BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS. Lehrpläne für die Fachoberschule Ausbildungsrichtung Wirtschaft
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1 BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS Lehrpläne für die Fachoberschule Ausbildungsrichtung Wirtschaft Unterrichtsfach: Jahrgangsstufen 11 und 12 Die Lehrpläne wurden mit KMBek vom 5. August 2003 Nr. VII.7-5 S 9410W in Kraft gesetzt. Die Lehrpläne für die Jahrgangsstufe 11 treten zum Beginn des Schuljahres 2003/04 in Kraft, die Lehrpläne für die Jahrgangsstufe 12 zum Beginn des Schuljahres 2004/05. Sie ersetzen die bisher gültigen Lehrpläne.
2 INHALTSVERZEICHNIS EINFÜHRUNG Seite 1 Vorbemerkung zum Aufbau und zur Verbindlichkeit der Lehrpläne 1 2 Schulartprofil Fachoberschule 2 3 Stundentafel 3 4 Übersicht über die Fächer und Lerngebiete 3 LEHRPLÄNE 4 ANLAGE Mitglieder der Lehrplankommission 16
3 EINFÜHRUNG 1 Vorbemerkung zum Aufbau und zur Verbindlichkeit der Lehrpläne Die folgenden Lehrpläne beschreiben die Bildungs- und Erziehungsaufgaben der Fachoberschule auf drei Ebenen. Die erste Ebene umfasst das Schulartprofil und erläutert den Bildungsauftrag der Schulart allgemein. Die zweite Ebene ist die der Fachprofile. Das Fachprofil charakterisiert den Unterricht eines bestimmten Fachs im Ganzen, indem es übergeordnete Ziele beschreibt, didaktische Entscheidungen begründet und fachlich-organisatorische Hinweise (z. B. auf fachübergreifenden Unterricht) gibt. Die Fachlehrpläne bilden die dritte Ebene. Sie enthalten jeweils eine Übersicht über die Lerngebiete sowie eine nach Jahrgangsstufen geordnete Darstellung der Lernziele, Lerninhalte und Hinweise zum Unterricht. Die Lernziele geben Auskunft über die Art der personalen Entwicklung, die bei den Schülerinnen und Schülern gefördert wird. Die Lernziele sind frei formuliert. Die jeweils gewählte Formulierung will deutlich machen, mit welchen der vier didaktischen Schwerpunkte Wissen, Können und Anwenden, produktives Denken und Gestalten sowie Wertorientierung die beschriebenen Entwicklungsprozesse in Verbindung stehen. Den Lernzielen sind Lerninhalte zugeordnet. Diese stellen die fachspezifischen Lerngegenstände des Unterrichts dar. Die in den drei Lehrplanebenen aufgeführten Ziele und Inhalte bilden zusammen mit fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsaufgaben 1, den einschlägigen Artikeln des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, der Verfassung des Freistaates Bayern und des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen die verbindliche Grundlage für den Unterricht und die Erziehungsarbeit. Die Fachlehrpläne stellen Lernziele und Lerninhalte systematisch dar. Ihre konkrete Abfolge im Unterricht ergibt sich aus dem jeweiligen Unterrichtsgegenstand, für den u. U. verschiedene Lernziele des Lehrplans kombiniert werden, aus der gewählten Unterrichtsmethode und der Absprache der Lehrkräfte. Die Hinweise zum Unterricht sowie die Zeitrichtwerte dienen der Orientierung oder Abgrenzung und sind nicht verbindlich. Die Freiheit der Methodenwahl im Rahmen der durch die Lernziele ausgedrückten didaktischen Absichten ist dadurch nicht eingeschränkt. Die Lehrpläne sind grundsätzlich so angelegt, dass ein ausreichender pädagogischer Freiraum bleibt, damit spezifische Interessen der Schülerinnen und Schüler, aktuelle Themen sowie öffentliche bzw. regionale Gegebenheiten aufgegriffen werden können. 1 Z. B. dargestellt in: Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, Abt. Berufliche Schulen (Hrsg.), Bildungs- und Erziehungsaufgaben an Berufsschulen und Berufs- fachschulen, München 1996 Seite 1
