Veronika Büch, Eva Maria Schraub und Björn Michaelis (Universität Heidelberg) BiG Abschlusskonferenz, 8./9. September 2009
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- Bernt Langenberg
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1 Workshop 2: Transfer der Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt in die Unternehmenspraxis Veronika Büch, Eva Maria Schraub und Björn Michaelis (Universität Heidelberg) BiG Abschlusskonferenz, 8./9. September 2009 Im Workshop wurden die Ergebnisse des BiG-Projekts zur Diskussion gestellt. Zu Beginn veranschaulichte Frau Veronika Büch in einem Impulsreferat das Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements im Detail und erwog anhand von Leitfragen mit den Teilnehmern des Workshops, welche Faktoren für deren Gesundheit förderlich oder hinderlich sind. Des Weiteren wurden Voraussetzungen für gesundheitsförderliche Faktoren im Unternehmen besprochen und somit das Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements vor dem Hintergrund der Anforderungen in einzelnen Unternehmen diskutiert. In einem zweiten Impulsreferat stellte Frau Eva Schraub den Gesundheitsindex, der im BiG-Projekt entwickelt wurde, vor. Anhand von Leitfragen wurde mit den Teilnehmern besprochen, ob und wie der Index in der Praxis anwendbar ist sowie welche Stärken und Schwächen er hat. Zuletzt zeigte Herr Björn Michaelis im dritten Impulsreferat die Zusammenhänge zwischen Gesundheitsindex und ökonomischen Kennzahlen auf und ging auf Probleme bei der Erhebung der Kennzahlen ein. Die Teilnehmer bearbeiteten die Leitfragen zum Thema Heranziehen und Verwendung von Kennzahlen im Unternehmen. Die Inputreferate und Ergebnisse sind auf den folgenden Seiten zu finden.
2 Benchmarking und in einem Gesundheitsnetzwerk der Universität Heidelberg Workshop: Transfer der Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt in die Unternehmenspraxis Eva Schraub, Veronika Büch, Constanze Eib und Björn Michaelis Abschlusskonferenz des Projekts BiG Sindelfingen, 9. September 2009
3 Ablauf des Workshops Impulsreferat 1: Das Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements auf dem Prüfstand Arbeitsgruppen Vorstellung der Arbeitsergebnisse Pause 5 6 Impulsreferat 2: Arbeitsgruppen Der Gesundheitsindex auf dem Prüfstand Kennzahlen auf dem Prüfstand 7 Vorstellung der Arbeitsergebnisse 6 Zusammenfassung der Ergebnisse
4 Impulsreferat 1 - Das Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements-
5 Modellentwicklung Gesundheitsrelevante Faktoren Wissen- schaftliche Veröffentlichungen (ca. 150) Projekt- ergebnisse aus BMBF- Studien (ca. 30) Erfahrungen des Projektpartners Daimler AG Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements
6 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements
7 Struktur des Modells Betrachtungsebene Mein direkter Vorgesetzter ist ein gutes Vorbild hinsichtlich Gesundheitsverhalten. Arbeitsumgebung Dimension... Führung Item Mein direkter Vorgesetzter nimmt sich Zeit für mich
8 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Strategien, Strukturen und Prozesse des Gesundheitsmanagements
9 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Angebote des Gesundheitsmanagements für die Mitarbeiter
10 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Klare Verteilung der Rollen bei der Arbeit Erkennen von Ergebnissen der Arbeit Wichtigkeit der Arbeit Kooperation mit anderen bei der Arbeit
11 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Aktives Lösen von Problemen im Unternehmen Gefühl der Mitarbeiter, vom Unternehmen unterstützt zu werden
12 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Lärm Schwere körperliche Tätigkeiten Klima (Hitze, Kälte, Zuluft, Luftfeuchtigkeit) Staub Gerüche
13 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Unterstützung durch die Führungskraft Führungskraft als ein Vorbild für gutes Gesundheitsverhalten Vertrauen in die Führungskraft
14 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Arbeitssicherheit als wichtiges Thema für Führungskräfte
15 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Gegenseitige Unterstützung der Mitarbeiter und Sich Aufeinander-Verlassen
16 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Körperliche Gesundheit Psychisches Wohlbefinden
17 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Motivation Gefühl der Verbundenheit mit dem Unternehmen (Commitment) Arbeitszufriedenheit
18 Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Kennzahlen zur Messung des ökonomischen Erfolgs (wird im zweiten Impulsreferat behandelt)
19 Fragestellung Gruppen 1 bis 3: Was waren die entscheidenden Faktoren im Unternehmen, die für Ihre Gesundheit in den letzten 10 Jahren wichtig waren? Welche Voraussetzungen haben diese möglich gemacht? Gruppen 4 bis 6: Was waren die entscheidenden Faktoren im Unternehmen, die bei Ihnen in den letzten 10 Jahren zu Stress geführt haben? Welche Voraussetzungen verhindern diese im Unternehmen?
