Landnutzung, Tourismus und Landschaftspflege im NSG RüdigsdorferSchweiz
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- Michaela Armbruster
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1 Landnutzung, Tourismus und Landschaftspflege im NSG RüdigsdorferSchweiz - Berghof und Pension Forst - - MeykForst - - Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser e.v. - - Astrid Koschorreck - M. Forst - Berghof und Pension Forst
2 Gliederung 1. NSG Rüdigsdorfer Schweiz 1.1 Lage und Naturraum 1.2 Naturschutzgebiet 2. Berghof Forst 2.1 Betriebsgeschichte 2.2 Pension Rüdigsdorfer Schweiz und Vermarktung 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung 3.1 Highland Cattle 3.2 Erfahrungen aus der Beweidung der Rüdigsdorfer Schweiz M. Forst - Berghof und Pension Forst
3 1.RüdigsdorferSchweiz Von den 67 Landschaften in Deutschland, welche den Titel "Schweiz" tragen, ist die Rüdigsdorfereine der kleinsten. ( M. Forst - Berghof und Pension Forst
4 1.RüdigsdorferSchweiz 1.1 Lage und Naturraum in den äußersten Südausläufern des Mittelgebirges Harz nordöstlich von Nordhausen im Naturpark Südharz gehört naturräumlich zum Südharzer Zechsteingürtel hohes Strukturreichtum des Bodenreliefs geologischen Untergrund bildet Gipsgestein steht stellenweise oberflächlich an Das letzte zusammenhängende Gipskarstgebiet in Thüringen Quelle: Bilder 2015 GeoBasis-DE/BKG Kartendaten 2015 GeoBasis-DE/BKG ( 2009) Google M. Forst - Berghof und Pension Forst
5 1.RüdigsdorferSchweiz Kalkbergin der Rüdigsdorfer Schweiz Quelle: M. Forst Quelle: M. Forst
6 1.RüdigsdorferSchweiz Quelle: M. Forst
7 1.RüdigsdorferSchweiz 1.2 Naturschutzgebiet Größe: 300 ha 1997 als Naturschutzgebiet ausgewiesen Teil des FFH Gebiets Rüdigsdorfer Schweiz-Harzfelder Holz-Hasenwinkel Offenland umfasst hier die Lebensraumtypen (LRT): 6210 Kalk-(Halb-)Trockenrasen 6510 Magere Flachland-Mähwiesen 4030 Trockene Heiden 6110 Basenreiche oder Kalk-Pionierrasen Quelle: ein für die Region bedeutsames Fremdenverkehrs- und Naherholungsgebiet M. Forst - Berghof und Pension Forst
8 1.RüdigsdorferSchweiz Klima: überwiegend kontinental überdurchschnittlich trocken und warm Verschiedene Biotoptypen auf kleinstem Raum: Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Wirtschaftswiesen, krautreiche Laubmischwälder, Streuobstwiesen Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere Flora: -ca. 25 Orchideenarten (z.b. Stattliches Knabenkraut, Händelwurz, Fliegenragwurz, blasses Knabenkraut) Stattliches Knabenkraut Quelle: LPV Südharz/Kyffhäuser e.v.
9 1.RüdigsdorferSchweiz Fauna:-über 400 Falterarten (davon mehr als 39 Arten auf der Roten Liste) -Fledermäuse-14 verschiedene Arten (Überwinterungsquartiere in Gipskarsthöhlen) - einziges Vorkommen der Gelbbauchunke Silbergrüner Bläuling Bechsteinfledermaus Gelbbauchunke Unwiederbringbarer Verlust dieser Lebensräume durch geplanten Gipsabbau!
