Studien zur Fremdwortbildung

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1 Sonderdrucke aus Studien zur Fremdwortbildung Herausgegeben von Peter O. Müller Georg Olms Verlag Hildesheim Zürich New York 2009

2 SASCHA MICHEL Das Konfix zwischen Langue und Parole Ansätze zu einer sprachgebrauchsbezogenen Definition und Typologie 1. Einleitung Zu den zentralen Einheiten der deutschen Fremdwortbildung gehören neben den zahlreichen und in unterschiedlichem Ausmaße genutzten Fremdpräfixen und -suffixen zweifelsfrei die zwischen den Kategorien Wort und Affix befindlichen Konfixe, wie z.b. die Präkonfixe astro- (Astronaut) und therm- (Thermoflasche) oder die Postkonfixe -mat (Automat) und -phob (Hydrophob). Obgleich solche Neo-Latinismen und -Gräzismen ursprünglich vielfach auf bestimmte Varietäten, insbesondere Fachsprachen, beschränkt waren, weisen sie synchron erstaunliche Frequenz und Produktivität auch in der Standardsprache auf und gelten dort als weitgehend unmarkiert. 1 Die betreffenden Einheiten gehören mehr oder weniger zum Kernbestand der Wortbildungsmittel auf der Ebene des Sprachsystems, der Langue. Weitet man den Blickwinkel auch auf den konkreten Sprachgebrauch, die Parole, aus, fallen gerade in jüngerer Zeit Bildungen auf, deren Einheiten erstaunliche Parallelen mit den beschriebenen neo-klassischen Einheiten zeigen. Jedoch und dies gestaltet ihre Einordnung in die Kategorie der Konfixe nicht ganz unproblematisch sind merkliche Idiosynkrasien mit ihnen verbunden, die eine Herausforderung für die etablierten Definitions- und Typologisierungsversuche von Konfixen darstellen. Es handelt sich bei diesen Einheiten um die Zweitglieder in bestimmten Wortbildungsprodukten wie z.b. 1 Entsprechende Bildungen führen im Allgemeinen weder zu Verzögerungen bei der Produktion noch zu Schwierigkeiten bei der Rezeption. Sie können jedoch zuweilen (noch) als fachsprachlich konnotiert bewertet werden (vgl. hydro-, -phob [+ konnotiert] vs. bio- [ konnotiert]).

3 92 Sascha Michel -minator in Ebayminator, -tainment in Audio-Tainment und -zine in PC-Zine. Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass beispielsweise -tainment, ebenso wie die klassischen Einheiten, nicht frei vorkommt und eine ausgeprägte begrifflich-lexikalische Bedeutung transportiert. Andererseits kann die Einheit nicht als Grundmorphem einer anderen Sprach(stuf)e betrachtet werden, weshalb sie sich formal und durch ihre starke Kontextabhängigkeit funktional deutlich von Konfixen wie -logie und -phob unterscheidet. Abgrenzungen zu Nachbarphänomenen wie Kontaminationen, Suffixen oder Kurzwörtern sind fließend und keineswegs so trennscharf, wie für die klassischen Einheiten oftmals postuliert wird. Der vorliegende Beitrag versucht, schwerpunktmäßig anhand einer Analyse der Einheiten -minator, -tainment und -zine, eine Statusbestimmung der fraglichen Bildungen vorzunehmen. Das Ziel ist es, durch eine Verknüpfung von Langue und Parole zu einer Redefinition und -typologisierung der Kategorie Konfix zu gelangen, die nicht nur den neo-klassischen Kernbestand hinreichend erfasst, sondern auch jenen vermeintlich peripheren, sozio-pragmatisch markierten Einheiten gerecht wird. Der Beitrag gliedert sich wie folgt: Zunächst wird in Abschnitt 2 die Frage aufgeworfen, inwiefern es sich bei den betreffenden Einheiten um Wortbildungseinheiten im traditionellen Sinne handelt, was in einem ersten Schritt die Ebene der Langue und in einem zweiten Schritt die Ebene der Parole umfasst. Nach einer kritischen Diskussion bestehender Typologien schließt sich in Abschnitt 3 eine Klassifizierung des Konfixes an, welche in einem erweiterten, maßgeblich durch die kognitive Linguistik beeinflussten, Definitions- und Typologisierungsvorschlag mündet. Abschnitt 4 fasst die wesentlichen Aussagen zusammen und führt zu einem Ausblick.

4 Das Konfix zwischen Langue und Parole Das Konfix als Wortbildungseinheit!? 2.1 Traditioneller Konfixbegriff: Die Ebene der Langue Aus forschungsgeschichtlicher Perspektive handelt es sich bei der Diskussion des Konfixbegriffes 2 um ein vergleichsweise junges Phänomen. 3 Im Zentrum steht die Beobachtung, dass Wortbildungseinheiten wie z.b. geo-, astro-, schwieger- oder -phob und -gramm als native 4 und nicht-native Einheiten im Deutschen unterschiedliche Charakteristika aufweisen, die eine Zuordnung der fraglichen Belege zu den etablierten Kategorien mithin erschweren. Als wesentliche Eigenschaften haben sich die folgenden Merkmale herauskristallisiert: 5 Gebundenheit Das Kriterium der Gebundenheit 6 kann als für Konfixe konstitutiv gelten und dient insbesondere der Abgrenzung zu Wörtern und Kurzwörtern. Während Wörter im Allgemeinen und Kurzwörter 7 im Speziellen demnach prototypischerweise syntaktisch mobil 8 sind, d.h. frei vorkommen, treten Konfixe nur gebunden an eine weitere Wortbildungseinheit auf: Geo- + -loge Geologe; aber: *der/die/das Geo 9. 2 Vgl. zu dem Begriff Konfix kritisch EICHINGER (2000, 53). 3 Vgl. FISCHER (1985), FLEISCHER (1995), SCHMIDT (1987a) sowie die Forschungsüberblicke in DONALIES (2000, 145), ELSEN (2005a, 133) und EINS (2008: 7 10). 4 Die Anzahl indigener Elemente (stief-, schwieger-) ist überschaubar; sie stehen nicht im Zentrum des vorliegenden Beitrages, d.h. sie werden nur am Rande erwähnt. Vgl. hierzu FLEISCHER (1995) und SCHU (2005). 5 Vgl. hierzu allgemein FISCHER (1985), FLEISCHER (1995), GRIMM (1997), DONALIES (2000), MÜLLER (2000), SEIFFERT (2002 und 2005), BARZ (2005), ELSEN (2005a), FEINE/HABERMANN (2005), SCHU (2005), MICHEL (2006b), EINS (2008) sowie kontrastiv BORN (2007). 6 MÜLLER (2000, 124) spricht von Wortfähigkeit. 7 Vgl. hierzu KOBLER-TRILL (1994). Eine Ausnahme bilden die partiellen Kurzwörter (U-Bahn, ), in denen der gekürzte Teil nur gebunden an den ungekürzten Teil der zugrunde liegenden Vollform erscheint. Vgl. MICHEL (2006b). 8 Vgl. BUSSMANN (2002, 750). 9 Freie Belege wie Bio sind keine Konfixe, sondern Kürzungen aus existierenden Vollformen (Biologie(unterricht)). Vgl. hierzu ELSEN (2005a, 136).