20 Impulsreferat 2 - Gesundheitsindex und ökonomische Kennzahlen zur Evaluation von Gesundheitsmanagement -
21 Möglichkeiten der Evaluation von Gesundheitsmanagement 1. Evaluation einer Einzelmaßnahme 2. Programmevaluation 3. Managementevaluation Ziel des BiG Projekts Evaluation eines ganzheitlichen Ansatzes aus Mitarbeitersicht anhand eines Index
22 Indizes zur Bewertung eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements
23 Der Gesundheitsindex: Definition und Dimensionen 8 Fragen Gesundheitsmanagement Angebote Definition: Der Gesundheitsindex bildet die Ausprägung gesundheitsrelevanter Faktoren im Unternehmen aus Mitarbeitersicht ab 34 Fragen Arbeitsumgebung Arbeitscharakteristika Unternehmensklima Physische Fehlbelastung Führung Sicherheitsklima Unterstützung durch Kollegen 10 Fragen Mitarbeiter Leistungsfähigkeit In einer Mitarbeiterbefragung wurden die GI- Dimensionen anhand von 42 Fragen und die Leistungsfähigkeit anhand von 10 Fragen erfasst.
24 Der Gesundheitsindex: Berechnung I Dimension Führung Dimension Unternehmensklima Dimension physische Fehlbelastung Mittlerer positiver Zusammenhang ( =,20): Gewichtung mit 2 Hoher positiver Zusammenhang ( =,28): Gewichtung mit 3 Hoher negativer Zusammenhang ( =,34): Gewichtung mit -3 Dimension Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters Diejenigen Dimensionen, die stärker mit der Gesundheit der Mitarbeiter zusammenhängen (=Beta-Gewichte), gehen auch stärker in den Index ein.
25 Der Gesundheitsindex: Berechnung II Dimension Führung Mittelwert (M) 4,0 x 2 Gewichtung (G) = Produkt 8 Gesamt Skalierungsfaktor (auf Gesamt GI max. Wert (max. Wert 100) 100) Dimension Unternehmensklima 3,3 x 3 = 9,9 = 8,6 x 2,5 = 21,5 n GI = [ M i G i ] S Dimension physische Fehlbelastung 3,1 x -3 = - 9,3 i = 1 n = Anzahl der Faktoren i = Betrachteter Faktor M = Mittelwert des Faktors G = Gewichtung des Faktors S = Skalierungsfaktor
26 Der Gesundheitsindex: Zusammenfassung und Interpretation Vorgehen Modell Mitarbeiterfragebogen Gewichtung Skalierung Interpretation Ein Unternehmen / eine Unternehmenseinheit hat dann einen hohen Wert im Gesundheitsindex, wenn insbesondere diejenigen Dimensionen, die stark mit der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zusammenhängen, gute Einschätzungen der Mitarbeiter erhalten.
27 Benchmarking mit dem Gesundheitsindex
28 Ökonomische Kennzahlen zur Evaluation des Gesundheitsmanagements
29 Beispiele möglicher ökonomischer Kennzahlen Produktivität Personalproduktivität Geradeauslauf (Direct Run) (Produktleistung*100)/ Anwesenheitszeit) Anwesenheit u. Arbeitssicherheit Krankenstand Unfallhäufigkeit (Ausfalltage bzw. Std. *100)/Soll-Tage Meldepflichtige BG-Unfälle Innovation Verbesserungsvorschläge Qualität Fehlteile Gesamthallenfehler
30 Personalproduktivität 90 PP Mittelwert 70 84,08 81,49 GI Hoch: > 85 GI Mittel: GI Niedrig: < ,63 Teams, die einen hohen GI aufweisen, haben eine höhere Personalproduktivität als Teams mit einem mittleren oder niedrigen GI GI Hoch Gi Mittel GI Niedrig
31 Krankenstand Krankenstand 8 Mittelwert GI Hoch: > 85 GI Mittel: GI Niedrig: < ,85 6,06 6,86 Teams, die einen hohen GI aufweisen, haben einen geringeren Krankenstand als Teams mit einem mittleren oder niedrigen GI GI Hoch Gi Mittel GI Niedrig
32 Arbeitsunfälle 2 1,5 Arbeitsunfälle Mittelwert GI Hoch: > 85 GI Mittel: GI Niedrig: < 70 1,39 1 0, ,06 Teams, die einen hohen GI aufweisen, haben weniger meldepflichtige Arbeitsunfälle als Teams mit einem mittleren oder niedrigen GI GI Hoch Gi Mittel GI Niedrig
