Einwanderungsland Deutschland
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- Laura Daniela Schmitt
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1 Einwanderungsland Deutschland Entwicklung- Hintergründe- Perspektiven Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 1
2 Schlaglichter: Flucht Steigende Flüchtlingszahlen aus den Krisengebieten des Nahen Ostens und aus Afrika Aufnahme von Kontingentflüchtlingen und Verteilung in Europa Unerlaubte Einreise, Abwehr und Opfer, Legalisierung der Einreise sichere Drittstaatenregelung, Überforderung Südeuropas, Abwehr und vorübergehende Aufnahme in Mittel und Nordeuropa Deutschland: steigende Flüchtlingszahlen, Verteilungsschlüssel der Länder, Aufnahmekapazitäten der Kommunen, Abwehr und Rechtspopulismus; Willkommenskultur und Integration Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 2
3 Schlaglichter: Einwanderung Anwerbung von Fachkräften aus aller Welt ein neues Einwanderungsrecht? EU Arbeitnehmerfreizügigkeit Gewinn für die Wirtschaft, Überforderung der Kommunen, Rechtspopulistische Abwehr, Roma und Sinti die verfolgte europäische Minderheit Dauerhafte und temporäre Einwanderung Wege und Dauer der Integration / Herausforderung Islam? Multikulturelle Gesellschaft Interkulturelle Verständigung auf der Suche nach neuer Identität Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 3
4 Begriffsklärung: Migration/ Flucht und Vertreibung Gründe der Auswanderung: im wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, religiösen und politischen Umfeld dort nicht mehr leben können und wollen und woanders ein neues und besseres Umfeld finden. Angeworben, ausgesiedelt, vertrieben werden Entscheidung im familiären Kontext / Entscheidung durch den Staat Reisewege: Legale, illegale Reisewege, Deportation Aufnahme: Legal, vorübergehend, geduldet, illegal; Unterkommen: Familie, Ethnie, staatliche Unterkunft, Wohnheime, Lager, Abschiebehaft Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 4
5 Begriffsklärung: Integration als Prozess Ziel: Auf Dauer im Aufnahmeland selbstbestimmt leben und gleichberechtigt an den öffentlichen Gütern teilhaben und politisch mitentscheiden können: Verändert die Menschen, verändert die Gesellschaft Rechtlicher Status Wohn-und Lebensverhältnisse, Zugang zu Ausbildung und Arbeit, familiäre Verhältnisse Bewahrung der eigenen Sprache und Kultur, Einleben in Sprache und Kultur des Aufnahmelandes, Interkulturelle Hürden und Brücken, Rolle von Religion und Politik, Blick auf die Heimat, Blick in die Zukunft, Integration und Assimilierung Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 5
6 Mitteleuropa: Wanderungen, Flucht und Vertreibungen Bis zum 19. Jahrhundert: Religiöse Verfolgung, Politische Verfolgung, Wanderung und Anwerbung spezieller Arbeitskräfte, kein rechtliches Migrationsregime 19. Jahrhundert: Konstruktion der Nation als Einheit von Raum, Volk, Sprache, von politischem System und von Minderheiten eigener Sprache und Kultur Staatsbürgerschaftsrecht als Grundlage der Gleichstellung und Teilhabe Industrialisierung verlangt Arbeitskräfte, Modernisierung setzt Arbeitskräfte frei, Binnen-und grenzüberschreitende Wanderbewegungen, Integrationsförderung vs. Ausgrenzung Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 6
7 Mitteleuropa: Wanderungen, Flucht und Vertreibung ( im Vergleich) 20. Jahrhundert: Frankreich:Einwanderung aus angrenzenden Ländern, hohe Integrationsbereitschaft, wachsender Antisemitismus, Staatsbürgerschaft nach patrilinearem Geburtsrecht dann nach Ius Solis Deutschland:Ende der Auswanderung nach den USA, Binnenmigration aus Ostdeutschland, temporäre Migration, geringe Integrationsbereitschaft, Staatbürgerschaft nach Abstammung, Antisemitismus und Rassismus 1. Weltkrieg: Internierung von Ausländern, Frankreich:Soldaten und Arbeitskräfteimport aus den Kolonien, Deutschland: Einsatz von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeit aus besetzten Gebieten Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 7
8 Mitteleuropa: Wanderungen, Flucht und Vertreibung Zwischenkriegszeit: strikte Migrationsregime: Steuerung und Abwehr von Flucht und Einwanderung durch Aufenthaltsrechtliche Beschränkungen, Frankreich:enorme Menschenverluste und hohe Zerstörungen: Anwerbung von Arbeitskräften, schnelle Integration, bis 1933: Krise und wachsende Fremdenfeindlichkeit Deutschland: hohe Arbeitslosigkeit, geringe Ausländerbeschäftigung, rassistische und antisemitische Massenbewegungen 2. Weltkrieg. Kontinent von Deportationen, Massenvernichtung, Vertreibung, Flucht und Millionen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter deutscher Herrschaft Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 8
