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1 Technische Universität München Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Diplomarbeit Herausforderungen in kollektiven Entscheidungsprozessen Optimierungsvorschläge durch eine internetbasierte Kollaborationsplattform Lehrstuhl: Prof. Dr. Dr. Holger Patzelt Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre - Entrepreneurship Arcisstr München Eingereicht von: Werner Mesch werner.mesch@mytum.de twitter.com/smesching Betreuer: Dr. Nicola Breugst (Dipl.-Psych.) Abgabe am: 12. September 2011 School of Management

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Negative Effekte bei Gruppenentscheidungsprozessen Gruppendenken Gruppenpolarisierung Informationsasymmetrien Voreilige Präferenzverhandlungen Diskussionsverzerrungen Evaluationsverzerrungen Revisionsproblematik Zusammenfassung Lösungsvorschläge zur Behebung negativer Effekte Dissens und Diversität Kritische Normen und Führung Kenntnis über das Wer weiß was Verzögerte Äußerung der eigenen Meinung Weitere Interventionen Lösungsbeiträge computervermittelter Kommunikation Besonderheiten Auswirkungen Design-Vorschläge Praktischer Teil Kurzbeschreibung Houce -Konzept Die verschiedenen Bausteine von Houce und deren Wirkung Die Plattform und die Häuser Das Soziale Netzwerk Die Marke und dessen Image Die Module Die Technik und das User-Interface Design Zusammenfassung Fazit Literaturverzeichnis I

3 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Informationsaustausch und nutzung... 6 Abbildung 2: Klassifizierung von Informationsasymmetrien bei Informationsaustausch und -verarbeitung nach Brodbeck et al. (2007) Abbildung 3: Negative Effekte bei kollektiven Entscheidungsprozessen Abbildung 4: Ein Muster-Haus zum Thema Erschließung neuer Märkte Abbildung 5: Schematische Darstellung des Moduls "Debate" II

4 Abkürzungsverzeichnis Abb. = Abbildung bzw. = beziehungsweise CMC = computer-mediated communication = computervermittelte Kommunikation d. h. = das heißt FTF = face-to-face = persönlich, von Angesicht zu Angesicht GSS = Group Support Systems = Gruppensupportsysteme GDSS = Group Decision Support Systems = Supportsysteme für Gruppenentscheidungen u. a. = unter anderem vgl. = vergleiche z. B. = zum Beispiel III

5 1 Einleitung Die Überlegenheit kollektiver Entscheidungsfindung ist in der Theorie leicht nachvollziehbar. Gruppen haben das Potential, auf einen insgesamt größeren Informationsschatz zurückzugreifen, als es jedem einzelnen Teilnehmer der Gruppe durch das eigene Wissen möglich ist (z. B. Hill, 1982; Hollenbeck, Ilgen, Sego, Hedlunc, Major et al., 1995). Auch sollte die Wahrscheinlichkeit steigen, dass Fehler oder falsche Annahmen durch Gruppen schneller erkannt werden, als durch einzelne Personen (z. B. Hackman & Kaplan, 1974, Zimbardo, Butler & Wolfe, 2003). Der Austausch und die Kombination individueller Informationen, Perspektiven und Ideen bieten deshalb theoretisch die Chance, Entscheidungen von hoher Qualität zu treffen. Entscheidungen, die durch das gemeinschaftliche Mitwirken verschiedener Personen oder Parteien zustande kommen, werden zudem gemeinhin als fairer betrachtet und von den verschiedenen Teilnehmern eher akzeptiert (Brodbeck, Kerschreiter, Mojzisch & Schulz-Hardt, 2007). Die Integration persönlicher Einsichten und Informationen während einer Gruppendiskussion legitimiert in gewisser Weise die Entscheidung auf Gruppenebene. Zugleich fällt die Identifikation mit der getroffenen Entscheidung für die Teilnehmer leichter und die daraus folgenden Konsequenzen werden mit höherer Wahrscheinlichkeit von allen mitgetragen (siehe auch Moscovici & Doise, 1994). Wichtige Entscheidungen werden aus den genannten Gründen deshalb oftmals in die Hände von mehreren Personen gelegt. Unternehmen wie auch politische Akteure oder Privatpersonen vertrauen hierbei auf die Weisheit der Vielen und erhoffen sich davon, die beste Lösung zu erhalten. Die Effektivität kollektiver Entscheidungsfindung ist infolgedessen von großer, theoretischer und praktischer Relevanz (vgl. van Ginkel & van Knippenberg, 2009). Trotz der theoretisch leicht zu ergründenden Vorteile von Gruppenentscheidungen hat die Praxis in der Vergangenheit jedoch gezeigt, dass Gruppen ihr Potential häufig nicht nutzen konnten und dies regelmäßig zu schlechten, teils katastrophalen, Entscheidungen führte (vgl. u. a. Janis, 1972; Stasser & Titus, 1985). Eines der bekanntesten Beispiele für das Versagen von Gruppen ist die Challenger Katastrophe von 1986, bei der die komplette siebenköpfige Besatzung des US-amerikanischen Space-Shuttles ums Leben kam (vgl. Esser, 1998). Verbaute Dichtungsringe, die aufgrund kühler Außentemperaturen ihre Elastizität verloren, hielten der extremen Druck- und Hitzeentwicklung, die durch die Zündung verursacht wird, nicht stand. Trotz der Bedenken einiger Ingenieure, die das Problem bereits vor dem Start erkannten, entschloss sich das Management damals für die Freigabe der Starterlaubnis (Rogers Commission Report, 1986). In der Li- 1

6 teratur wird die Challenger Katastrophe regelmäßig als Beispiel für fehlgelaufene Gruppenentscheidungsprozesse verwendet (z. B. Park & DeShon, 2010). Bereits 1971 präsentierte Irving Janis seine mit viel Aufmerksamkeit bedachte Theorie des Gruppendenkens, die eine Form der durch Gruppen herbeigeführten Prozessverluste bei kollektiven Entscheidungen beschrieb. Die Theorie diente der Erklärung vieler politischer Fehlentscheidungen, die sich in historischen Ereignissen offenbarten, darunter die Entscheidung zur Invasion der Schweinebucht oder die Fortsetzung des Vietnamkriegs (vgl. Esser, 1998). Doch auch in der heutigen Zeit treten immer wieder populäre Fälle ans Tageslicht, die Belege für die Schwäche von Gruppenentscheidungen liefern. Darunter zählt der im Jahr 2001 bekannt gewordene Enron Skandal, der zu tausenden Jobverlusten und zu milliardenschweren Verlusten an den internationalen Börsen führte und u. a. auf einen ineffektiven Gruppenentscheidungsprozess des Managements zurückzuführen ist (Park & DeShon, 2010). Nicht nur für Gruppen, die derart weitreichende Entscheidungen treffen, sondern auch für viele kleine Teams, die sich in allen Situationen des Alltags und des beruflichen Lebens zusammenfinden, ist es deshalb wichtig, die Ursachen schlechter Gruppenperformance zu identifizieren. Eine Vielzahl an wissenschaftlicher Literatur beschäftigt sich seit langer Zeit mit diesem Thema. Doch nicht nur die Suche nach den Ursachen wird von der Wissenschaft vorangetrieben, sondern auch die Forschung nach effektiven Mitteln zur Vermeidung negativer Effekte bei Gruppenentscheidungsprozessen (z. B. Mojzisch & Schultz-Hardt, 2011). Hierbei ermöglichte u. a. der Einsatz computervermittelter Kommunikation und damit aufkommender Gruppensupportsystemen (GSS) neue Lösungsansätze (Dennis, Hilmer & Taylor, 1997). Doch auch Gruppen, die auf GSS setzten, zeigten in empirischen Studien uneinheitliche Ergebnisse, was die Qualität von Gruppenentscheidungen betraf (z. B. Dennis et al., 1997). Durch das Aufkommen des Internets gewann die Anwendung computervermittelter Kommunikation bei der Zusammenarbeit innerhalb von Gruppen noch weiter an Bedeutung (vgl. Drissen-Silva & Rabelo, 2009). Virtuelle Teams, die zeit- und ortsunabhängig miteinander arbeiten und kommunizieren können, erlauben eine neue Flexibilität der Gruppenkollaboration. Neben der wissenschaftlichen Literatur erkannte auch die Populärliteratur schnell, welches Potential in der Verbindung von Teamarbeit mit den Möglichkeiten des Internets steckt. James Surowiecki (2004) pries in einem seiner Bücher die Weisheit der Vielen an, während Cass R. Sunstein (2006) - der u. a. als Berater des derzeitigen US-Präsidenten Barack Obama fungiert - in seinem Buch Infotopia den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen internetbasierter Gruppenkollabora- 2

7 tion erörtert. Doch auch hier zeigt sich, dass die kollektive Entscheidungsfindung vor vielen Herausforderungen steht, um negativen Prozessverlusten vorzubeugen und einen effektiven Gruppenentscheidungsprozess zu gewährleisten. Die wissenschaftliche Literatur erlaubt - wie bereits erwähnt - fundierte Einblicke sowohl in die Ursachen als auch in mögliche Lösungsansätze zur Vermeidung von Gruppenprozessverlusten. Was sie jedoch vermissen lässt, ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die verschiedenen Lösungsansätze integriert und sie mit den erweiterten Möglichkeiten des Internets kombiniert. Ziel dieser Diplomarbeit ist es deshalb, eine internetbasierte Kollaborationsplattform zu entwickeln, die zur Optimierung von Gruppenentscheidungsprozessen beiträgt und dabei vor allem auch in der unternehmerischen und privaten Praxis eingesetzt werden kann. Die Motivation hierfür zieht sich aus dem Wunsch heraus, eine moderne Plattform zu entwickeln, die auf aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft beruht und diese mit dem Stand der Technik in die Praxis umsetzt. Letztendlich soll die vorliegende Arbeit dazu beitragen, das Potential, das in Gruppen liegt, zu entfalten und somit sowohl die gesellschaftliche als auch die wirtschaftliche Entwicklung positiv zu unterstützen. Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Nach der Einleitung folgt in Kapitel 2 eine theoretische Auseinandersetzung mit relevanten, negativen Effekten bei Gruppenentscheidungsprozessen, die in der wissenschaftlichen Literatur Erwähnung finden. Kapitel 3 beschäftigt sich folglich mit aus der Literatur bekannten Lösungsvorschlägen, die zur Vermeidung derartiger Prozessverluste beitragen könnten. Das nächste Kapitel erörtert explizit die Lösungsbeiträge, die durch computervermittelte Kommunikation beigesteuert werden. Die wissenschaftliche Literatur wird hierfür nach den Besonderheiten und den Auswirkungen computervermittelter Kommunikation durchleuchtet, sowie nach praktischen Design-Vorschlägen für die Optimierung von Gruppenentscheidungsprozessen. Stellen die bisher genannten Kapitel den theoretischen Teil dieser Diplomarbeit dar, geht es in Kapitel 5 um die praktische Umsetzung der erlangten Erkenntnisse hin zu einer internetbasierten Kollaborationsplattform, die die kollektive Entscheidungsfindung hinsichtlich der Vermeidung negativer Effekte optimieren soll. Abschließend folgt in Kapitel 6 ein kurzes Fazit zu den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit. 3

8 2 N e g a ti v e Effekte bei Gruppenentscheidungsprozessen Der theoretische Teil dieser Diplomarbeit beschäftigt sich mit wichtigen Phänomenen bezüglich kollektiver Entscheidungs- und Lösungsfindung aus der bisherigen Literatur. Die dabei gewonnen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Frage, welchen Herausforderungen ein Gruppenentscheidungsprozess gegenübersteht. Das folgende Kapitel untersucht zu diesem Zweck relevante negative Effekte, die bei einer kollektiven Entscheidungsfindung zum Tragen kommen. Hierzu ist es wichtig die grundlegenden Informationswege in kollektiven Entscheidungsfindungsprozessen zu verstehen (siehe auch Abb. 1). Zu beachten sind die Informationsverteilung, der Informationsabruf, der Informationsaustausch und die Informationsverarbeitung, sowie die damit verbundenen normativen und informativen Einflüsse. Diese werden im Folgenden kurz dargestellt. Informationsverteilung Jedes Gruppenmitglied besitzt ein individuelles Set an Informationen, auf das das Mitglied vor und während einer Diskussion oder Gruppeninteraktion zurückgreifen kann. Dieses individuelle Set prägt bereits vor einer Diskussion die eigene anfängliche Position und kann im Verlauf ihrer Kommunikation ebenso die Position der Gruppe beeinflussen. Die darin enthaltenen Informationen können auf unterschiedliche Weise verteilt sein (Näheres zu den Auswirkungen auch unter 2.3 Informationsasymmetrien ). So können Informationen vor einer Diskussion allen, mehreren oder aber auch nur einzelnen Teilnehmern zugänglich sein. Für eine diesbezügliche Unterscheidung haben sich in der Literatur bestimmte Begrifflichkeiten etabliert (vgl. Brodbeck et al., 2007; Dennis et al., 1997, Stasser & Titus, 1985). Informationen, die vor einer Diskussion nur einem Teilnehmer bekannt sind, werden als ungeteilte Informationen bezeichnet (im Englischen unshared oder auch unique information ), sind sie allen Teilnehmern bekannt, heißen sie folgegemäß geteilte Informationen (im Englischen shared oder auch common information ). Informationen, die mehreren aber nicht allen Teilnehmern bekannt sind, werden als teilweise geteilte Informationen bezeichnet ( partially shared information ). Durch den Austausch und die Konzentration ungeteilter Informationen hat eine Gruppe die Möglichkeit, auf einen insgesamt größeren Informationsschatz zuzugreifen, als es einem einzelnen Gruppenteilnehmer für sich alleine möglich wäre (siehe Brodbeck et al., 2007; Dennis et al., 1997, Stasser & Titus, 1985). 4

9 Informationsabruf, Informationsaustausch und Informationsverarbeitung Während einer Gruppendiskussion wird von den Teilnehmern verlangt, verschiedene Aktivitäten gleichzeitig auszuführen. Informationen müssen aus dem eigenen Gedächtnis abgerufen, untereinander ausgetauscht, von den Teilnehmern individuell verarbeitet, bewertet und in den eigenen Meinungsbildungsprozess integriert werden (vgl. Dennis et al., 1997; siehe Abb. 1). Die kognitive Kapazität des menschlichen Gehirns zeigt hier bereits seine natürlichen Grenzen auf. Eine Steigerung der Leistung in einer Aktivität führt meist zu einer sinkenden Leistung in den jeweilig anderen Aktivitäten (Ball et al., 1992; Lamm et al., 1973). Bereits der Informationsabruf kann auf individueller Ebene durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Komplexere Datenmengen lassen sich durch kognitive Beschränkungen z. B. nur schwer in ihrer Gesamtheit aus dem Gedächtnis abrufen. Dies hat zur Folge, dass auch darin enthaltene Informationen mit größerer Wahrscheinlichkeit verborgen bleiben (Stasser, Taylor & Hanna, 1989). Informationen dagegen, die sich auf vertraute Aufgaben oder Situationen beziehen, lassen sich z. B. leichter hervorrufen (Hightower et al., 1996). Die einzelnen Teilnehmer sind durch die Gruppensituation des Weiteren sozialen Einflüssen ausgesetzt. Unterscheiden lassen sich hierbei normative und informative Einflüsse (Deutsch & Gerard, 1955). Ändert ein Teilnehmer seine eigene Meinung aufgrund normativer Einflüsse in Richtung der vorherrschenden Gruppenmeinung, beruht dies generell auf dem Wunsch des Teilnehmers, vor der Gruppe in einem besseren Licht zu stehen. Eine Meinungsänderung unter informativen Einflüssen dagegen, geschieht aufgrund neu erhaltener Informationen: Under normative influence, individuals who dissent from the dominant position held in the group tend to conform because they are motivated by the desire to please others, to gain social approval, or to avoid others rejection. [ ] In contrast, under informational influence, an individual s opinion change results from learning new information and re-evaluating the preferred decision alternative in light of the fresh information (Brodbeck et al., 2007, S. 463). In Abbildung 1 werden die aufgezeigten Informationswege und sozialen Einflüsse nochmals übersichtlich dargestellt. Darauf folgend werden die relevanten negativen Effekte bei der kollektiven Entscheidungsfindung im Einzelnen näher erläutert. 5

