Lehrgang Baubiologie Facharbeit Neubau eines Bergbauernhofes nach Baubiologischen Richtlinien

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Martha Weiß
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1 Lehrgang Baubiologie Facharbeit Neubau eines Bergbauernhofes nach Baubiologischen Richtlinien von Harald Gurschler

2 Lage Der Grushof befindet sich in der Gemeinde Glurns, auf der orografisch rechten Seite des Vinschgaus, auf einer Meereshöhe von 1250 Meter.

4 Vorgeschichte Nachdem der Besitzer Johann Riedl 1997 verstarb wurde der Hof nur teilweise und schlecht bewirtschaftet. Im Jahr 2008 übernahm Harald Gurschler den Hof mit der Absicht ihn mit seiner Familie biologischdynamisch zu bewirtschaften. Zurzeit werden Himbeeren, Erdbeeren, Vinschger Marillen, Sauerkirschen,Kartoffel und Blumenkohl angebaut. Am Hof werden vier Pferde und zehn Schafe gehalten. Natürlich darf ein Hausgarten mit einer großen Vielfalt an Gemüse nicht fehlen.

5 Planung Leider sind Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude aus der Zeit um 1700, in einem so schlechtem Zustand, dass sie unbewohnbar sind. Aus diesem Grund hat Harald sich für den Abbruch und Neubau entschieden. Durch seine Einstellung zur Natur und den Besuch des Lehrganges Baubiologie IBN in der Landesberufschule Schlanders, kommt nur eine möglichst nachhaltige und mit natürlichen Materialien ausgeführte Bauweise in Frage. Mit der Planung wurde Geometer Fleischmann Reinhard aus Schlanders beauftragt. Die alten Gebäude, die vorwiegend aus Stein und Holz erbaut wurden, werden abgerissen und das Material sortiert. Das gut erhaltene Holz welches noch von Hand in Form gehackt und gesägt wurde und natürlich unbehandelt ist, wird zum Teil im Neubau wiederverwendet. Der Rest wird zu Brennholz verarbeitet. Die guten Mauersteine werden aussortiert, der Rest zum ausgleichen eines Grabens gebraucht.

7 Keller / Garage Das Kellergeschoss wird teilweise in den Hang gebaut und deshalb betoniert. Eine ausreichende Dämmung und Wasserdichte wird mit 10cm dicken Glasschaumplatten, die mit Bitumenkleber an der Aussenseite angebracht werden, erreicht. Eine Lage Filtersteine dient als Drainage und eine Polyolefin-Folie verhindert den Eintritt von Radongas. Alle Außenbereiche die sichtbar bleiben werden mit einer Steinmauer verkleidet. Zum mauern wird Trasskalkmörtel verwendet. Trasskalkmörtel ist ein absolut natürlicher Baustoff und er verursacht keine unerwünschten Ausblühungen.

9 Wohnhaus Das Wohnhaus wird einstöckig und in Holzrahmenbauweise ausgeführt. Die Dämmung der Außenwände erfolgt mit insgesamt 16cm Hozfaserdämmplatten. Aussen sorgt eine Diagonalverschalung mit 25mm Fichtenbretter für die nötige Steifigkeit. Auf der Holzverschalung dient eine 25mm Magnesitgebundene Heraklitplatte als Träger für den Mineralischen Außenputz, der mit einer Kalkfarbe gestrichen wird. An der Innenseite kommt eine 50mm starke Heraklitplatte zum Einsatz auf der in den Schlafzimmern eine Wandheizung angebracht wird. Alle Innenwände werden mit Lehm in verschiedenen Farbgebungen verputzt.

10 Schnitt Wandaufbau Aussenputz 25mm 2. Putzträgerplatte Typ celenit 25mm 3. Diagonalschalung Fichte 25mm 4. Pavatherm - Wärmedämmung 2x80mm 5. Putzträgerplatte Typ celenit 50mm 6. Claytec Lehmputz u- Wert Phasenverschiebung Schallschutz Brandschutz 0,18W/m²K 20h 55db Rei 90

11 Galerie Auf ca. zwei Drittel der Hausbreite wird eine abgehängte Brettstapeldecke eingezogen. So ist der schmale Gang nicht so hoch und oben entsteht ein Raum der als Arbeitszimmer (Büro) oder ähnliches genutzt werden kann. Die Brettstapeldecke bleibt unten sichtbar und wird oben mit einer Holzweichfaser gegen Trittschall gedämmt. Darauf kommt ein naturbelassener Holzparkettboden.

12 Das Dach Das Dach wird mit 20 cm Holzfaserplatten gedämmt und mit Lärchenschindeln gedeckt. Die Sparren und die Fichtenriemen bleiben von unten sichtbar Lärchenschindeln zwei Lagen Lattung Konterlattung Unterdeckbahn diffusionsoffen Pavatherm-plus+ 2x100mm Riemen Fichte 20mm Sparren U-Wert Phasenverschiebung Schalldämmwert Rw ,6std 48 db

13 Heizung-Warmwasser und Elektrik Beheizt wird mit einem gemauertem Holzofen der im Wohnzimmer steht und vom Gang aus bedient wird. Der Ofen versorgt auch die Wandheizung der Schlafzimmer. Eine ausreichend große Solaranlage auf dem Dach erzeugt das Warmwasser. Der Warmwasserspeicher wird mit einer Elektrokerze ausgestattet für längere Regenperioden oder den Ausfall der Solaranlage. Somit kann auf eine Heizanlage und Heizraum verzichtet werden. Die Elektroinstallation erfolgt mit abgeschirmten Kabeln und einem Netzfreischalter für die Schlafräume. Die Internetversorgung wird über das Stromnetz gemacht damit auf eine Kabellose Funkübertragung verzichtet werden kann und der Komfort trotzdem gegeben ist.

14 Innen Die Fenster und Balkontüren unbehandelten Lärchenholz und Dreifachverglasung ausgestattet. sind aus mit einer Die Trennwand Wohnzimmer- Schlafzimmer wird mit Lehmvollziegel gemauert und nicht verputzt. Die anderen Innenwände werden Lehmputz oder Holz ausgeführt. teils mit In der Küche und im Arbeitsraum wird ein Bodenbelag aus Naturlinoleum auf Kork verlegt. In den restlichen Räumen wird ein nicht behandelter Holzparkettboden verlegt. Der Boden und die Nassbereiche im Badezimmer werden mit Fliesen verkleidet und der Rest mit Lehm verputzt um für die nötige Feuchteregulierung zu sorgen. Auch bei der Einrichtung wird auf möglichst natürliche, unbehandelte Materialien geachtet.

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