Kongress 2017 Einführung in die Netzwerkmedizin
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- Meta Holst
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1 Einführung in die Netzwerkmedizin 15. Februar 2017 Prof. Dr. Boris Augurzky
2 Agenda Status quo und Herausforderungen Antworten 2
3 ,3% 9,3% 9,5% 9,8% 10,2% 10,0% 10,0% 10,0% 10,1% 10,2% 10,4% 10,6% 10,4% 10,5% 10,3% 10,2% 10,4% 11,4% 11,3% 10,9% 11,0% 11,2% 11,2% Steigender Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt Krankenhausmarkt größtes Segment der Gesundheitswirtschaft Gesundheitsausgaben als Anteil am BIP in % Marktvolumen 2014 in Mrd. 14% 12% Krankenhäuser Arztpraxen Apotheken 50,2 44,7 85,9 10% Stationäre Pflege 28,5 8% 6% 4% Zahnarztpraxen Ges.handwerk Verwaltung Ambulante Pflege 24,9 18,9 17,3 13,3 2% Sonstige Praxen 11,5 0% Reha Sonstiges 9,0 22,3 (1) Davon vor allem Verwaltungsausgaben (2) Praxen sonst. Med. Berufe: physio-, sprach-, ergo- und musikther. Praxen, Massagepraxen, Praxen von Hebammen, Heilpraktikern, med. Fußpflegern (3) Investitionen (Krankenhausfördermittel, Mittel für Pflegeheime u. a.), Gesundheitsschutz, Rettungsdienste, sonst. Einrichtungen und private Haushalte Anmerkung: Gesamtkosten ohne Kosten fürs Ausland. Ab 2014 werden Leistungen für Dialysezentren den Arztpraxen zugerechnet Quelle: Krankenhaus Rating Report
4 Problemfelder im Krankenhausbereich im Jahr Schlechte wirtschaftliche Lage Wenige Investitionen Fachkräftemangel, vor allem auf dem Land Schwindende Tragfähigkeit der ländlichen Infrastruktur Viele Patienten, ambulantes Potenzial Ungenügende Patientensteuerung, Case Management Geringe sektorenübergreifende Vernetzung Schlecht koordinierte Notfallversorgung, insbesondere ambulant-stationär Umfangreiche Kapazitäten Geringe Marktdynamik (Eintritte und Austritte) Wenig unternehmerische Freiheiten, Experimentierfreude Geringer Fokus auf Qualität Probleme in der Pflege Kaum elektronische Vernetzung, wenige digitale Angebote Wenig Versorgungsforschung Quelle: RWI 4
5 Krankenhausstrukturgesetzes geht manche davon an 1 Qualität steigern Qualitätsmessung, Qualitätskontrolle: unangemeldete MDK-Kontrollen Qualitätstransparenz, neue Inhalte Qualitätsberichte Qualitätsverträge Qualitätsorientierte Vergütung, qualitätsorientierte Krankenhausplanung 2 Versorgungsstrukturen optimieren Strukturfonds Definition Mindesterreichbarkeit und Sicherstellungszuschlag Stufensystem für die Notfallversorgung Qualitätsorientierte KH-planung, Mindestmengen 3 Leistungsmengenzuwachs begrenzen Verlagerung Mengendegression auf Hausebene / FDA (1) Neuausrichtung DRG-Kalkulation 4 Pflege am Bett stärken Pflegestellenförderprogramm Expertenkommission Pflege Pflegezuschlag in Höhe des Versorgungszuschlags (1) Fixkostendegressionsabschlag Quelle: RWI reicht aber nicht, um es mit den großen Trends aufzunehmen 5
6 Trend 1: Der entscheidende Veränderungsdruck wird über die weitere demografische Entwicklung kommen Mehr Patienten Demografische Entwicklung in Deutschland Weniger Beitragszahler Weniger Fachkräfte Finanzierung der wachsenden Nachfrage wird immer schwieriger Lokale Demografie Verschärfung v.a. in ländlichen Regionen Im Laufe der 2020er Jahre ist es soweit Quelle: RWI 6
7 ,6% -1,6% -1,6% -1,7% -1,8% -2,0% -2,1% -2,2% -2,6% -2,8% -3,0% -3,1% -3,3% -3,3% -3,1% -3,0% -2,8% -2,5% -2,1% -1,6% -1,3% -0,6% 0,0% 0,0% -0,1% -0,2% -0,5% -0,4% -0,5% -0,3% -0,3% -0,3% -0,5% -0,6% -0,8% -0,7% -0,8% -0,3% -0,2% -0,1% 0,0% 0,0% Veränderung p.a. Die Babyboomer-Rutsche setzt 2024 ein Anzahl Rentner im Verhältnis zur Anzahl Erwerbsfähige 3,0 2,5 2024ff: Babyboomer wechseln die Seiten Abstieg wird steiler Anzahl Erwerbsfähige (Alter 20 bis unter 65) im Verhältnis zur Anzahl Rentner (Alter 65+) 10,0% 8,0% 6,0% 2,0 4,0% 1,5 1,0 Veränderung p.a. 2,0% 0,0% -2,0% 0,5-4,0% 0,0-6,0% Quelle: RWI, Statistisches Bundesamt (2011), Koordinierte Bevölkerungsprognose Variante 1-W2; vom