10 Normativer Einfluss Informativer Einfluss Individuelle Meinungsbildung Informationsabruf Informationsaustausch Meinungsaustausch Informationsverarbeitung Gruppeninteraktion/Gruppendiskussion Abbildung 1: Informationsaustausch und nutzung (eigene Darstellung nach Dennis et al., 1997) 2.1 Gruppendenken Eines der bekanntesten Gruppen-Phänomene ist das Groupthink -Modell von Janis (1972, 1982, 1989), das weite Verbreitung in der sozialwissenschaftlichen Literatur fand. Nach freier Übersetzung der Definition von Janis (1972) ist Gruppendenken ein Denkmodus, in den Personen verfallen, die in einer kohäsiven Gruppe nach Einmütigkeit streben und aufgrund dessen die Motivation verlieren, eine realistische Einschätzung von Handlungsalternativen vorzunehmen: I use the term groupthink as a quick and easy way to refer to the mode of thinking that persons engage in when concurrence seeking becomes so dominant in a cohesive group that it tends to override the realistic appraisal of alternative courses of action. [ ] the term refers to the deterioration in mental efficiency, reality testing and moral judgments as a result of group pressures (Janis, 1972, S. 9). Janis (1972, 1982, 1989) beschrieb sein Konzept als Fünf-Stufen- Modell. Bestimmte Faktoren verleiten die Gruppe zu einer Suche nach Übereinstimmung. Dies ruft Symptome des Gruppendenkens hervor, die zu Defiziten im Entscheidungsfindungsprozess führen, woraus letztendlich schlechte Ergebnisse resultieren (Janis & Mann, 1977; siehe auch Henningsen, Henningsen, Eden & Cruz, 2006). Zu den Voraussetzungen, die nach Janis (1972, 1982, 1989) dem Phänomen Gruppendenken zu Grunde liegen, gehören u. a. ein starker Gruppenzusammenhalt sowie strukturelle Mängel. Letztere können durch fehlende Verfahrensnormen, einer Isolation der Gruppe nach außen oder durch einen homogenen Aufbau der Gruppe (hinsichtlich des 6

11 sozialen Hintergrunds und der Ideologie der Gruppenmitglieder) entstehen. Befindet sich ein dominanter Meinungsführer in der Mitte oder fehlt es der Führungskraft an Objektivität, wirkt sich dies ebenso negativ auf den Entscheidungsprozess aus. Des Weiteren verleiht ein provokativer, situationsbedingter Kontext dem Phänomen Gruppendenken Auftrieb. Hoher Stress, der durch die äußere Bedrohung entsteht, oder auch ein geringer Selbstwert der Gruppe aufgrund vergangener Misserfolge, bilden hierbei die Grundlage für die Tendenz der Gruppe, nach schneller Übereinstimmung zu suchen. Die einzelnen Gruppenteilnehmer akzeptieren folgedessen die wahrgenommene Gruppenposition offen, auch wenn sie dieser persönlich insgeheim nicht zustimmen (Janis 1972). Der Gruppenprozess ist dabei jeweils geprägt von unterschiedlichen Symptomen, wie Konformitätsdruck und Selbstzensur. Außenstehende Personen oder Gegenspieler werden als schwach oder unwissend stereotypisiert. Warnungen werden rationalisiert. Das Auftreten von sogenannten Denkwächtern, die die Gruppe vor abweichenden Informationen und Ansichten schützen wollen, stellt ein weiteres Indiz für das Vorhandensein von Gruppendenken dar. Auch leiden Gruppen oftmals unter einer Illusion der Unverwundbarkeit, die zu übertriebenem Optimismus führt. Ebenso kann ein Gefühl der Einstimmigkeit vorherrschen. Das Handeln der Gruppe wird als moralisch korrekt empfunden. Letztendlich werden durch die genannten Symptome Defizite im Entscheidungsfindungsprozess hervorgerufen, die einer vollständigen Informationserfassung und der kritischen Analyse und Bewertung von Informationen und Handlungsoptionen entgegenwirken (Janis & Mann, 1977) und schließlich nach dem Fünf-Stufen-Model von Janis in schlechte Gruppenentscheidungen münden. Gruppendenken wurde in vielen historischen Fällen als Erklärung für schlechte Entscheidungen herangezogen, z. B. in der Watergate Affäre oder in der Invasion der Schweinebucht (für einen Überblick siehe Esser, 1998). Einer der ersten Fälle, die Janis (1972) untersuchte, beschäftigte sich mit dem Angriff auf Pearl Harbor im Jahre 1941 und der zuvor getroffenen Entscheidung des Admirals Kimmel und dessen Beratern, auf Verteidigungsvorkehrungen zu verzichten, obwohl Warnungen eines möglichen Überraschungsangriffs Japans vorlagen (Esser, 1998). Janis (1972) konnte hierbei verschiedene Voraussetzungen und Symptome, die auf Gruppendenken hinwiesen, identifizieren. So teilten die Offiziere u. a. eine Illusion der Unverwundbarkeit und rationalisierten Warnungen, indem sie einen möglichen Angriff Japans auf Pearl Harbor als abwegig darstellten. Ebenso führten normative Einflüsse zu Konformitätsdruck und Selbstzensur. 7

12 Das Modell Gruppendenken galt lange Zeit nahezu als Synonym für schlechte Gruppenentscheidungen (Fuller & Aldag, 1998). Es muss jedoch kritisch angemerkt werden, dass in experimentellen Studien allenfalls eine schwache Beweisgrundlage für das originale Konzept nach Janis gefunden werden konnte (Park, 2000). Auch wird die Anzahl und die Gewichtung der verschiedenen Voraussetzungen und Symptome von Fall zu Fall unterschiedlich bewertet (siehe Esser, 1998) und Abwandlungen des Models vorgeschlagen (z. B. Henningsen et al., 2006). Trotz allem liefert das Konzept nach Janis auch heute noch fundamentale Einsichten in Gruppendynamiken bei Entscheidungsfindungsprozessen, dessen Faktoren und Symptome bei der Optimierung von Gruppenentscheidungsprozessen bedacht werden müssen. 2.2 Gruppenpolarisierung Gruppenpolarisierung ( group polarization ) bezeichnet die Tendenz von Personen nach einer Gruppendiskussion extremere Ansichten zu vertreten als zuvor (siehe Isenberg, 1986, Myers & Lamm 1976). Folglich trifft eine Gruppe Entscheidungen, die in ihrer Richtung zwar den Ansichten der Teilnehmer entspricht, jedoch in ihrer Ausprägung extremer sind als die anfänglichen Positionen der einzelnen Gruppenteilnehmer im Durchschnitt: [ ] on decisions in which group members have, on the average, a moderate proclivity in a given direction, group discussion results in a more extreme average proclivity in the same direction (Isenberg, 1986, S. 1141). Die Gruppenpolarisierung kann dementsprechend sowohl in Richtung einer risikoreicheren Position vonstattengehen ( risky shift ), als auch in Richtung einer konservativeren Position ( cautious shift ) (Isenberg, 1986). Der entsprechende Schub in die jeweilige Richtung - im Englischen verallgemeinernd als choice shift bezeichnet - kann gemessen werden und entspricht dem Unterschied zwischen den anfänglichen Positionen der Gruppenteilnehmer im Durchschnitt und der letztendlichen Gruppenposition (Sia et al., 2002). Das Phänomen Gruppenpolarisierung wird ebenso wie das Phänomen Gruppendenken mit verschiedenen historischen Ereignissen in Verbindung gebracht. Hierunter fallen z. B. die Eskalation des Vietnamkriegs (McCauley, 1989) oder die Challenger Katastrophe von 1986, die - wie bereits in der Einleitung erwähnt - u. a. durch eine fatale Risikobereitschaft des Managements der NASA herbeigeführt wurde (Janis, 1989). In bestimmten Situationen kann eine gewisse Gruppenpolarisierung auch erwünscht sein, z. B., wenn es um wohltätige Zwecke geht oder Gruppenteilnehmer gemeinsam versuchen, sich das Rauchen abzugewöhnen (El-Shinnawy & Vinze, 1998). 8

13 In der Literatur finden sich zwei weit verbreitete Theorien, die zur Erklärung des Themas Gruppenpolarisierung herangezogen werden. Diese sind die Theorie des sozialen Vergleichs (Sanders & Baron, 1977) und die Theorie der überzeugenden Argumente (Kaplan, 1977). Die Theorie des sozialen Vergleichs ( social comparison theory ) bietet einen normativen Erklärungsansatz und besagt, dass Personen sich ständig miteinander vergleichen und ihre eigene Meinung in Richtung der wahrgenommenen präferierten Tendenz der Gruppe anpassen (Sia et al., 2002). Dies geschieht, damit die eigene Person während einer Diskussion vor der Gruppe in einem gesellschaftlich erwünschten Licht dasteht (Brown, 1965). Die Entstehung von Gruppenpolarisierung auf Grundlage der Theorie des sozialen Vergleichs wird in der Literatur durch zwei verschiedene Effekte erklärt: One-upmanship (Fromkin, 1970) und Pluralistic Balance (Pruitt, 1971; Sia et al., 2002). One-upmanship tritt auf, wenn Gruppenteilnehmer versuchen, sich in ihrer Position, die der Gruppentendenz folgt, gegenseitig zu übertrumpfen (Sia et al., 2002). Diese Motivation entsteht zum einen durch das Verlangen, sich trotz der gleichen Tendenz von der Masse abzuheben, zum anderen durch die Motivation, in einem besseren Licht dazustehen als die anderen Teilnehmer (Isenberg, 1986). Pluralistic Balance bezeichnet das Verlangen von Gruppenteilnehmern, seine eigene, präsentierte Position als einen Kompromiss zwischen dem eigenen Ideal und der vermuteten Gruppentendenz festzulegen (Sia et al., 2002). Wird während der Gruppendiskussion ersichtlich, dass sich die zuvor unterschätzte Gruppenposition näher an der eigenen genannten Position befindet als gedacht, tritt eine Verschiebung hin zum eigenen Ideal ein (Isenberg, 1986). Findet eine derartige Verschiebung bei mehreren Gruppenteilnehmern statt, verursacht dies Gruppenpolarisierung (Isenberg, 1986). Eine informative Erklärung des Phänomens Gruppenpolarisierung hält die Theorie der überzeugenden Argumente ( persuasive arguments theory ) bereit (Burnstein, 1982; Vinokur & Burnstein, 1978). Die Theorie basiert auf der Annahme, dass Personen sich eine Meinung aufgrund der ihnen bekannten Pro- und Contra-Argumente bilden. Wird ein Gruppenteilnehmer während der Diskussion mit überzeugenden Argumenten von anderen Teilnehmern konfrontiert, die ihm noch nicht bekannt waren und die ebenfalls mit der eignen, individuellen Meinung in Einklang stehen, verschiebt sich seine Position stärker in die bereits favorisierte Richtung (Isenberg, 1986). Dies hat Gruppenpolarisierung zur Folge (Burnstein, 1982). Die Überzeugungskraft eines Arguments 9

14 ( persuasiveness of arguments ) hängt hierbei von der wahrgenommenen Validität und Neuheit des Arguments ab (Burnstein, 1982; Vinokur & Burnstein, 1978). Validität bedeutet in diesem Falle, wie korrekt und präzise ein Argument von den Gruppenteilnehmern wahrgenommen wird (Sia et al., 2002). Neuheit bedeutet, in welchem Ausmaß ein Argument von den Teilnehmern noch nicht bedacht wurde (El-Shinnawy & Vinze, 1998). Die verschiedenen Theorien zeigen auf, dass immer noch Unklarheit herrscht über die Entstehung von Gruppenpolarisierung. Trotz allem handelt es sich bei dem Phänomen um eine robuste Erscheinung in kollektiven Gruppenentscheidungsprozessen, derer sich bei der Optimierung von kollektiven Entscheidungen angenommen werden muss. 2.3 Informationsasymmetrien Jeder Gruppenteilnehmer besitzt - wie bereits erwähnt - ein individuelles Set an Informationen, das aus ungeteilten und geteilten Informationen bestehen kann. Ungeteilte Informationen sind den jeweiligen anderen Gruppenteilnehmern vor einer Diskussion nicht bekannt. Dies führt nicht generell zu einem Problem. Impliziert das jeweilige individuelle Set eines jeden Gruppenteilnehmers vor der Diskussion bereits die optimale Alternative, d. h. die Alternative, die sich auch aus der Betrachtung der gesammelten Informationen aller Gruppenteilnehmer als die optimale Alternative erschließen würde, handelt es sich um eine symmetrische Informationsverteilung (Brodbeck et al., 2007), die auch als manifest profile bekannt ist (Lavery, Franz, Winquist & Larson, 1999). Der Austausch und die Integration von ungeteilten Informationen während einer Gruppendiskussion kann in diesem Fall die Qualität der Entscheidung selbst nicht erhöhen, trägt jedoch zu einem gewissen Lerneffekt und der gegenseitigen Befruchtung bei. Kritisch wird es hingegen, wenn ungeteilte Informationen derart über alle Gruppenteilnehmer verteilt sind, dass das individuelle Set der Gruppenteilnehmer vor der Diskussion jeweils auf eine suboptimale Alternative weist, während sich in den gesammelten (ungeteilten) Informationen aller Gruppenteilnehmer die optimale Entscheidung versteckt. Hierbei handelt es sich um eine asymmetrische Informationsverteilung, die nach den Arbeiten von Stasser unter dem Begriff hidden profile ( verstecktes Profil ) in der Literatur Eingang fand und die bereits in einschlägigen Studien thematisiert wurde (z. B. Schulz-Hardt, Brodbeck, Mojzisch, Kerschreiter & Frey, 2006; Stasser, 1988; Stasser & Titus, 1985). Bei dem Vorhandensein eines versteckten Profils kann nur das vereinte Wissen der Gruppe zu einer optimalen Entscheidung führen. Eine Gruppe hat 10

15 dadurch das Potential, eine qualitativ höhere Entscheidung zu treffen als einzelne Entscheidungsträger für sich allein. Der Austausch von ungeteilten Informationen und deren wirksame Integration in den Gruppenentscheidungsprozess sind hierfür Voraussetzung. Empirische Studien haben jedoch gezeigt, dass die meisten Gruppen genau an dieser Voraussetzung scheitern und dadurch unfähig sind, das versteckte Profil zu identifizieren und folgedessen die optimale Entscheidung zu treffen (Stasser & Titus, 1985; Stasser & Titus, 1987; für ein Review, siehe z. B. Kerr & Tindale, 2004). Auch bei expliziten Hinweisen über das Vorhandensein ungeteilter Informationen (Stasser, Stewart & Wittenbaum, 1995) und der Betonung, alle Informationen zu beachten (Straus, 1996), schlugen Gruppenentscheidungen fehl. Um die optimale Alternative zu finden, müssen nach einem Modell von Brodbeck et al. (2007) Asymmetrien im Informationsaustausch und in der Informationsverarbeitung während einer Diskussion vermieden werden. Diese Asymmetrien werden von Brodbeck et al. (2007) in drei Kategorien klassifiziert: Voreilige Präferenzverhandlungen, Diskussionsverzerrungen und Evaluationsverzerrungen (siehe Abb. 2). Die folgenden Absätze folgen der Klassifizierung nach Brodbeck und werden durch thematisch naheliegende Themen der sozialwissenschaftlichen Literatur ergänzt. Gruppenebene Voreilige Präferenzverhandlungen Fokus auf Präferenzen und deren Verteilung Menge und Einfluss diskutierter Informationen Menge der ausgetauschten Informationen sinkt Einfluss der Informationen auf Entscheidung sinkt Diskussionsverzerrungen Sampling bias, repetition bias Erwähnung und Wiederholung von Informationen Bevorzugung von...geteilten Informationen...präferenzkonsistenten Informationen Individuelle Ebene Evaluationsverzerrungen Eigentümereffekt, Soziale Validierung Präferenzkonsistenzeffekt Wahrgenommener Wert der Informationen Bevorzugung von...geteilten Informationen...präferenzkonsistenten Informationen Abbildung 2: Klassifizierung von Informationsasymmetrien bei Informationsaustausch und -verarbeitung nach Brodbeck et al. (2007) (eigene Darstellung nach Brodbeck et al., 2007) 11

