PHYSIOLOGIE-NACHKLAUSUR. für Studierende der Humanmedizin, Zahnmedizin und Biomedizin. Sommersemester 2008
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- Sofia Langenberg
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1 PHYSIOLOGIE-NACHKLAUSUR für Studierende der Humanmedizin, Zahnmedizin und Biomedizin Sommersemester 2008 Bitte genau durchlesen. Die richtige Antwort ist im Auswertebogen durch Ankreuzen jeweils nur eines Buchstabens zu vermerken. 1. Vergleichen Sie zu Beginn der Prüfung die Codenummer Ihres Prüfungsbogens mit dem Auswertebogen. 2. Tragen Sie Ihren Namen, Vornamen, Ihre Matrikelnummer und Ihr Studienfach auf dem Auswertebogen ein. 3. Übertragen Sie vom vorliegenden Prüfungsbogen spätestens in den letzten zehn Minuten der Prüfungszeit die Antwort auf den Auswertebogen. 4. Geben Sie am Ende der Prüfungszeit Ihren Auswertebogen beim Verlassen des Raumes ab. Geben Sie nur den Auswertebogen ab. Für die Auswertung sind ausschließlich die auf den Auswertebogen übertragenen Lösungen maßgebend. Das Ergebnis der Prüfung wird voraussichtlich heute ab ca. 17 Uhr am Neubaueingang des Physiologischen Instituts durch Aushang bekannt gegeben. Name: Vorname: Codenummer: N
2 Falls nicht anders angegeben beziehen sich die Fragen auf gesunde Erwachsene. 1. Ein Emmetroper hat infolge von Presbyopie einen Nahpunktabstand von 80 cm. Die Akkomodationsbreite beträgt dann A. 0,5 dpt B. 0,8 dpt C. 1,25 dpt D. 1,6 dpt E. 2,0 dpt 2. Welche Aussage zu den Sinneszellen des Vestibularorgans trifft nicht zu? A. Sie sind sekundäre Sinneszellen. B. Sie setzen als Transmitter eine erregende Aminosäure frei. C. Auch ohne Aktivierung werden in den nachgeschalteten Afferenzen regelmäßig Aktionspotenziale gebildet. D. Je nach Auslenkung ihrer Stereozilien (=Stereovilli) können sie de- oder hyperpolarisieren. E. Ihre intrazelluläre K + -Konzentration ist im Vergleich zu anderen Körperzellen stark vermindert. 3. Welche Antwort ist richtig? Presbyopie entsteht durch A. Vergrößerung der Brechkraft des Auges. B. Elastizitätsverlust der Linse. C. Trübung der Linse. D. Verlängerung des Augapfels. E. einen verkleinerten maximalen Pupillendurchmesser. 4. Das Membranpotenzial einer Zelle von 61 mv sei (bei 37 C) ausschließlich durch die Leitfähigkeit der Membran für eine einzige Sorte einwertiger Kationen bestimmt. Das Verhältnis der extrazellulären Konzentration dieser Kationen zu ihrer intrazellulären beträgt dann etwa A. 1 : 100 B. 1 : 10 C. 1 : 1 D. 10 : 1 E. 100 : 1 5. Welche Aussage über den Kontraktionsprozess der quergestreiften Muskulatur trifft nicht zu? A. Die Aktin-Bindungsstellen für Myosin sind bei einer sarkoplasmatischen Calciumkonzentration von 10-8 mol/l durch Tropomyosin blockiert. B. Bindung von ATP an den Myosinkopf löst die Querbrücke. C. Hydrolyse von ATP steigert die Bindungsaffinität zwischen Aktin und Myosin. D. Calciumionen werden an das Tropomyosin angelagert. E. Die Ablösung der ATP-Hydrolyseprodukte vom Myosinkopf ist ein Teilprozess im Kontraktionszyklus. 1
