Semantik 3: Bedeutung-Text-Modell (BTM)

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1 Semantik 3: Bedeutung-Text-Modell (BTM) Robert Zangenfeind, Hinrich Schütze Center for Information and Language Processing, LMU Munich Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 1 / 32

2 Wichtiger Hinweis: Bis Freitag, 27.4.: Jürgen Handke (112) ( ansehen und eine Frage/Anmerkung vorbereiten! Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 2 / 32

3 Moskauer Semantische Schule Igor A. Mel čuk, Jurij D. Apresjan, Aleksandr K. Žolkovskij seit 1960er-Jahren 2 Komponenten: Wörterbuch, Grammatik Systematische Beschreibung von natürlichen Sprachen besondere Grammatik (u.a. Dependenzsyntax und semantische Netze) und spezielles Wörterbuch (erklärend-kombinatorisch) integrale Sprachbeschreibung: Wörterbuch und Grammatik sind eng aufeinander abgestimmt (Informationen und formale Sprachen) Versuch, alle Informationen zu geben zur Bildung (idiomatisch) richtiger Sätze in der Theorie komplettes, formalisiertes Modell der menschlichen Sprache Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 4 / 32

4 Zum Begriff der Semantik bei Mel čuk Linguistische Semantik ist das Studium der Entsprechungen zwischen linguistischen Bedeutungen und den linguistischen Ausdrücken, die diese Bedeutungen tragen bzw. als Frage: Wie wird die Bedeutung X in der Sprache L ausgedrückt? Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 5 / 32

5 Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 6 / 32

6 7 Darstellungsebenen im BTM Semantische Darstellung (SemD; entspricht Bedeutung) tiefensyntaktische Darstellung (TSyntD) oberflächensyntaktische Darstellung (OSyntD) tiefenmorphologische Darstellung (TMorphD) oberflächenmorphologische Darstellung (OMorphD) phonologische Darstellung (TPhonD) phonetische/orthographische Darstellung (OPhonD/OrthogrD; entspricht Text) Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 8 / 32

7 6 Module im BTM semantisches Modul (Semantik1): {SemD} {TSyntD} tiefensyntaktisches Modul: {TSyntD} {OSyntD} oberflächensyntaktisches Modul: {OSyntD} {TMorphD} tiefenmorphologisches Modul: {TMorphD} {OMorphD} oberflächenmorphologisches Modul: {OMorphD} {TPhonD} tiefenphonologisches Modul: {TPhonD} {OPhonD} Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 9 / 32

8 Beispielsatz: SemD I will draw Mary s attention to her feet. Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 10 / 32

9 TSyntD Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 11 / 32

10 OSyntD Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 12 / 32

11 Weitere Ebenen TMorphD: I NOM + WILL PRES + DRAW INF + MARY SG, POSS + ATTENTION SG + TO + HER + FOOT PL OMorphD: {I}, {NOM} + {WILL}, {PRES} + {DRAW}, {INF} + {MARY}, { S} + {ATTENTION}, {SG} + {TO} + {HER} + {FOOT}, {A PL } TPhonD: OrthogrD: I will draw Mary s attention to her feet. Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 13 / 32

12 Beispielregel Semantisches Modul: {SemD} {TSyntD} 2 Grundtypen von Regeln: 1. Lexikalisierung: Konfiguration von Semantemen (Teilnetz) -> LE (inkl. semantische Grammeme) 2. Konstruktion der TSyntD (Baumstruktur) z.b. Lexikalisch-funktionale Regel: Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 14 / 32

13 10 Zonen im erklärend-kombinatorischen Wörterbuch (EKW) Zone 1: Morphologische Informationen Zone 2: Anmerkungen zur Stilistik Zone 3: Bedeutungserklärung Zone 4: Das Rektionsmodell (RM) Zone 5: Restriktionen für das Rektionsmodell Zone 6: Beispielsätze für die Verwendung des Rektionsmodells Zone 7: Lexikalische Funktionen (LF) Zone 8: Beispielsätze für die Verwendung der LF Zone 9: Enzyklopädische Informationen Zone 10: Idiomatische Ausdrücke Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 16 / 32