16 2.3.1 Voreilige Präferenzverhandlungen Voreilige Präferenzverhandlungen bezeichnet einen Diskussionsstil, der mehr auf den Abgleich von Meinungen als auf den Austausch relevanter Informationen abzielt (vgl. Gigone & Hastie, 1993). Nach Brodbeck et al. (2007, S. 463) definiert sich der Begriff wie folgt: [ ] group members focus on exchanging and negotiating opinions and preferences so that the dominant or majority position can be identified and settled within the group (e.g., by voting). Voreilige Präferenzverhandlungen charakterisieren damit ein Verhaltensmuster, bei dem die bereits genannte normative Einflussnahme der Gruppe auf fruchtbaren Boden fällt. Einzelne Teilnehmer, deren Meinung abweichend von der dominierenden Gruppenmeinung ist, tendieren unter diesen Bedingungen dazu, sich der vorherrschenden Gruppenmeinung anzupassen (siehe Deutsch & Gerard, 1955). Dieses Konformitätsverhalten kann mehrere Gründe haben, z. B., um nicht von der Gruppe abgelehnt oder isoliert zu werden, um Anerkennung innerhalb der Gruppe zu finden oder um anderen Teilnehmern zu gefallen (Brodbeck et al., 2007). Generelle Unsicherheit vor der zu erwartenden Gruppenreaktion bei Nennung einer abweichenden Meinung kann ebenso eine Rolle spielen (Dennis et al., 1997). Besteht eine Mehrheitssituation, ist der normative Druck meist sehr groß (Maass & Clark, 1984). Es besteht außerdem die Gefahr, dass Minderheitsmeinungen dabei bewusst von der Mehrheit unterdrückt werden (Hackman & Kaplan, 1974). Die Nennung einer gegensätzlichen Meinung kann zudem eine Welle von zahlenmäßig überlegenen Beiträgen der Mehrheitsseite provozieren, die für deren Argumentation spricht (Dennis et al., 1997). Verstärkt wird eine voreilige Präferenzverhandlung u. a. durch Zeitdruck (Gigone & Hastie, 1993) und einer bereits vor der Diskussion bekannten Übereinstimmung individueller Präferenzen unter den Teilnehmern (Brodbeck, Kerschreiter, Mojzisch, Frey & Schulz-Hardt, 2002). Letztendlich führt die voreilige Präferenzverhandlung zu einer insgesamt reduzierten Anzahl ausgetauschter Informationen innerhalb der Gruppe und speziell zu einem geringeren Austausch an (kritischen) ungeteilten Informationen (Brodbeck et al., 2007). Informative Effekte, die auf dem Austausch neuer Informationen und einer daraus folgenden individuellen Neubewertung des Sachverhalts durch die einzelnen Gruppenmitglieder basieren, werden dadurch in den Hintergrund gedrängt. Besteht in der Gruppe eine Mehrheits- und eine Minderheitsmeinung, kann eine Anpassung in Richtung der Mehrheitsmeinung aber auch durchaus unter der Annahme erfolgen, dass die Meinung der Mehrheit korrekt sein müsse (Nemeth, 1986). Dementsprechend können Mitglieder einer Mehrheit auch davon überzeugt sein, dass die Meinung einer Minderheit falsch sein müsse und deshalb abgelehnt wird (Maass & Clark, 1984; 12

17 Nemeth, 1986). Die Entstehung von Informationskaskaden ist hierbei zu erwähnen. Informationskaskaden entstehen, wenn Personen das Verhalten Anderer, d. h., deren Meinungen und Entscheidungen beobachten und folglich kopieren, unabhängig ihrer eigenen Informationen oder Signale (Bikhchandani, Hirshleifer & Welch, 1992; Sunstein, 2006). Eine Anpassung der Meinung kann letztendlich aber auch nur deshalb erfolgen, um den Stress einer Auseinandersetzung zu vermeiden (Maass & Clark, 1984) Diskussionsverzerrungen Neben einer voreiligen Präferenzverhandlung ergeben sich Informationsasymmetrien durch Diskussionsverzerrungen (Brodbeck et al. 2007). Untersuchungen von Stasser & Titus (1985, 1987) ergaben, dass Gruppenteilnehmer öfters dazu neigen, geteilte Informationen untereinander auszutauschen und zu diskutieren als ungeteilte Informationen. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass geteilte Informationen, die bereits vor der Diskussion allen oder mehreren Teilnehmern bekannt waren, eine höhere Wahrscheinlichkeit besitzen, während der Diskussion zuerst von einem Teilnehmer genannt zu werden ( sampling bias ) (Stasser & Titus, 1985, 1987). Zum anderen werden geteilte Informationen, die bereits erwähnt wurden, im Verlauf der Diskussion öfters wiederholt und wieder aufgegriffen als genannte, ungeteilte Informationen ( repetition bias ) (Savadori, van Swol & Sniezek, 2001). Eine empirische Studie von Larson, Christensen, Abbott und Franz (1996) zeigte auf, dass sich diese Tendenzen abschwächen, je länger eine Diskussion andauert. Eine Nichtbeachtung ungeteilter Informationen, die während einer Diskussion in den Raum geworfen wurden, kann auch Folge einer geringen Aufmerksamkeitsspanne der Teilnehmer sein. Informationen, die die Teilnehmer zum ersten Mal hören, werden folgedessen nur oberflächlich verarbeitet und kognitiv nicht vollständig erfasst (Dennis et al., 1997). Neben der Bevorzugung von geteilten Informationen tendieren Teilnehmer des Weiteren dazu, Informationen, die der eigenen anfänglichen Position entgegenkommen ( preference-consistent information ) eher zu nennen und zu wiederholen, als Informationen, die gegen ihre anfängliche Position sprechen ( preference-inconsistent information ) (Brodbeck et al., 2007; Dennis, 1996a; Stasser & Titus, 1985). Ein Grund dafür kann sein, dass Teilnehmer sich in der Gruppensituation als Verteidiger ihrer anfänglichen Präferenz sehen (Stasser & Titus, 1985). Normativer Druck macht es unter Umständen auch schwieriger, nach öffentlichen Bekenntnissen für eine bestimmte Position die eigene Meinung wieder zu ändern, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren (Dennis et al., 1997; Salancik, 1977). Greitemeyer und Schultz-Hardt (2003) stellten die These auf, 13

18 dass präferenzkonsistente Informationen als Informationen von höherer Qualität wahrgenommen werden (siehe auch folgender Abschnitt Evaluationsverzerrung ). Folglich werden diese während der Diskussion auch öfters genannt und wieder aufgegriffen. Wittenbaum, Hollingshead und Botero (2004) betrachteten den Informationsaustausch aus einer motivationsgetriebenen Perspektive, in der z. B. aus strategischen Gründen Informationen zurückgehalten werden, um in der eigenen Meinung konsistent zu bleiben, als kompetent zu erscheinen oder bestimmte Ziele zu verfolgen: [ ] information exchange is a motivated process whereby members deliberately select what information to mention and how to mention it to particular members in order to satisfy goals (Wittenbaum et al., 2004, S. 286). Generell muss bei einer verbalen Diskussion auch beachtet werden, dass jeweils nur ein Teilnehmer zur gleichen Zeit sprechen kann. Andere Teilnehmer werden somit geblockt ( production blocking ). Dies kann dazu führen, dass geblockte Teilnehmer ihren Beitrag zu einem späteren Zeitpunkt der Diskussion vergessen oder als nicht mehr relevant einstufen und deshalb nicht mehr erwähnen (Diehl & Stroebe, 1987; Lamm & Trommsdorf, 1973). Der Austausch von Informationen wird dadurch signifikant reduziert (Dennis et al., 1997) Evaluationsverzerrungen Betrachteten die vorangegangenen Punkte - voreilige Präferenzverhandlungen und Diskussionsverzerrungen - Probleme, die auf Gruppenebene auftreten, handelt es sich bei den hier vorgestellten Evaluationsverzerrungen um ein Problem auf individueller Ebene. Auch wenn während einer Gruppendiskussion alle relevanten Informationen genannt wurden, hängt deren Integration in den individuellen Meinungsbildungsprozess maßgeblich davon ab, welchen Wert die einzelnen Teilnehmer den neu gewonnenen Informationen beimessen und inwieweit sie diese in die individuelle Neubewertung einfließen lassen (Brodbeck et al., 2007). Es konnte z. B. beobachtet werden, dass Informationen von Gruppenteilnehmern, die einen niedrigen sozialen Status besitzen (Hollingshead, 1996a) oder die als Laie wahrgenommen werden (Stewart & Stasser, 1995; Wittenbaum & Stasser, 1995), als Informationen von geringerer Qualität eingeschätzt werden. In der Literatur finden sich zudem Ergebnisse, die zeigen, dass geteilte Informationen als insgesamt glaubwürdiger und wichtiger eingeschätzt werden, als ungeteilte (z. B. Greitemeyer, Schulz-Hardt & Frey, 2003). Dies liegt zum einen daran, dass geteilte Informationen von anderen Gruppenmitgliedern, die diese Information ebenso besitzen, 14

19 bestätigt werden können ( soziale Validierung ), was bei ungeteilten Informationen grundsätzlich nicht möglich ist (vgl. Parks & Cowlin, 1996; Postmes, Spears & Cihangir, 2001). Zum anderen werden Informationen, die ein Teilnehmer selbst besitzt, von diesem auch als zuverlässiger angesehen als Informationen, die andere Teilnehmer besitzen (van Swol, Savadori & Sniezek, 2003). Da geteilte Informationen von mehreren Gruppenteilnehmern besessen werden, werden diese automatisch bereits von Beginn an insgesamt höher eingeschätzt ( Eigentümereffekt bzw. ownership bias ; vgl. Chernyshenko, Miner, Baumann & Sniezek, 2003). Neben geteilten Informationen werden auch Informationen, die der eigenen Position entgegenkommen ( preference consistent information ), positiver bewertet als Informationen, die der eigenen Meinung widersprechen ( Präferenzkonsistenzeffekt ; Greitemeyer & Schulz-Hardt, 2003). Dies kann dazu führen, dass ein Teilnehmer an seiner ursprünglichen, suboptimalen Präferenz festhält, obwohl alle relevanten, ungeteilten Informationen ausgetauscht wurden (siehe auch 2.4 Revisionsproblematik ). Allerdings muss dies nicht unbedingt eine Folge bewusster Informationsverzerrung sein, sondern kann durchaus auch unbewusst, aufgrund einer ungleichmäßigen Verteilung kognitiver Ressourcen, geschehen (Faulmüller, Kerschreiter, Mojzisch & Schulz- Hardt, 2010). Präferenzkonsistente Informationen werden schneller, und ohne langes Nachdenken oder Analysieren, akzeptiert und integriert, während präferenzinkonsistente Informationen mit kritischem Auge betrachtet werden. Dies erhöht bei Letzterem die Wahrscheinlichkeit auf Schwächen zu stoßen, was zu einer generellen Abwertung präferenzinkonsistenter Informationen führt (vgl. Ditto, Scepansky, Munro, Apanovitch & Lockhart, 1998; Edwards & Smith, 1996). 2.4 Revisionsproblematik Mannes (2009) beschäftigte sich mit dem Thema, inwieweit Gruppenurteile in individuelle Überlegungen einbezogen werden und stellte die Frage: Are we wise about the Wisdom of Crowds? Der Begriff Wisdom of Crowds ( Weisheit der Vielen ) wurde 2004 durch das gleichnamige Buch von James Surowiecki popularisiert. Der Begriff wird dadurch teilweise inflationär gebraucht, bezeichnet in diesem speziellen Zusammenhang aber vor allem die Tatsache, dass durch die Kombination individueller Meinungen, Schätzungen oder Vorhersagen innerhalb einer Gruppe (z. B. durch einfache Mittelwertbildung) qualitativ bessere Ergebnisse erzielt werden als durch die Beurteilung einer einzelnen Person. Dies konnte durch verschiedene Studien belegt werden (z. 15

20 B. Einhorn, Hogarth & Klempner, 1977; Gigone & Hastie, 1997). Das Phänomen lässt sich zudem statistisch leicht erklären, da durch Aggregation verschiedener Schätzungen die Variabilität der Ergebnisse ( random error ) reduziert wird (Larrick & Soll, 2006). Ergebnis von Mannes Studie (2009) war, dass Entscheidungsträger, trotz der Überlegenheit von Gruppenurteilen gegenüber individuellen Einschätzungen, die Präzision solcher Gruppenurteile oftmals unterschätzen (siehe auch Yaniv & Milyavsky, 2007). Zwar berücksichtigen Personen durchaus den Rat Anderer, um ihre eigenen Ansichten zu verbessern, jedoch tendieren sie oftmals dazu, ihre eigene anfängliche Meinung stärker zu favorisieren und den Rat Anderer niedriger zu gewichten. Dieser Hang kann nach Mannes (2009) u. a. auf eine generell konservative Einstellung bezüglich der Änderung eigener Ansichten zurückzuführen sein (Edwards, 1982) oder aber der alleinigen Nachvollziehbarkeit eigener Gründe geschuldet sein (Yaniv & Kleinberger, 2000). Ebenso können das Auftreten von Anchoring-Effekten (Orientierung an einer Teilinformation, die als Anker dient) oder von Reihenfolge-Effekten (unterschiedlicher Einfluss von Informationen nach deren zeitlichen Eingang) entstehen (Hogarth & Einhorn 1992; Tversky & Kahneman, 1974). Yaniv und Milyavsky (2007) beobachteten, dass die Teilnehmer ihrer Studie den Rat Anderer je nach ihrer Position unterschiedlich gewichteten. Je näher die entsprechende Meinung der eigenen stand, desto stärker wurde sie einbezogen. Meinungen, die entfernt von der eigenen anfänglichen Meinung standen, wurden ignoriert. Die Autoren bezeichneten dieses Phänomen als egocentric trimming und beschrieben damit die ichbezogene Verwertung von Informationen. Neben dem bereits genannten Grund, dass eine Person keinen Zugang zu Belegen hat, die die Ansichten des Ratgebers begründen würden (Yaniv, 2004; Yaniv & Kleinberger, 2000), liegt eine weitere Ursache im Distanzeffekt (Yaniv, 2004). Dieser besagt, dass je weiter ein Rat von der eigenen Meinung entfernt ist, desto weniger wird dieser berücksichtigt, da er einen zu hohen Kontrast aufweist und somit außerhalb des Rahmens akzeptabler Lösungen ( latitude of acceptance, Sherif & Hovland, 1961) liegt. Yaniv und Milyavsky (2007) schlussfolgern, dass das menschliche Urteilsvermögen vor allem dadurch eingeschränkt ist, alternative Gedanken zu den eigenen zu entwickeln. In Folge dessen entstehen negative Erscheinungen wie Framing-Effekte, Anchoring und Bestätigungsfehler. 16

21 2.5 Zusammenfassung Die aufgezeigten negativen Effekte auf Gruppenentscheidungsprozesse geben einen guten Überblick, welchen Herausforderungen eine kollektive Entscheidungsfindung entgegentreten muss (siehe auch Abb. 3). Die Phänomene Gruppendenken und Gruppenpolarisierung sind hierbei genauso von praktischer Relevanz, wie die Anwesenheit von Asymmetrien beim Austausch und bei der Verarbeitung von Informationen. Eine voreilige Präferenzverhandlung zeigt sich hierbei ebenso als problematisch auf, wie die durch Diskussions- und Evaluationsverzerrungen entstehende Tendenz zu geteilten und präferenzkonsistenten Informationen. Ebenso herrscht eine generelle Revisionsproblematik vor. Bei den erläuterten Phänomenen und Gefahren lassen sich durchaus Überschneidungen erkennen, wie z. B. das Vorhandensein eines Konformitätsdrucks, der sowohl bei Gruppendenken eine Rolle spielt als auch bei voreiligen Präferenzverhandlungen. Gleichzeitig lässt sich aber auch erkennen, dass die verschiedenen Effekte nicht durch ein und dieselbe Ursache hervorgerufen werden. Daraus folgt, dass eine Bekämpfung negativer Effekte in Gruppenentscheidungsprozessen von mehreren Seiten aus geschehen muss. Informationsasymmetrien Gruppendenken Kollektive Entscheidungsprozesse Gruppenpolarisation Revisionsproblematik Abbildung 3: Negative Effekte bei kollektiven Entscheidungsprozessen (eigene Darstellung) 17