5 94 Sascha Michel (mittelbare oder unmittelbare) 10 Basisfähigkeit Basisfähigkeit bezieht sich auf die Affinität der Einheit, als Basis für Kompositionen und Derivationen zu fungieren, d.h. sich mit Wörtern (Thermohose), Konfixen (endotherm) und Affixen (thermisch) zu verbinden. 11 Dies kann als das wichtigste Kriterium zur Abgrenzung von den ebenfalls gebunden auftretenden und kompositionsgliedfähigen 12 Affixen betrachtet werden, welche sich zwar an Wörter und Konfixe, nicht jedoch an weitere Affixe heften (*unlich). lexikalisch-begriffliche Bedeutungsausprägung Ähnlich wie Grundmorpheme verfügen Konfixe über eine ausgeprägte lexikalisch-begriffliche Bedeutung: Konfixe tragen wie Stämme eine lexikalische Bedeutung. Sie bezeichnen Begriffe, die außersprachliche Gegenstände und Sachverhalte repräsentieren. 13 Für Affixe, Affixoide und unikale Einheiten trifft dieses Kriterium indes nicht zu: Affixe zeichnen sich üblicherweise durch ihre relativ abstrakte 14 Bedeutung und morphosyntaktische bzw. kategoriale Funktion aus (z.b. -heit, -keit, -schaft als Kollektivbezeichnungen). Affixoide 15 wiederum sind dadurch gekennzeichnet, dass sich ihre Bedeutung im Vergleich zu ihrem weiterhin freien Pendant entkonkretisiert 16 (z.b. Bombenangriff vs. Bombenstimmung), wogegen unikale Einheiten (z.b. Himbeere, Lindwurm) keine isolierbare Bedeutung mehr 17 haben. 10 Zu den Unterschieden zwischen unmittelbarer und mittelbarer Basisfähigkeit vgl. DONALIES (2000, 155). Zur Kritik hierzu vgl. SEIFFERT (2002: ). SEIFFERT stellt zutreffend heraus, dass gerade bei Postkonfixen wie z.b. -thek und -drom das Kriterium der Basisfähigkeit problematisch erscheint, da sich diese nicht mit Affixen kombinieren und somit einer eindeutigen Klassifizierung entziehen. 11 Die entsprechenden Produkte wären Komposita, Konfixkomposita und Derivate. 12 Das Kriterium der Kompositionsgliedfähigkeit ist da es sich nicht zur Abgrenzung von Affixen und Wörtern eignet verschiedentlich der Kritik unterzogen worden und soll demnach nicht näher erläutert werden. Vgl. DONALIES (2000, ) und SEIFFERT (2002, 224). 13 BARZ (2005, 666). Vgl. hierzu auch FLEISCHER/BARZ (1995, 25). 14 Vgl. FLEISCHER/BARZ (1995, 28). 15 Vgl. zu dieser Kategorie kritisch SCHMIDT (1987b). 16 Vgl. FLEISCHER/BARZ (1995, 27 28). 17 DONALIES (2000, 153).

6 Das Konfix zwischen Langue und Parole 95 Obgleich auf den ersten Blick überzeugend 18 wurde das Postulat der vorhandenen Eigensemantik verschiedentlich erheblicher Kritik unterzogen und bisweilen auch gänzlich abgelehnt, denn auch Wortbildungsaffixe können eine ausgeprägte Eigensemantik haben 19. topologische Variabilität Neben den lediglich initial erscheinenden Präkonfixen (z.b. geo-, elektr-) und den ausschließlich terminalen Postkonfixen (z.b. -drom, -thek) existieren Belege, die sowohl initial (Thermohose) als auch terminal (endotherm) vorkommen. Diese (potentielle) Positionsvariabilität 20 fasst MÜLLER unter dem Begriff Topologie als weiteres notwendiges Kriterium neben der Wortfähigkeit auf, um Prä- und Suffixe von den Konfixen zu trennen. 21 Hiernach werden nur solche Elemente als Konfixe betrachtet, die in beiden Positionen erscheinen und als gebundene Einheiten zusammen mit den initial vorkommenden Prä- sowie den terminal vorkommenden Suffixen zu den Affixen zählen. 22 Wortartvariabilität 23 Dieses Kriterium ist eng mit der unmittelbar zuvor genannten Eigenschaft der Variabilität von Konfixen verknüpft und rekurriert auf die Fähigkeit, sich mit unterschiedlichen Wortarten zu verbinden (Hydrokultur 24, hydrogeochemisch 25 ). Affixe dagegen zeichnen sich durch unterschiedlich stark 18 Und diskussionswürdig vehement vertreten von SEIFFERT: Anders als in der Forschungsliteratur bislang dargestellt, bin ich der Auffassung, dass mit diesem Merkmal bereits ein hinreichendes Abgrenzungskriterium gegeben ist (2005, 287). 19 DONALIES (2000, 151). Vgl. zur Kritik an diesem Kriterium auch MÜLLER (2000, ). 20 Vgl. ELSEN (2005a, 137). 21 Vgl. MÜLLER (2000, ). 22 Vgl. hierzu kritisch SEIFFERT: Problematisch erscheint dabei die Tatsache, dass Müller den Terminus Konfix beibehält, obwohl er damit auf eine völlig andere Kategorie referiert (2002, 226). Sie lehnt demnach den Konfixbegriff ab, da es für die Analyse der Wortbildungsart nicht wichtig zu sein [scheint], ob ein Affix nur terminal bzw. nur initial verwendet werden kann, oder ob es sowohl terminal als auch initial vorkommt (2002, 232). Vgl. gegensätzlich jedoch SEIFFERT (2005). 23 Vgl. ELSEN (2005a, 137) ( ) ( ).

7 96 Sascha Michel ausgeprägte Distributionsbeschränkungen aus, d.h. sie verbinden sich nicht mit allen Wortarten und innerhalb einer Wortart nur mit bestimmten Subklassen 26. potentielle Produktivität Dass Konfixe potentiell produktiv 27, bisweilen hochproduktiv 28 sind, wird verschiedentlich postuliert, um sie von den unproduktiven unikalen Einheiten abzugrenzen. Die Gradualität 29 des Produktivitätskriteriums muss in Bezug auf Konfixe aber gleichsam besonders betont werden, da es die schwächer produktiven nativen von den stärker produktiven nicht-nativen Konfixen abhebt. 30 freies Vorkommen in anderen Sprach(stuf)en 31 Native Konfixe gehen auf Lexeme in diachronen Sprachstufen zurück (z.b. schwieger- < mhd. swiger), wogegen zu nicht-nativen Konfixen freie Pendants in anderen, primär den neo-klassischen Sprachen existieren. So stammt -thek beispielsweise von dem griech. Lexem th k Behältnis, Kiste usw. 32 ab. Die beschriebenen Kriterien leisten demnach in ihrer Gesamtheit die Abgrenzung der Konfixe von benachbarten Phänomenen auf der Ebene des Sprachsystems: 26 FLEISCHER/BARZ (1995, 28). 27 Vgl. ELSEN (2005a, 138). 28 Vgl. DONALIES (2000, 154). 29 Auf der Ebene der Parole bilden sich bei allen Wortbildungseinheiten Kontinua der Produktivität heraus, auf denen sich die einzelnen Belege anordnen lassen. 30 SCHU: Anders als fremde sind heimische Konfixbildungen in erster Linie Konfixkomposita und keine Konfixderivate (2005, 265). 31 Vgl. ELSEN (2005a, 134). 32 KLUGE (2002, ).

