Die Rolle der Peers, Neuen Medien und Online Communitys bei der Berufsorientierung
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- Christina Otto
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1 Die Rolle der Peers, Neuen Medien und Online Communitys bei der Berufsorientierung Ergebnisse einer Expertise im Auftrag des Zentrum Eigenständige Jugendpolitik Sarah Beierle, wissenschaftliche Mitarbeiterin Deutsches Jugendinstitut, Außenstelle Halle
2 Themenschwerpunkte der Expertise Die Rolle der informellen Peers Peer-Involvement-Ansätze Die Rolle der Online-Angebote 2
3 Methodisches Vorgehen der Expertise (Übergangs-)Studien Berichte von wissenschaftlichen Begleitungen Evaluationen Onlineangebote Recherchen Quantitativ Qualitativ Sekundäranalysen Gruppendiskussionen mit Jugendlichen Jahrgangsstufe und 10. 3
4 Definition Peers Kriterium Peers: Ebenbürtigkeit in einem ähnlichen Alter, mit ähnlichem Bildungshintergrund individuelle Freundschaften, informelle Gruppen (z.b. Clique, Mitschüler/innen) institutionelle Gruppen (z.b. Mitschüler/innen, Mit-Auszubildende) 4
5 Ausgangslage Peers werden im Zuge der Loslösung vom Elternhaus immer bedeutsamer (Hurrelmann/Quenzel 2012) Peers werden nach den Eltern meist als wichtigste Ansprechpersonen zur Berufsorientierung genannt (Reißig et al. 2008, Kuhnke/Reißig 2007) Pädagogen und Elternseite: Befürchtung der negativen Beeinflussung (Beinke 2006) 5
6 Die Rolle der informellen Peers 6
7 Die Rolle der Peers stärkend Türöffner: Kontaktanbahnung, Empfehlungen Motivation: Eltern, Verwandte Peers Mut zusprechen, an Fähigkeiten appellieren Eltern hemmend Türschließer: Konkurrenzkampf Demotivation: fehlende Unterstützung, fehlendes Verständnis Sicherer Hafen: Verständnis, Gespräche, Unterstützung Ratgeber: Eltern Unterstützung bei Bewerbungen, Probleme bei Ausbildung Tandempartner: Peers Peers gemeinsame Bewältigung von Herausforderungen In Anlehnung an Gaupp
8 Ergebnisse Der Einfluss der Peers ist diffus und wandelt sich im Orientierungsprozess Eltern und nahe Verwandte, Lehrer werden im frühen Orientierungsprozess mitunter als invasiv wahrgenommen mit zunehmender Relevanz sprechen Jugendliche aktiv Bekannte, Verwandte und etwas ältere Peers an Eltern und Verwandte übernehmen vorwiegend die Rolle des Türöffners Vorhandensein eines Tandempartners war bei Hauptschüler/innen ein maßgeblicher Gerlingensfaktor während der Ausbildung (Gaupp 2013) während Ausbildungszeiten ist insbesondere für Benachteiligte die Unterstützung durch den Freundeskreis wichtig Jugendliche streiten gegenseitige Beeinflussung ab dennoch hohe Übereinstimmungen bei der Berufswahl ähnliche Interessen? Unterstützung durch Peer-Involvement-Ansätze 8
9 Peer-Involvement-Ansätze Peer-Edukatoren werden einbezogen, um als Expertinnen und Experten der jugendlichen Lebenswelt Gleichaltrige zu informieren, zu beraten oder zu unterstützen 9
10 Schulbezogen Freunde schaffen Erfolg Junge Impulse in der Berufsorientierung Teach first Junge Vorbilder Schulunabhängig Arbeiterkind Big Brother Big Sister Die Komplizen Rock your life Große Ähnlichkeit Geringe Ähnlichkeit 10
11 Ergebnisse noch relativ wenig Konzepte und Ansätze in Deutschland die Voraussetzungen für Mentoren und Zielgruppe differieren von Ansatz zu Ansatz sehr stark Häufig geringe Ähnlichkeit zwischen den Mentoren und der Zielgruppe hohe Zugangsschwelle für schulungebundene Ansätze Fehlen einer Alumni-Kultur an Schulen Förderung im Rahmen von Modellprojekten (Verstetigung?) 11
12 Empfehlungen Frühe Phase der Berufsorientierung: Identitätsfindungsprozesse stärken: Sozialkompetenzen, Reflexion der eigenen Fertigkeiten Unterstützung bei den (innerschulischen) Übergängen durch Peer-Learning und Peer-Teaching Entstehung einer Peer-Kultur Unmittelbare Berufsorientierung: Patenprojekte, möglichst von der gleichen Schule Verknüpfung von Peer-Ansätzen und Online-Angeboten Unterstützung auch während der Ausbildung/ des Studiums 12
13 Die Rolle der Online-Angebote 13
14 Onlineangebote Bundesagentur Planet-beruf.de Abi.de Berufenet.de Berufe.tv Institutionen, Wohlfahrtsverbände Beroobi.de Draufhaber.tv Mein-planb.de Privatanbieter Azubi.net Azubister.de Yousty.de 14
15 15
16 16
17 17
18 Zentrale Ergebnisse Berufsbezogene Online-Angebote: Fast ausschließlich Angebote der Bundesagentur bekannt Interaktive Angebote nur wenig frequentiert (kaum bekannt, kaum auffindbar) Berufs-Videos mit Jugendlichen werden als wenig authentisch bewertet Antworten auf Fragen dauern zu lange Online-Communitys (Facebook): Rezeptientenebene Kommunikation mit Freunden Berufsorientierung gehört in die Schule und nicht in Facebook 18
19 Empfehlungen Berücksichtigung der Bedürfnisse nach Authentizität und Unmittelbarkeit von Informationen Langlebigkeit der Angebote absichern, um hinreichend hohe Nutzerzahlen zu erzielen Möglichkeiten zur schnellen Absicherungen von Informationen geben 19
20 Fazit Überfrachtung mit Berufsorientierung scheint dazu zu führen, dass junge Menschen diese vorrangig mit Schule konnotieren Berufsorientierung ist Thema unter Freunden, aber nur eines von vielen, wird im Orientierungsprozess zunehmend wichtiger Durch Peer-Involvement-Ansätze könnten fehlende Kontakte im sozialen Nahbereich ausgeglichen werden Zielgruppenausgerichtete Online-Angebote könnten dafür sorgen, dass sich Jugendliche zielgerichtet informieren 20
21 Expertise abrufbar unter: Kontakt: Sarah Beierle Wissenschaftliche Mitarbeiterin Deutsches Jugendinstitut e.v. Außenstelle Halle (Saale) Franckeplatz 1, Haus 12/ Halle (Saale) Tel.: 0345 / Fax: 0345 / beierle@dji.de 21
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