22 3 Lösungs v o r s c h l ä ge zur Behebung negativer Effekte Das folgende Kapitel untersucht - entsprechend den Erkenntnissen aus Kapitel 2 - verschiedene, aus der Literatur bekannte, Lösungsvorschläge, die der Optimierung einer kollektiven Entscheidungsfindung dienlich sind und sich als wirksam erwiesen. Hierbei wird auf eine vielfältige Auswahl an Maßnahmen geachtet, die die negativen Effekte auf Gruppenentscheidungsprozesse umfassend reduzieren. 3.1 Dissens und Diversität Das Vorhandensein von Dissens, d. h. Meinungsverschiedenheiten unter den Teilnehmern in Bezug auf die zu treffende Entscheidung vor dem Beginn einer Gruppendiskussion, wird in der wissenschaftlichen Literatur als wichtiger Unterstützer für qualitative Gruppenentscheidungen angesehen (z. B. Dooley & Fryxell, 1999; Dreu & Beersma, 2001; Mojzisch & Schulz-Hardt, 2011; Simons, Pelled & Smith, 1999). In einer Studie von Schulz-Hardt et al. (2006) untersuchten die Wissenschaftler Auswirkungen von Dissens auf die Entscheidungsqualität in einem hidden-profile -Kontext und konnten empirische Belege für eine positive Beeinflussung von Gruppenentscheidungen finden: [ ] we found that both minority and full diversity dissent have positive effects on group discussion and group decision quality in hidden profile situations, even if none of the dissenting pre-discussion preferences are in favor of the correct alternative (Schulz-Hardt et al., 2006, S. 1090). Schulz-Hardt et al. (2006) erklären dies damit, dass durch Dissens die Diskussionsintensität erhöht wird. Sowohl die Menge an ausgetauschten Informationen als auch die wiederholte Nennung dieser konnte gesteigert werden. Dies führte folglich ebenso zu einer verlängerten Diskussionsdauer. Des Weiteren wurde nach Schulz-Hardt et al. (2006) eine verringerte Diskussionsverzerrung als Ursache genannt. Gruppen mit Meinungsverschiedenheiten zu Beginn der Diskussion konzentrierten sich weniger auf geteilte oder präferenzkonsistente Informationen als Gruppen ohne vorherigen Dissens. Neben einer verbesserten Entscheidungsqualität konnte die Studie zeigen, dass Dissens dazu beiträgt, das individuelle Erlernen von neuen Informationen zu fördern und generell zu mehr Offenheit führt. Ähnliche Studien bescheinigten dem Vorhandensein von Dissens ebenfalls positive Effekte auf die Qualität von Gruppenentscheidungen (z. B. Brodbeck et al., 2002; Hightower & Sayeed, 1996; Sniezek & Henry, 1989). Weitere Studien wiesen nach, dass Dissens den Teilnehmern neue Perspektiven eröffnet Tjosvold & Johnson (1977), sowie divergentes Denken fördert (Nemeth, 1986). Ein 18

23 positiver Effekt von Dissens konnte auch auf individuelle Entscheidungsträger nachgewiesen werden, die abweichenden Meinungen ausgesetzt waren. Nicht nur die Qualität individueller Entscheidungen konnte gesteigert werden, sondern auch deren Kreativität (z. B. Nemeth, Brown & Rogers, 2001). Die Erkenntnis über die positive Rolle von Dissens führt aus praktischer Sicht zu dem Problem, dass authentische Meinungsverschiedenheiten unter den Teilnehmern einer festgesetzten Gruppe nicht in jedem Fall möglich bzw. vorhanden sind. Verschiedene Studien beschäftigten sich deshalb mit der Frage, ob die künstliche Schaffung von Dissens durch sogenannte dialektische Techniken zu ähnlich positiven Effekten auf Gruppenentscheidungen führen, wie das Vorhandensein von authentischem Dissens (für eine Übersicht siehe z. B. Katzenstein, 1996; Mason & Mitroff, 1981). Dialektische Techniken versuchen kontroverse Debatten zu schaffen, unabhängig von der eigentlichen Präferenzen der Teilnehmer. Zu den bekanntesten Techniken zählt hierbei Des Teufels Advokat ( devil s advocacy ) (Herbert & Estes, 1977; Schwenk, 1990), bei der einer Person oder einer Gruppe von Personen die Aufgabe aufgetragen wird, Gegenargumente für jegliche Präferenzen einzubringen: In devil s advocacy, a group member or a subgroup is assigned the role of the devil s advocate whose task is to criticize proposals made by the group. When consensus on a particular solution to the decision problem has emerged, the devil s advocate generates counterarguments to this solution and tries to identify all weaknesses inherent in it (Schulz-Hardt, Jochims & Frey, 2002, S. 567). Eine Reihe von empirischen Studien bescheinigte künstlichem Dissens eine positive Wirkung auf die Entscheidungsqualität (z. B. Schweiger, Sandberg & Ragan, 1986; Schwenk und Valacich, 1994). Greitemeyer, Brodbeck, Schulz-Hardt und Frey (2006) konnten in ihrer Studie zwar keinen Effekt auf die Entscheidungsqualität selbst feststellen, jedoch tauschten Gruppen mit einer Des Teufels Advokat -Technik sowohl mehr geteilte als auch ungeteilte Informationen aus, im Gegensatz zu Gruppen, die unstrukturiert diskutierten. Der Austausch von ungeteilten Informationen in den Gruppen mit künstlichem Dissens stieg mit der Zeit noch mehr an. Greitemeyer et al. (2006) interpretierten dies damit, dass Gruppenteilnehmer, die mit der Anwendung einer derartigen Technik vertraut werden, generell eine komplexere Strukturierung der verfügbaren Informationen und Alternativen nach Vor- und Nachteilen vornehmen. Trotz der positiven Effekte von dialektischen Techniken, legen empirische Beweise nahe, dass authentischer Dissens im Gegensatz zu künstlichem im Vergleich die besseren Ergebnisse erzielt (vgl. Schulz-Hardt et al., 2002). 19

24 Es drängt sich die Frage auf, ob Diversität in der Gruppenzusammensetzung auch in anderen Bereichen, z. B. in demographischen Variablen, hilfreich zur Vermeidung negativer Gruppenentscheidungsprozesse ist. Demographische Diversität (ausgeprägt z. B. in Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, schulischer und beruflicher Bildung) hat das Potential verschiedene Sichtweisen auf ein Problem in die Diskussion einzubringen und somit negative Tendenzen zu verringern (vgl. Schulz-Hardt et al., 2002; Janis, 1982). Untersuchungen zu Diversität in Arbeitsgruppen (z. B. Pelled, 1996) ergaben jedoch uneinheitliche Ergebnisse, was den Erfolg betrifft (für Reviews siehe van Knippenberg & Schippers, 2007; Williams & O Reilly, 1998). Brodbeck et al. (2007) weisen darauf hin, dass abseits der Forschungen über Dissens in Gruppenentscheidungsprozessen bisher nur wenig über den Einfluss anderer möglicher Ausprägungen von Diversität bekannt ist. Nach einem Review zum Thema Demographie und Diversität von Williams und O Reilly (1998) konnten bis dato nur für die zwei demographischen Variablen fachlicher und schulischer Hintergrund direkte positive Effekte auf Gruppenprozesse und entscheidungen nachgewiesen werden. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sowohl demographische Diversität als auch Dissens ebenso zu Konflikten in Gruppenprozessen führen können, welche vor allem die soziale Integration der Gruppenmitglieder, den Gruppenzusammenhalt und die Gruppenidentifikation beeinflussen. Van Knippenberg, Dreu und Homan (2004) schlug zur Erklärung der uneinheitlichen Forschungsergebnisse das Kategorisierung- Elaborations-Modell ( categorization-elaboration model, CEM ) vor. Das CEM betrachtet zwei Perspektiven der Diversität. Zum einen die soziale Identitäts- /Kategorisierungs-Perspektive, die bei Diversität zu negativen Effekten in Gruppenentscheidungsprozessen führen kann, zum anderen die Informations-/Entscheidungs- Perspektive, die die positiven Effekte der Diversität zum Vorschein bringt. Soziale Kategorisierungs-Prozesse führen dazu, dass sich Gruppenmitglieder anhand ihrer (u. a. demographischen) Ähnlichkeiten und Unterschiede selbst in (Unter-)Gruppen kategorisieren, wie z. B. anhand der ethnischen Zugehörigkeit oder dem Geschlecht der Gruppenteilnehmer. Wird die Eigengruppe favorisiert, führt dies zu Verzerrungen und einer geringeren Gruppenidentifikation im Gesamten. Informative Prozesse, d. h. der Austausch, die Diskussion und die Integration aufgabenrelevanter Informationen, werden dadurch gestört (vgl. van Dick, van Knippenberg, Hägele, Guillaum & Brodbeck, 2008; van Knippenberg et al., 2004). Ein derart negativer Einfluss konnte bei Diversität durch fachlichen und schulischen Hintergrund jedoch nicht festgestellt werden (Williams & O Reilly, 1998). 20

25 Zusammengefasst lässt sich Folgendes empfehlen: Dissens unter den Teilnehmern vor der Diskussion führt zu positiven Gruppendynamiken und wird auch von aktuellen Studien als probates Mittel gegen negative Erscheinungen bei Gruppenentscheidungsprozessen angesehen (z. B. Brodbeck et al. 2007; Mojzisch & Schulz-Hardt, 2011). Ebenfalls wird Diversität in der Gruppenzusammensetzung auch in anderen (u. a. demographischen) Variablen als Treiber von Informationsgewinn und positiver Gruppenperformance angesehen, jedoch unter der Prämisse, dass negativen Erscheinungen, wie einer geringeren Gruppenidentifikation, vorgebeugt wird (z. B. van Dick et al., 2008). Dies kann z. B. durch gemeinsame Werte erreicht werden (siehe folgender Abschnitt). 3.2 Kritische Normen und Führung Postmes et al. (2001) untersuchten die Auswirkung von Gruppennormen auf Gruppenentscheidungsprozesse und definierten den Begriff wie folgt: A group norm is defined as a standard or rule that is accepted by members of the group as applying to themselves and other group members, prescribing appropriate thought and behavior within the group (Postmes et al., 2001, S. 919). Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Gruppen, die kritikorientierte Normen ( critical norms ) pflegten, bessere Resultate erzielten als Gruppen, die Konsens anstrebten ( consensus norms ). Kritische Gruppen schätzten den Wert ungeteilter Informationen höher ein als konsensorientierte Gruppen und trafen in Folge dessen die besseren Entscheidungen. Die Studie konnte damit Vermutungen von Postmes et al. (2001) bestätigen, dass Gruppen, die kritischem Denken im Generellen aufgeschlossen waren und die Unabhängigkeit ihrer Teilnehmer fördern, auch Informationen kritischer, unabhängiger und individueller bewerten und dabei objektivere Standards bevorzugen. Dabei muss Unabhängigkeit und Gruppenzusammenhalt nicht im Widerspruch stehen. Eine Gruppe, in der Unabhängigkeit und kritisches Denken wertgeschätzt wird, bildet aus diesen gemeinsamen Werten ihre Identifikation (Postmes et al., 2001). Ähnliche Schlussfolgerungen treffen Studien, die unter dem Begriff diversity beliefs fallen (z. B. van Dick et al., 2008; van Knippenberg, Haslam & Platow, 2007). Eine Definition für den Begriff geben van Dick et al. (2008, S. 1467): [ ] we define diversity beliefs as beliefs individuals hold about how group composition affects workgroup functioning, that is, the extent to which individuals perceive diversity to be beneficial for or detrimental to the group s functioning. In Kapitel 3.1 Dissens und Diversität wird bereits angemerkt, dass verschiedene Studien zum Thema Diversität uneinheitliche Er- 21

26 gebnisse zu Tage brachten. Dies kann nach dem diversity beliefs -Konzept darauf zurückzuführen sein, dass das Auftreten positiver bzw. negativer Effekte von Diversität davon abhängt, ob die Gruppenteilnehmer Diversität und Meinungsverschiedenheit als etwas Positives wertschätzen oder nicht (van Knippenberg & Schippers, 2007). Untersuchungen von van Dick et al. (2008) bestätigten dies: Positive oder negative Auswirkungen von Diversität waren Folge der individuellen Einstellung der Teilnehmer gegenüber (subjektiv wahrgenommener) Diversität. Entsprechend hatte Diversität als Konsequenz einen steigernden (bei positiver Wahrnehmung) bzw. verringernden (bei negativer Wahrnehmung) Einfluss auf den Gruppenzusammenhalt. Die Schaffung einer positiven Einstellung bezüglich Diversität und Dissens innerhalb einer Gruppe hat deshalb das Potential, negativen Erscheinungen von Diversität vorzubeugen und deren positiven Einfluss zu steigern (Homan, van Knippenberg, van Kleef & Dreu, 2007). Schulz-Hardt et al. (2002) schlagen vor, eine Debattenkultur (Graham, 1986) innerhalb der Gruppe bzw. Organisation zu schaffen, um sicherzustellen, dass heterogene Gedanken auch ausgedrückt werden und nicht durch Konformitätsdruck (Janis, 1982) oder anderer formaler bzw. informaler Kommunikationsbarrieren (Baron & Greenberg, 1989) unterdrückt werden. Für diese Aufgabe sind vor allem Gruppenleiter bzw. Führungskräfte innerhalb der Gruppe geeignet. Ein unparteiischer Gruppenleiter bzw. eine neutrale Führungskraft, die mit der eigenen Meinung anfangs zurückhält, kann die Gruppe zu kritischem Denken und Dissens ermutigen (vgl. Esser, 1998; Janis, 1982). Janis (1972) schlug vor, dass Gruppenleiter jedem Teilnehmer die Rolle eines critical evaluator übertragen sollten und dabei die Wichtigkeit der offenen Äußerung von Zweifel und Einsprüchen hervorheben. Nach Wittenbaum & Park (2001) können Gruppenleiter ebenso darauf trainiert werden, den Fokus der Gruppe auf ungeteilte Informationen zu richten. Den Gruppenleitern kommt hierbei ihr höherer Status und ihre Glaubwürdigkeit zugute, um ungeteilte Informationen während einer Diskussion besser hervorheben zu können. Verfügt eine Führungskraft über weniger Informationen oder Kompetenzen als andere Gruppenmitglieder in den betreffenden Bereichen, erweist sich ein partizipativer Führungsstil (Vroom & Jago, 1988), der den Beitrag Anderer wertschätzt, im Gegensatz zu einem autoritär-direktiven Führungsstil (Larson, Foster- Fishman & Franz, 1998), der darauf ausgerichtet ist, den eigenen Standpunkt durchzusetzen, als vorteilhafter (Brodbeck et al., 2007). Untersuchungen ergaben, dass Führungskräfte generell einen größeren Sprechanteil in Gruppendiskussionen besitzen als andere Teilnehmer (z. B. Hastie & Pennington, 1991; Reynolds, 1984). Des Weiteren 22

