Klinik oder Praxisklinik - zur Zukunft kleiner Kliniken auf dem Land
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- Karsten Koenig
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1 Versorgungskonferenz der KV Hessen Klinik oder Praxisklinik - zur Zukunft kleiner Kliniken auf dem Land Jochen Metzner, Referatsleiter Krankenhausversorgung, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Frankfurt, 6. März
2 Struktur heute Viele kleine Kliniken auf dem Land, oft mit geringer Auslastung, geringem Schweregrad der Fälle Falls Teilnahme an der Notfallversorgung, ganz überwiegend internistische Fälle Künftige Teilnahme an der NFV (Stufung der Notfallkriterien nach RL des G-BA im April 2018) wird Intensivstation, CT, Schockraum etc. erfordern Sicherstellungsrichtlinie i.v. mit RL zu Notfallstufen identifiziert die KH, die für die flächendeckende Versorgung zwingend gebraucht werden und deren Erhalt damit die Kommunen sicher zu stellen haben ( 3 Abs. 2 Satz 2 HKHG 2011) Problem, dass für Sicherstellungszuschlag geringer Versorgungsbedarf (unter 100 EW pro km2) erforderlich ist Landesausnahme denkbar (Finanzierung über Landesbasisfallwert)
3 Struktur heute In Großstädten zu viele Betten (?? - sind aktuell deutschlandweit überfüllt), jedenfalls zu viele Kliniken, Zusammenschlüsse sinnvoll Gemischtwarenläden mit geringer Spezialisierung untereinander Belastung durch leichte Fälle (Argument, dass für Aus-/ Weiterbildung gebraucht, kann durch entsprechende Verbundstrukturen gelöst werden)
4 Größtes Problem Mauer zwischen den Sektoren immer noch dicker als die chinesische Mauer
5 demographische Entwicklung
6 Auch nach KHSG im Krankenhausbereich ungelöst Katalog zum ambulanten Operieren seit Jahren ohne Fortschritte Spezialfachärztliche Versorgung kommt nur schleppend voran Ein Tages-DRGs problematisch, anfällig für MDK-Prüfungen, Problem primäre Fehlbelegung
7 Lösung Hybrid-DRG? Projekt in Thüringen, Berufsverband Deutscher Chirurgen und Techniker KK Sektorenunabhängige und rein indikationsbezogene Behandlung Einseitige Leistenhernie, Stammvarikosis, Karpaltunnelsysndrom, vordere Kreuzbandruptur Honorierung Mischung DRG/EBM Kalkulation zunächst auf Basis bisheriger Preise, später Ist-Kosten QS Struktur-, Prozess-, Ergebnisqualität Noch Fragen offen, aber interessant
8 Könnte das Chancen für ambulante Strukturen eröffnen, nun auch mehr Möglichkeiten zu erhalten (in der Vergangenheit wurde eher den Kliniken immer mehr Zugang zur ambulanten Versorgung eröffnet)? Ja, hier sind in der Tat Praxiskliniken neu zu bewerten Wie? Amb OP, teilstationär, Hybrid, spezialfachärztlich oder ganz neu? Zu lösen jedenfalls: Katalog, Zulassung, Qualität, Vergütung, Mengensteuerung, Elaubnis-/Verbotsvorbehalt Einbeziehen in Krankenhausplanung??
9 Möglich (und nötig) für Kliniken (nicht nur) auf dem Land auch Enge Abstimmung auf Kreisebene mit den Gesundheitsämtern ( geborene Koordinationsstelle) Enge Vernetzung mit den Verantwortlichen für den Rettungsdienst Enge Vernetzung mit den sozialen Diensten/Pflegestützpunkten Enge Vernetzung mit ambulanten Strukturen (u.a. NFV) Enge Vernetzung mit Rehabilitationsangeboten Und Digitalisierung also: starke kommunale Verantwortung
10 Was wird im Bund passieren? Ansätze im Koalitionsvertrag: Bund-Länder-AG zur sektorenübergreifenden Versorgung Qualitätsorientierte Arbeitsteilung Grund- und Regelversorgung/Spezialversorgung Zusätzliche Aufgabe für KHs im ländlichen Raum:ergänzende niederschwellige Versorgungsangebote z.b. in der Nachsorge Wegfall Zulassungssperre in ländlichen Gebieten, Bestimmung durch Länder Fortsetzung Strukturfonds: vier Jahre jeweils eine Mrd Euro, erweiterte Kriterien (Digitalisierung etc.) Sicherstellung der (ambulanten?) Notfallversorgung gemeinsam durch KV und LKG (wie??)
11 Und im Land Hessen? Nötig jedenfalls: gemeinsam statt einsam Nachhaltige, gute Lösungen im Sinne der Patienten erfordern eine enge, faire Zusammenarbeit aller an der Gesundheitsversorgung Beteiligten in Hessen Insellösungen, Egoismen machen auf allen Seiten keinen Sinn Heimat Hessen, Pakt für Versorgung, Digitalstrategie werden fortgesetzt Gremium nach 90a SGB V, neue Aufgaben der Gesundheitskonferenzen (Gesetzgebung wird gerade eingeleitet) sind hier ein richtiger Ort
12 Fazit Unverzichtbare Kliniken sind gesichert, müssen aber enger Bestandteil einer regional vernetzten Versorgung, in Anbindung an Gesundheitszentren, sein Alle an der NFV teilnehmenden KHs müssen auch integrierte NFZ i.s. des SVR (oder ähnlich) sein Andere Kliniken müssen sich erst recht umstrukturieren Einige (in Hessen eher wenige) werden schließen müssen Umwandlungen in Praxiskliniken möglich und oft sinnvoll, sobald bundesrechtliche Grundlagen vorhanden sind (Hybrid-DRG o.ä.) Entscheidend ist, dass die notwendige medizinische Versorgung gesichert wird Hierbei ist auch die Patientensicht zu berücksichtigen, natürlich im Rahmen 12 SGB V, aber mehr als heute Sektorenübergreifende Modelle und Planungsansätze sind, ungeachtet gewachsener Zuständigkeiten, zwingend
13
14 entscheidend ist der Patientennutzen, sind nicht Partikularinteressen Lassen Sie uns nicht nur an einem Strang ziehen, sondern auch in die gleiche Richtung
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