9 Mitteleuropa: Wanderungen, Flucht und Vertreibung Nach dem 2.Weltkrieg: Frankreich:Befreiungskriege der Kolonien, Einwanderung aus den Kolonien, Einwanderung aus Südeuropa, hohe Integrationsbereitschaft für Europäer, geringe für Maghrebiner Seit 1975: Krise, Aufstieg und zunehmende soziale Ausgrenzung von Nachkommen afrikanischer Einwanderer/ Desintegration der Banlieus, Laizismus und religiöse Konflikte, Aufstieg des FN Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 9
10 Einwanderungsland Deutschland Westverschiebung Polens, Neue deutsche Ostgrenze, Flucht und Vertreibung Deutscher, Repatriierung von Gefangenen und Zwangsarbeitern, Kalter Krieg und neue Fluchtbewegungen 1. Phase: 1945 bis 1961: Aufnahme von 12 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen in Westdeutschland / BRD, von 4 Millionen in der SBZ/ DDR, Große Probleme der Aufnahme und Integration, Verteilungssystem und Binnenmigration, Lastenausgleich, Integration durch schnelles Wirtschaftswachstum anhaltende Fluchtbewegung DDR BRD, ( 3 Millionen) individuelle Integration Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 10
11 Einwanderungsland Deutschland 2. Phase: Mauerbau, Ende des Zustroms von Arbeitskräften; 100 Arbeitslose auf 1 Mio. Arbeitsplätze Mitte fünfziger bis Ende 60ger Jahre: Anwerbeabkommen mit Italien, Türkei, Griechenland, Spanien, Portugal, Jugoslawien: Temporäre und dauerhafte Arbeitsmigration: (Einwanderung von 14 Millionen und Rückkehr von 11 Millionen ) 1973 Anwerbestopp und Familiennachzug, Veränderung der Struktur der Migrantinnen und Migranten Flüchtlinge aus Lateinamerika, Vietnam ( Kontingentflüchtlinge) Osteuropa Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 11
12 Einwanderungsland Deutschland 3. Phase: Mauerfall, Aussiedler aus Osteuropa ( 4 Mio.) gesetzliche Begrenzung und Kontingentierung, Sprachprüfungen Antragssteller / Angehörige, Probleme der Integration bis 1993, Binnenwanderung NBL ABL, Fluchtbewegungen aus Ex Jugoslawien Aufnahme und schnelle Rückführung, Kontingentflüchtlinge aus Osteuropa (jüdischer Herkunft), 1993: Anstieg der Flüchtlingszahlen, Progrome gegen Flüchtlinge, Einschränkung des Grundrechts aus Asyl, Drittstaatenregelung Konflikte um Zuwanderungsgesetzgebung bis 2005 Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 12
13 Einwanderungsland Deutschland 4. Phase: seit 2005 Neues Staatsangehörigkeitsrecht Doppelte Staatsbürgerschaft und Optionsregelung, 2005: Gesetz zur Förderung und Steuerung von Zuwanderung Ab 2011: schrittweise Ausdehnung der EU Arbeitnehmerfreizügigkeit auf MSOE Staaten aktuell Einwanderung aus Rumänien und Bulgarien Verstärkte Integrationsbemühungen ( Sprachkurse, Einbürgerung, Bildungsoffensive usw.)immer noch unzureichend Europäisierung des Migrationsregimes keine Vergemeinschaftung Abwehrsystem und Verteilungsregime in Europa ( Dublin Regelung) Drittstaatenregelung kann Flucht nicht eindämmen Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 13
14 Herausforderungen und Perspektiven: Flucht Die Fluchtbewegungen aus Asien und Afrika halten an Fluchtbewegungen aus Osteuropa sind möglich Vorausschauende Flüchtlingspolitik ist notwendig: Fluchtursachen verringern Europäische Flüchtlingspolitik: Sichere Einreise durch Aufnahme von Kontingenten /Humanitärer Korridor Anderes Verteilungsverfahren, Abschaffung Drittstaatenregelung Aufnahmekapazitäten ausbauen Rechtssicheres Asylverfahren, Mittelfristige Aufnahme-und Integrationspolitik ( Wohnen, Bildung, Arbeit Eigenständige Lebensführung, Rechtssicherheit) Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 14
15 Herausforderungen und Perspektiven: Einwanderung Einwanderung aus Süd-und Südosteuropa durch Eurokrise und verstärkte Nachfrage nach Arbeitskräfte - Anwerbung von Arbeitskräften außerhalb der EU und Einwanderung ( auch als Flucht) von Arbeit suchenden aus Krisengebieten Neues Einwanderungsrechte in Europa und Deutschland mit Arbeitsmarkt und Sozialpolitischer sowie Integrationspolitischer Zielsetzung ( keine Federführung der Innenbehörden) Verstärkte Integration von Migrantinnen und Migranten in Bildung, Ausbildung und Arbeit. Interkulturelle Integration Ausbau politischer Teilhabe bis zur politischen Gleichstellung Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Zugweg 5, Köln 15
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