33 Probleme bei der Erhebung ökonomischer Kennzahlen Ökonomische Kennzahlen liegen häufig nur auf hohem Aggregationsniveau vor (z.b. Abteilung) oder dürfen aufgrund von Anonymitätsgründen nicht auf einzelne Mitarbeiter oder Teams bezogen werden Größe der Stichprobe (Einheiten, Teams, etc.) ist in der Regel gering (im Fall der eben gezeigten Beispiele zwischen 10 und 15) Das Herstellen von Zusammenhängen zwischen Gesundheitsindex und ökonomischen Kennzahlen ist schwierig Ausreichende Anzahl von Analyseeinheiten (Teams, Abteilungen, Organisationen, etc.) mit entsprechender Stichprobengröße ist notwendig für aussagekräftige Ergebnisse
34 Fragestellung Gruppen 1 bis 3: Einsatzmöglichkeiten des Gesundheitsindex in der Praxis Wo sehen Sie innerhalb Ihrer Organisation praktikable Anwendungsmöglichkeiten des GI? Wo liegen Stärken; wo besteht Optimierungspotential? Gruppen 4 bis 6: Kennzahlen auf dem Prüfstand Welche weiteren Probleme erschweren aus Ihrer eigenen Erfahrung das Heranziehen bzw. das Verwenden von Kennzahlen zu Evaluationszwecken? Wie kann man diese lösen?
35 Benchmarking in einem Gesundheitsnetzwerk Ein Kooperation der Daimler AG Ergebnispräsentation Workshop 2 Transfer der Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt in die Unternehmenspraxis Veronika Büch, Eva Maria Schraub & Björn Michaelis
36 Ein Kooperation der Daimler AG Das Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Was waren die entscheidenden Faktoren im Unternehmen, die für Ihre Gesundheit in den letzten 10 Jahren wichtig waren? Welche Voraussetzungen haben diese möglich gemacht? Was waren die entscheidenden Faktoren im Unternehmen, die bei Ihnen in den letzten 10 Jahren zu Stress geführt haben? Welche Voraussetzungen verhindern diese im Unternehmen?
37 Ein Kooperation der Daimler AG Das Modell eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements Für Gesundheit wichtig: Angebote Sport, Fitness Thema Führung: Wertschätzung Gute Zusammenarbeit und Unterstützung im Abteilungsverbund Bedeutung von Gesundheit insgesamt im Unternehmen Flexible Arbeitsbedingungen Voraussetzungen: Was führt zu Stress: Viele Veränderungsprozesse Strategiewechsel Fehlende Information/Kommunikation Wertewandel Voraussetzungen: Wertschätzung Transparenz Partizipation Unternehmensklima, -strukturen Treiber und Peer-Group Ganzheitliche Sichtweise, Netzwerke bilden
38 Ein Kooperation der Daimler AG Der Gesundheitsindex Einsatzmöglichkeiten des Gesundheitsindex in der Praxis? ermöglicht Vergleiche Benchmarking-Vergleich (intern oder ganzer Branchenbereich) interne Vergleiche (z.b. zwischen Kostenstellen) Längsschnitt innerhalb eines Betriebes Handlungsfelder aufzeigen kritische Bestandsaufnahme Bewusstsein schaffen Stärken: Anpassungsmöglichkeit der Indexbildung ermöglicht Betrachtung kleiner Teilbereiche geht in die Tiefe Optimierungspotential: Tool muss sich beweisen anwenden, Vergleiche ziehen um Praxistauglichkeit zu erproben Anpassung des Fragebogens und der Gewichtung auf individuelles Team (Experteninterviews) Problem des Vergleichbarkeit lösen durch Kernsystem und Ergänzung
39 Ein Kooperation der Daimler AG Ökonomische Kennzahlen zur Evaluation des Gesundheitsmanagements Welche weiteren Probleme erschweren aus Ihrer eigenen Erfahrung das Heranziehen bzw. das Verwenden von Kennzahlen zu Evaluationszwecken? Wie kann man diese lösen? Entwicklung spezifischer Kennzahlen Gütesiegel Kennzahlen Vergleichbarkeit (z.b. Branchen, Störfaktoren) Aufwand (z.b. Kosten, Vorhandensein) Aussagekraft Anonymität (z.b. Datenschutz)
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