27 wiederholen sie mehr Informationen während einer Diskussion (Larson et al., 1996). Führungskräfte wiederholen zudem im Laufe einer Diskussion geteilte Informationen konstant und ungeteilte Informationen mit steigender Rate, unabhängig davon, ob diese Informationen von der Führungskraft selbst stammen (Larson et al., 1996). Führungskräften erhalten somit Informationen, die bereits genannt wurden, am Leben, indem sie den Fokus der Gruppe darauf richten (Larson et al., 1996). Es lässt sich festhalten, dass sich die Schaffung kritikorientierter Normen positiv auf die Entscheidungsqualität in Gruppen auswirkt. Ein Umfeld in dem kritisches und unabhängiges Denken gefördert wird, ist weniger anfällig für negative Effekte in Gruppenentscheidungsprozessen. Gruppen, in denen Dissens und Diversität wertgeschätzt werden, profitieren zudem von einer daraus resultierenden gemeinsamen Gruppenidentifikation. Die Pflege einer Debattenkultur kann durch Gruppenleiter und Führungskräfte des Weiteren maßgeblich unterstützt werden. 3.3 Kenntnis über das Wer weiß was Eine Vielzahl an Studien zeigte, dass Gruppen, in denen die Mitglieder übereinander wussten, wer was weiß und wer in welchen Bereichen Experte ist, sowohl mehr Informationen austauschten, als auch bessere Entscheidungen trafen (Austin, 2003; Littlepage, Robison & Reddington, 1997; Stasser, Vaughan & Stewart, 2000; Stasser et al. 1995; Stewart & Stasser, 1995; van Ginkel & van Knippenberg, 2009). Verschiedene Erklärungsansätze für diesen Effekt finden sich in der Literatur. Eine erste Erklärung besagt, dass die Wahrscheinlichkeit, eine neue Information zu akzeptieren und aufzunehmen, steigt, wenn der Informationslieferant sich im entsprechenden Sachgebiet auskennt und dies den anderen Gruppenteilnehmern bewusst ist. Auch wenn diese Information von anderen Gruppenteilnehmern in der Runde nicht bestätigt werden kann (siehe soziale Validierung ), wird die Information durch den Mund eines anerkannten Experten eher als gültig und glaubhaft eingestuft und in Folge dessen in die Diskussion mit einbezogen (Hollingshead, 1998a; Liang, Moreland & Argote, 1995; Moreland & Myaskovsky, 2000). Ein zweiter Erklärungsversuch befasst sich mit der Möglichkeit, dass zu wissen, wer was weiß, die Koordination innerhalb eines Teams verbessert und somit die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe erleichtert (Liang et al., 1995; Moreland & Myaskovsky, 2000). So können sich die Gruppenteilnehmer beim gedanklichen Abruf und verbalen Erwähnen von Informationen während der Diskussion jeweils besser auf ihr eigenes Expertenwissen konzentrieren. Dies könnte dazu führen, 23

28 dass mehr ungeteilte Informationen erwähnt werden (Stasser et al., 1995, S. 1): [ T h e] results suggest that adequate collective sampling of unshared information depends on coordinated information processing which is based on members mutually recognizing each other s responsibility for specific domains of information. Beide Erklärungsversuche konnten den Effekt jedoch nicht ausreichend erklären (Stasser et al., 2000). Van Ginkel & van Knippenberg (2009) fanden folglich in einer Studie heraus, dass das Wissen über das wer weiß was innerhalb einer Gruppe, zu einer grundlegenden Veränderung im Verständnis der Aufgabe durch die Gruppenteilnehmer führt. Wichtig sei dabei ebenfalls, dass die Gruppenteilnehmer ihre Aufgabe reflektierten, d. h., über die Aufgabe als solches nachdenken und wie diese am besten in der Gruppenkonstellation zu lösen sei. Das Wissen über Wer weiß was in Verbindung mit der Reflektion der Aufgabe hat zur Folge, dass den Teilnehmern die Wichtigkeit des Informationsaustausches, der Diskussion und der Integration neuer Informationen zur Lösung der Aufgabe bewusst wird. Gruppenteilnehmer, die die Anforderung einer Aufgabe bezüglich der Elaboration von Informationen verstehen, verlassen sich mehr auf das verteilte Wissen der Gruppe (van Ginkel & van Knippenberg, 2008). Die Kenntnis über das Wer weiß was innerhalb von Gruppen Brodbeck et al. (2007) bezeichneten dies als Metawissen ( metaknowledge ) war bereits unter dem Begriff Transactive Memory System ein Thema (Moreland, 1999; Wegner, 1986). Wegner behauptete, dass wenn Gruppen längere Zeit miteinander zusammen arbeiteten, sie ein sogenanntes Transactive Memory System entwickelten. Dieses besteht aus dem individuellen Wissen der einzelnen Gruppenteilnehmer in Kombination mit dem Wissen über das Wer weiß was in der Gruppe und der Kommunikation zwischen den Individuen (van Ginkel & van Knippenberg, 2009; Wegner, Guilano & Hertel, 1985). Die Definition nach Wegner (1986, zitiert nach Austin, 2003) besteht aus zwei Teilen: a) einer Kombination von individuellem Wissen und b) zwischenmenschlichem Bewusstsein über das Wissen anderer. Wegner defined the transactive memory system as a combination of the knowledge possessed by each individual and a collective awareness of who knows what. He argued that this system provides individuals with access to a level of knowledge that no one member could hope to remember (Austin, 2003, S. 866). Verschiedene Studien konnten dem Vorhandensein eines Transactive Memory System nachhaltig positive Auswirkungen auf die Gruppenperformance nachweisen (u. a. Austin, 2003; Hollingshead, 1998a, 1998b; Lewis, Belliveau, Herndon & Keller, 2007; Lewis, 2003, Moreland & Myaskovsky, 2000). In einem funktionierenden 24

29 Transactive Memory System wissen die Teilnehmer deshalb nicht nur, wer was weiß, sondern entwickeln ebenso Strategien, wie den anderen Gruppenteilnehmer individuelles Wissen bei Bedarf zugeführt bzw. wie dieses erhalten werden kann (Mohammed & Dumville, 2001). Moreland (1999) beschrieb drei Dimensionen (accuracy, agreement und complexity) eines Transactive Memory System auf denen aufbauend Austin (2003) sein vierdimensionales Konzept entwickelte. Die erste Dimension bildet hierbei der gesammelte Wissensstock der Gruppe, d. h. die Kombination des individuellen Wissens der Gruppenmitglieder. Die zweite Dimension nach Austin (2003) stellt der Transactive Memory Consensus dar. Konsens in diesem Sinne heißt, inwieweit die Gruppenteilnehmer sich darüber einig sind, wer welches Wissen besitzt. Hier besitzt Austins Konzept Anknüpfung zum Forschungsfeld Team mental models ( an organized understanding of relevant knowledge that is shared by team members, Mohammed & Dumville, 2001, S. 89). Shared mental models innerhalb von Gruppen werden sowohl als positiv für die Koordination (Mathieu, Heffner, Goodwin, Salas & Cannon-Bowers, 2000) als auch für die Gruppenperformance (Mathieu et al., 2000; Peterson, Mitchell, Thompson & Burr, 2000) erachtet. Brandon und Hollingshead (2004) bezeichneten sharedness als eine wichtige Komponente für ein effektives Transactive Memory System, d. h. geteilte Kenntnis darüber, wer Informationen benötigt und wer Informationen bietet bzw. bei wem diese Informationen am wahrscheinlichsten zu finden sind. Die dritte Dimension nach Austin (2003) ist Wissensspezialisierung. Gruppen können auf ein tieferes Expertenwissen ihrer individuellen Mitglieder zurückgreifen, spezialisieren diese sich jeweils auf ein Fachgebiet. Nach Wegner (1995) ist eine Wissensspezialisierung der einzelnen Mitglieder in Gruppen mit einem ausgereiften Transactive Memory System größer. Hollingshead (2000) erkannte, dass der Zugang zu Spezialwissen und der Aufwand dieses zu erarbeiten durch Wissensspezialisierung erleichtert wird. Transactive Memory Accuracy heißt die vierte Dimension nach Austin (2003) und bezeichnet die Genauigkeit, mit der Vermutungen, das gesuchte Wissen bei einer bestimmten Person zu finden, auch zutreffen. Eine hohe Genauigkeit führt zu verbesserter Gruppenperformance (Libby, Trotman & Zimmer, 1987; Littlepage & Silbiger, 1992). Die vorhandene Kenntnis über das Wer weiß was stellt eine aussichtsreiche Möglichkeit dar, einen Gruppenentscheidungsprozess positiv zu beeinflussen. Unterstützende Maßnahmen, die den Aufbau eines Transactive Memory Systems fördern, sind hierbei ebenso zu berücksichtigen. Gelingt es, ein derartiges System wirkungsvoll zu entwickeln, kann dies durchaus als eine Lösung angesehen werden, die nachhaltig wirkt. 25

30 3.4 Verzögerte Äußerung der eigenen Meinung Mojzisch und Schulz-Hardt (2010) stellten in einer Studie fest, dass Gruppen, in denen die Teilnehmer bereits zu Beginn einer Diskussion ihre Meinung bzw. Präferenz äußerten, was üblicherweise bei unstrukturierten Diskussionen der Fall ist, schlechter abschnitten als Gruppen, deren Teilnehmer zu Beginn ihre eigene Meinung zurückhielten. Der Austausch von Meinungen zu Beginn einer Diskussion bewirkt, dass der Verarbeitung ausgetauschter Informationen während der Diskussion weniger Beachtung geschenkt wird. Dies lässt sich u. a. dadurch herleiten, dass die Meinung eines Gruppenteilnehmers eine übergeordnete Information darstellt, die die weiteren diskutierten Informationen als nachrangig erscheinen lassen (vgl. Carnaghi & Yzerbyt, 2006). Auch wenn alle relevanten und ungeteilten Informationen ausgetauscht werden, kann fehlende Aufmerksamkeit gegenüber den diskutierten Informationen - und damit eine lückenhafte Encodierung und Integration ebendieser in den eigenen Entscheidungsprozess - zu schlechter Gruppenperformance führen. Wenn die Präferenzen der anderen Teilnehmer bereits bekannt sind, werden zudem generell auch weniger Informationen diskutiert (Mojzisch & Schulz-Hardt, 2011). Die Nichtnennung der individuellen Präferenzen zu Beginn einer Diskussion kann sich deshalb positiv auf einen Gruppenentscheidungsprozess auswirken und beugt des Weiteren negativen Effekten, wie einer voreiligen Präferenzverhandlung oder einem etwaigen Konformitätsverhalten der Gruppenteilnehmer vor. 3.5 Weitere Interventionen Folgend werden weitere Interventionen in einem kurzen Überblick beschrieben (siehe u. a. Brodbeck et al., 2007, Wittenbaum et al., 2004). Wittenbaum et al. (2004) fasste in einem Überblicksartikel über kollektiven Informationsaustausch wichtige Ergebnisse zusammen, die die Aufgabenstellung und den formalen Aufbau einer Gruppendiskussion betreffen. Gruppenteilnehmer, die bereits vor der Diskussion wissen, dass ihre Aufgabe darin bestehen wird, sich an möglichst viele Informationen zu erinnern und diese kollektiv zu sammeln, nennen mehr ungeteilte Informationen als Gruppenteilnehmer, die ihre Aufgabe darin sehen, eine Entscheidung treffen zu müssen (Stasser et al., 2000). Alternativen in eine Rangliste einzuordnen, anstatt nur nach der besten Alternative zu suchen, führt zu einer vermehrten Nennung von Informationen, besserer Gruppenperformance und unterstützt das Team, keine Alternativen zu vergessen (Hollingshead, 1996b). Eine Aufgabe, die problemlösungs-orientiert ( intellective ) gestellt 26

31 wird, anstatt beurteilungs-orientiert ( judgmental ), führt nach Stasser und Stewart (1992) zu besseren Ergebnissen. Hierzu zählt auch die passende Repräsentation der Aufgabe: The concept of task representations was proposed to capture the perception and understanding that group members have of the group decision task. [ ] Different task representations may lead individuals and groups to engage with the task in different ways (van Ginkel & van Knippenberg, 2009, S. 220). Bestimmte Aufgabenrepräsentationen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine verbesserte Gruppenleistung zu erzielen (z. B. Mathieu, Heffner, Goodwin, Cannon-Bowers & Salas, 2005). Van Ginkel und van Knippenberg (2008) stellten dies für eine auf Informationselaboration ausgerichtete Darstellungsweise fest. Weiter lässt sich feststellen, dass Gruppen, denen genügend Zeit während der Diskussion eingeräumt wird, mehr (ungeteilte) Informationen austauschen und öfters zu richtigen Ergebnissen kommen (Parks & Cowlin, 1995). Längere Diskussionen unterstützen einen sorgfältigen Informationsaustausch (Wittenbaum et al, 2004). Wird eine Informationsüberflutung vermieden, wirkt sich dies ebenso positiv auf die Gruppendiskussion aus (Stasser & Titus, 1987). Hollingshead (1996b) fanden heraus, dass Diskutanten, denen während der Diskussion die Möglichkeit geboten wird, auf Informationen außerhalb ihres Gedächtnisses zuzugreifen (z. B. über ein Informationsblatt), mehr Informationen austauschten. Eine parallele Dokumentation der Informationen und Gespräche während der Diskussion hilft diese zu strukturieren und den Überblick über die ausgetauschten Informationen zu behalten (Sawyer, 2004; zitiert nach Brodbeck et al., 2007). Bei einer strukturierten Diskussion werden mehr Informationen ausgetauscht als bei einer unstrukturierten Diskussion (Mennecke, 1997; Stasser et al., 1989). Ebenso kann es helfen, eine Gruppenentscheidung in zwei Unteraufgaben zu unterteilen ( dual task structuring, Brodbeck, Kerschreiter, Mojzisch & Schulz-Hardt, 2003; zitiert nach Brodbeck et al., 2007). Die erste Aufgabe ist es, alle Informationen zum Thema so vollständig und korrekt wie möglich zu sammeln, während die zweite Aufgabe darum handelt, die eigentliche Entscheidung zu treffen (Brodbeck et al, 2007). Ebenso kann task structuring auf organisatorischer Ebene ausgeführt werden. Dabei ist eine Untereinheit für das Sammeln und Dokumentieren entscheidungsrelevanter Informationen zuständig. Deren Ergebnisse werden in Folge an Personen oder Gruppen weitergereicht, die letztendlich die Entscheidung treffen (Brodbeck et al., 2003). Eine Vielzahl von Techniken, die zur Strukturierung von Gruppenentscheidungen angewandt werden - auch als Heuristiken bezeichnet (Wheeler & Valacich, 1996) - wurden entwickelt, um Prozessverluste in Gruppen- 27

32 entscheidungen zu vermeiden (Hackman & Kaplan, 1974; VanGundy, 1988). Heuristics provide rules to pattern a group's decision process by prescribing and proscribing how group members should communicate and sequence their interactions towards some objective [...]. Heuristics consist of structures which describe a particular activity, specify a sequence of activities, or describe a philosophy for communication (Wheeler & Valacich, 1996, S ). Lightle, Kagel und Arkes (2009) schlagen u. a. vor, dass das hidden profile Problem durch Prozessverantwortlichkeit ( process accountability ) (Siegel-Jacobs & Yates, 1996) gelöst werden könnte (siehe auch Scholten, van Knippenberg, Nijstad & Dreu, 2007). Prozessverantwortlichkeit beurteilt - im Gegensatz zu Ergebnisverantwortlichkeit ( outcome accountability ) - das Verfahren, nach welchem ein Ergebnis zustande kommt und nicht das Ergebnis als solches. Der Einsatz von Prozessverantwortlichkeit führt zu einer vollständigeren Betrachtung vorhandener Informationen (Siegel-Jacobs & Yates, 1996) und kann somit zu einer besseren Gruppenleistung beitragen (Scholten et al., 2007). Yaniv und Milyavsky (2007, S. 119) schlagen vor, Meinungen von außerhalb einzuholen und einzubeziehen, um neue Sichtweisen und Alternativen zu gewinnen: Seeking and utilizing advice can be viewed as a corrective procedure, or an adaptive social decision-support system that helps individuals encounter new alternatives. Advice, be it a new anchor, a different frame, or a piece of disconfirming information, can trigger benficial thought processes. Bereits Janis (1972, 1982, 1989) betrachtete die Öffnung von Entscheidungsprozessen nach außen als vorteilhaft, um Gruppendenken entgegenzuwirken. So empfahl er zum einen, dass Gruppenmitglieder mit vertrauten Personen außerhalb der Gruppe über deren Ideen diskutieren sollten und zum anderen, dass Experten von außerhalb zu Gruppenmeetings eingeladen werden sollten, die in die Diskussion integriert werden. Sunstein (2006) regt an, den Gruppenerfolg bei gemeinsamen Entscheidungen zu belohnen ( group incentives ). Hängt eine individuelle Belohnung davon ab, ob die Gruppe insgesamt eine richtige Entscheidung trifft und nicht man selbst, reduziert dies etwaige Motivationen, relevante Informationen vor einer Gruppe zurückzuhalten. Kelly (2010) stellte beim Vergleich verschiedener Anreizsysteme fest, dass group incentives einen höheren Informationsaustausch untereinander und damit bessere Entscheidungen zur Folge haben als individuelle Anreize (siehe auch Barkhi & Kao, 2010). Kelly (2010) vermutet, dass die Erklärung hierfür eher in psychologischen als in ökonomischen Ef- 28