8 Das Konfix zwischen Langue und Parole 97 Einheit Wort Kurzwort Affix Affixoid unikale Konfix Kriterien Einheit Gebundenheit /(+) /( ) Basisfähigkeit + + +/ + lexikalischbegriffliche + + +/ + Be- deutungsausprä- gung topologische + + +/ Variabilität Wortartvariabilität + + +/ + potentielle + + +/ + + Produktivität freies Vorkommen in anderen Sprach(stuf)en + +/( ) +/ +/ /( ) Tab : Abgrenzung der Konfixe von benachbarten Wortbildungseinheiten 2.2 Erweiterter Konfixbegriff: Die Ebene der Parole Langue vs. Parole Kern- vs. Randphänomene Verlässt man die Ebene des zum Sprachsystem im engeren Sinne gehörenden Lexem- und Morphembestandes und fasst das System Sprache als ein multidimensionales Varietetätengefüge 36 auf, welches mindestens von diatopi- 33 Vgl. die partiellen Kurzwörter (S-Bahn < Schnellbahn) hierzu und zum freien Vorkommen in anderen Sprach(stuf)en. 34 Affixoide gehen wie Affixe z.t. auf freie Lexeme mit konkreter (lexikalischer) Bedeutung zurück. Da jedoch ein semantischer Unterschied zwischen den Einheiten besteht, lässt sich das freie Vorkommen nur schwerlich exakt bestimmen. 35 +/ bedeutet: Das Kriterium trifft bei einigen Belegen zu, bei anderen jedoch nicht, wogegen +/( ) bedeutet: das Kriterium trifft überwiegend zu, jedoch lassen sich einige wenige Belege nachweisen, für die das Kriterium nur eingeschränkt gilt. Gleichwohl muss betont werden, dass diese Urteile mehrheitlich auf prototypische Fälle zutreffen. 36 Vgl. GIRNTH (2007, ).

9 98 Sascha Michel schen, diastratischen und diaphasischen Dimensionen determiniert wird, stößt man auf Belege, die sich zunächst nur schwerlich in die etablierten Kategorien einordnen lassen. Die Probleme rekurrieren dabei bisweilen auf spezielle (und oftmals markierte) Entstehungsprozesse und/oder Charakteristika, wodurch der Status als Wortbildungselement per se fraglich erscheint. Die immer noch andauernde Diskussion um den Affixoidbegriff kann als symptomatisch für solche nicht eindeutig kategorisierbaren Einheiten gewertet werden. 37 Die Notwendigkeit einer sprachgebrauchsbezogenen und damit sprachrealitätsnahen Wortbildungsforschung erfordert es jedoch, durch eine systematische Integration unterschiedlicher Disziplinen 38 jene Einheiten der Parole 39 zu erfassen und zu klassifizieren, da sie wesentliche Rückschlüsse auf die den Sprachgebrauch beeinflussenden ko- und kontextuellen Faktoren erlauben und gleichsam zur Konstitution der Langue beitragen. Die Frage, die sich jedoch dabei stellt, lautet: Wie lassen sich vermeintliche Randphänomene adäquat klassifizieren? Dass die bereits erwähnten Affixoide als Randphänomene auf der Ebene der Parole keine Ausnahme darstellen, verdeutlichen die Konfixe. An Versuchen, auch diese Kategorie sehr stark zu restringieren oder gar abzuschaffen, mangelt es gerade in jüngster Zeit nicht. 40 Sowohl die Affixoid- als auch die Konfixdiskussion führen zu zwei verschiedenen Grundpositionen: a. Die Zwischenkategorien werden beibehalten. Es kommt jedoch bisweilen zu erheblichen Klassifikationsschwierigkeiten, da einige Belege nicht alle Kriterien aufweisen und es mithin problematisch erscheint, ein absolut gültiges Definitionsraster zu erstellen. b. Als Konsequenz des zuvor genannten Problems werden diese Sonderkategorien entrümpelt 41 und die Belege den etablierten Kategorien zugeordnet. Für vermeintliche Affixoide würde das bedeuten, dass sowohl Einheiten wie -trächtig in geschichtsträchtig als auch -thek in Videothek entweder als Affixe oder als Kompositionsglieder (d.h. freie Morpheme) kate- 37 Vgl. z.b. SCHMIDT (1987b), DONALIES (2007, 19 20) und ASCOOP (2005). 38 Vgl. ELSEN/MICHEL (2007). 39 Zur hier zugrunde liegenden Auffassung von Langue und Parole vgl. ELSEN/MICHEL (2007, 1). 40 Vgl. MÜLLER (2000) und SEIFFERT (2002). 41 Vgl. DONALIES (2001 und 2007).

10 Das Konfix zwischen Langue und Parole 99 gorisiert werden und neben Einheiten wie -schaft, oder dem freien Adjektiv trächtig stehen. Die Tatsache, dass der zuletzt genannte Aspekt augenscheinlich zu äußerst heterogenen Kategorien mit qualitativ sehr unterschiedlichen Einheiten führt, kann als Argument dafür genügen, um die Kategorien Affixoid und Konfix aufrecht zu erhalten. Jedoch, und dies führt auf die zuerst erläuterte Problematik hinsichtlich der genannten Randphänomene zurück, scheinen starre Definitionsraster dem Zusammenspiel von Langue und Parole nicht gerecht zu werden. Zwei zusammenhängende Konzeptionen des Terminus Randphänomen 42 sind dabei zu unterscheiden: a. Randphänomen als interkategoriale Erscheinung Dies bezieht sich auf die Tatsache, dass Kategorien ein Sonder- bzw. Zwischenstatus im Geflecht verwandter Kategorien eingeräumt wird, da sie einerseits zwar Übereinstimmungen mit den Nachbarkategorien aufweisen, die Unterschiede andererseits aber eine Einordnung in diese nicht ohne Weiteres erlauben. Dieser Aspekt trennt beispielsweise Wörter und Affixe von den dazwischen befindlichen Affixoiden und Konfixen. b. Randphänomen als intrakategoriale Erscheinung Der bereits erwähnte Umstand, dass nicht jeder Beleg alle definitorischen Charakteristika einer Kategorie aufweisen muss, führt dazu, dass es zu intrakategorialen Abstufungen kommt. Demnach ist anzunehmen, dass einige Affixoide und Konfixe existieren, die alle hinreichenden Charakteristika dieser Kategorie aufweisen, wogegen andere nur ein Minimum der Eigenschaften zum Vorschein bringen. Jene intrakategorialen Randphänomene sind es schließlich, welche darüber hinaus die interkategoriale Positionierung und je nach Übereinstimmung oder Abweichung die relative Nähe oder Distanz der betreffenden Kategorie festlegen. 42 Zu Randphänomenen in der Wortbildung vgl. MICHEL (in Vorbereitung a).