14 Ein kurzer Blick auf die drei wichtigsten Zonen: Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 17 / 32

15 Zone 3: Bedeutungserklärung von Lexemen zentral im Wörterbuch Semantische Metasprache exakte, genau definierte Kunstsprache (deutlich weniger Wörter als in der natürlichen Sprache) Lexik: Seme (semantische Primitiva, d.h. kleinste Bedeutungseinheiten) und sog. Zwischenbegriffe (semantisch komplexere Begriffe) spezielle Syntax (i) Bedeutungserklärung von Lexemen (ii) Darstellung von Bedeutung in der Grammatik Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 18 / 32

16 Anforderungen an Bedeutungserklärungen zirkuläre Worterklärungen vermeiden! systematische Beschreibung (genau definierter Wortvorrat) Bedeutungserklärung mit jeweils semantisch einfacheren Ausdrücken keine Synonyme und Homonyme z.b. versprechen: semantische Analyse (Dekomposition): [Person] A verspricht [der Person] C, dass B = A teilt C mit, dass B stattfindet; B hängt von A ab; C ist an B interessiert Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 19 / 32

17 Vorbemerkung zu Zone 4: Valenz (Aktanten) Eigenschaft eines Prädikats, andere Wörter an sich zu binden auch: Subkategorisierung (Stelligkeit, Wertigkeit, Anzahl der Argumente/Aktanten) Aktanten: wesentliche Mitspieler eines Verbs, eines prädikativen Nomens etc. wird klar durch semantische Analyse des Prädikats (Bedeutungserklärung) Aktanten: Mitspieler, die notwendig und hinreichend für die Beschreibung der Bedeutung des Prädikats sind Beschreibung einer Situation : sprachliche Widerspiegelung eines Ausschnitts der außersprachlichen Wirklichkeit; auch durch syntaktische Ableitungen (z.b. Verkauf: gleiche Situation wie verkaufen) Bezeichnung einer Handlung, eines Prozesses, eines Zustandes o.ä. (vgl. dagegen Objekt[klassen]namen) Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 20 / 32

18 Zone 4: Rektionsmodell (RM) Darstellung der semantischen bzw. syntaktischen Aktanten (mit kurzer semantischer Beschreibung) syntaktische Eigenschaften des Stichworts, morphologische Möglichkeiten zur Realisierung der Aktanten vgl. Valenzrahmen, Frame, Subkategorisierungsrahmen z.b.: versprechen 1a I = A II = B III = C (Subjekt) (Inhalt) (Gegenspieler) S Nom 1. zu + V Inf S Dat 2. dass + Nebensatz 3. S Akk notwendig Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 21 / 32

19 Zone 7: Lexikalische Funktionen (LF) Korrelation zwischen einem Wort X und einem Wort Y, das mit X bezüglich seiner Bedeutung verbunden ist zwei grundlegende Gruppen von LF: (i) zur Beschreibung der Ersetzung eines Lexems (lexikalisches Substitut, paradigmatische LF) (ii) zur Beschreibung der Kombination zweier Lexeme (lexikalischer Parameter, syntagmatische LF) Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 22 / 32

20 LF Syn Synonym im eigentlichen Wortsinn ( gleiche Bedeutung ) lexikalisches Substitut, paradigmatische LF Beispiele (1) Syn(Nilpferd) = Flusspferd (2) Syn(Linguist) = Sprachwissenschaftler (3) Syn(UdSSR) = Sowjetunion Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 23 / 32

21 LF Anti Antonym Gegenteil des Stichworts C 0 Bedeutungserklärung enthält Verneinung im Gegensatz zur Bedeutungserklärung des Stichworts; Verneinung muss sich dabei nicht unbedingt auf gesamte Erklärung beziehen (1) Anti(Sieg) = Niederlage (2) Anti(gut) = schlecht (3) Anti(schließen) = öffnen Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 24 / 32