33 fekten zu suchen ist. Die Schaffung eines Anreizsystems, das Mitarbeiter basierend auf dem Gruppenerfolg entlohnt, hebt psychologisch die Gruppenzugehörigkeit hervor und steigert somit den Informationsaustausch. Siemsen, Balasubramanian und Roth (2007) fanden in ihrer Untersuchung Incentives for Workgroups einen wichtigen Zusammenhang zwischen dem Informationsaustausch unter Arbeitnehmern und der Schaffung beider, also individueller sowie gemeinsamer Anreize fest. Individuelle Anreize ( individual incentives ) stellen sicher, dass der Informationsempfänger erhaltene Informationen gezielt einsetzt, um seine Produktivität zu steigern. Von dieser Produktivitätssteigerung profitiert wiederum der Informationsgeber, wenn der sich dadurch einstellende Gruppenerfolg ebenso belohnt wird. Durch die Beteiligung des Informationsgebers am Gruppenerfolg werden wiederum Anreize geschaffen, Informationen überhaupt erst untereinander offenzulegen (Siemsen et al., 2007). Die bisherigen genannten Lösungsvorschläge zeigten bereits eine Vielfalt an Möglichkeiten auf, wie die kollektive Entscheidungsfindung optimiert werden kann. Um den verschiedenen Ausprägungen negativer Effekte auf Gruppenentscheidungsprozesse effektiv zu begegnen, schlug Brodbeck et al. (2007) eine Bündelung verschiedener Maßnahmen vor. Inwieweit auch der Einsatz von computervermittelter Kommunikation einen Lösungsbeitrag zur Optimierung von Gruppenentscheidungen darstellen kann, widmet sich das nachfolgende Kapitel. 29

34 4 Lösungsbeiträge computervermittelter Kommunikati o n Die Auswirkungen computervermittelter Kommunikation ( CMC ) auf die Qualität kollektiver Entscheidungsfindung stieß seit Beginn des digitalen Zeitalters auf reges Interesse der Wissenschaft. Unter verschiedenen Labels, wie z. B. Group Support Systems ( GSS ) bzw. Group Decision Support Systems ( GDSS ), wurden eine Vielzahl an Studien veröffentlicht, die eine etwaige unterstützende Funktion von computervermittelter Kommunikation für Gruppen- und Teamarbeit untersuchten. Die Ergebnisse der Studien bezüglich positiver oder negativer Einflüsse auf Gruppenentscheidungsprozesse sind dabei durchaus gemischter Natur. Da computervermittelte Kommunikation im Vergleich zur konventionellen Kommunikation erhebliche Unterschiede aufweist, werden im Kapitel 4.1 zunächst die wichtigsten Merkmale computervermittelnder Kommunikation beschrieben und nachfolgend relevante Ergebnisse aus der GSS/GDSS-Forschung zusammengefasst. Ein GDSS wird im Rahmen dieser Arbeit wie folgt definiert: GDSS can be defined as interactive computer-based systems that combine communication, computer, and decision technologies to support problem solving in group meetings [ ]. GDSS are designed to improve group decision making by removing common communication barriers and providing tools for structuring decisions (De-Sanctis & Gallupe, 1987; zitiert nach Lam und Schaubroeck, 2000, S. 565). 4.1 Besonderheiten Durch die Besonderheiten computervermittelter Kommunikation bieten sich neue Formen der Interaktion, die mit konventioneller Kommunikation, bei der sich die Teilnehmer persönlich gegenüberstehen ( face-to-face discussion, FTF ), nicht umgesetzt werden können. Diese neuen Möglichkeiten beeinflussen den Austausch von Informationen und deren Nutzung (Dennis, 1996b; Nunamaker, 1991). Die wichtigsten Unterschiede computervermittelter Kommunikation im Vergleich zu konventioneller Kommunikation werden folgend beschrieben. Parallele Kommunikation Parallele Kommunikation ermöglicht simultanen Informationsaustausch mehrerer Teilnehmer. Während in einem FTF-Gespräch zu gegebener Zeit jeweils nur diejenige Person, die gerade spricht, ihre Informationen äußern kann und alle anderen auf das Ende der Äußerung warten müssen, ermöglicht computervermittelte Kommunikation den 30

35 Informationsaustausch verschiedener Gruppenteilnehmer zur gleichen Zeit. Die Chancen, einen Beitrag in einer Diskussion einbringen zu können, sind somit im Gegensatz zu einer verbalen Diskussion erheblich gesteigert (Nunamaker et al., 1991). Anders betrachtet kann jedoch auch die Aussage, keine Sprechzeit erhalten zu haben und deshalb keinen Beitrag geleistet zu haben ( free riding ), nur eingeschränkt als Ausrede geltend gemacht werden. Ebenso können Beiträge von anderen Teilnehmern nicht mehr so stark unterdrückt werden, indem eine dominante Person die Sprechzeit für sich beansprucht (Lam & Schaubroeck, 2000). Des Weiteren kann die Gefahr reduziert werden, dass die eigenen Gedankengänge und Ideen dadurch verloren gehen, dass auf Sprechzeit gewartet werden muss ( production blocking ; Diehl & Stroebe, 1991; Nunamaker et al., 1991; Valacich, Dennis & Connolly, 1994). Parallele Kommunikation kann sich jedoch auch nachteilig auswirken, da zum einen der Fokus einer Diskussion verloren gehen kann, wenn alle Gruppenteilnehmer gleichzeitig Beiträge veröffentlichen (Hightower & Sayeed, 1995) und zum anderen mehr Informationen zur gleichen Zeit verarbeitet werden müssen (Vathanophas & Liang, 2007). Der jeweilige Beitrag eines Teilnehmers kann zudem von seiner Lese- und Tippgeschwindigkeit abhängig sein (Vathanophas & Liang, 2007). Anonymität Eine weitere Besonderheit, die computervermittelte Kommunikation gestattet, ist die Gewährleistung von Anonymität der Teilnehmer oder derer Beiträge während einer Diskussion bzw. Kollaboration. Der Konformitätsdruck kann sich dadurch erheblich verringern, da die Anonymität eine Umgebung schafft, die den Teilnehmern ermöglicht, Kritik und Informationen frei zu äußern, ohne auf Hierarchien oder Mehrheiten Rücksicht zu nehmen und ohne der Gefahr bzw. der Angst ausgesetzt zu sein, von der Gruppe isoliert oder in Verlegenheit gebracht zu werden (Nunamaker et al., 1991). It was found that anonymity increased solution clarifications, critical comments, questions about solutions and overall comments in GSS groups working on an idea generation task (Jessup, Connolly & Galegher, 1990; zitiert nach Vathanophas & Liang, 2007, S. 1678). Neue Ideen können sachlich bewertet werden, ohne davon beeinflusst zu werden, wer den Inhalt eingebracht hat (Lam & Schaubroeck, 2000). Die Wahrscheinlichkeit einer Meinungsänderung bei neuen Informationen ist zudem höher, wenn die anfängliche Meinung nicht öffentlich der jeweiligen Personen zuzuordnen ist (Stults & Messé, 1985). Anonymität kann somit dazu beitragen, die Angst vor einem Gesichtsverlust zu vermeiden. Gleichzeitig kann Anonymität jedoch auch dazu führen, dass sich die 31

36 jeweiligen Teilnehmer weniger verantwortlich für ihren Beitrag fühlen und sich aus Bequemlichkeit aus der Diskussion heraushalten ( social loafing ; Weldon & Mustari, 1988) oder Diskussionen mit unsachlichen oder beleidigenden Kommentaren bewusst stören (Connolly, Jessup & Valacich, 1990). Dies kann dazu führen, dass darunter der aufgabenorientierte Informationsaustausch leidet (Vathanophas & Liang, 2007). Anonymität verringert die Soziale Präsenz, die bei computervermittelter Kommunikation bereits als gering erachtet wird. Soziale Präsenz wird definiert als the degree to which a medium facilitates awareness of the other person and interpersonal relationships during the interaction (Fulk, Schmitz & Steinfield, 1990, S. 118; zitiert nach Zhang, Lowry, Zhou & Fu, 2007, S. 62). Im Gegensatz zu FTF-Kommunikationen fehlen der computervermittelten Kommunikation in der Regel verbale und visuelle Reize. Medien mit hoher sozialer Präsenz (z. B. FTF-Kommunikation) führen zu einer direkteren Konfrontation mit dem Gegenüber und erhöhen dementsprechend den sozialen Druck und den normativen Einfluss auf die einzelnen Gruppenmitglieder (Roberts, Lowry & Sweeney, 2006; Tan, Wei, Watson, Clapper & Mclean, 1998). Weitere Besonderheiten Neben den Möglichkeiten der Gewährung von Anonymität und paralleler Kommunikation bietet computervermittelte Kommunikation eine Vielzahl weiterer Besonderheiten. So kann die zur kollektiven Entscheidungsfindung oder Kollaboration eingesetzte Software Werkzeuge zur Strukturierung der Zusammenarbeit und Diskussion bereitstellen (DeSanctis & Gallupe, 1987). Die übermittelten Informationen und Daten können zudem gespeichert werden. Den Teilnehmern stehen die Beiträge anderer Teilnehmer fortlaufend zur Verfügung und können somit nachträglich nachgelesen und durchsucht werden. Die automatische Dokumentation und Archivierung erlaubt es im späteren Verlauf einer Diskussion oder einer Kollaboration auf genannte Informationen und Beiträge zurückzugreifen und sich darauf zu beziehen. Dieses Gruppengedächtnis ( group memory ) soll laut Dennis et al. (1997) auch dazu beitragen, die individuelle Verarbeitung der genannten Informationen während einer Gruppendiskussion zu vereinfachen und eine Blockierung der Aufmerksamkeit ( attention blocking ) (Lam & Schaubroeck, 2000) zu reduzieren: One of the key problems in verbal discussion is that listening to group discussion blocks processing of new information, and information processing blocks the receipt of new information from discussion. A group memory enables members to enter or read information at their discretion; they can more easily pause to process information without risk of missing information (Dennis et al., 1997, S. 66). 32

37 Die Erfindung des Internets und des World Wide Web lieferte der computervermittelten Kommunikation weitere Einsatzmöglichkeiten. Durch die weltweite Vernetzung kann eine Zusammenarbeit von virtuellen Teams unabhängig von Ort und Zeit stattfinden. Kollaboration und Diskussion ist über das Internet sowohl synchron in Echtzeit als auch asynchron möglich (Chen, Liou, Wang, Fan & Chi, 2007). Synchron bedeutet zeitgleich (z. B. durch Instant Messaging/Online-Chats), asynchron bedeutet zeitversetzt (z. B. über oder Diskussionsforen). Der Einsatz von computervermittelter Kommunikation und von Gruppensupportsystemen bietet durch die genannten Besonderheiten neue Ansätze in der Bekämpfung negativer Erscheinungen bei Gruppenentscheidungsprozessen. Die Frage, ob sich die Ansätze als effektiv erweisen und welche Auswirkungen sie auf die kollektive Entscheidungsfindung haben, ist Gegenstand zahlreicher Studien zum Thema GDSS. Das folgende Kapitel 4.2 nimmt sich dieser Studien an und zeigt relevante Ergebnisse auf. In Kapitel 4.3 werden anschließend mögliche Design-Vorschläge evaluiert, die für die Umsetzung eines Gruppensupportsystems geeignet sind. 4.2 Auswirkungen Studien, die GDSS-Diskussionen mit FTF-Diskussionen verglichen, kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, was die Überlegenheit solcher Supportsysteme betrifft. Gallupe, DeSanctis und Dickson (1988) zum Beispiel bestätigten eine verbesserte Performance durch GDSS, Straus und McGrath (1994) kamen zum umgekehrten Schluss und sprachen einer FTF-Diskussion die bessere Performance aus, andere Studien konnten keinen Unterschied feststellen (z. B. Laughlin, Chandler, Shupe, Magley & Hulbert, 1995). Dennis, Wixom und Vandenberg (2001) schlugen nach Durchführung einer Metaanalyse ein Fit-Appropriation Modell zur Erklärung der unterschiedlichen Ergebnisse vor. Die Performance eines GDSS hänge demzufolge zum einen davon ab, ob die Aufgabe zur GDSS-Struktur passe und zum anderen inwieweit die Gruppenteilnehmer Training und Unterstützung bei der Verwendung der Technologie erhielten. Dem anschließend muss generell auch auf die Akzeptanz bzw. Annahme einer Technologie durch die potentiellen Nutzer verwiesen werden. Technology adoption is one of the most mature streams in information systems (IS) research (Brown, Dennis & Venkatesh, 2010, S. 10). Eine neue Technologie wird unter Umständen erst dann wohlwollend angenommen, wenn der potentielle Nutzer u. a. eine hohe Leistungssteigerung durch 33

38 das System erwartet, die Handhabung des Systems als einfach empfindet und den Support als ausreichend wahrnimmt (Brown et al., 2010; Venkatesh, Morris, Davis & Davis, 2003). Dennis und Garfield (2003) stellten heraus, dass es eine gewisse Zeit dauern kann, bis Gruppenteilnehmer die Vorzüge eines GSS zu schätzen lernen. Lam und Schaubroeck (2000) nahmen an, dass aufgrund der Möglichkeiten von GDSS, eine auf Anonymität und paralleler Kommunikation basierende Gruppendiskussion in hidden-profile -Situationen bessere Ergebnisse erzielt: In a choice context in which distinctive information is critical to the identification of the best alternative, higher decision quality is predicted when members are discussing unshared information more freely, as we expect within GDSS groups (Lam & Schaubroeck, 2000, S. 567). Die Untersuchungen bestätigten ihre Hypothese. GDSS steigerte den Informationsaustausch und führte zu einer höheren Entscheidungsqualität im Vergleich zu FTF-Gruppen. GDSS-Gruppen, deren Mitglieder ungeteilte Informationen besaßen, diskutierten kritischer und länger im Vergleich zu FTF-Gruppen. Des Weiteren könnten größere GDSS- Gruppen noch mehr bezüglich der Entscheidungsqualität profitieren, da das Problem des production blocking relevanter wird je mehr Teilnehmer an einer Diskussion teilnehmen (Lam & Schaubroeck, 2000). Benbasat und Lim (1993) fanden dementsprechende Ergebnisse für diese Vermutung. Brodbeck et al. (2007) schlussfolgerte aus der Studie von Lam und Schaubroeck (2000) zudem, dass eine Verbesserung von Gruppenentscheidungen durch GDSS nur dann erfolgt, wenn die Gruppenteilnehmer in dessen Benutzung trainiert wurden, wie dies in der Studie von Lam und Schaubroeck (2000) der Fall war. Dennis et al. (1997), die ebenfalls ein GSS-System mit dem Attributen Anonymität einsetzten, untersuchten die Auswirkungen von GSS auf den Informationsaustausch und die Informationsverarbeitung mit Fokus auf Minderheiteneinfluss ( minority influence ). Gruppen, deren Teilnehmer vor der Diskussion Informationen besaßen, die zu Beginn zu einer Mehrheits- und Minderheitsmeinung innerhalb der Gruppe führten, profitierten von der Benutzung eines Gruppensupportsystems. Derartige GSS-Gruppen tauschten nicht nur mehr Informationen während der Diskussion aus, sondern trafen auch die signifikant besseren Entscheidungen, ohne dafür längere Zeit in Anspruch nehmen zu müssen. Im Vergleich dazu verschlechterten sich die Ergebnisse durch die Benutzung von GSS in Gruppen, in denen keine Mehrheits-/Minderheitskonstellation zu Beginn der Diskussion bestand ( uniform condition ), obwohl ebenfalls mehr Informationen ausgetauscht wurden als bei Gruppen, die kein GSS verwendeten. Die GSS- Gruppe benötigte zudem mehr Zeit, um zu einem Ergebnis zu kommen. Teilnehmer aus 34

