Kommunale Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung in Norwegen
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- Lisa Roth
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1 Kommunale Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung in Norwegen 15 Jahre Erfahrungen mit der Verantwortungsreform und der Deinstitutionalisierung.
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3 Verwaltungsebenen in Norwegen
4 Organisierung des Gesundheitswesens 1. Linjetjeneste Kommune allgemeine sosiale und gesundheitliche Grundversorgung 2. Linjetjeneste Region Helseregion Helse Vest Krankenhaus, Spezialistdienste 3. Linjetjeneste Staat Staatliche Einrichtungen Kompetansesentre
5 Wichtige Reformen und Gesetze Ansvarsreformen, (Auflösung der Heime für (geistig)behinderte Menschen) 1989/1991 NAV Reform - Arbeits- und Wohlfahrtsreform NAV reform wird als grösste Verwaltungsreform in der norwegischen Geschichte bezeichnet Hintergrund der Reform: Es gibt arbeitsfähige Menschen in Norwegen die ausserhalb des Arbeitsmarktes stehen. Arbeitsetat, Renten- und Krankenversicherung und kommunaler Sozialetat werden künftig eine Einheit bilden Ziel ist staatliche und kommunale Dienste, unterschiedliche Gesetze, Arbeitsmetoden, Datensysteme und Kulturen zu vereinheitlichen Ein NAV-Kontor per Kommune Lov om kommunale helsetjenester Kommunales Gesundheitsdienst Gesetz (kommunale Alters- und Pflegeheim, kommunale Ärzte..) Lov om sosiale tjenester Gesetz für soziale Dienstleistungen
6 Politische und Gesetzgeberische Voraussetzungen für die Auflösung der Heimstrukturen Reform 1991 HVPU-reform, ansvarsrefom Verantwortungsreform Kritik an institutionellen Lösungen Gro-saken, Solsaken etc. Grosse Differenz zwischen öffentlichen Zielzetzungen und der reelen Lebenssituation Politischer Beschluss: Bürgerrechte für alle Ca Geistigbehinderte Menschen in Norwegen 1987 lebten 5250 Personen in Institutionen Seit 1971 Diskussion über Bedarf an Reform NOU1985 Lebensverhältnisse in Institutionen sind unter menschlichen, sozialen und kulturellen Aspekt nicht länger akzeptierbar Region und Staat als Betreiber der Institutionen Verantwortungsübertragung an die Kommunen kein Aufbau neuer Heimstrukturen (interkommunale Lösungen)
7 Zielsetzung und Anspruch der Reform Geistig behinderte Menschen sollen sich als vollwertige Mitglieder in der Gesellschaft fühlen. Schrittweiser Abbau von Sondergesetzen, Verordnungen und Sonderdiensten keine Sonderschulen Wohnen und Leben in der eigenen Kommune Aufgabendelegation: Kommune leistet alle Dienste durch ihren Apparat. Leistungen sollen sich an den individuellen Bedürfnissen richten
8 Mängel und Kritikk an der Reform Keine zufriedenstellende (vorbeugende) kommunale Gesundheitsversorgung, mangelnde psychiatrische Versorgung Kompetenz über geistigbehinderte Menschen in allgemeinen Diensten immer noch mangelhaft Fehlendes integratives Freizeitangebot Vereinsamungstheorie Hoher Personalbedarf und Rekrutierungsprobleme Wohnungswahl wird oft ohne wesentliche Beteiligung der betroffenen Person entschieden Selbstbestimmung (brukermedvirkning) weiterhin unterentwickelt (jedoch mehr Bestimmung über den eigenen Alltag) Mängel: Soziale Kontakte, Arbeit und Beschäftigung, Freizeit Integration in den Schulen fragwürdig 40% wohnen noch in der Nähe von ehemaligen Institutionen (jedoch generell guter Wohnstandard)
9 Die Kosten der Reform - Übergangsregelungen Vor der Reform wurde in der St.t.meld. 47 ein Planungsbedarf für ca Menschen mit unterschiedlichen Hilfsbedarf veranschlagt. Das entsprach etwa 0,4 % der Bevölkerung. Die Gesamtkosten der Reform wurden auf Nkr 6,1 Milliarden (800 Mill ) veranschlagt, davon sollten 3,8 Milliarden durch den Abbau der Institutionen umdisponiert werden. Nach Vollzug der Reform verbliebene staatliche Zuschüsse: Ca. Nkr Mill. (200 Mill. ) zusätzlich für Personen mit hohen Hilfsbedarf ressurskrevende brukere ab 2003 neues Finanzierungsmodell Frühpensionierungsordnung für Angestellte in Institutionen Stimulierungszuschüsse für Umzüge von der Institution in die Heimatkommune Planungszuschüsse für kommunale Planungs- und Vorbereitungsarbeit Finanzierungsmittel für geistigbehinderte Erwachsene die noch bei Ihren Eltern lebten Bauzuschüsse Einführung einer Grundrente
10 Staatliche Überführungen an die Kommunen A. Registrierung geistigbehinderter Menschen die Dienstleistungen erhalten - Pauschale von kr für Personen unter 16 Jahre - Pauschale von kr ( ) über 16 Jahre B. Registrierung von Menschen mit hohen Betruungsaufwand - Über nkr Wirtskommune Zuschuss Tvungen omsorg 2:1 = Nkr =