11 100 Sascha Michel Als eine Realisierung der im letzten Punkt beschriebenen Randphänomene lassen sich neuerdings 43 Einheiten wie -minator in Ebayminator, -tainment in Audio-tainment oder -zine in Metallic-Zine beobachten, die (noch) nicht zum Kernbestand deutscher Wortbildungseinheiten gehören, da ihre Verwendungsweise erheblichen Restriktionen unterworfen ist. Als nicht etablierte Einheiten ergeben sich mithin nennenswerte Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu den existierenden Kategorien der Wortbildungseinheiten, was eine Herausforderung für die beschriebene interkategoriale Abgrenzung sowie die intrakategoriale Homogenität darstellt. Die grundsätzliche Frage jedoch, die am Anfang eines möglichen Kategorisierungsversuches steht, bezieht sich darauf, ob es sich hier um genuine Wortbildungseinheiten, die als Ausgangseinheiten, als Bausteine für neue Wörter fungieren können 44, handelt. Diese Frage steht im Zentrum des folgenden Kapitels minator, -tainment und -zine: Einheiten der Wortbildung?! Sozio-pragmatische Grundlagen Einheiten, die primär auf der Ebene der Parole zum Vorschein kommen, sind insofern aufschlussreich, da ihre Verwendung oftmals in gewisser Hinsicht markiert oder auffällig ist. Markiertheit und Auffälligkeit setzen vielfach bestimmte ko- und/oder kontextuelle Bedingungen sozio-pragmatischer Art voraus, oder, um das Nähe-Distanzmodell von KOCH/OESTERREICHER zu bemühen: Markierte Versprachlichungsstrategien werden von markierten Kommunikationsbedingungen unterschiedlicher Art determiniert 45. Die Einheiten, die im vorliegenden Beitrag von Interesse sind, lassen sich bei den vorhandenen Korpora vornehmlich in medial schriftlichen aber konzeptionell mündlichen bzw. zwischen schriftlich und mündlich angesiedelten 43 Das Alter dieser Einheiten ist individuell unterschiedlich, jedoch dürften sie erst in den letzten 20 Jahren aufgekommen sein. -minator ist demnach im Zuge des Kinofilms Terminator entstanden, -zine und -tainment haben ihre Verbreitung erst durch die Entwicklung der neuen Medien (insbesondere des Internets) steigern können. 44 BARZ (2005, 658). 45 Vgl. KOCH/OESTERREICHER (1985 und 1996).

12 Das Konfix zwischen Langue und Parole 101 Textsorten 46 nachweisen. Bei nicht-elektronisch übermittelten Textsorten 47 handelt es sich größtenteils um Berichterstattungen und Kommentare in Zeitungen sowie in Werbeanzeigen. 48 In Zeitungskorpora sind die Belege jedoch recht überschaubar, so dass das IDS-Korpus COSMAS II für das Archiv geschriebene Sprache, aktuelles Korpus: Mannheimer Morgen 95-05, für -zine keine und für -minator nur wenige Belege (Herminator, Tourminator) sowie für -tainment lediglich ein geringes Variationsspektrum präsentiert 49 : Frequenz Typen Token Jahr Tab. 2: Typen- und Tokenfrequenz der Belege mit -tainment im Mannheimer Morgen von Um einen Überblick über die Entwicklung dieser relativ kurzen Zeitspanne zu erhalten, seien die Ergebnisse nachstehend in einer Grafik illustriert: 46 Vgl. KOCH/OESTERREICHER (1985 und 1996). 47 Vgl. zur Unterscheidung elektronisch vs. nicht elektronisch übermittelt DÜRSCHEID (1999 und 2003). 48 Eine genaue Charakterisierung der betreffenden Einheiten im Rahmen empirischer Textsortenklassifikationen steht noch aus. 49 Die Eingabe lautete wie folgt: **tainment sowie **zine.

13 102 Sascha Michel Token Typen Grafik 1: Entwicklung der Typen- und Tokenfrequenz von Bildungen mit -tainment Die Grafik bestätigt, dass es sich bei den fraglichen Phänomenen um eine sehr junge Erscheinung handelt, die darüber hinaus nur eingeschränkte Frequenzwerte aufweist. Dennoch ist auffallend, dass gerade zwischen 2002 und 2005 ein deutlicher Anstieg sowohl typen- als auch tokenfrequenziell zu verzeichnen ist. Während bis dahin die Bildungen Politainment und Infotainment in der Belegsammlung dominieren, treten ab 2003 die Bildungen Histotainment, digital tainment, Krisotainment, Servicetainment und Docutainment hinzu. Die Neuartigkeit und Markiertheit der Bildungen wird nicht selten durch Anführungszeichen kenntlich gemacht, um die damit verbundene Expressivität graphisch zu verdeutlichen: Im Branchen-Jargon heißt dies edutainment, also ein Zwischending zwischen Erziehung und Unterhaltung. 50 Infotainment nennt Opel-Live-Chef Jan Reuvers das Konzept. Der frühere Disney-Manager taucht seine Gäste in ein Wechselbad aus didaktischem Anspruch und Rummelplatz-Unterhaltung. 51 Während Zeitungskorpora als überwiegend konzeptionell schriftlich einzustufen sind, tragen elektronisch übermittelte Äußerungsformen, allen voran die computervermittelte Kommunikation, ausgeprägte konzeptionell mündliche 50 Mannheimer Morgen, , Ressort: WELT U WISSEN; Monopoly ging weg wie warme Semmeln. Alle folgenden fettgedruckten Hervorhebungen in Belegen stammen von mir, SM. 51 Mannheimer Morgen, , Ressort: Reise Erholung vom Alltag; Erlebnispark bei Opel.

14 Das Konfix zwischen Langue und Parole 103 Züge. Freilich ist diese Aussage zu pauschal und bezieht sich in erster Linie auf die Kommunikation in Chats und Foren, da auch im Internet konzeptionell schriftliche Textsorten vorzufinden sind. 52 Wie die Stichprobenuntersuchung des Mannheimer Morgen verdeutlicht, können die hier zu diskutierenden Einheiten nicht als ein typisches Phänomen der medialen und konzeptionellen Schriftlichkeit gewertet werden. Eine Auswertung rein konzeptionell mündlicher Korpora wäre darüber hinaus ebenso eingeschränkt aussagekräftig für die Gesamtsprache Deutsch, da somit lediglich das Stadium zweier Endpole charakterisiert wäre, ohne den gesamten, die Sprachwirklichkeit in ihrer vollen Ausprägung abdeckenden, Zwischenbereich zu berücksichtigen. Somit müssen Korpora als Grundlage dienen, die das vollständige Spektrum des Kontinuums zwischen konzeptioneller Mündlichkeit und Schriftlichkeit abdecken. Die Internetsuchmaschine Google stellt eine solide Basis für eine erste Herangehensweise dar, da sie trotz medialer Schriftlichkeit Textsorten bzw. Äußerungsformen ganz unterschiedlicher Konzeption umfasst, sei es die Chat-Kommunikation (konzeptionelle Nähe) auf der einen oder die Gebrauchsanweisung (konzeptionelle Distanz) auf der anderen Seite. 53 In einem weiteren Schritt wird die Möglichkeit geboten, eingehende synchrone ko- und kontextuelle Analysen durchzuführen, um eine präzise konzeptionelle Charakterisierung bzw. Verortung der Belege vorzunehmen. 54 Gänzlich unerforscht bleibt aus methodischen Gründen dagegen die mediale Mündlichkeit. Da diese hinsichtlich der Charakteristika der Wortbildungseinheiten primär phonetisch-phonologische Eigenschaften hervorbringen würde, kann sie für die Zwecke dieses Beitrages als zweitrangig eingestuft werden, wiewohl im Zuge der Gesprächslinguistik die Eruierung der Bedeutsamkeit von Konfixen eine interessante Aufgabe wäre. 52 Vgl. DÜRSCHEID (1999, 28). 53 Zu Problemen, die solche Internetrecherchen aufwerfen vgl. LEMNITZER/ZINSMEISTER (2006, 43 44). 54 Gleichzeitig werden dadurch Aussagen zu dem noch weitgehend unerforschten Bereich der Wortbildung in den neuen Medien möglich.