39 den uniform -Gruppen empfanden durch die Benutzung von GSS eine geringere Zufriedenheit und schätzten die diskutierten Informationen als weniger glaubwürdig ein. Die Überlegenheit von GSS bei einer Mehrheits-/Minderheitskonstellation liegt nach den Untersuchungen von Dennis et al. (1997) daran, dass normative Einflüsse zurückgedrängt werden konnten, während informationelle Einflüsse dominierten. Eine Minderheitsmeinung hat durch GSS eher die Möglichkeit, Gehör zu finden. In der Uniform- Konstellation führte die Nichtbenutzung von GSS zwar dazu, dass im Vergleich weniger Informationen ausgetauscht wurden, jedoch über diese wenigen ausgetauschten Informationen besser nachgedacht wurde und die Gruppenteilnehmer deshalb schneller zu einer optimalen Entscheidung kamen. Dennis et al. (1997) führt dieses überraschende Ergebnis seiner Studie darauf zurück, dass ausgetauschte Informationen in der Uniform- GSS-Gruppe durch die einzelnen Teilnehmer schlechter verarbeitet und integriert wurden. Die Teilnehmer berichteten davon, dass sie durch die Verwendung von GSS den Eindruck hatten, weniger Informationen gelernt, verwendet und ins Gedächtnis gerufen zu haben als dies bei Nichtbenutzung der Fall war. Erklärt wird dies von Dennis et al. (1997) durch drei mögliche Ansätze: Informationsintegration, Informationsglaubwürdigkeit, Informationsfokus. Der erste Ansatz sucht eine Erklärung bei den begrenzten kognitiven Ressourcen eines jeden einzelnen Teilnehmers, verschiedene Informationen auf einmal wahrzunehmen und in die eigene Beurteilung zu integrieren. Durch die Benutzung von GSS wurden zweimal so viele Informationen generiert, wie es bei Nichtbenutzung der Fall war. Dies könnte nach Dennis et al. (1997) zu einer Informationsüberflutung geführt haben, die die Integration der Informationen behindert hat. Die zweite Erklärung durch Informationsglaubwürdigkeit bezieht sich auf einen möglicherweise negativen Effekt der Anonymität. Da die Quelle einer anonymen Information nicht bekannt und deren Glaubwürdigkeit nicht verifiziert werden kann, wird diese möglicherweise generell als weniger wertig eingeschätzt. Zudem werden Informationen, die von mehreren unabhängigen Quellen stammen, als glaubwürdiger eingeschätzt, als eine Information, die nur aus einer Quelle stammt (Harkins & Petty, 1987; Valacich et al. 1994). Dies kann jedoch laut Dennis et al. (1997) in einer anonymen Diskussion nicht immer eindeutig zugeordnet werden. Zudem wurden in GSS-Gruppen Rückfragen von Teilnehmern zu genannten Informationen erst später oder gar nicht durch den Informationsgeber beantwortet. Der letzte Erklärungsversuch nach Dennis et al. (1997) sieht eine fehlende Fokussierung als Ursache. Werden Informationen in verbalen Diskussionen präsentiert, wird auch üblicherweise der Fokus der Gruppe auf diese gelenkt. In einer GSS-Diskussion können 35

40 Informationen jedoch um einiges leichter ignoriert oder übersehen werden. Dennis et al. (1997) bezeichnete die Bewertung und die Integration neuer Informationen in die eigene existierende Wissensbasis während einer Diskussion als generelles Schlüsselproblem, sowohl bei Gruppen mit als auch ohne GSS-Unterstützung. Eine Lösung, diesem Problem entgegenzutreten, könnte eine entsprechende Strukturierung der Gruppendiskussion sein, die dazu beiträgt, dass Gruppenteilnehmern genügend Zeit zur Verfügung steht, neue Informationen zu analysieren und zu integrieren, bevor eine Entscheidung gefällt wird (Dennis et al., 1997). Eine Untersuchung von Shirani (2006) ergab, dass GSS-Gruppen effektiver beim Austausch von ungeteilten Informationen sind. Bei FTF-Gruppen kamen geteilte Informationen früher und ungeteilte Informationen später zur Sprache als dies bei GSS-Gruppen der Fall war. Weitere Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass auch in GSS- Gruppen bevorzugt bereits geteilte Informationen anstatt ungeteilte Informationen ausgetauscht werden (Dennis, 1996b; Hightower & Sayeed, 1995). Vathanophas und Liang (2007) untersuchten deshalb, ob mit Hilfe der Zuweisung eines Expertenstatus je Teilnehmer ( expertise role-assignment ) diesem Problem entgegengetreten werden kann und kamen zu einem positiven Ergebnis: Indeed, expertise-assignment increased the pooling of unique information during discussion and also facilitated the retention of unique information after discussion, implying that it promotes the acceptance and processing of unique information that was mentioned during discussion (Vathanophas & Liang, 2007, S. 1688). Ebenso fällten Gruppen, deren Teilnehmer durch ihren Expertenstatus ausgewiesen waren, die besseren Entscheidungen. Vathanophas und Liang (2007) empfehlen deshalb die Ausweisung des Expertenstatus, was auch im Einklang mit dem Abschnitt 3.3 dieser Diplomarbeit ( Kenntnis über das Wer weiß was ) steht. Da GSS-Gruppen oftmals unter Zeitdruck arbeiten, die Erlangung der Kenntnis über das Wer weiß was innerhalb einer Gruppe aber Zeit braucht (Wegner, 1995), sollten zur Beschleunigung zudem Unterstützer bzw. Moderatoren für technische Aspekte ( technical facilitation ) und zur Förderung der Gruppenprozesse ( group process facilitation ) eingesetzt werden (Vathanophas & Liang, 2007). Technische Unterstützer sind nach Griffith, Fuller und Northcraft (1998) Personen, die die Technik, die hinter einem Gruppensupportsystem steht, betreuen und damit gewährleisten, dass die eigentlichen Gruppenteilnehmer sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können. Zudem stellen technische Unterstützer sicher, dass die Vorteile und das Potential von derartigen Systemen auch vollständig genutzt werden. Dadurch können außerdem Gruppenteilnehmer unterstützt werden, die mit der Technik weniger vertraut sind (Griffith et 36

41 al., 1998). Moderatoren von Gruppenprozessen versuchen die Interaktionen, die zwischen Mitgliedern innerhalb einer Gruppe stattfinden, zu stärken (Griffith et al., 1998). Darunter versteht sich z. B. die Planung und Strukturierung eines Meetings, Beihilfe zur Konfliktbewältigung, die Klarstellung und Integration von eingeworfenen Informationen oder auch die Präsentation von Informationen (siehe Clawson, Bostrom & Anson, 1993). Hilmer und Dennis (2000) konnten nachweisen, dass durch GSS-Prozesse, bei denen eine Kategorisierung der untereinander ausgetauschten Informationen nach Zugehörigkeit zu den vorhandenen Alternativen verlangt wird, der Fokus auf neue, ungeteilte Informationen gerichtet werden kann. Sia et al. (2002) untersuchten, wie sich computervermittelte Kommunikation auf Gruppenpolarisation auswirkt. Sie fanden heraus, dass durch das Fehlen visueller Reize die Gruppenpolarisation im Vergleich zur FTF-Kommunikation stärker ausgeprägt war. Die Gewährung von Anonymität führte ebenfalls zu einer stärkeren Gruppenpolarisation. Zurückzuführen sei dies auf die daraus folgende geringere soziale Präsenz. Die geringere soziale Präsenz trägt dazu bei, dass ein Umfeld geschaffen wird, in dem mehr neue Argumente genannt werden, aber auch ein One-upmanship -Verhalten, d. h. das sich gegenseitige Übertrumpfen wollen, bestärkt wird. Beide Auswirkungen führen zu einer stärkeren Gruppenpolarisation (Sia et al., 2002). In Studien von Dubrovsky, Kiesler und Sethna (1991) und Weisband (1992) konnten in einer nicht anonymen, computerunterstützten Diskussion keine Unterschiede zu FTF-Diskussionen festgestellt werden, was die Stärke der Gruppenpolarisierung betraf. Dies könnte nach Sia et al. (2002) darauf zurückzuführen sein, dass in diesen Studien der Austausch von Informationen über einen längeren Zeitraum stattgefunden hat. Die dadurch gestiegene Interaktivität wiederum könnte dazu geführt haben, dass sich zwischen den Teilnehmern im Laufe der Zeit eine stärkere soziale Präsenz entwickelt hat, die der Gruppenpolarisation entgegenwirkte (Carlson & Zmud, 1999; Sia et al., 2002). El-Shinnawy und Vinze (1998) stellten eine geringere Gruppenpolarisation durch GSS fest und erklärten sich dies durch eine ausgewogenere Argumentation bei computerunterstützter Kommunikation. Zhang et al. (2007) untersuchten die Auswirkungen verschiedener CMC-Settings auf die Beeinflussung der Gruppen durch vorhandene Mehrheiten ( majority influence ) und fanden heraus, dass die Beeinflussung abhängig von der durch das Kommunikationsmedium ermöglichten sozialen Präsenz sei. FTF-Gruppen wiesen eine höhere Beeinflussung durch Mehrheiten auf als CMC-unterstützte Gruppen. Die Abwesenheit von Sprache und Gesichtsausdrücken führte generell zu einer geringeren sozialen Präsens sowie zu geringerem Konformitätsdruck. Die Möglichkeit der Beeinflussung durch die 37

42 Mitglieder einer Mehrheitsmeinung innerhalb der Gruppe wird dadurch geschwächt (Zhang et al., 2007). Ein weiterer Befund der Studie ist, dass FTF-Gruppen im Vergleich zu computerunterstützten Gruppen länger diskutierten. Dies kann nach Zhang et al. (2007) dadurch erklärt werden, dass zum einen FTF schnelleres Feedback ermöglicht, zum anderen Teilnehmer eines CMC-Settings mehr Zeit zum Überlegen und zum Verfeinern ihrer Argumente haben. Schnelleres Feedback durch FTF liegt darin begründet, dass FTF das reichhaltigere Medium darstellt. Nach der Media Richness Theory (Daft & Lengel, 1986) übermitteln verschiedene Kommunikationsmedien Informationen auf unterschiedliche Weise. FTF wird im Vergleich zu CMC u. a. durch die Vielzahl zusätzlicher Informationen, die durch visuellen und verbalen Ausdruck der Teilnehmer übertragen werden sowie durch das direktere Feedback, als reichhaltiges Medium eingeschätzt. Kerr und Murthy (2009) verglichen FTF mit einer CMC Chat Software und kamen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass durch die parallele Kommunikation des Chats die Schnelligkeit des Feedbacks reduziert wurde und die Informationsüberladung anstieg. Eine Studie von Murthy und Kerr (2004) verglich zusätzlich den Einsatz eines CMC Forums ( bulletin board ). Gruppen, die das Forum verwendeten, konnten signifikant bessere Ergebnisse beim Austausch und der Integration ungeteilter Informationen erzielen als Chat- oder FTF-Gruppen. Zwischen Chat- und FTF-Gruppen konnte kein entsprechender Unterschied festgestellt werden. Miranda und Saunders (2003) fanden zudem heraus, dass Diskussionen, die in elektronischen Medien geführt werden, zu einem schnelleren Abschluss bei komplexen Aufgaben führen. Generell muss jedoch auch betont werden, dass das Lesen und Tippen in CMC-Settings aufwendiger und mühsamer ist als das Reden und Zuhören in einer FTF-Konstellation. Dadurch kann zugleich der Zeitdruck steigen (Straus, 1997). Die durch computervermittelte Kommunikation bestehende Möglichkeit große Datenmengen, z. B. über das Internet abzurufen oder ungefiltert an andere Gruppenteilnehmer weiterzuleiten, steigert die Gefahr einer Informationsüberflutung (Paul & Nazareth, 2010). Jones, Ravid & Rafaeli (2004) fanden u. a. heraus, dass in Online-Communities, die einer Informationsflut ausgesetzt waren, eine Tendenz vorherrschte, nur auf einfachere Nachrichten zu reagieren. Vorschläge, eine Informationsüberflutung zu bewältigen, sind nach Paul und Nazareth (2010) die Schaffung einer strukturierten Agenda mit Unterstützung eines Moderators, die Anzahl und die Komplexität der Aufgaben zu reduzieren und die Verwendung eines Entscheidungsschemas, z. B. durch Gewichtung der Relevanz von Argumenten bzw. Informationen. Letzteres trug in der Studie dazu bei, 38

43 Gruppenentscheidungsprozesse zu vereinfachen, indem die Informationsüberladung reduziert wurde. Die Vereinfachung der Informationserfassung und verarbeitung sind für effektive Gruppenentscheidungsprozesse unerlässlich. Schultz und Vandenbosch (1998) stellten heraus, dass die Verwendung eines asynchronen GSS-Tools ebenso zur Vermeidung von Informationsüberladung beiträgt. Dennis und Wixom (2002) untersuchten verschiedene Rahmenbedingungen bei der Benutzung von GSS-Tools und verglichen die daraus resultierenden Ergebnisse der Gruppenprozesse. Unter anderem wurden die Auswirkungen verschiedener Gruppengrößen untersucht. Größere Gruppen konnten dabei entscheidend mehr vom Einsatz eines GSS- Tools profitieren als kleinere Gruppen. Die Arbeit mit einem GSS wurde zudem von größeren Gruppen als befriedigender eingestuft als von kleineren Gruppen. Eine Erklärung besteht darin, dass durch den Anstieg der Gruppenteilnehmer mögliche Prozessverluste z. B. durch production blocking zunehmen. Durch den Einsatz eines GSS kann diesen Effekten entgegengewirkt werden (Dennis & Wixom, 2002). 4.3 Design-Vorschläge Die Entwicklung eines GSS bzw. eines Kollaborationstools steht vor vielen Herausforderungen. Nicht nur, dass die Ergebnisse, die ein GSS durch Gruppenkollaboration hervorbringt, durch verschiedene Rahmenbedingungen (Dennis & Wixom, 2002) oder verschiedene Kollaborationstechniken (Santanen, Briggs & Vreede, 2004; Shepherd, Briggs, Reinig, Yen & Nunamaker, 1995) unterschiedlich gut ausfallen, auch die Vielzahl an spezifischen Aufgabenstellungen, die nicht durch eine einzige Lösung abgedeckt werden können, müssen bedacht werden. Ebenso muss gewährleistet sein, dass die Anwendung einer Kollaborationssoftware durch Praktiker möglich ist: A practitioner is an expert in the application domain of the collaborative work practice, but is not a collaboration professional such as a facilitator (Kolfschoten & Vreede, 2009, S. 226). Für Anwender können hierfür best practice -Dokumentationen oder sogenannte Entwurfsmuster ( design patterns ) hilfreich sein (Niederman, Briggs, Vreede & Kolfschoten, 2008; Zigurs & Khazanchi, 2008). Die Verwendung eines Designs für Kollaborationsprozesse meint hierbei die Aufteilung eines Prozesses in eine bestimmte Schrittfolge, die üblicherweise aus den folgenden Teilen besteht, um zu einem Ergebnis zu gelangen (nach Kolfschoten & Vreede, 2009, S. 229): Identifikation des Problems und dessen Umfang, Analyse des Umfelds, Lösungsalternativen finden und bewerten, 39

44 Auswahl der besten Lösung nach bestimmten Kriterien und die Implementierung der ausgewählten Lösung. Designs auf Basis von Entwurfsmustern ermöglichen es, effiziente und bewährte Methoden zur Bearbeitung einer Aufgabenstellung wiederholt als eine Art Lösungsschablone einzusetzen. Die Lösungsschablonen können hierbei je nach Aufgabentyp spezifisch ausgewählt und kombiniert werden (Kolfschoten & Vreede, 2009). Die Anwendung von Entwurfsmustern ist vor allem aus der Softwareentwicklung bekannt, findet jedoch in immer mehr Bereichen Eingang, z. B. im Projektmanagement (Khazanchi & Zigurs, 2006). Im Bereich der Entwicklung von Kollaborationsprozessen sind Entwurfsmuster unter dem Namen thinklets bekannt (Briggs, Vreede & Nunamaker, 2003; Vreede, Kolfschoten & Briggs, 2006). A thinklet is a best facilitation practice : it describes all relevant information to create a pattern of collaboration in a group of people working together toward a common goal (Kolfschoten & Vreede, 2009, S. 231). Jedes thinklet hat eine eindeutige Bezeichnung, eine Erklärung und enthält Anweisungen, wann und wie es anzuwenden ist. Das thinklet LeafHopper z. B. wird folgendermaßen erläutert: Participants start with an electronic list of several discussion topics. Each item on the list links to an instance of a simultaneous comment window. Each participant hops among the topics to contribute as dictated by interest and expertise (Briggs et al., 2003, S. 60). Ein Designansatz für einen Kollaborationsprozess, der auf thinklets aufbaut, wurde von Kolfschoten und Vreede (2009) entworfen. Der Designansatz enthält fünf Stufen (siehe Kolfschoten & Vreede, 2009). Zuerst werden die auszuführende Kollaborationsaufgabe und deren Teilnehmer analysiert. Im zweiten Schritt wird die Aufgabe in verschiedenen Aktivitäten unterteilt. Jede Aktivität kann einer bestimmten Art von Kollaboration zugeordnet werden. Sechs verschiedene Arten werden unterschieden: Generate, Reduce, Clarify, Organize, Evaluate, Build Consensus. Im nächsten Schritt werden die zu den Aktivitäten passenden thinklets ausgewählt. Darauf folgend wird für die Durchführung der Kollaborationsaufgabe eine Agenda erstellt. Im fünften und letzten Schritt wird das entworfene Prozessdesign nochmals auf dessen zu erwartende Wirksamkeit und Durchführbarkeit hin überprüft. Der Einzug des Internets und die Globalisierung veränderten die Kommunikations- und Kollaborationsstrukturen zahlreicher Unternehmen. Die Entstehung von virtuellen Teams, d. h. zerstreuten Gruppen, deren Mitglieder von verschiedenen geografischen Orten aus und teils über verschiedene Zeitzonen hinweg zusammen an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, stellt auch Gruppensupportsysteme vor eine neue Herausforderung. 40

