gefördert durch: Artenvielfalt auf Linsenäckern
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- Benedict Langenberg
- vor 6 Jahren
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1 Artenvielfalt auf Linsenäckern Institut für Angewandte Forschung (IAF) Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen A. Koch, R. Lenz, C. Zimmermann, M. Röhl, C. Pekrun, K. Reidl, J. Deuschle gefördert durch:
2 Geschichte des Linsenanbaus Linse = altertümliche Kulturpflanze, Erstnachweise ca v.chr. Als Eiweißlieferant immer wichtiges Nahrungsmittel Zusammenbruch des Anbaus in D nach dem 2. Weltkrieg Gründe: - Aufwendige Anbautechnik - Große Ertragsunsicherheit - Konkurrenzdruck durch Anbau im Ausland - Erschließung von Ersatz-Eiweißquellen Wiederaufnahme des Anbaus durch EZG Alb-Leisa 1985 HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 2
3 Auswirkung der Industrialisierung des Ackerbaus Industrialisierung d. Ackerbaus à Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe 1950 in BW Betriebe, 2015 in BW Betriebe (> 5 ha) Dadurch: Rückgang Grenzstrukturen, Sonderstandorte, Starker Rückgang d. Artenvielfalt auch bei den Feldvögeln 2/3 der Vögel mit Bindung an Agrarflächen in D auf roter Liste Typische Ackerunkrautgesellschaften verschwunden bzw. nur fragmentarisch vorhanden Feldlerche (Alauda arvensis) einziger noch flächendeckend vorkommender Feldvogel HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 3
4 Fragestellungen In welchem Umfang werden Linsen in BW angebaut? Kann der Linsenanbau in besonderer Weise zur Steigerung der Biodiversität in der Agrarlandschaft beitragen? HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 4
5 Linsenanbau Daten Linsenanbau in der Welt und Europa 2009 weltweit ca. 3,7 Mio. ha Anbaufläche In Europa ca ha Anbaufläche Linsenanbau in Baden-Württemberg Landwirte 173 ha Anbaufläche Ø Anbaufläche: 3,1 ha Linsen / Betrieb (min. 0,3 ha; max. 23 ha) Linsenanbau in Baden-Württemberg ha Anbaufläche Ackerfläche BW = ha, Anteil Linsen = 0,04 % HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 5
6 Bearbeitungsgebiet Felduntersuchungen HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 6
7 Artenvielfalt auf Linsenäckern Bearbeitungsgebiet Felduntersuchungen HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 7
8 Untersuchungsumfang Untersuchungsflächen: 28 Schläge mit einer Fläche von ca. 80 ha durch Schlagteilung (verschiedene Kulturen) und 2-jähriger Untersuchung ergaben sich 72 Einzelflächen, die getrennt betrachtet wurden Linsen: 26 Schläge Getreide: 19 Schläge Kleegras: 11 Schläge Stützfruchtreinsaat: 7 Schläge Kartoffeln: 2 Schläge Mais: 1 Schlag Bohnen: 1 Schlag Brache: 5 Schläge Erfassung der Ackerwildkrautflora durch zweimaliges Begehen: Arten Schätzung der Artmächtigkeit besondere Arten wie Arten der Roten Liste wurden gezählt/geschätzt HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 8
9 Artenzahlen in den Schlägen je Kultur (Durchschnitt) Kultur Gesamtfläche (ha) Anzahl Schläge 2011 Anzahl Schläge 2012 Summe Schläge Durchschnittliche Artenzahl 2011 Durchschnittliche Artenzahl 2012 Gesamtdurchschnitt Artenzahl Linse 73, Stützfruchtreinsaat 2, Getreide 47, Kleegras- Gemenge 21, Kartoffel 5, Ackerbohne 4, Brache 0, Mais 3, HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 9
10 Gefährdete Arten 16 Arten mit Gefährdungseinstufung oder Arten der Vorwarnliste (RL D & BW, inklusive regional seltener Arten mit unklarem Gefährdungsgrad) Insgesamt 94 Vorkommen von RL Arten, davon 37 in Linsen Kultur Anzahl Schläge Summe Vorkommen gefährdeter Arten Linsen Stützfruchtreinsaat 7 0 Getreide Kleegras-Gemenge 11 8 Kartoffel 2 0 Ackerbohnen 1 5 Brache 5 13 Mais 1 0 Zunahme bei Getreide im 2. Untersuchungsjahr nach Linsenanbau HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 10
11 Besondere Arten: Silene conoidea HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 11
12 Besondere Arten: Anchusa arvensis HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 12
13 Besondere Arten: Vicia pannonica HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 13
14 26 Vogelarten registriert Auswertung Avifauna Auf Getreide- und Linsenflächen tendenziell mehr Revierzentren als auf Mais- und Rapsflächen Bezogen auf eine Referenzfläche von 10 ha besiedelt die Feldlerche die untersuchten Linsenflächen fast 3 x so dicht wie Rapsflächen und etwa 1,5 x dichter als Getreide- oder Maisflächen Die Arten- und Individuenanteile gefährdeter oder zumindest bestandsrückläufiger Arten lagen auf allen beprobten Anbauformen durchweg bei über 60 %. Auf Linsenflächen gehörten 5 von 6 der angetroffenen Vögel einer bestandsrückläufigen oder gefährdeten Art an, was die Bedeutung dieser Flächen zumindest für diese gefährdete Art unterstreicht und sie von anderen Anbauformen abhebt. HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 14
15 Auswertung Reviere Feldlerche Mittlere Anzahl von beobachteten Individuen und Revierzentren der Feldlerche im 150m-Radius um die Probeflächen der untersuchten Anbauformen (Mais n=6, Raps n=6, Getreide n=7, Linsen n=11) HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 15
16 Ergebnisse Insg. 187 höhere Pflanzen, davon ca. 140 als typische Segetalarten Linsenschläge: Ø 54 Arten (Maximum: 70 Arten, Minimum: 44 Arten) Getreideäcker: Ø 46 Arten (Maximum: 62 Arten, Minimum: 28 Arten) Kleegras-Gemenge: Ø 36 (Maximum: 50 Arten, Minimum: 15 Arten) Tendenziell höhere Bedeutung der Linsenäcker für Feldvögel! Insgesamt konnte durch die Untersuchung gezeigt werden, dass die Linsenäcker einen größeren Beitrag zur Artenvielfalt in der Agrarlandschaft leisten als dies in den Vergleichsflächen der Fall ist. HfWU Nürtingen-Geislingen, Prof Dr. Roman Lenz, Alexander Koch Seite 16
17 Artenvielfalt auf Linsenäckern Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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