3 6. Welche Antwort ist richtig? Um die Kontraktionskraft eines Skelettmuskels zu erhöhen, ändert sich die A. Amplitude der Aktionspotenziale in den α-motoneuronen. B. Dauer der Aktionspotenziale in den α-motoneuronen. C. Frequenz der Aktionspotenziale in den α-motoneuronen. D. Transmittermenge pro einlaufendes Aktionspotenzial an der neuromuskulären Endplatte. E. Größe der motorischen Einheit. 7. Nervenfasern lassen sich nach Durchmesser, Leitungsgeschwindigkeit und Funktion in mehrere Gruppen einteilen. Afferenzen der Muskelspindel sind vom Typ A. Aα B. B C. C D. Aδ E. Aγ 8. Welche Aussage zum Aktionspotenzial von Zellen des Sinusknotens trifft zu? A. Das Schwelle ist weiter vom Ruhepotenzial entfernt als in Myokardzellen. B. Es besitzt typischerweise eine Plateauphase von ms. C. Es wird durch Hemmung schneller Na + -Kanäle blockiert. D. Seine Depolarisation wird hauptsächlich vom Ca 2+- Einstrom getragen. E. Unter Sympathikuseinfluss tritt es seltener auf als unter Vaguseinfluss. 9. In einem Kreislaufmodell wird zu einem Rohr I ein Rohr II mit derselben Länge, aber nur halb so großem Radius parallel geschaltet. Für das Modell mit kreisförmigen Röhren wird die laminare Strömung einer Newtonschen Flüssigkeit angenommen. Etwa um wie viel Prozent ist die gemeinsame Stromstärke der Rohre I und II größer als die Stromstärke von Rohr I allein wenn die Druckdifferenz konstant bleibt? A. 2 % B. 4 % C. 6 % D. 12 % E. 25% 10. Welche Aussage zum Blutdruck trifft am wahrscheinlichsten zu? A. Beim Aufstehen sinkt der Venendruck vor allem in Gefäßen unterhalb der hydrostatischen Indifferenzebene. B. Bei Vasokonstriktion der Widerstandsgefäße sinkt der Druck in den nachgeschalteten Kapillaren ab. C. Beim liegenden Menschen fällt der mittlere Blutdruck von der Aorta bis zu den Kapillaren linear ab. D. Beim liegenden Menschen ist der mittlere Blutdruck im Truncus pulmonalis genauso hoch wie in der Aorta. E. Ein Blutdruckanstieg hemmt die Aktivität der arteriellen Pressorezeptoren (Barosensoren). 2
4 11. Welche Antwort ist richtig? Unter Wasser sieht man auch bei günstigen Lichtverhältnissen unscharf. Die Ursache hierfür ist in erster Linie eine im Wasser auftretende A. Abnahme der Cornea-Krümmung durch den Wasserdruck. B. Trübung der Cornea durch eindringendes Wasser. C. Verminderung der Lichtbrechung an der Cornea-Vorderfläche. D. Verstärkung der Lichtstreuung an der Cornea-Vorderfläche. E. Zunahme der Cornea-Krümmung durch den Wasserdruck. 12. Welche Aussage für die vegetative Innervation des menschlichen Herzens trifft nicht zu? A. Vagusreiz steigert die Kaliumleitfähigkeit in den Schrittmacherzellen. B. Sympathikusreiz hemmt den langsamen Ca 2+ -Einstrom. C. Verstärkung des Sympathikustonus wirkt positiv inotrop. D. Aktivierung der β1-rezeptoren wirkt positiv chronotrop. E. Unter Ruhebedingungen wirken sowohl Sympathikus als auch Parasympathikus auf das Herz ein. 13. Welche der angegebenen Registrierungen (A bis E) gibt am besten die EKG- Ableitung avr unter Berücksichtigung der Polarität (nach oben +, nach unten -) und der Ordinatenkalibrierung wieder, wie sie bei einem Normaltyp zu erwarten ist? 14. Welche Antwort ist richtig? Ein Funktionsausfall der äußeren Haarzellen im Innenohr A. bewirkt eine Schallleitungsschwerhörigkeit. B. reduziert das Frequenzauflösungsvermögen des Gehörs. C. geht mit verstärkten otoakustischen Emissionen einher. D. verursacht primär eine Bildungsstörung der Endolymphe. E. verursacht Schwindelgefühl und Spontannystagmus. 15. Ein Patient zeigt in der Schwellen-Audiometrie bei 2000 Hz einen Hörverlust von 40 db. Um welchen Faktor müßten Sie den Schalldruck bei dieser Frequenz erhöhen um die Hörschwelle zu erreichen? A. 20 B. 40 C. 100 D. 400 E A. B. C. D. E. 3