10 2.Berghof und Pension Forst M. Forst - Berghof und Pension Forst
11 2.Berghof und Pension Forst 2.1 Betriebsgeschichte Gründung als Nebenerwerbsbetrieb am Beginn mit einer Lewitzerstute u. 4 weiblichen Absetzern Schottisch Highland Flächengröße bei Beginn ca. 2,5 ha 1995 Erweiterung auf ca. 8 ha Anschaffung eines Zuchtbullen Schottisch Highland 1996 die ersten vier Kälber werden geboren 1997 Flächenvergrößerung auf ca. 20 ha Flächenanpachtungvom Bund (BRD) im Naturschutzgebiet RüdigsdorferSchweiz damit Beginn der landschaftspflegerischen Beweidung M. Forst - Berghof und Pension Forst
12 2.Berghof und Pension Forst 2.1 Betriebsgeschichte 1998 Tausch u. Zukauf von 2 Färsen u. 2 Mutterkühen Baubeginn: Pension Rüdigsdorfer Schweiz 1999 Flächenvergrößerung auf ca. 40 ha Anschaffung von 2 Bisonjungtieren 1 Bulle, 1 Färse 2000 erste Tagestouristen Beginn der Eigenvermarktung von Highlandrindfleisch : Eröffnung der Pension Rüdigsdorfer Schweiz Erstes Hoffest 2003 Hochlandrinderherde umfasst ca. 40 Tiere Rund 60 ha Grünland werden beweidet M. Forst - Berghof und Pension Forst
13 2.Berghof und Pension Forst 2.1 Betriebsgeschichte Hoffest 10 Jahre Hochlandrinder in der Rüdigsdorfer Schweiz 2009 Zukauf von 2 Färsen der Rasse British Longhorn (direkt aus Schottland) 2010 Zukauf eines Zuchtbullen British Longhorn 2015 Bewirtschaftung von ca. 75 ha Grünland im NSG (Dauerweiden und Mähwiesen) Ca. 40 ha außerhalb NSG (vornehmlich zur Heugewinnung) Tierbestand: ca. 90 Rinder davon ca. 60 Schottisch Highland M. Forst - Berghof und Pension Forst
14 2.Berghof und Pension Forst 2.2 Pension Rüdigsdorfer Schweiz und Vermarktung Inhaberin u. Betreiberin Annette Forst erst nur Frühstückspension, dann Entwicklung der Gastronomie für Feierlichkeiten mit Saal bis 130 Plätze ab 2009 Speisegaststätte bis 2013 Entwicklung zur gehobenen Gastronomie ab : Feine Speiseschenke Betreiber Patricia Forst u. Andreas Oberbüchler 2014: Auszeichnung durch Restaurantführer Gault&Millau unter den 15 besten Restaurants in Thüringen Quelle: M. Forst - Berghof und Pension Forst
15 2.Berghof und Pension Forst 2.2 Pension Rüdigsdorfer Schweiz und Vermarktung ab 2000: Direktvermarktung Fleisch vom Hochlandrind (1-2 Tiere im Jahr) heute: Tiere im Jahr inzwischen ca. 100 Kunden thüringenweit ständiger Kundenzuwachs Verkauf: an eigene Gastronomie an festgelegten Tagen im Jahr (mit Vorabinformation an Kunden) Fleisch-u. Wurstwaren als Finalprodukt (keine Fleischpakete) hohe Qualität des Fleisches ausschließlich Rinder aus landschaftspflegerischer Beweidung im NSG Rüdigsdorfer Schweiz Langsames Wachstums der Rinder bedingt die besondere Fleischqualität Futter: Grünfutter (Frühling) u. eigenerzeugtes Heu (Winter) M. Forst - Berghof und Pension Forst
16 2.Berghof und Pension Forst 2.2 Pension Rüdigsdorfer Schweiz und Vermarktung Erfolg der Eigenvermarktung ist mit der individuellen Kundenwerbung u. Betreuung untrennbar verbunden Kunden und Verbraucher dürfen NICHT getäuscht werden naturnahe, artgerechte, extensive Tierhaltung Transparenz: jeder Verbraucher kann sich täglich davon überzeugen Fazit: Schlagworte Bio und Öko sind dann von untergeordneter Rolle Nur Qualität setzt sich bei anspruchsvollen Kunden durch und legitimiert den gehobenen Preis gilt natürlich auch insbesondere in der Gastronomie M. Forst - Berghof und Pension Forst
17 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung M. Forst - Berghof und Pension Forst
18 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung 3.1 Highland Cattle Ursprung in westlichen Highlands im Norden Schottlands seit ca. 150 Jahren in der heutigen Form gezüchtet (damit älteste Haustierrasse) Rassetypische Merkmale: Kopf: kurz, buschiger Haarschopf, mächtige Hörner Körper: lang, gedrungen mit kurzen stämmigen Beinen; üppiges langes, gekräuseltes Fell Kälber werden auf der Weide geboren Quelle: M.Forst M. Forst - Berghof und Pension Forst
