LOKALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE MITTELBURGENLAND
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- Thomas Brodbeck
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1 LOKALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE 7-14 MITTELBURGENLAND FRAGEBOGEN AUSWERTUNG Web 2. Beteiligungsprozess im Rahmen der LES-Entwicklung für die LAG mittelburgenland plus Um die Vorbereitungsarbeiten für die kommende Leader-Förderperiode auf einem möglichst breiten Konsens aufzubauen, wurden erste Ziele und Themenfelder einer Bewertung durch die Mitglieder der Generalversammlung unterzogen. Dies erfolgte aus Gründen der Effizienz online mittels internetbasiertem Umfrageinstrument. Entlang der drei Themenfelder Tradition, Kultur, Tourismus, Standortattraktives Mittelburgenland und Gesundes Mittelburgenland wurden die LAG-Mitglieder gebeten ihre Einschätzung zur Wichtigkeit unterschiedlicher Ziele und Themen zu treffen und konnten jeweils auch zusätzliche Ziele und Themen einbringen. Insgesamt füllten 34 Personen den Fragebogen aus. Ergebnisse und Interpretation: Insgesamt lässt sich resümieren, dass im Durchschnitt keines der Ziele oder Themen als weniger wichtig oder unwichtig eingeschätzt wird. Dennoch erlauben die Ergebnisse eine Priorisierung dessen, was in der kommenden Periode im Rahmen von Leader bearbeitet werden sollte. Es zeigen sich auch kaum eklatante Spaltungen der Einschätzung in dem Sinne, als dass viele Personen das Thema als sehr wichtig und ähnlich viele es als unwichtig einstufen. Standortattraktives Mittelburgenland Vergleicht man die drei Themenfelder miteinander, so sticht Standortattraktives Mittelburgenland als für die Befragten besonders bedeutsam hervor Bevölkerungszuwachs: Trendumkehr zu positiven Zahlen Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen Demographischer Entwicklung (Überalterung der Bevölkerung) Rechnung tragen Lebensqualität für Jungfamilien und Mütter steigern Steigerung der Lebensqualität der MittelburgenländerInnen Wirtschaftsnachwuchs unterstützen
2 Es zeigten sich hierbei auch kaum Unterschiede hinsichtlich der Bedeutung der Region als Wirtschaftsstandort oder Wohn- und Lebensstandort. Als höchst bewertetstes Ziel gilt dabei Steigerung der Lebensqualität der MittelburgenländerInnen, gefolgt von Bevölkerungszuwachs: Trendumkehr zu positiven Zahlen und Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen. Das Thema, das in diesem Zusammenhang als besonders wesentlich eingestuft wurde, war die Steigerung der Lebensqualität von Jungfamilien und Müttern, mit deutlichem Abstand zu Wirtschaftsnachwuchs unterstützen und Demographischer Entwicklung (Überalterung der Bevölkerung) Rechnung tragen. Als zusätzliches relevantes Thema wurde hier von zwei Personen Mobilität eingebracht, der vor dem Hintergrund der älter werdenden Bevölkerung sicherlich eine zunehmende Bedeutung zukommt. Tradition, Kultur, Tourismus Das Themenfeld Tradition, Kultur, Tourismus bildet das Mittelfeld in der Bedeutung für die Befragten Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste Steigerung der Gästeankünfte Die kulturelle Vielfalt stärker nutzen Natur- und Umweltbewusstsein stärken Erhöhung der Tourismusgesinnung der MittelburgenländerInnen Regionale Produkte und regionales Handwerk stärken Die Erhöhung der Tourismusgesinnung der MittelburgenländerInnen als Ziel findet dabei sehr große Zustimmung es gibt hier auch keine Person, die es unwichtig findet. Die Anmerkungen der Befragten lassen sich in drei Stichworten zusammenfassen: Qualitätsentwicklung Angebotsentwicklung Vernetzung (AkteurInnengruppen und Angebote). Gefragt nach der Einschätzung einzelner Themenbereiche wird Regionale Produkte und regionales Handwerk stärken als besonders relevant hervorgehoben. Danach folgen Natur- und Umweltbewusstsein stärken sowie Die kulturelle Vielfalt stärker nutzen