15 104 Sascha Michel Internetrecherche Um sicher zu gehen, dass die Stichprobenuntersuchung so wenige Ursprungsbelege (Entertainment, Terminator, Magazine) wie möglich erfasst, wurde nach Verbindungen gesucht, die einen Durchkoppelungsbindestrich aufweisen 55. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt: Einheit Frequenz -minator tainment zine Tab. 3: Stichprobenuntersuchung nach ( ) Wie die Daten verdeutlichen, stellt -zine mit Belegen die mit Abstand frequenteste Einheit dar, gefolgt von -tainment mit Belegen, während -minator weit abgeschlagen mit Vorkommen erscheint. Diese Frequenzverhältnisse zeigen zum Einen, dass die Einheit -zine vornehmlich auf das Medium Internet beschränkt ist, da in dem untersuchten Zeitungskorpus des vorigen Kapitels kein Beleg notiert werden konnte. Die Frequenzabstufungen der anderen beiden Einheiten -tainment und -minator spiegeln sich jedoch grosso modo in dem Korpus des Mannheimer Morgen wider, so dass generell eine leichte frequenzielle Dominanz von -tainment für das Kontinuum zwischen konzeptioneller Nähe und Distanz postuliert werden kann. 55 Die Eingabe lautete wie folgt: -minator, -tainment, -zine. Um zu vermeiden, dass andere Sprachen berücksichtigt werden, wurde ausschließlich nach Seiten auf Deutsch gesucht. Dennoch ist nicht zu verhindern, dass hier einerseits auch Belege erfasst werden, die eine Silbentrennung der Ursprungslexeme vornehmen, also: Ter-minator, Enter-tainment, Maga-zine, sowie andererseits Bildungen ohne Bindestrich (z.b. Tomminator) vernachlässigt werden. Bei der COSMAS II-Recherche wiederum wurden für die Eingabe mit Bindestrich keine Belege gefunden.

16 Das Konfix zwischen Langue und Parole Charakterisierung der Einheiten Die Verwendung in überwiegend markierten konzeptionell mündlichen und vielfach expressiven 56 Kontexten 57, sowie die gelegentliche Verwendung in Anführungszeichen deuten darauf hin, dass diese Einheiten als nicht-etablierte Phänomene (noch) weitgehend auf die Parole beschränkt sind. 58 Während gerade im angelsächsischen Raum umfangreiche und keineswegs konsensuelle Diskussionen über Entstehung und Status dieser Elemente geführt werden (vgl. 3.1), harren die entsprechenden Belege einer Charakterisierung und Typologisierung im Deutschen. Wie in MICHEL (2006) jedoch exemplarisch für die Einheit -minator gezeigt wird, sprechen viele Indizien für eine Kategorisierung als Konfix. 59 Die Diskussion der Abgrenzungsproblematik zu den benachbarten Einheiten Wort, Kurzwort, Affix, Affixoid, Kontamination, unikale Einheit und Kunstwort 60 sei an dieser Stelle für die Einheiten -tainment und -zine exemplarisch skizziert: a. Wort Die für Wörter im Allgemeinen charakteristische syntaktische Mobilität 61 ist für -tainment und -zine nur eingeschränkt vorhanden. In der Regel erscheinen sie terminal positionsfest wie beispielsweise in (i) nani-tainment oder (ii) Metal-Zine: (i) schon komisch, aber nani-tainment ist das beste was mir passieren konnte. mit der frau lernt man hier immerhin ein paar leute kennen Vgl. zur expressiven Mündlichkeit KOCH/OESTERREICHER (1996). 57 Da diese Belege mithin zur Charakterisierung des Ko- und Kontextes beitragen, eignen sie sich ausgezeichnet für morphosozio-pragmatische Studien. Vgl Demnach ist zu betonen, dass nicht der lexikalischen Bedeutung sozio-pragmatische Relevanz zukommt, sondern der Assoziation mit den Ursprungslexemen. 58 Vgl. FEINE/HABERMANN (2005, 94). 59 Vgl. hierzu auch ELSEN/MICHEL (2007, 7). 60 Zur genauen Charakterisierung dieser und weiterer Einheiten vgl. z.b. FLEISCHER/BARZ (1995), BARZ (2005) und DONALIES (2007). Zur Diskussion des Konfixbegriffes vgl Vgl. BUSSMANN (2002, 750) ( ).

17 106 Sascha Michel (ii) Umfrage: Welches Metal-Zine lest ihr? 63 Darüber hinaus lassen sich jedoch einige wenige freie Verwendungen der fraglichen Einheiten beobachten, die aber als Ad-hoc-Belege den gebundenen Status (noch) nicht in Frage stellen: (iii) Hier startet das Tainment. 64 (iv) Das Ableben einiger dieser Zines wurde noch nicht offiziell bestätigt. 65 Der freie Gebrauch hat durchaus eine Parallele bei den Affixen, wenn metasprachlich von den Ismen die Rede ist. Auch hier muss die Verwendung als ko- und kontextuell stark eingeschränkt gewertet werden, so dass -ismus keineswegs Wortstatus angenommen hat. b. Kurzwort Kurzwörter teilen mit Wörtern das Kriterium der syntaktischen Mobilität und haben zudem zumindest auf der Ebene der Langue eine ungekürzte freie und synonyme Basisform. Dieser These zufolge könnte es sich bei den unter a. beschriebenen freien Formen um Kürzungen aus Entertainment und Magazin handeln. Wie für -minator gezeigt, stellt sich jedoch die Frage, ob die Belege lediglich auf konnotativer Ebene differieren. 66 Zumindest für -zine kann eine Bedeutungsspezialisierung dahingehend postuliert werden, dass der Aspekt der Gebundenheit an ein elektronisches Medium im Vordergrund steht. 67 Dies wird f49#post ( ) ( ) ( ). 66 Vgl. MICHEL (2006a, ). Gerade die unisegmentalen Kurzwörter weisen mithin beträchtliche konnotative Unterschiede zu ihren Vollformen auf: Prof kann nicht in allen Kontexten für Professor verwendet werden. Vgl. hierzu MICHEL (in Vorbereitung c). 67 Für -tainment wäre individuell zu prüfen, ob sich hier allmählich eine Bedeutungsverallgemeinerung von Entertainment einstellt, wie der folgende Beleg nahe legt: Begriffe wie Infound Entertainment: Schnee von gestern Krisotainment nennt Zukunftsforscher Matthias Horx die neue Zauberformel der Medienwelt. (Mannheimer Morgen, , Ressort: Kultur). Welche Bedeutung hätte demnach Enter- im Vergleich zu Info- und Kriso-? Die Frage, die sich somit anschließt, lautet: Bedeuten Torminator, Weintainment und Fanzine dasselbe wie Tor-Terminator, Wein-Entertainment und Fan-Magazine? Spielen hier lediglich kon-