22 LF Conv ij(kl) Konversivum gleiche bedeutungsmäßige Beziehung zwischen Aktanten wie beim Stichwort C 0, aber: geänderte Reihenfolge der Aktanten! lexikalisches Substitut (1) Conv 21 (mögen) = gefallen (2) Conv 3214 (kaufen) = verkaufen (3) Conv 21 (vor) = nach Text wird geändert Bedeutung nicht Austausch des Stichworts zieht Änderung des Aktantenanschlusses nach sich (z.b. Kasus bzw. Präpositionen, über welche die Aktanten angeschlossen werden) Informationen aus Rektionsmodell Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 25 / 32

23 LF Magn lat. magnus groß ; hoher Grad [von C 0 ], große Intensität [von C 0 ], sehr [C 0 ] lexikalischer Parameter, syntagmatische LF, Kombination mit dem Argument X / Stichwort C 0 (1) Magn(Regen) = starker, strömender, heftiger, wolkenbruchartiger, Platz- [Kompositum] engl. Magn(rain) = heavy, etc. (2) Magn(verletzen) = schwer engl. Magn(to hurt) = seriously, badly, severely (3) Magn(schreien) = laut, aus vollem Halse, wie am Spieß Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 26 / 32

24 Stützverben auch: Funktionsverben (support verbs) im Kontext des Stichwortes semantisch leer rein syntaktische Funktion Verwendung sehr idiomatisch (i.s. von einzelsprachspezifisch) wichtig im Wörterbuch-Eintrag! Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 27 / 32

25 LF Oper i lat. operari vollbringen Stützverb; verbindet Bezeichnung des i-ten Aktanten (als syntaktisches Subjekt) einer Situation (prädikatives Nomen) mit der Bezeichnung der Situation (als erste Ergänzung) Oper 1 : C 0 machen, C 0 haben oder sich im Zustand C 0 befinden Oper 2 : C 0 unterliegen oder ein Objekt von C 0 sein (1) Oper 1 (Widerstand) = leisten, entgegensetzen, bieten engl. Oper 1 (resistance) = to put up, offer (2) Oper 1 (Interesse) = haben, entgegenbringen (3) Oper 2 (Prüfung) = ablegen, sich unterziehen Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 28 / 32

26 LF Func i lat. functio Ausführung Stützverb; verbindet Bezeichnung der Situation (als syntaktisches Subjekt) mit der Bezeichnung des i-ten Aktanten der Situation (als 1. Ergänzung) Func 1 : C 0 findet beim 1. Aktanten statt speziell Func 0 : C 0 findet statt (1) Func 1 (Verantwortung) = liegen bei, ruhen auf, lasten auf (2) Func 0 (Regen) = fallen (3) Func 0 (Schweigen) = herrschen Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 29 / 32

27 LF Labor ij lat. laborare bearbeiten Stützverb; verbindet Bezeichnung des i-ten Aktanten einer Situation (synt. Subjekt) mit Bezeichnung des j-ten Aktanten der Situation (1. synt. Ergänzung) und mit Bezeichnung der Situation selbst (2. Ergänzung) (1) Labor 12 (Verhör) = unterziehen [jdn. einem V.] (2) Labor 12 (Empfang) = nehmen [jdn./etw. in E.] (3) Labor 21 (Gast) = haben [jdn. zu G.] Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 30 / 32

28 Übersicht zum Gebrauch der Stützverben Schematische Darstellung (eine Zeile entspricht jeweils einem Satz) syntakt. Subjekt Stützverb 1. Ergänzung 2. Ergänzung i-ter Aktant Oper i Situation (fakultativ) Situation Func i i-ter Aktant (fakultativ) i-ter Aktant Labor ij j-ter Aktant Situation Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 31 / 32

29 Literatur Igor A. Mel čuk: Semantics. From meaning to text. Amsterdam, Philadelphia Igor A. Mel čuk: Language: From Meaning to Text. Moscow, Boston Igor A. Mel čuk: Jazyk: ot smysla k tekstu. Moskva Robert Zangenfeind: Das Bedeutung-Text-Modell. Wörterbuch und Grammatik einer integralen Sprachbeschreibung. München, Berlin Zangenfeind & Schütze (LMU Munich): BTM 32 / 32

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