Vorwort. Einleitung. Aufbau der Arbeit
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- Johann Hofmeister
- vor 6 Jahren
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2 LESEPROBE
3 Vorwort Einleitung Im Rahmen des europäischen Einigungsprozesses entstand auch die Notwendigkeit vergleichende Leistungen und Qualifikationen innerhalb der jeweiligen nationalen Bildungssysteme der Europäische Mitgliedsstaaten zu entwickeln. Aus diesen Überlegungen heraus entstand der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (GER). Im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen, der nach langjähriger Projektarbeit vom Europarat im Jahre 2001 veröffentlicht wurde und das Ergebnis einer intensiven gemeinsamen Forschungsarbeit ist, wird nicht nur die oben genannte Vergleichbarkeit angestrebt, sondern es werden unter anderem auch neue Formen der Überprüfung eingeführt, die das Verhältnis der Lernenden, aber auch der Gesellschaft insgesamt zum Lernen von Sprachen verändern sollen. Mit dieser Veröffentlichung wird versucht, für Fremdsprachenlerner in Europa ein allgemeingültiges Bewertungskonzept zur Verfügung zu stellen, das als Orientierungshilfe im sprachlichen Bereich fungieren soll. Auf der Basis dieses Konzeptes könnte jeder einzelne Bürger in allen europäischen Mitgliedsstaaten selbst einschätzen und nachprüfen, auf welchem sprachlichen Niveau er eine Fremdsprache beherrscht. Dabei werden die fremdsprachlichen Kompetenzen als Kann-Bestimmungen definiert, d.h. es wird überprüft, welche kommunikativen Situationen ein Lerner in welcher Weise bewältigen kann. Im Rahmen der oben genannten Aspekte, die im GER thematisiert werden, liegt der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit in der Auseinandersetzung mit dem GER und dem Europäischen Sprachenportfolio (ESP). Das Ziel dieser Arbeit liegt in der Evaluation des innovativen Potenzials des ESPs, das ja ein Folgeprodukt des GERs ist. Zu diesem Zweck werden im Rahmen dieser Arbeit weitergehende Vorschläge zur praxisorientierten Umsetzung des ESPs in griechischen Schulen gemacht. Aufbau der Arbeit Die Arbeit ist in zwei Abschnitte gegliedert. Der theoretische Teil dieser Arbeit widmet sich der Darstellung des Konzepts des GERs. Dabei wird auch die Verbin- 9
4 dung von GER und ESP herausgearbeitet. Zu diesem Zweck soll das Konzept des GERs näher erläutert werden. Hierzu zählen auch eine ausführliche Erklärung der Bedeutung des GERs, sowie deren Umsetzung im deutschen bzw. griechischen Bildungswesen. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird über das Europäische Sprachenportfolio bzw. seine Bestandteile und deren Funktionen berichtet. Ferner wird der Stand der Arbeit mit dem ESP in Deutschland und insbesondere auch in Griechenland geschildert. Es soll auch Profile Deutsch ein weiteres auf der Grundlage des GERs entstandenes Arbeitsmittel vorgestellt bzw. seine Nutzung im Hinblick auf die Arbeit mit dem ESP erläutert werden. Desweiteren wird die Zielsetzung des GERs und des ESPs konkretisiert. Der theoretische Teil beschäftigt sich abschließend mit einem Vorschlag zu der erstmaligen praxisorientierten Umsetzung bzw. Erprobung des ESPs mit griechischen Schülern der 7. Klasse an einem griechischen Gymnasium in Dortmund. Im zweiten praktischen Teil soll in einer griechischen Schule in Deutschland gezeigt werden, wie die Arbeit mit dem ESP realisiert werden kann und welche Auswirkungen sie auf die Einstellung der griechischen Schüler zum Fach Deutsch, auf die Realisierung des mehrsprachigen und interkulturellen Ansatzes, sowie auf das autonome Lernen haben kann. Das Augenmerk richtet sich weiterhin auf die Prozesse, die bei den Schülern durch die Arbeit mit den Kompetenzstufen des ESPs ausgelöst werden können. Die Verfasserin überprüft, ob sich die Versuchsklasse von der Kontrollklasse in Bezug auf die Sprachkompetenz, auf das Interesse an dem Fach Deutsch, auf die Realisierung des mehrsprachigen und interkulturellen Ansatzes und auf das Autonome Lernen unterscheiden. Zu diesem Zweck wurde die Arbeit mit dem Portfolio bei Schülern der 7. Klasse im Zeitraum von Januar 2006 bis Juni 2006 an dem griechischen Gymnasium in Dortmund dokumentiert. Dabei wurde ein Teil der Klasse, die ich als Versuchsklasse (VK) bezeichne, in die Arbeit mit dem Portfolio eingeführt. Der VK wurden erstmalig die einzelnen Teile des ESPs mit den darauf bezogenen Aufgaben vorgestellt. Sowohl die bei der (VK), die in das ESP eingeführt wurde, als auch bei der Kontrollklasse (KK) wurden regelmäßig die Deutschkenntnisse auf der Grundlage von Sprachtests (C-Tests) überprüft; darüber hinaus wurden die Schüler regelmäßig nach ihrer Einstellung gegenüber dem Deutschunterricht mithilfe von Einstellungstests befragt. Die Auswirkung der Arbeit mit dem Europäischen Sprachenportfolio wurde ferner auf der Grundlage qualitativ-empirischer Erhebungen in dreifacher Form untersucht: 1. Es wurde ein Europäisches Sprachenportfolio auf griechisch für griechische Schüler eingeführt. Die dabei verwendete Methode bestand aus sechs Phasen, die im Einzelnen beobachtet und evaluiert wurden. 10
5 2. Es wurden C-Tests auf der Grundlage von Profile Deutsch entwickelt, die zur Feststellung der allgemeinen Sprachkompetenz beider Gruppen (VK und KK) bzw. des sprachlichen Zuwachses jedes einzelnen Schülers über einen Zeitraum von fünf Monaten eingesetzt wurden. 3. Die Akzeptanz des Europäischen Sprachenportfolios wurde durch Interviews und Fragebögen reflektiert. Dabei ging es darum, die Sichtweise der Schüler in den Mittelpunkt der Forschung zu rücken. Daher wurden die Schüler befragt, inwieweit ihnen die gesamte Arbeit mit dem Europäischen Sprachenportfolio und seinen Bestandteilen nützlich erscheint bzw. ob sie mit dem Europäischen Sprachenportfolio gerne weiterarbeiten würden. 11
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