18 Das Konfix zwischen Langue und Parole 107 durch die Tatsache gestützt, dass -zine einerseits im Korpus des Mannheimer Morgen nicht belegt ist und andererseits im Internet zumeist als e-zine (electronic zine) (i-ii) verwendet wird: (i) das frauen-e-zine 68 (ii) Spiel-E-Zine 69 Der zunehmende isolierte Gebrauch von -zine (d.h. ohne e-) deutet darauf hin, dass die Bedeutung elektronisch ein wesentlicher Bestandteil der Einheit ist und nicht mehr formal ausgedrückt werden muss. 70 Sehr markant ist die Nähe einiger dieser Einheiten augenscheinlich zu Kurzwörtern und Unterschiede bei den sich zuweilen herausbildenden freien Belegen sind kaum noch wahrnehmbar. 71 c. Affix Abgesehen von den Kriterien der lexikalisch-begrifflichen Bedeutung und des gelegentlich freien Vorkommens, die den Einheiten -minator, -tainment und -zine zugesprochen werden können, unterscheiden sich die Belege maßgeblich durch das Kriterium der Basisfähigkeit von Affixen. Das heißt, die Einheiten können als Basis für Wörter (Ebayminator, Infotainment, Fan-zine), Konfixe (Hydrominator, Politainment, Geozine) und insbesondere für Affixe (hier: Präfixe) (i-iii) fungieren: (i) also einfach beim leader oder bei mir melden: Ultraminator 72 notative und stilistisch-pragmatische Aspekte eine Rolle bei der Bevorzugung der kürzeren Einheiten, da beides Einheiten der Lehnwortbildung und mithin per se stilistisch auffällig sind? 68 ( ) ( ). 70 Vgl. zur Bedeutungsdifferenz auch den folgenden Kommentar: Innerhalb der Zine Szene wird oft diskutiert ab [sic!] wann ein Zine ein Magazin ist. ( 71 Dennoch lässt sich Zine nicht ohne weiteres als unisegmentale Kürzung eines partiellen Kurzwortes (*zine < e-zine) klassifizieren, da letztere charakteristischerweise lediglich aus einem gekürzten Erstglied bestehen, e-zine aber sowohl aus einem gekürzten Erst- als auch Zweitglied ( ).

19 108 Sascha Michel (ii) Das Problem des Megatainments oder das der totalen Vernetzung wird noch zu anderen Problemen führen 73 (iii) Unzine, so heisst das frische Zeitungsprojekt. Es entspringt aus der comyounite sub Bewegung die man manchmal auch free future forces nennt. 74 Unterschiedlich ist darüber hinaus die allgemeine Genese von Affixen einerseits und -minator, -tainment und -zine andererseits: Während erstere typischerweise auf freie Lexeme zurückgehen (-heit < mhd. heit Art und Weise, Beschaffenheit, Eigenschaft, Person, Stand 75 ) was sich in Grundzügen anhand der Affixoide nachweisen lässt treten letztere von Beginn an gebunden auf. Ein weiteres Kriterium wird von WARREN ins Feld geführt: My position then is that combining forms are different from affixes in that they are open-set dictionary elements, whereas affixes are closed-set elements that have undergone a grammaticalization process. 76 Innerhalb der Wortbildung erscheint diese in der Flexionsmorphologie verbreitete und weitgehend zutreffende Beobachtung von der Offenheit bzw. Geschlossenheit von Klassen jedoch insofern problematisch, als zahlreiche Lehnprä- und -suffixe die Annahme von der Geschlossenheit der Klasse der Affixe in Frage stellen. Dieses Kriterium ist demnach als graduell und lediglich tendenziell aufzufassen. d. Affixoid Prototypische Affixoide können als entkonkretisierte gebundene Einheiten eines weiterhin existierenden, frei gebräuchlichen Wortes charakterisiert werden: z.b. -arm in bettelarm vs. alkoholarm. 77 Wie bereits gezeigt wurde, sind freie Vorkommen von -minator, -tainment und -zine keineswegs üblich, sondern vielmehr ad hoc. Die Entwicklung verläuft hier aller Wahrscheinlichkeit nach von gebunden zu frei und nicht, wie bei Affixoiden, von frei zu gebun ( ) ( ). 75 Vgl. FLEISCHER/BARZ (1995, 158). 76 WARREN (1990, 124). 77 Vgl. FLEISCHER/BARZ (1995, 27 28).

20 Das Konfix zwischen Langue und Parole 109 den. Zudem lässt sich eine Entkonkretisierung der Einheiten nicht in dem für Affixoide üblichen Ausmaß feststellen. e. Kontamination Während sich plausible Gründe für die Abgrenzung der Bildungen von Komposita und Derivationen anführen lassen, fällt die Grenzziehung zu Kontaminationen (Wortkreuzungen bzw. -verschmelzungen) ungleich schwerer. Kontaminationen entstehen durch die Überlagerung mindestens zweier Wörter, die strukturell und semantisch miteinander verschmelzen. 78 Beispiele hierzu stammen aus verschiedenen Sachbereichen mit unterschiedlichen Bildungsprinzipien: (i) Kurlaub (Kur und Urlaub), (ii) Literatour (Literatur und Tour) (iii) Tennistainment (Tennis(spiel) und Entertainment) Insbesondere die Beispiele aus (ii) und (iii) sind insofern relevant, als sie nicht nur Belege wie TERM-minator 79, Ente-Tainment 80 oder medi[a]zine 81 eindeutig als Phänomene zwischen Kontaminationen und Kompositionen (mit einem Konfix 82 als Determinatum) auszeichnen, sondern darüber hinaus den vermeintlichen Ursprung der weiteren Entwicklung als Einheit mit einer begrifflich-lexikalischen Bedeutung, d.h. Konfix, markieren. Bereits früh zu belegende Kontaminationen wie etwa Infotainment oder Edutainment fungieren als model words : A model word is a word that heads a group of subsequently formed, new coinages. It constitutes the pattern on which they [= the combining forms, SM] will be based. In the case of the allomorphic combining form, this model word is a blend. 83 Das reihenhafte Vorkommen von -minator, -tainment sowie -zine, wie z.b. in Ebayminator 84, Weintainment 85 und das bereits er- 78 Vgl. BARZ (2005, 678), RONNEBERGER-SIBOLD (2005) und ELSEN (2008) ( ) ( ) ( ). 82 Der konfigale Charakter des Zweitgliedes wird z.b. durch die Bindestrichschreibung angezeigt. Zur Statusdiskussion der Belege als Konfix vgl FISCHER (1998, 59). Vgl. hierzu auch ELSEN: Genausogut kann es sich um Analogiebildungen zu Kontaminationen wie Tennistainment, Exkreminator [ ] handeln (2008, 118). Zu -minator als Kontamination vgl. auch PESCHEL (2002) ( ).