3 Gesundes Mittelburgenland Gesundes Mittelburgenland hat sich in der Befragung als das Thema herausgestellt, bei dem die Mitglieder der LAG am wenigsten meinen, dass es im Rahmen von LEADER14-2 bearbeitet werden soll. 2 2 Bewusstsein für gesunde Ernährung ( mehr Bezug zu regionalen Lebensmittel kochen gärtnern) Bewegung und Sport und Vorsorge Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Privatleben ("Work-Life Balance") Obwohl einige Befragte die Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Privatleben als sehr wichtig einstufen, gibt es doch auch eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Personen, die dieses Thema als weniger wichtig oder unwichtig sehen. Anders als bei den beiden oben genannten Themenfeldern wurden keine weiteren Vorschläge für Ziele oder Themen von Seiten der Befragten angemerkt. Auch dies kann bereits als Indikator dafür gesehen werden, dass Gesundheit nicht als Top-Thema gesehen wird. Welche Themen stehen im Leben oder Arbeiten der Personen selbst im Fokus? Die bisherigen Angaben der Befragten hatten eher den Charakter von Fremdauskünften in dem Sinne, als die Befragten indirekt ihre Einschätzung abgaben, was die Region brauchen könnte. Da Regionalentwicklung nur lebt, wenn Personen hinter Themen stehen und sie aktiv als TrägerInnen vorantreiben, wurden die LAG Mitglieder gebeten folgendes Statement zu ergänzen. Wir als Gemeinde/ wir als Institution/ ich als Privatperson werde mich/ werden uns in den nächsten Jahren besonders dem Thema widmen. Auswahloptionen waren die Ziele und Themen, die zuvor bewertet wurden sowie einige Leerfelder für eigene Ergänzungen. Es wurde dabei dem Umstand Rechnung getragen, dass die Personen nicht nur als Teil ihrer Organisationen (Gemeinden, Kammern, Unternehmen, etc.) handeln sondern auch als zivilgesellschaftliche AkteurInnen Themen aufgreifen und voranbringen können. Die Ergebnisse spiegeln stark das zuvor beobachtete Bild wider: Es sind vor allem Ziele und Themen die vorrangig den Bereichen Standort (Arbeit und Wirtschaft), Tradition/Kultur/Tourismus (wobei Tourismus eher unterrepräsentiert ist) sowie Lebensqualität angehören.
4 Gleichzeitige Betrachtung von Engagementfeldern und Wichtigkeit, die den Themen im Rahmen von Leader beigemessen werden: Engagierte Personen Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Privatleben ("Work-Life Balance") Bewegung und Sport und Vorsorge Bewusstsein für gesunde Ernährung ( mehr Bezug zu regionalen Wirtschaftsnachwuchs unterstützen Lebensqualität für Jungfamilien und Mütter steigern Demographischer Entwicklung (Überalterung der Bevölkerung) Rechnung Steigerung der Lebensqualität der MittelburgenländerInnen Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen Bevölkerungszuwachs: Trendumkehr zu positiven Zahlen Regionale Produkte und regionales Handwerk stärken Natur- und Umweltbewusstsein stärken Die kulturelle Vielfalt stärker nutzen Erhöhung der Tourismusgesinnung der MittelburgenländerInnen Steigerung der Gästeankünfte Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste Wichtigkeit Engagement 1 1, 2 2, 3 3, 4 Wichtigkeit 1... unwichtig 4...sehr wichtig