5 16. Ein Glucose-Transporter arbeitet bei der Glucosekonzentration C1 mit einem Drittel seiner maximalen Transportrate (J = 1/3 Jmax). Mit welcher Transportrate arbeitet er bei der doppelten Substratkonzentration wenn der Transporter der Michaelis-Menten-Kinetik folgt? A. J = 1/4 Jmax B. J = 1/3 Jmax C. J = 1/2 Jmax D. J = 2/3 Jmax E. J = 3/4 Jmax 17. Welche Aussage zu den Hormonen des Pankreas ist falsch? A. Die Glucagonsekretion wird durch proteinreiche Mahlzeiten stimuliert. B. Glucagon stimuliert die ß-Oxidation von freien Fettsäuren. C. Somatostatin wirkt hemmend auf die Insulin- und Glucagonsekretion. D. Insulin hemmt die Lipolyse. E. Glucagon fördert den Aufbau von Glykogen. 18. Welche Antwort trifft am ehesten zu? Der Energiehaushalt nach sechsstündiger Nahrungskarenz bei sitzender Tätigkeit wird hauptsächlich geprägt von A. der Glykogenolyse in der Leber. B. der Proteolyse im Skelettmuskel. C. der Verwertung freier Fettsäuren und Ketonkörper. D. der Laktat-Verstoffwechselung im Cori-Zyklus. E. der Gluconeogenese im Skelettmuskel. 19. Welche Aussage ist falsch? A. Der Primärschweiß wird durch aktive Sekretion von NaCl gebildet. B. Thermoregulatorisches Schwitzen ist durch Atropin hemmbar. C. Aktivierung des Parasympathikus stimuliert die thermoregulatorische Schweißsekretion. D. Bei der Verdunstung von 1g Schweiß (H 2 O) werden 2,5 kj Wärme verbraucht. E. Die maximale Schweißsekretionsrate kann 2 l/h erreichen. 20. Welche der folgenden Aussagen ist falsch (RQ = Respiratorischer Quotient)? A. Unter Ruhebedingungen entspricht der metabolische RQ dem respiratorischen RQ. B. Ein metabolischer RQ von ca. 0,73 deutet auf überwiegenden Fettmetabolismus hin. C. Unter Leistungsbedingungen können sich metabolischer und pulmonaler RQ zeitweise unterscheiden. D. Der respiratorische RQ kann bei Hyperventilation vorübergehend >1 werden. E. Der RQ ist definiert als Verhältnis von O 2 -Aufnahme zu CO 2 -Abgabe. 4
6 21. Sie wollen mit Hilfe des Fick schen Prinzips das Herzzeitvolumen eines Patienten ermitteln. Die arterielle O 2 -Konzentration und die gemischt-venöse O 2 - Konzentration wissen Sie bereits. Das Herzeitvolumen ist dann ermittelbar, wenn (im steady-state) als Drittes bekannt ist: A. arterieller CO 2 -Partialdruck B. Atemzeitvolumen C. Gesamt-Sauerstoffverbrauch pro Zeiteinheit D. Kalorisches Äquivalent für O 2 E. Respiratorischer Quotient 22. Von einem 50-jährigen Patienten, bei dem lt. Anamnese vor Jahren eine Ileumresektion vorgenommen wurde, wird ein Blutbild angefertigt. Welche Befundkonstellation spricht am meisten für einen Mangel an Vitamin B12? (MCV = mittleres Volumen der einzelnen Erythrozyten, MCH = mittlere Hämoglobinmasse der einzelnen Erythrozyten) Hämatokrit Erythrozytenzahl MCV MCH A. erhöht vermindert vergrößert verkleinert B. erniedrigt normal vergrößert verkleinert C. erniedrigt vermindert vergrößert vergrößert D. erniedrigt vermindert verkleinert verkleinert E. normal normal verkleinert verkleinert 23. Welche der folgenden Aussagen zur Gerinnung trifft zu? A. Vitamin-K-Antagonisten werden in erster Linie als schnell wirkende Antikoagulantien eingesetzt. B. Thrombozyten adhärieren an die verletzte Gefäßwand durch Interaktion des membranständigen GP IIb/IIIa-Rezeptors mit dem von-willebrand-faktor. C. Heparin wirkt antikoagulatorisch durch die Inhibition von Antithrombin III. D. Als Prothrombinaktivator bezeichnet man einen Komplex aus Gewebethromboplastin ( tissue factor, Gerinnungsfaktor III) und Ca 2+. E. Der Stuart Power Faktor (F. X) wird sowohl durch das extrinsische als auch durch das intrinsische Gerinnungssystem aktiviert. 