21 110 Sascha Michel wähnte Fanzine, wo keine Kontamination explizit anzunehmen ist, kann als Beweis dafür gewertet werden, dass sich diese terminalen Elemente als ursprüngliche Kontaminationen 86 bereits verselbstständigt haben (bzw. sich zumindest auf dem Weg zur Verselbstständigung befinden) und Wortbildungseinheiten im zuvor erläuterten Sinne 87 darstellen. 88 Lehrer fasst diese Entwicklung anschaulich zusammen: Splinters from blends very quickly become combining forms, and combining forms and splinters may in principle become clippings, or even affixes (although this does not in general happen). 89 Somit relativiert sich die These, dass die betreffenden Einheiten unmittelbar durch Reanalyse der zugrunde liegenden Lexeme Terminator, Entertainment und Magazine entstehen, sondern mittelbar aus Kontaminationen mit diesen Lehnwörtern als Zweitglied. Dies klärt in einem weiteren Schritt das primär gebundene Vorkommen der Einheiten, wobei die semantische Verschmelzung, die sich im Zuge der Kontamination üblicherweise ereignet, als Ausgangspunkt für sich eventuell vollziehende Bedeutungsveränderungen zu betrachten wäre ( ). 86 Die Verbindung zwischen Kontamination einerseits und diesen neuen Konfixen andererseits ergibt sich auch morphosozio-pragmatisch: Die Kontamination wird nämlich gerade dann verwendet, wenn die üblichen Wortbildungsverfahren nicht mehr genügen um stilistische, spielerische, sarkastische Intentionen zu verwirklichen [ ] ELSEN (2008). Ebenso wie -minator, -tainment und -zine repräsentieren Kontaminationen vielfach Einheiten der Parole und tragen zur Indizierung der jeweiligen Ko- und Kontexte bei, wobei nicht die lexematische Bedeutung ausschlaggebend ist, sondern die jeweilige Regelanwendung bzw. die Strukturierungsprozesse bei Kontaminationen. Vgl. KIEFER (1998) und MICHEL (2006a, 72 und 2006b, ). 87 Vgl. Fußnote Die Frage, ob die Einheiten im Deutschen gebildet oder aus der Ursprungssprache entlehnt wurden, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Da es sich um ein übereinzelsprachliches Phänomen handelt, wären kontrastive diachrone Untersuchungen hierzu notwendig. Die Tatsache jedoch, dass die Einheiten mutmaßlich im Anschluss an Kontaminationen entstehen, spricht für eine Herausbildung innerhalb der Einzelsprache. Interessanter als dieser Aspekt dürfte aber die Frage sein, ob Wortbildungsprodukte wie Ebayminator Entlehnungen oder Fremdwortbildungen darstellen. Bei Hybridbildungen, wie z.b. Weintainment oder RheinMetall-Zine, handelt es sich offenbar eindeutig um Fremdwortbildungen. 89 LEHRER (1996, 362).

22 Das Konfix zwischen Langue und Parole 111 f. unikale Einheit Unikale Einheiten wie him- in Himbeere oder schorn- in Schornstein sind im Gegensatz zu -minator, -tainment und -zine versteinerte, synchron demotivierte und unproduktive Einheiten, die nur in einer Verbindung vorkommen. Lediglich das Kriterium der Gebundenheit kann als für alle Einheiten charakteristisch gelten. 90 g. Kunstwort Kunstwörter, wie z.b. Markennamen (Aspirin, Birkin), entstehen nicht über die reguläre Wortbildung 91. Sie sind morphologisch unmotiviert, wobei manche Kunstwortgruppen einen systematischen Übergangsbereich zu regelhaften Wortbildungen markieren 92. Als primär außerhalb der Wortbildung befindlich liegen die Unterschiede zu -minator, -tainment und -zine, die motivierte Wortbildungsprodukte hervorbringen, mithin auf der Hand und müssen hier nicht weiter erörtert werden. Die Diskussion zeigt, dass die fraglichen Belege nicht den genannten (mehr oder weniger) etablierten Kategorien zuzuordnen sind, wobei die Abgrenzungen zu einigen Kategorien deutlicher ausfällt (unikale Einheiten, Kunstwörter) als zu anderen (Wort, Kurzwort, Kontamination). Bereits hier wird deutlich, dass eine Typologie und Definition der Einheiten dieser Dynamik gerecht werden muss. Damit ein solcher Vorschlag unterbreitet werden kann, muss untersucht werden, inwiefern sich die Einheiten als Konfixe klassifizieren lassen. Der Kategorisierungsvorschlag von -minator in MICHEL (2006, ) soll dabei durch die Einheiten -tainment und -zine ergänzt und spezifiziert werden. 90 WELLMANN (1998, 416) postuliert in Bezug auf therm, stat und bio: Diese Morpheme werden auch als unikale Morpheme bezeichnet. Eine solche Vermischung zweier unterschiedlicher Kategorien erweist sich als durchaus problematisch. 91 ELSEN (2005b, 145). 92 ELSEN (2005b, 145).

23 112 Sascha Michel Zur Kategorisierung als Konfix Die Kriterien, die sich im Zuge der Diskussion um den Konfixbegriff herausgebildet haben, stellen eine Idealisierung bzw. Abstraktion auf der Ebene der Langue dar (vgl. 2.1). Erweisen sich im Sprachgebrauch bisweilen die etablierten neo-klassischen Einheiten als eine Herausforderung für den Konfixbegriff der Langue, gilt dies in hohem Maße für die zu kategorisierenden Einheiten -minator, -tainment und -zine. Dass jedoch eine Verbindung zwischen den traditionellen Konfixen und diesen neuen Einheiten besteht, stellt schon Eichinger heraus: Gerade an diese [= Konfixe, SM] Bildungstypen schließen sich neuerdings per Analogie Muster an, die auf andere Elemente als auf Morpheme zugreifen oder zuzugreifen scheinen. So haben wir erst vor einigen Jahren das Wort Workaholic als Bezeichnung eines Arbeitssüchtigen aus dem Amerikanischen übernommen, das formal eine eigenwillige Reanalyse des alcoholic darstellt [ ], die nach dem Muster des amerikanischen Englisch offenbar innerhalb des Deutschen zur Ausbildung eines Bildungselements -holic mit der Bedeutung Süchtiger nach mit s-plural geführt hat. 93 Im Folgenden soll untersucht werden, inwiefern die unter 2.1 aufgeführten Kriterien auf die fraglichen Einheiten zutreffen, wobei einzelne, unter erörterte, Charakteristika hier erneut aufgegriffen werden: Gebundenheit -minator, -tainment und -zine treten vorwiegend gebunden an ein Erstglied auf. Gelegentliche, markierte freie Belege machen allerdings deutlich, dass dieses Kriterium graduell aufzufassen ist, wodurch auch die Abgrenzung zu Wörtern und Kurzwörtern ein graduelles Phänomen ist EICHINGER (2000, 53). 94 FEINE/HABERMANN (2005, 90) betrachten sogar frei vorkommende Lexeme in reihenbildender Funktion wie z.b. Manie als Konfixe.

24 Das Konfix zwischen Langue und Parole 113 Basisfähigkeit Die Einheiten sind basisfähig und lassen sich mit (vorwiegend nicht-nativen) Präfixen kombinieren, so dass sich die Abgrenzung zu den nicht-basisfähigen Affixen und unikalen Einheiten ergibt. lexikalisch-begriffliche Bedeutungsausprägung Alle Einheiten weisen ein referenzielles Potenzial auf, d.h. sie verfügen über eine ausgeprägte begrifflich-lexikalische Bedeutung, die sie von den model words erben. Jedoch beweisen -minator und -zine z.b., dass sich diese Bedeutung ganz unterschiedlich entfalten und je nach Ko- bzw. Kontext variieren kann. 95 topologische Variabilität -minator, -tainment und -zine treten stets positionsfest terminal auf und können somit als Postkonfixe 96 klassifiziert werden. Positionsunfestigkeit lässt sich lediglich bei einzelnen freien Vorkommen der Einheiten feststellen wie bei Zine-Bezugsadressen 97 oder Tainment-Magazin 98. Wortartvariabilität -minator und -tainment verbinden sich primär mit unterschiedlichen Basen von Substantiven (Audio-Tainment 99 ) und Verben (Singtainment 100 ), wobei gelegentlich das für Konfixe charakteristische Fugenelement -o- 101 erscheint (Punk-o-tainment 102 ) 103. Darüber hinaus sind gelegentlich Adjektive als Determinans belegt (Bettertainment 104 ). -zine dagegen erscheint hauptsächlich 95 Vgl. zu ko- und kontextuellen Bedeutungsentfaltungen innerhalb der Wortbildung HERINGER (1984). 96 Für -tainment vgl. BARZ (2005, 691) ( ) ( ) ( ) ( ). 101 Zu Fugenelementen vgl. Michel (im Druck a und in Vorbereitung b) ( ). 103 Für -minator vgl. MICHEL (2006, ) ( ).