11 Schritte zur individuellen Ausformung der Hilfen Kommunaler Koordinator, Sachbearbeiter Beschreibung und Ausarbeitung des indviduellen und praktischen Hilfsbedarfes IPLOS Dokumentation des Betreuungsbedarfes Kommunaler Beschluss genehmigte soziale Dienste Klagerecht - Fylkesmannen Verantwortungsgruppe Professionelle und private Unterstützergruppe Individueller Plan gesetzlicher Anspruch
12 Gesetzliche Ansprüche kommunale Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung Lov om sosialtjeneste Praktischer Beistand/Milieuarbeit Persönliche Assistenz Pflegegeld für Familienangehörige Familienentlastung Freizeitkontakt Haushilfe Wohnangebot für Kinder Lov om kommunehelsetjeneste Pflege- und Altersheim Hauspflege, ärztl.versorgung Ab 16/18 Jahre, Anspruch auf Hilfe zur Etablierung in eigener Wohnung und zum selbständigen Leben Kommunaler Beschluss (vedtak) definiert Art und Umfang der Hilfe Klagerecht bei Fylkesmannen Anspruch auf individuellen Plan, Verantwortungsgruppe Teilweise Anspruch auf Erwachsenenbildung Staatliche Grundrente monatlich ca. Nkr (Arbeitsunfähigkeitsrente) möglich pluss Nkr Sozialhilfe (z.b.wohnbeihilfe) Staatl.Zuschüsse, Darlehen bei Etablierung zur eigenen Wohnung Volksversicherung Folketrygd Hilfsmittel, Hausanpassung, Teilnahme am öffentlichen Leben / Auto
13 Wahl und Zuteilung von individuellen Dienstleistungen Möglichkeiten gemäss Gesetz der Sozialdienste Lov om Sosiale Tjenester Praktische Hilfe und Anleitung (Hilfe im Haus) Zuhausepflege Freizeit und Stützkontakt Pflegegehalt Entlastung Soziale Betreuung in der Wohnung
14 Wahl und Zuteilung von Kurz- und Langzeitaufenthalt im Pflegeheim Rehabilitierung zuhause oder in der Institution Servicewohnung Sichterheitsalarm Brukerstyrt persönlicher Assistent Psychiatrische Betreuung im Haus Kommunale Servicewohnungen
15 Evaluierung Veränderter Bedarf Neuer Innhalt in der Dienstleistung neuer administrativer Beschluss +/- 25% Veränderungen müssen gemeldet werden Qualitätssicherung Überprüfung der Dienstleistung einmal jährlich Zusammenarbeit zwischen Dienstleister und Dienstempfänger
16 Angepasstes Wohnen Leben im eigenen Zuhause - solange wie möglich und mit Unterstützung Servicewohnungen - omsorgsboliger Entlastungswohnen Pflegeheim
17 ULOBA modell Borgerstyrt personlig assistent
18 Konflikt zwischen individuelle Rechte und Kommunales Budget Rahmenbudget Überführung von staatlichen Rahmenzuwendungen ca. 60 Arten staatlicher Finanzierungen Zuschüsse sind nicht alle Zweckgebunden Bei Nichteinhaltung von Budget drohen den Kommunen die Aufnahme in das sog Robek-register Kommunen dürfen bei der Nichtzuteilung von Dienstleistungen - Abschlag von Anträgen, nicht mit mangelnde Finanzen im Budget begründen
19 Kommunale Angebote
20 Das Leben ist Spitze ich bin mein eigener Chef!
21 Noch ein Chef Konflikte und Uneinigkeit über individuelle Angebote Formannskapet i Skaun kommune går inn for å legge ned dagsenteret, hvor Ola og to andre multihandikappede personer har et godt og viktig tilbud. Slik håper de å spare kroner. - Vi har ikke søkt om egen bolig, for «guten» har det så mye friere her hjemme hos oss. Men nå er det nesten så vi angrer. Hadde vi søkt om mer avlastning tidligere, så hadde vi kanskje hatt større mulighet i dag, sier Mary Kleiven. De får avlastning ei helg og ei uke i måneden, men mener seg helt avhengige av tilbudet sønnen i dag får på dagsenteret. Ola er helt uten språk og en krevende person å ha omsorgen for.
22 Was bin ich Wert? vom Kostenverursacher zum Bruttosozialproduktproduzenten : -Ein Bürger der gesellschaftliche Funktionen ausfüllt -Arbeit, Kulturleben, -Verbraucher, Wähler
23 Tendenz in der Entwicklung von Wohnformen Individuelles Wohnen Selbstorganisierte Betreuung 8 von 10 geistigbehinderten Menschen leben in koordinierten Wohnungen Institution Wohnsiedlung Totalbetreuung Koordinierte Betreuung Wohnkollektiv Gemeinschaftliche Betreuung
24 Erfahrungen aus Norwegen Neue Stützstrukturen persönliche Assistenten Betonung der Selbststeuerung - Grunderfahrungen Gesetz gegen den Missbrauch von Macht und Zwang gegenüber Geistigbehinderten 4A Auflösung der Sondergesetze Keine Sondereinrichtungen für behinderte Menschen (körperbehinderte etc.) Sichtbarmachung von behinderten Menschen in kleineren Kommunen Entwicklung von Nischen in der Kommune Von der Institution zum institutionellen Heim Bürgerechte und Teilhabe Aufbau von gemeindenahen Diensten Reformen und Verbesserungen der Lebensbedingungen von geistigbehinderten Menschen sind nicht umsonst!
25 Takk for i dag
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