FRANKREICH VERBÄNDE GEWERKSCHAFTEN

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Christian Berger
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1 FRANKREICH VERBÄNDE GEWERKSCHAFTEN verbandliche Einflüsse in der 3. und 4. Republik vorrangig auf das Parlament, da Regierungen instabil in 5. Republik: Einflüsse auf Regierung Einfluß über persönliche Kabinette GEWERKSCHAFTEN ideologische Zersplitterung geringer Organisationsgrad (10%, in D: 35%) allgemeines Mißtrauen gegen die Gewerkschaften einige Ursachen: - wirtschaftliche Unterentwicklung Fs - geringer Konzentrationsgrad - starker agrarischer Sektor - starker gewerblicher Mittelstand - heterogene Arbeiterschaft: Handwerker, Ungelernte, Arbeiter

2 - Loi Chapelier 1791: Verbot verbandlicher und parteilicher Interessenorganisation Seit 1884: Streikrecht, Koalitions- und Organisationsfreiheit Lules Guesde: Branchengewerkschaften => Fédération Nationale des Syndicats F. Peloutiers => lokale Arbeitsbörsen => Anarchosyndikalismus Action directe Ablehnung von Parteiendominanz Gruündung 1902: CGT, vereinigte reformistische, marxistische und anarchische Strömungen Aber gemeinsam: Beseitigung der bürgerlichen Ordnung 1921: Spaltung in einen sowjetischen und reformistischen Flügel Wiedervereinigung : christliche Conféderation Francaise des Traivailleurs Chrétiens

3 Lehrergewerkschaften seit 1948, eher kommunistische, eher sozialdemokratische und linksextrem Angestelltengewerkschaften ebenfalls selbständig seit 1944, vor allem Statuspolitik, für vermehrte Beteiligung an Unternehmensentscheidungen REPRÄSENTATIVE GEWERKSCHAFTEN = zahlenmäßig stark Mitgliedsbeiträge Teilnahme an Berufswahlen Wichtigste Gewerkschaft: CGT (trotz Mitgliederverluste) Heute Mitglieder, mehr als die Hälfte im Staatsdienst Am stärksten bei Betriebsausschußwahlen (22%) Bei Sozialversicherungswahlen 40%

4 Vor allem in Energie, Metall, Bau, Chemie, Druck, Verkehr, Post Im Pariser Gürtel, in Nordfrankreich, Marseille, Mittel- und Südwestfrankreich Systemtranszendierend ausgerichtet Neuerdings Distanzierung von KPF, Treffen mit Arbeitgebern Confédération Francaise Démocratique du Travail militanter Laienkatholizismus, obwohl christlich 1964 gestrichen faktisch sozialistisch rd. 20% der Stimmen stärkster Einfluß: Metall, Gesundheit, Nahrungsmittel, Transport, Chemie vertreten in traditionell katholischen Gebieten lehnt formell Verbindungen zu Parteien ab seit 70er Linksruck

5 Ziel früher: Selbstverwaltung ( autogestion ), heute: Modernisierung der Sozialbeziehungen Aussperrung verboten FORCE OUVRIÈRE (CGT-FO) 1948: Abspaltung von der CGT 10% der Stimmen Mitglieder weniger klassenkämpferisch, sozialpartnerschaftlich vor allem im Dienstleistungsbereich personelle Verflechtung mit der PS Ziele: Konzentierte Aktion + Participation Christliche Gewerkschaft eher bedeutungslos

6 KRISE DER GEWERKSCHAFTEN Organisationsgrad auf 10% gesunken Gründe: - franz. Individualismus - Entpolitisierung - Zunehmendes Engagement in Freizeit - Franz. Vorliebe für die direkte Aktion - Verfall der traditionellen Industrien - Expansion des Dienstleistungssektors - Zahlreiche Kleinbetriebe - Ideologische Zersplitterung - Festlegung des Mindestlohnes, von Urlaub, von Arbeitszeit durch den Staat - Daher Streiks vor allem gegen den Staat - Geringere Streikhäufigkeit - Weniger Fabrikbesetzungen - Aber mehr spontane Streiks

7 - Noch alter Patron-Standpunkt - Geringe betriebliche Mitwirkungsrechte - Mehr Betriebsvereinbarungen nach Auroux-Gesetzen 1981: Recht auf jährliche Betriebsvereinbarungen, auch hinsichtlich Modernisierungsprozessen usw. MITWIRKUNGSMÖGLICHKEITEN IM BETRIEB Betriebsausschuß seit 1945, in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten - Informationsrecht über wirtschaftliche Situation - Konsultation über Organisations- und Arbeitsfragen Personalvertreter, für 1 Jahr gewählt, mit Kompetenz (Anhörung) für Personalfragen, u.a. Entlassungen

8 Gewerkschaftsdelegierte seit 1968, mit beratender Stimme im Betriebsausschuß ARBEITGEBERVERBÄNDE Conseil National du Patronat Francais (CNPF) Sowohl Wirtschafts- (BDI) als auch Arbeitgeberverband Gegensatz Groß-, mittelständische Industrie Verstaatlichungen verringern Bedeutung der Großindustrie Vor 1968: Patriachalismus Moderne Managementmethoden (Centre de Jeunes Dirigeants d Entreprise) CNPF akzeptiert 1981 jährliche Tarifverhandlungen Für sozialen Dialog Überwindung des merkantilistischen Provinzialismus?

9 Verband => Service, Information, Vertretung für Mitglieder Verband der Verbände mit Teilverbänden Daneben noch Verband für die Klein- und Mittelindustrie Konkurrenz in der 50ern durch Poujadisten

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