45 Zum Beispiel müssen Kollaborationstechnologien eingesetzt werden, die Teams zum effektiven Arbeiten befähigen und dabei Zeit- und Raumbarrieren überwinden (Chen et al., 2007). Internetbasierte Systeme bieten die Möglichkeit, sowohl synchrone als auch asynchrone Kommunikations- und Kollaborationsszenarien zu unterstützen (Chen et al., 2007). Neben Technologien wie , Diskussionsforen, Instant Messaging/Online- Chats und Audio-/Videokonferenzen werden zunehmend neuere Formen der Kollaboration und Kommunikation eingesetzt, wie die Nutzung von Wikis oder sozialer Netzwerke. Auch onlinebasierte Software drängt zunehmend auf den Markt. Webanwendungen wie Google Docs (Google, 2011), ein onlinebasiertes Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramm, ermöglichen es Nutzern, die geografisch verteilt sind, zusammen an einem Dokument zu arbeiten, unabhängig davon, ob die Teilnehmer alle zur gleichen Zeit darauf zugreifen oder nicht. Die Entwicklung internetbasierter GSS liegt aufgrund dieser vielfältigen Möglichkeiten deshalb nahe, befindet sich jedoch noch am Anfang. Teilweise werden internetbasierte Anwendungen auch mit Skepsis betrachtet, da u. a. Sicherheitsbedenken bestehen (Cao & Burstein, 1999). Ein Beispiel eines internetbasierten GSS mit wissenschaftlichem Hintergrund ist das von Chen et al. (2007) entwickelte Team Spirit, das auf asynchrone Zusammenarbeit setzt. Team Spirit setzt zuerst eine Nutzerregistrierung voraus. Moderatoren können Meetings einberufen und eine Agenda setzen, die aus verschiedenen Aktivitäten besteht, z. B. einem Brainstorming. Zur Umsetzung der Aktivitäten stehen aus einem Group Toolkit verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, die u. a. unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten für die Anonymität der Beiträge zulässt. Chen et al. (2007, S. 1189) betonen die Wichtigkeit einer vorhandenen Struktur: We believe that imposing appropriate structures on the processes and information content for asynchronous group activities is a critical factor in their effectiveness. Virtuelle Teams sind der Beginn einer Entwicklung, die zur Entstehung virtueller Unternehmen beiträgt. Die Herausforderungen, Informationssysteme zu entwerfen, welche derartig komplexe Gebilde abbilden, sind jedoch hoch, vor allem da unterschiedliche Prozesse, z. B. Entscheidungsprozesse, oftmals in einer von anderen Unternehmensprozessen getrennten Softwareumgebung stattfinden. Dadurch entstehen verschiedene Informationsquellen, zwischen denen hin und her gewechselt werden muss. Die Integration dieser verschiedenen Prozesse in eine einheitliche Umgebung sollte deshalb unterstützt werden (Drissen-Silva & Rabelo, 2009). Die Integration von Partnern und Stakeholdern in Entscheidungsprozesse ist ein weiterer Aspekt, der in virtuellen Unter- 41

46 nehmen vorangetrieben wird und deshalb bedacht werden sollte (Drissen-Silva und Rabelo, 2009). Moderne computerbasierte Systeme bieten die Möglichkeit, Diskussionen auch mit einer hohen Anzahl an Teilnehmern ( large-scale argumentation ) effektiv zu bewältigen (für eine umfangreiche Übersicht zum Thema computer-supported argumentation und aktuellen Tools siehe Scheuer, Loll, Pinkwart & McLaren, 2010). Diskussionen in einer Größenordnung, die mehrere hundert Personen überschreiten kann, haben zwar das Potential auf einen großen Informationsvorrat zuzugreifen, stehen aber auch vor speziellen technischen und koordinativen Herausforderungen. Die Struktur bzw. die Anordnung der Nutzerbeiträge spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Üblicherweise werden von Nutzern generierte Beiträge chronologisch angeordnet und gespeichert ( time-centric ), was z. B. in Onlinechats, in s und in den meisten Onlineforen der Fall ist. Dies kann vor allem bei einer hohen Beitragsfrequenz negative Auswirkungen auf den Verlauf einer Diskussion zur Folge haben (siehe Klein, 2011; Sunstein, 2006): Rein chronologisch angeordnete Beiträge führen dazu, dass Themen bzw. Argumente, die zusammengehören bzw. sich aufeinander beziehen, zerteilt vorliegen. Einer Argumentationslinie kann damit nur schwer gefolgt werden. Gute Beiträge können bei hoher Beitragsfrequenz schnell untergehen, während andererseits aber auch die Gefahr besteht, dass immer wieder dieselben Argumente von verschiedenen Benutzern exakt wiederholt oder in einer leicht abgeänderten Variante angebracht werden, sei es aus Eigensinnigkeit oder aus mangelndem Überblick. Offene Diskussionen im Internet werden oftmals auch durch Spam oder off-topic -Beiträge gestört. Ebenso besteht eine erhöhte Gefahr, durch Personen belästigt zu werden, die aus reinem Spaß eine offene Diskussion stören möchten. Immer wieder ist auch zu sehen, dass sich Gleichgesinnte in ihren eigenen (Unter-)Foren zusammenfinden (vgl. categorization, van Knippenberg et al., 2004), anstatt die Kontroverse in ausgeglichener Runde zu suchen, was wiederum zur Gruppenpolarisation beitragen kann. Chronologisch angeordnete Diskussionen lassen zudem oftmals eine faktenbezogene Argumentation vermissen. Um diesen Fallstricken der chronologischen Anordnung zu entgehen, bieten Ansätze, die eine logische Anordnung nach Argumenten ( argument-centric ) anstreben, eine aussichtsreiche Lösung. Eine derartiger Ansatz wurde u. a. bereits am MIT Center for Collective Intelligence für ein large-scale argumentation system namens Collaboratorium implementiert (Klein, 2011; Klein & Iandoli, 2008). Teilnehmer 42

47 einer Online-Diskussion können somit ihre Beiträge systematisch einer logischen Struktur unterziehen. Die Diskussionsbeiträge werden dabei in einer Baumstruktur erfasst ( argument map ), die als erste Ebene aus dem Problem bzw. der Fragestellung besteht, auf der zweiten Ebene aus Ideenvorschlägen, gefolgt von Argumenten für und wider der entsprechenden Idee. Dies stellt eine stringente und logische Reihenfolge dar, die sicherstellt, dass jeder Vorschlag nur einmal genannt wird und die wesentlich zur Übersicht und einer holistischen Betrachtung des Themas beiträgt (Klein, 2011). Zusätzlich können Beiträge und Ideen einzeln bewertet und somit in eine Rangordnung gebracht werden. In empirischen Studien konnte die Wirksamkeit des Systems nachgewiesen werden. Auch Diskussionsteilnehmer, die keine Erfahrung mit derartigen Argumentationssystemen hatten, fanden sich schnell zurecht. Tools, die sich auf computerbasierte Argumentationstechniken spezialisiert haben, setzen meist nicht nur auf eine rein textbasierte Repräsentation der Argumente, sondern nutzen eine visuelle Darstellung anhand von Graphen bzw. Mindmaps (Bsp. DebateGraph ) (Scheuer et al., 2010), die neben der übersichtlichen Darstellung von Ergebnissen und deren Verläufe auch der Strukturierung einer Debatte dienen kann (Schwarz & Glassner, 2007). Eine weitere Darstellungsform ist die Verwendung von Containern. Inhalte eines Containers gehören thematisch zusammen. So können z. B. die Für-Argumente und die Wider-Argumenten eines Themas jeweils in einem Container gesammelt werden (Bsp. Debatepedia ) (Scheuer et al., 2010). Moderne Systeme können den Teilnehmern zudem selbst aktive Unterstützung durch automatisiertes Feedback geben, dem eine automatische Analyse von Argumenten bzw. des Diskussionsverlaufs vorangeht (Scheuer et al., 2010). Dies kann durch programmierte Algorithmen umgesetzt werden, die gewisse Kennzahlen errechnen, auf Grundlage derer das System den Teilnehmern Vorschläge zur Verbesserung unterbreitet (Klein, 2011). 43

48 5 Praktischer Teil Der theoretische Teil dieser Diplomarbeit beschäftigte sich mit den negativen Effekten bei Gruppenentscheidungsprozessen und wie diesen u. a. mit der Unterstützung von computervermittelter Kommunikation effektiv begegnet werden kann. Zu den negativen Gruppenprozessen gehörten hierbei Gruppendenken, Gruppenpolarisation, Informationsasymmetrien und Revisionsproblematik. In der Literatur konnten wirksame Gegenmittel gefunden werden: Dissens und Diversität, Kritische Normen und Führung, die Kenntnis über das Wer weiß was, die Nichtnennung der eigenen Meinung zu Beginn einer Diskussion und weitere Interventionen, wie z. B. eine strukturierte Herangehensweise an das Problem. Daneben steckt in GSS-Tools und generell computervermittelter Kommunikation Potential, den negativen Erscheinungen effektiv entgegenzutreten. Dabei müssen jedoch auch Tücken der Technik, wie einer leicht zu verursachenden Informationsüberflutung, beachtet werden. Der theoretische Teil zeigte zudem, dass in empirischen Studien immer wieder uneinheitliche Befunde entdeckt wurden, was den Erfolg bestimmter (einzelner) Maßnahmen betrifft. Brodbeck et al. (2007) deutete deshalb bereits an, dass eine sinnvolle Bekämpfung negativer Effekte in Gruppenentscheidungsprozessen wohl vor allem durch eine Bündelung verschiedener Maßnahmen zustande kommt. Ein Kollaborationstool bzw. ein GDSS, das einen derart holistischen Ansatz wählt, d. h. möglichst viele der derzeit als wirksam bekannten Gegenmaßnahmen sinnvoll und anwendungsfreundlich zu integrieren, lässt sowohl die Literatur als auch die Praxis vermissen (siehe u. a. Chen et al., 2007; Drissen-Silva & Rabelo, 2009; Klein, 2011). Ist dies bei wissenschaftlichen Studien zum Teil nachvollziehbar, da der Fokus der Untersuchungen meist auf einzelne Variablen liegt, so kann trotz allem der Bedarf an einem derartigen Konzept für die Praxis nicht unterschätzt werden. Die mögliche Produktivitätssteigerung von Teams und die Vermeidung von Fehlentscheidungen kann erhebliches Gewinnpotential freisetzen (Briggs et al., 2003, Fjermestad & Hiltz, ). Der Fakt, dass computervermittelte Kommunikation einem stetigen Wandel unterzogen ist, weckt das Bedürfnis eines Kollaborationstools, das sich auf dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft befindet. Das Internet hat diesem Wandel erheblich beschleunigt. Neue Möglichkeiten der Interaktion lassen die Barrieren von Raum und Zeit überwinden. Internetbasierte Tools ermöglichen zudem neue Geschäftsmodelle. Unternehmen und Privatpersonen können derartige Software, die durch den Aufruf eines Webbrowsers von überall aus benutzt werden kann, im Abonnement beziehen, inkl. 44

49 Wartung und kontinuierlichen Updates ( Software as a Service, SAAS ). Hieraus entstehen Kosten- und Flexibilitätsvorteile sowohl für Unternehmen und Organisationen als auch für Privatpersonen. Der Trend zu virtuellen Teams in einer globalisierten Welt (Drissen-Silva & Rabelo, 2009) und das gesellschaftliche und wirtschaftliche Potential, das der Weisheit der Vielen inne liegt (Sunstein, 2006; Surowiecki, 2004) sind weitere Motivation, eine internetbasierte Kollaborationsplattform zu schaffen, die darauf ausgelegt ist, Gruppenentscheidungsprozesse zu optimieren. Der praktische Teil dieser Diplomarbeit nahm sich dieser Aufgabe an. Ziel des praktischen Teils war es, das Konzept einer internetbasierten Kollaborationsplattform zu entwickeln, mit Hilfe derer Gruppenentscheidungsprozesse und im weiteren Sinne Teamkollaboration im Generellen effektiv durchgeführt und optimiert werden können. Die Plattform setzt hierfür auf wirksame Maßnahmen zur Vermeidung negativer Gruppenprozesse, die im theoretischen Teil dieser Diplomarbeit erörtert wurden. Die gewonnen Erkenntnisse aus der Literatur flossen direkt in die Entwicklung der Kollaborationsplattform ein. Das entstandene Konzept versteht sich als Ideenskizze. Die technischen Details der Umsetzung, d. h. der Programmierung, stehen nicht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Die Plattform wird im Folgenden unter ihrem Namen Houce betitelt. Der nächste Abschnitt gibt zunächst einen kurzen Überblick über die internetbasierte Kollaborationsplattform Houce. Der darauf folgende Abschnitt erklärt die Hauptbestandteile der Plattform näher und erklärt deren Einfluss auf die Bekämpfung negativer Gruppenentscheidungsprozesse. 5.1 Kurzbeschreibung Houce -Konzept Houce ist eine offene Kollaborationsplattform im Internet, auf der Informationen zu einer Entscheidung oder generell zu einem Thema gemeinsam gesammelt, analysiert, diskutiert und neu aufbereitet werden. Die so gewonnenen Daten können als Entscheidungsgrundlage dienen, auf der die letztendliche kollektive oder aber auch individuelle Entscheidung beruht. Jede Entscheidung bzw. jedes Thema erhält hierzu einen eigenen Workspace, der in der Sprache der Plattform als Haus (daher der Name) bezeichnet wird (siehe Abb. 4). Um Zugang zur Plattform zu erhalten, ist eine vorherige Nutzerregistration nötig. Ein Haus kann nur von denjenigen betreten und gesehen werden, die die nötigen Zugriffsrechte hierfür erhalten. Durch die Nutzerregistration wird parallel ein plattformübergrei- 45

50 fendes Soziales Netzwerk geschaffen, welches einen zentralen Aspekt der Plattform Houce darstellt. Jedem Haus, d. h. Workspace, stehen verschiedene Module zur Verfügung, die je nach Bedarf aktiviert und angeordnet werden können. Die einzelnen Module werden in der Navigationsleiste als Tab sichtbar und besitzen verschiedenen Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten. Neben den variablen Modulen können entsprechende Rollen verteilt werden, wie die eines Moderators. Des Weiteren leisten das Markenimage, das User-Interface-Design sowie die Technik einen wesentlichen Beitrag bei der Umsetzung des Houce -Konzepts. Abbildung 4: Ein Muster-Haus zum Thema Erschließung neuer Märkte (eigene Darstellung) 5.2 Die verschiedenen Bausteine von Houce und deren Wirkung Die Hauptbestandteile der Plattform werden im Folgenden detailliert beschrieben, sowie deren Beitrag zum Schutz vor negativen Gruppenentscheidungsprozessen mit Bezug zu den Ergebnissen aus dem theoretischen Teil dieser Diplomarbeit Die Plattform und die Häuser Beschreibung: Die internetbasierte Kollaborationsplattform Houce kann von jedem Webbrowser aus über die Eingabe der entsprechenden Internetadresse erreicht werden ( Auf der Seite befindet sich ein Registrierungsformular, mit Hilfe des- 46

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