24. Aus der arteriellen Blutprobe eines 64-jährigen Patienten ergibt sich folgende Befundkonstellation: ph-wert: 7,22 CO 2 -Partialdruck: 6,7 kpa (50 mmhg) Basenabweichung (base excess): 7 mmol/l Es handelt sich hierbei am wahrscheinlichsten um eine A. kombinierte respiratorische und nicht-respiratorische Azidose. B. nicht-respiratorische Azidose mit respiratorischer Teilkompensation. C. rein nicht-respiratorische Azidose ohne respiratorische Kompensation. D. rein respiratorische Azidose ohne nicht-respiratorische Kompensation. E. respiratorische Azidose mit nicht-respiratorischer Teilkompensation. 5
7 25. Trockenes (und als ideal anzusehendes) Gas in einem Spirometer hat bei 27 C und 101,3 kpa (760 mmhg) ein Volumen von 3,0 l. Wie groß ist das Volumen dieses Gases unter STPD-Bedingungen in etwa? A. 2,4l B. 2,7l C. 3,0l D. 3,3l E. 3,6l 26. Ein Tourist ist von der Meeresküste mit dem Hubschrauber zu einem hochgelegenen Urlaubsort (>4000 m) befördert worden. Welcher Befund passt nicht zu den erwarteten physiologischen Veränderungen nach dem akutem Höhenaufstieg? A. Erhöhtes Atemzeitvolumen in Ruhe B. Erhöhter Strömungswiderstand im Lungenkreislauf C. Verminderte O 2 -Sättigung des Hämoglobins im arteriellen Blut D. Verminderte Bicarbonatausscheidung der Niere E. Tachykardie 27. Welche Antwort ist richtig? Die Compliance des Atemapparates A. erhöht sich bei verminderter Lungenelastizität (z.b. bei Lungenfibrose). B. ist bei Surfactant-Mangel vermindert. C. ist im steilsten Teil seiner Ruhedehnungskurve am kleinsten. D. ist erhöht, wenn die Vitalkapazität vermindert ist. E. wird als Druckänderung pro Volumenänderung (ΔP/ΔV) gemessen. 28. Bei einem Patienten werden folgende Werte gemessen: Plasmakreatinin: 10 mg/l Harnkreatinin: 300 mg/l Harnzeitvolumen: 4 ml/min Wie groß ist die glomeruläre Filtrationsrate? A. 75 ml/min B. 100 ml/min C. 120 ml/min D. 750 ml/min E ml/min 29. Welche der Aussage zur Wasserresorption in der Niere ist falsch? A. Der größte Teil des filtrierten Wassers wird im proximalen Tubulus resorbiert. B. Der aufsteigende Teil der Vasa recta ist wasserundurchlässig. C. Der aufsteigende Teil der Henle Schleife ist wasserundurchlässig. D. Der absteigende Teil der Henle Schleife ist permeabel für Wasser. E. Die Wasserpermeabilität des medullären Sammelrohrs wird von ADH kontrolliert. 6
8 30. Bei der EKG-Ableitung nach Wilson handelt es sich um eine A. unipolare Ableitung. B. bipolare Ableitung. C. Extremitätenableitung. D. Projektion der elektrischen Abläufe in Frontalebene. E. Verstärkung der EKG-Ableitungen nach Goldberger. 7
9 Belegbogen zur Physiologieklausur im SS 2008 Physiologie-Nachklausur SS 2008, Code N Name:. Vorname:.. Matrikelnummer:. Studienfach:. Bitte Zutreffendes ankreuzen: 3. Semester 4. Semester 5. oder höheres Semester Code-No. N Frage Frage Frage A B C D E 8
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