19 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung 3.1 Highland Cattle Vorteile: Können ganzjährig auf Dauerweiden gehalten werden, da sie durch ihr Fell absolut winterhart und wetterunempfindlich sind in Gewicht und Größe unter Fleckkvieh schonender Tritt durch breite Klauen geringe Besatzdichte von ca. 1 GVE/ha (keine gravierenden Bodenschäden) Wenig selektives Fressverhalten M. Forst - Berghof und Pension Forst
20 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung Quelle: M.Forst Quelle: M.Forst M. Forst - Berghof und Pension Forst
21 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung viele stark bedrohte Pflanzenarten überleben nicht nur auf einer extensiven Rinderweide, sie breiten sich aus spezifisches Fraßverhalten kein vollständiges Abweiden der Oberfläche (nur bis ca. 2 cm über Bodenoberfläche) am Boden eng anliegende Pflanzenteile bleiben vom Verbiss verschont (Bsp. Rosettenblätter verschiedener Pflanzenarten) Futter, dass an Kotstellen wächst, wird von Rindern gemieden dort bleibt die Vegetation unverbissen und entwickelt andere Strukturen Erhöhung der Strukturvielfalt durch unterschiedliche Beweidungsintensität Offenhaltung der Landschaft durch Verzögerung der Verbuschung Förderung von konkurrenzschwachen Pflanzenarten M. Forst - Berghof und Pension Forst
22 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung Mosaikstrukturen und höheres Nahrungsangebot: Erhöhung der Individuenzahlund der Vielfalt der Insektenarten Verbesserung der Lebensbedingungen für Vögel und Fledermäuse, die auf große Insekten und strukturreiche Biotope mit hohem Grenzlinienreichtum zwischen Offenland und Gehölzen angewiesen sind Pflanzenbestände in der RüdigsdorferSchweiz auf Mager-und Trockenstandorten (z.b. in der RüdigsdorferSchweiz) sind besonders arten- und kräuterreich Beweidung unter naturschutzfachlichen Zielstellungen besonders wichtig gezielte Erhaltung und Förderung charakteristischer Pflanzengesellschaften und arten der Halbtrockenrasen und Mager- Trocken-Standorte M. Forst - Berghof und Pension Forst
23 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung Futter an Kotstellen wird von Rindern gemieden an Pflanzenarten gebundene Insekten (besonders monophage Schmetterlingsarten) Lebensraum für blütenbesuchende Insekten und Platz für Larvalentwicklung coprophageinsekten (z.b. Dungkäfer) und deren Prädatoren (z.b. Kurzflügelkäfer) Rinderkot wird schnell beseitigt bzw. mineralisiert Erhöhung des Nahrungsangebotes für Vögel und Fledermäuse M. Forst - Berghof und Pension Forst
24 3. Landschaftspflege durch Rinderbeweidung 3.2 Erfahrungen aus der Beweidung der Rüdigsdorfer Schweiz vollkommen natürliche Aufzucht der Rinder Durch Zupachtungvon Flächen im NSG RüdigsdorferSchweiz wurde eine extensive Form der landschaftspflegerischen Beweidung auf Mager-und Trockenstandorten sowie in Feuchtgebieten der RüdigsdorferSchweiz eingeführt. unter fachlicher Anleitung und Kontrolle der Naturschutzbehörde und der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft im Beweidungszeitraum der letzten 8-10 Jahre sind im Naturschutz-und FFH-Gebiet bedeutende Ergebnisse verzeichnet und wissenschaftlich belegt worden z.b. Entwicklung von Lebensräumen für vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten der Rote Liste Arten (aus Grünlanduntersuchungen der TLL) M. Forst - Berghof und Pension Forst
25 Quellen Info- und Bildmaterial von Meyk Forst ale=50000?layers= S%C3%BCdharz.pdf Bilderquellen: (Silbergrüner Bläuling) (Gelbbauchunke) Bechsteinfledermaus.html (Bechsteinfledermaus) M. Forst - Berghof und Pension Forst
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit M. Forst - Berghof und Pension Forst
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