Verkehrsforschung für den Menschen Für mehr Sicherheit und Effizienz des Verkehrs
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- Catrin Holzmann
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1 Verkehrsforschung für den Menschen Für mehr Sicherheit und Effizienz des Verkehrs Prof. Dr.-Ing. Karsten Lemmer DLR, Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 1
2 Sitz: Braunschweig, Berlin Seit: 2001 Leitung: Prof. Dr.-Ing. Karsten Lemmer Mitarbeiter: Momentan etwa 100 Mitarbeiter aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen Aufgabenspektrum Grundlagenforschung Erstellen von Konzepten und Strategien Prototypische Entwicklungen Forschungsgebiete Automotive Bahnsysteme Verkehrsmanagement Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 3
3 Forschung für mehr Sicherheit und Effizienz Fahrerassistenzsysteme (FAS) Ziel: Unfälle vermeiden Sicherheit für das Individuum Effizienz für den Verkehr Schonung von Ressourcen Verkehrsmanagement Ziel: Verkehrsfluss ohne Störungen Effizienz für den Verkehr Schonung von Ressourcen Sicherheit für das Individuum Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 4
4 Wieso fahrerbezogene Forschung? Fehler des Fahrers als häufigste Ursache 85% Fehlverhalten der Fahrzeugführer Fehlverhalten der Fußgänger Technische Mängel, Wartungsmängel Straßenverhältnisse 3% 1% 5% 1% 4% Witterungseinflüsse Hindernisse 1% Sonstige Ursachen Unfälle mit Personenschaden 2003 Mehrfachzählungen bis zu acht Ursachen Quelle: Statistisches Bundesamt Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 7
5 Der Fahrer als Unfallursache Ansatzpunkte für die Forschung Fahrerzustand Falsche Straßenbenutzung Unangepasste Geschwindigkeit 5,2% 6,9% 17,6% 11,5% 4,3% Ungenügender Abstand Fehler beim Überholen Nichtbeachten der Vorfahrt Fehler beim Abbiegen 17,4% 0,4% 0,8% 4,3% 7,1% 8,1% 16,4% Fehler beim Ein- und Anfahren Falsches Verhalten gegenüber Fußgängern Fehler beim Halten Falsche Fahrzeugbedienung Unfälle mit Personenschaden 2003 Mehrfachzählungen bis zu acht Ursachen Andere Quelle: Statistisches Bundesamt Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 8
6 Fahrerzentrierter Forschungsansatz Ermittlung möglicher Schwachstellen beim Fahrer Zur Ermittlung von Schwachstellen im Fahrerverhalten ist ein umfassendes Bild von der Situation notwendig Beobachtung der drei zentralen Faktoren Fahrer Fahrzeug Verkehr Erfahrung, Wissen, Ziele Empfindung Fahrzeugdynamik Fahrzeugverhalten Verkehrssituation Wahrnehmung Fahrerin/Fahrer Aktion Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 10
7 Forschungsansatz 1: Unfallanalysen Eine Studie im Auftrag der BASt Analyse der Ursache der Fehlhandlung bei Unfällen anhand von Unfallprotokollen aus Braunschweig 2002 (davon 992 schwere Unfälle) Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 11
8 Forschungsansatz 1: Unfallanalysen Ergebnis: Ursachen für Fehlverhalten Informationsmangel 38.7 Fehlinterpretation 4.5 Fehlentscheidung 34.5 Ausführung % der schweren Unfälle Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 12
9 Forschungsansatz 1: Unfallanalysen Schlussfolgerung für mögliche Fahrerassistenzsysteme Bereich Kollisionsvermeidung Kreuzungsassistenz Geschwindigkeits- Regulation mit Unterstützung der Querführung Funktionalität Erkennen bevorrechtigter Fahrzeuge (von rechts, von links und entgegen kommend) Erkennen von rechts kommender Radfahrer vor Kollision Abstand und Geschwindigkeit regeln Erkennen stehender Fahrzeuge Bremsen bei plötzlichen Ereignissen unterstützen Situationsbezogene Regulation der Geschwindigkeit mit zus. Unterstützung der Querführung Unfallvermeidungspotential 26.1 Prozent der schweren Unfälle 17.5 Prozent der schweren Unfälle 20.4 Prozent der schweren Unfälle (2.2 Querführung) Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 13
10 Forschungsansatz 2: Fahrten mit dem ViewCar Untersuchung des Fahrerverhaltens Blickrichtungserkennung Kameras Umwelt D-GPS Radar Spurerkennung Laserscanner Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 14
11 Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 15
12 Schwierige Situationen Einige Beispiele Kreuzungsfahrten Autobahneinfädelungen Kurvenfahrten Überholsituationen Abbiegen Einparken Fahren auf verengter Fahrbahn Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 16
13 Beispiel: Studie Kreuzungsfahrten Beobachtung im realen Verkehr und Befragung der Fahrer Wie anstrengend war die Kreuzungsquerung? 31 Testfahrer 3 mal 33 Kreuzungen 4157 Kreuzungsquerungen Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 17
14 Beispiel: Studie Kreuzungsfahrten Sechs Einflussfaktoren wurden berücksichtigt Unterschiedliche Manöver Unterschiedliche Regelungen Unterschiedliche Kreuzungstypen Ast rechts oder links Haupt- oder Nebenast Vorfahrt haben oder Vorfahrt gewähren Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 18
15 Beispiel: Studie Kreuzungsfahrten Beobachtung von Fahrer, Fahrzeug und Umwelt Fahrerbeanspruchung Befragung, Puls Fahrerverhalten Bedienung Blickverhalten Fahrzeugverhalten CAN-Bus Umwelt Videorating: Andere Fahrzeuge Unfälle / kritische Situationen Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 19
16 Beispiel: Studie Kreuzungsfahrten Ergebnis: es gibt weitere Einflussfaktoren Rechts vs. Geradeaus Links vs. Geradeaus Vorfahrt gewähren vs. haben Straße eng vs. mittel Was ist schwieriger? Einsehbarkeit schlecht vs. gut Ampel vs. rechts-vor-links Ampel vs. Schild Effektgröße [Skala] Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 20
17 Beispiel: Studie Kreuzungsfahrten Befragungsergebnis: zwei Wünsche für Assistenz Kollisionsvermeidung Kollisionsvermeidung: Warnung, Bremsassistent, Info, wann frei, Überwachung Führung Keine Assistenz Führung durch Situation: Spuranzeiger / Richtungsanzeiger, Führung durch Situation, Kreuzungseinsicht verbessern, automatisch Fahren Keine Assistenz % Nennungen Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 21
18 Ein Hinweis auf die Bedeutung dieser Einflussgrößen ergab sich bei der Kreuzungsbeobachtung Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 22
19 Hier kommen die wesentlichen Einflussfaktoren zusammen. Kollisionsvermeidung und Führung könnte unterstützen. Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 23
20 Assistenzsysteme dürfen den Fahrer aber nicht bevormunden! Akzeptanz Sicherheit Vernunft Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 25
21 Aber: Ohne Akzeptanz hilft keine Assistenz Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 26
22 Verkehrsforschung für den Menschen Für mehr Sicherheit und Effizienz des Verkehrs Prof. Dr.-Ing. Karsten Lemmer DLR, Verkehrsforschung für den Menschen > 22. Mai 2007 > Folie 27
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