25 114 Sascha Michel mit Substantiven (Scrap-Art-Zine 105, RuhrMetall-Zine 106 ), bisweilen auch mit Adjektiven (Open-zine 107 ). potentielle Produktivität Wie die Abgrenzung zu unikalen Einheiten und Kunstwörtern zeigt, führen alle zur Debatte stehenden Einheiten zu motivierten Wortbildungen. Zusammen mit dem Kriterium der Reihenbildung zeugen die mannigfaltigen Okkasionalismen von Produktivität dieser Einheiten. freies Vorkommen in anderen Sprach(stuf)en Dieses Kriterium lässt sich nur schwer mit -minator, -tainment und -zine in Einklang bringen, da diese keine freie Pendants in der Gebersprache, hier dem Englischen, oder in früheren Sprachstufen zum Vorschein bringen. Obgleich diese Einheiten auch im Englischen (sowie anderen Sprachen) existieren, treten sie auch dort stets gebunden und positionsfest auf und ersetzen keineswegs die Lexeme terminator, entertainment und magazine. Um die Abgrenzung zu den Nachbarkategorien und die Einordnung in die Kategorie Konfix zu demonstrieren, sei der Vergleich von -minator, -tainment und -zine mit den wichtigsten Wortbildungseinheiten in der nachstehenden Tabelle aufgeführt: ( ) ( ) ( ). Erneut bleibt zu prüfen, ob solche Einheiten mit nicht-nativen Erstgliedern entlehnt oder im Deutschen gebildet wurden.

26 Das Konfix zwischen Langue und Parole 115 Kriterien Einheit Wort Kurzwort Affix Affixoid unikale Einheit Konfix -minator, -tainment, -zine Gebundenheit /(+) /( ) +/( ) Basisfähigkeit + + +/ + + lexikalischbegriffliche + + +/ + + Bedeutungsausprägung topologische + + +/ /(+) Variabilität Wortartvariabilität + + +/ + + potentielle + + +/ Produktivität Freies Vorkommen in anderen Sprach(stuf)en + +/( ) +/ +/ + +/( ) Tab. 4: Vergleich der Einheiten -minator, -tainment und -zine mit benachbarten Wortbildungseinheiten Die Tabelle verdeutlicht, dass die Einheiten realiter nur in einem Aspekt, nämlich dem des freien Vorkommens in anderen Sprach(stuf)en, fast gänzlich von den etablierten Konfixen abweichen. Von Wörtern wiederum unterscheiden sie sich mehr oder weniger in drei Aspekten (Gebundenheit, topologische Variabilität und freies Vorkommen in anderen Sprachstufen), dicht gefolgert von Affixen, Kurzwörtern und Affixoiden. Am weitesten jedoch sind -minator, -tainment und -zine von den unikalen Elementen entfernt, da sie sich in mindestens fünf Punkten von diesen unterscheiden. Die Diskussion der einzelnen, in den vergangenen Abschnitten aufgeführten, Aspekte wirft indes unter Fokussierung der Ebene der Parole zwei grundlegende Probleme auf: 1. Wie verschiedentlich angedeutet wurde, treffen keineswegs alle der charakteristischen Kriterien auf sämtliche Belege (und in vergleichbarem Ausmaß) zu: Das Kriterium der Basisfähigkeit z.b. gestaltet sich zuweilen hinsichtlich der als Postkonfixe klassifizierten Belege als schwierig. Die topologische Variabilität ist nur für eine überschaubare Anzahl von Einheiten gültig und die lexikalisch-begriffliche Bedeutungsausprägung variiert bisweilen signifikant in Abhängigkeit vom jeweiligen Kontext.

27 116 Sascha Michel 2. Die Tabellen 1 und 4 erwecken den Anschein, als ließe sich die Kategorie Konfix durch binäre Unterscheidungskriterien eindeutig von den benachbarten Wortbildungseinheiten abgrenzen. Sie unterscheidet sich in mindestens einem, üblicherweise jedoch in mehreren, Kriterien von weiteren Einheiten, weshalb ihr gesonderter Status gerechtfertigt erscheinen mag. Diese Binarität impliziert jedoch kategorieninterne Homogenität, die eine Annäherung der unterschiedlichen Kategorien unmöglich erscheinen lässt. Ähnlich wie Affixoide nehmen Konfixe auf der Grammatikalisierungsskala eine Zwischenposition 108 zwischen der Kategorie Wort einerseits und der Kategorie Affix andererseits ein 109, obgleich sie von Affixoiden wie die Tabellen 1 und 4 verdeutlichen strikt abzugrenzen sind: Während diese vom freien in den gebundenen Status wechseln, bleibt für Konfixe trotz vereinzelter freier Belege der gebundene Status maßgeblich. 110 Eine auf dem Sprachgebrauch basierende Typologie der Konfixe hat diese interkategoriale Nähe und Distanz zu benachbarten Phänomenen zu berücksichtigen, wie sie unter bereits im Zuge der Diskussion um Randphänomene erläutert wurden: Sie muss der Tatsache gerecht werden, dass es intrakategorial zu unterschiedlichen Ausprägungen kommt, da im Sprachgebrauch offensichtlich nicht alle definitorischen Kriterien der Langue auf jeden Beleg zutreffen. Eng verknüpft ist mit diesem Aspekt die bereits geäußerte Beobachtung, dass die aufgeführten Kriterien sowohl graduell abgestuft als auch unterschiedlich gewichtet sind. 108 Vgl. EISENBERG (1998, 209). 109 Vgl. MICHEL (2006, 296). 110 Vgl. jedoch hierzu ELSEN: Affixoide sind also morphologische Einheiten, die sich von einem freien in Richtung gebundenen Zustand hin entwickeln, Konfixe jedoch werden synchron gesehen nur gebunden gebraucht. Es können aber freie Pendants entstehen, das wäre dann der umgekehrte Vorgang zu der Affixoidbildung (2005a, 134). Es stellt sich aber die Frage, ob Belege wie Der Saft ist bio (ELSEN 2005a, 135) tatsächlich die Entwicklung einiger Konfixe zu freien Formen widerspiegeln, oder ob hier nicht ein Kürzungsprozess (z.b. aus biologisch) zugrunde liegt. Auf jeden Fall sind solche Vorkommen sehr stark kontextuell restringiert und keineswegs mit dem prototypischen Entwicklungsprozess von Affixoiden vergleichbar. Höchst fragwürdig und problematisch ist darüber hinaus die These, dass sich [h]eimische Konfixe [ ] auch von weiterhin gebräuchlichen heimischen Morphemen bzw. Morphemkonstruktionen als bedeutungsveränderte Varianten abspalten (SCHU 2005, 259 [Hervorhebung im Original]). Diese Eigenschaften sind vielmehr für Affixoide konstitutiv und führen zu einer Vermischung zweier distinkter Kategorien.

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