5 Empfehlungen, Handlungsoptionen: Aus den Rückmeldungen der Mitglieder der Generalversammlung lassen sich folgende Priorisierungen für eine künftige LES ableiten: Das Themenfeld standortattraktives Mittelburgenland mit seinen zwei Ausprägungen die Region als Wirtschaftsstandort und die Region als Wohn- und Lebensstandort sticht als besonders relevant hervor. Die erste Dimension des Themenfels fügt sich in den durch das BMLFUW vorgegebenen Zielkorridor Wertschöpfung ein. Je nachdem, ob sich die Region nun der Sicherung bestehender Betriebe oder der Ansieldung neuer Betriebe widmet, sind unterschiedliche strategische Wege denkbar (siehe Präsentation im Rahmen der Vorstandssitzung am 18.3.) In diesem Themenbereich gilt es nun in der weiteren Entwicklungsphase, die Wirkungshypothesen mit ExpertInnen zu verifizieren und Möglichkeiten für Maßnahmen auszuloten. Es empfiehlt sich dabei eine Auswahl zu treffen, auf welche Ziele bzw. Maßnahmen(bündel) der Fokus gelegt werden soll. Vor allem der vorhandene Input (i.w.s. die Ressourcen) gilt dabei als wesentlicher Faktor bei der Beurteilung, was tatsächlich in 7 Jahren über LEADER umgesetzt werden kann. Die zweite Standort-Dimension thematisiert die Lebensqualität der Region in ihrer Funktion als Wohn- und Lebensraum und nimmt somit die Sicht der BewohnerInnen ein. Vor allem die Lebensqualität einer bestimmten Zielgruppe, nämlich der Jungfamilien und Mütter, wird von den Befragten als besonders wichtig hervorgehoben. Aus dem vom BMLFUW im Zuge der LES Workshops präsentierten Aktionsfelder, lassen sich in Zusammenhang mit Gemeinwohl folgende strategische Ansatzpunkte identifizieren, die je nach Zielgruppe spezifisch ausformuliert werden müssen. Attraktive Arbeitsplätze schaffen und sichern als Teilziel kann im Themenbereich Die Region als Wirtschaftsstandort mitbearbeitet werden, sollte aber die Zielgruppe der Jungfamilien und Müttern mit im Blick behalten. Work-Life-Balance kann als Teilziel aus dem ehemaligen Themenfeld Gesundes Mittelburgenland mit dem speziellen Fokus auf junge Familien und Mütter eingearbeitet werden. Wie im Themenbereich Wirtschaftsstandort müssen auch für die beiden Zielgruppen Jungfamilien und Mütter sowie älter werdende Bevölkerung die Interventionen mit ExpertInnen entwickelt und Möglichkeiten für Maßnahmen auszgelotet werden. Anschließend wird es auch hier wesentlich sein, eine Auswahl für strategische Wege zu treffen um sich diesen fokussierter zuwenden zu können. Aus dem Themenfeld Tradition/Kultur/Tourismus sollte eher Tradition und Kultur fokussiert werden. Hier wurden von den Befragten vor allem die Teilziele Regionale Produkte und regionales Handwerk stärken sowie Natur- und Umweltbewusstsein stärken priorisiert. Aufgrund der
6 unklaren Situation der Tourismusorganisationen im Burgenland könnte Tourismus als Teilbereich vorerst zurückgestellt und im Rahmen einer Strategie-Aktualisierung wieder diskutiert werden. Da das Themenfeld Gesundes Mittelburgenland im Vergleich zu den beiden anderen kaum sehr hohe Wichtigkeit attributiert wurde und sich auch kaum in den eigenen Handlungen der AkteurInnen wiederfindet wäre es eine Option, dieses Thema als Teilbereich der Lebensqualität mitzubearbeiten. Gesudheit würde dann aber insofern eine Bedeutungsverschiebung erhalten, als dass sich Ziele dieses Themenbereichs den Zielen des Standortattraktiven Mittelburgenlands unterordnen und diesen quasi zuarbeiten sollten.
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