KK SZ low
38 Warum Gesundheitsförderung Geld allein nicht und genügt sozialer Wandel Nachhaltige Entwicklung: Gemeinschaft / Gesellschaft hoch hoch Gesundheit Ressourcen, z.b. - Lebensqualität - soziale Teilhabe - Gesundheitskompetenz - gesundes Wohnen ÖK KK SZ low - gesundheitsförderliches Miteinander Mindesteinkommen / Werte, Normen, Wissen / Soziale Unterstützungssysteme
39 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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