8 Um die zunehmende Zahl an Rentnern zu versorgen, gilt es mehr und produktiver zu arbeiten ,75 1 1,95 1 1,70 1 Wochenarbeitszeit Status quo: 40 Stunden Nötige Wochenarbeitszeit zur Haltung des Status quo: 57 Stunden Nötige Wochenarbeitszeit zur Haltung des Status quo: 65 Stunden Oder Erwerbstätige werden stärker : Beispiel Produktivitätszuwachs von 0,8% p.a. Wochenarbeitszeit Status quo: 40 Stunden Nötige Wochenarbeitszeit zur Haltung des Status quo: 51 Stunden Nötige Wochenarbeitszeit zur Haltung des Status quo: 54 Stunden Werden die Erwerbstätigen bereit sein, kostenlos mehr zu arbeiten, vor dem Hintergrund, dass sie am Arbeitsmarkt Mangelware sein werden? Quelle: RWI, Statistisches Bundesamt (2011), Koordinierte Bevölkerungsprognose Variante 1-W2 8
9 Trend 2: Innovationsdichte nimmt zu Apps Digitales Monitoring (Compliance) Internet Wearables / Insidables epa / egk Telemedizin / Fernbehandlung Big Data Robotik Künstliche Intelligenz Drohnen Gendiagnostik Selbst fahrender Pkw Ambulantisierung 3D-Drucker Anmerkung: grün = Digitalisierung; blau = Anderes Quelle: Krankenhaus Rating Report
10 Backup AlphaGo schlägt erstmals Go Weltmeister Lee Sedol im März 2016 Meilenstein bei selbstlernender künstlicher Intelligenz Der Sieg des Programms gegen einen der weltbesten Go-Spieler wurde als Meilenstein bei der Entwicklung selbstlernender Maschinen und künstlicher Intelligenz gewertet. Denn Go mit seinen vielen möglichen Spielzügen galt bis zuletzt als zu komplex für Computer. (FAZ vom ) [ ] Dann machte die Maschine nach rund einer Dreiviertelstunde einen Zug, der Redmond in großes Erstaunen versetzte. So etwas bekomme man wirklich selten zu sehen, sagte er, [ ] Quelle: html ; FAZ vom
11 Agenda Status quo und Herausforderungen Antworten 11
12 Mehrere Impulse nötig, um auf Herausforderungen zu reagieren Politische Impulse Investitionspakt: Modell Neue Bundesländer, Bund-Land-Kassen gemeinsam Weiterentwicklung DRG-System (u.a. Qualität, Vorhalteleistungen) Marktdynamik zulassen: Mehr Ausprobieren, Experimentieren, mehr unternehmerische Freiheiten für Leistungserbringer und Kassen Patientensteuerung und Eigenbeteiligung Qualifizierte Zuwanderung Digitalisierung, epa Austarieren Datenschutz versus Fortschritt Grundsätzlich: Gesamtwirtschaft nicht durch Reduktion unternehmerischer Freiheiten ausbremsen Unternehmerische Impulse Effizienter Einsatz des knapper werdenden Personals, arbeitssparender technischer Fortschritt Patientenorientierung und Case Management Ambulantisierung Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Robotik Verbünde, Netzwerkmedizin Neue Modelle der ländlichen Versorgung Sektorenübergreifende Angebote Impulse in Forschung und Lehre Medizinerausbildung an künftigen Erfordernissen ausrichten (u.a. Patientensteuerung) Lehrstühle für ambulante Versorgung Versorgungsforschung Big Data Weiterentwicklung Qualitätsmessung: Indikationsqualität, Pflegequalität Vergütungsmodelle Quelle: Krankenhaus Rating Report
13 Netzwerkmedizin Verbundbasierte Angebote für Patienten Über patientenzentrierte Versorgung und Qualitätsführerschaft im Verdrängungswettbewerb bestehen Alt Neu Quelle: Krankenhaus Rating Report 2015; Stiftung Münch Netzwerkmedizin Digitalisierung der Medizin Case Management, Versorgung aus einer Hand, sektorenübergreifend, Notfallversorgung und Rettungswesen aus einer Hand Spezialisierung: Schwerpunktbildung, im Betrieb und im Verbund Indikationsgerechte Steuerung: komplexe Fälle bei Maximalversorgern, einfache Fälle bei Grundversorgern, Ambulantisierung 13
14 Netzwerkmedizin Voraussetzungen für Netzwerkmedizin zu schaffen Flächendeckung Qualitätsführerschaft Trennung von Versicherung und Leistungserbringung Digitalisierung Steuerung im Netzwerk Neue Berufsbilder Kontroll- und Unterstützungsfunktionen Wettbewerb der Netzwerke Quelle: Stiftung Münch 14
15 adressiert viele der Zukunftsthemen 1 Zukunft zwischen Mensch und Maschine 2 Robotik 3 Digitalisierung in der Medizin 4 Präzisionsmedizin 5 Nutzerfreundliche Gesundheitsversorgung 6 Von andere Branchen lernen Quelle: Stiftung Münch 15
16 Vielen Dank! Stiftung Münch Möhlstraße München Tel.: 089 / Mail: kontakt@stiftung-muench.org URL: stiftung-muench.org
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