4 2 Schulartprofil Die Fachoberschule führt Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss zur Fachhochschulreife. Sie gleicht deren unterschiedliche Allgemeinbildung dem Anspruchsniveau der Fachoberschule an und erweitert sie nachhaltig. Neben vertiefter fachtheoretischer Bildung erfahren die Schülerinnen und Schüler eine fachpraktische Ausbildung in der jeweiligen Ausbildungsrichtung: Technik; Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege; Sozialwesen; Gestaltung; Agrarwirtschaft. Zum Erwerb der Studierfähigkeit werden die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, schwierigere theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen, vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen und verständlich darzustellen. Dies erfordert eine differenzierte Beherrschung der Muttersprache einschließlich der Fähigkeit, Sachtexte sicher zu analysieren und literarische Werke zu interpretieren. Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihr mathematisches und naturwissenschaftliches Verständnis sowie ihr geschichtlich-soziales Bewusstsein. Moderne Informations- und Kommunikationsmittel nutzen sie kompetent und verantwortungsvoll. Die Schülerinnen und Schüler erwerben eine für Situationen des Alltags, des Studiums und für eine spätere Berufstätigkeit nötige Kommunikationsfähigkeit in der englischen Sprache. Sie setzen sich mit den wesentlichen Fragestellungen der jeweiligen Fächer auseinander. Die Vermittlung von Lern- und Arbeitstechniken im Unterricht fördert selbstständiges Arbeiten und die eigenverantwortliche Lösung komplexer Aufgaben. Die Lehrkräfte sollen den Unterricht durch fächerübergreifendes und projektorientiertes Zusammenarbeiten aufeinander abstimmen. Der Unterricht, der den Entwicklungsstand und die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, erhöht ihr Problembewusstsein und ihre Fähigkeit zu problemlösendem Denken und Handeln. Die Schüler und Schülerinnen bauen ihre fachlichen Kompetenzen aus und entwickeln Einstellungen und Haltungen, die auf verantwortliches Handeln in der Gemeinschaft ausgerichtet sind. Zur Verwirklichung der Bildungsziele sind bei den Schülerinnen und Schülern grundlegenden Kenntnisse in den allgemein bildenden Fächern sowie Aufgeschlossenheit für die theoretischen und praktischen Zusammenhänge des fachlichen Unterrichts notwendig. Ein erfolgreicher Schulbesuch setzt eine hohe Lernmotivation, Ausdauer und die Fähigkeit, selbstständig und mit anderen zu arbeiten, voraus. Seite 2
5 3 Stundentafel Den Lehrplänen liegt die Stundentafel der Schulordnung für die Fachoberschulen in Bayern (FOSO) in der jeweils gültigen Fassung zugrunde. 4 Übersicht über die Lerngebiete Die Zahlen in Klammern geben Zeitrichtwerte an, d. h. die für das betreffende Lerngebiet empfohlene Zahl von Unterrichtsstunden. Jahrgangsstufe 11 Jahrgangsstufe Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (10) 11.2 Vollkostenrechnung (36) 11.3 Materialwirtschaft (13) 11.4 Produktionswirtschaft (10) 11.5 Geschäftsbuchführung (45) Teilkostenrechnung (38) 12.2 Jahresabschluss und Bewertung (82) 12.3 Finanzwirtschaft (15) 12.4 Marketing (30) 165 Seite 3
6 Fachoberschule Ausbildungsrichtung Wirtschaft BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE MIT RECHNUNGSWESEN Fachprofil: Im Fach soll problemlösendes Denken gefördert und das Interesse geweck werden, unterschiedliche betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen von verschiedenen Seiten anzugehen und zu lösen. Hierzu erwerben die Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 11 einen Überblick über die wesentlichen Grundfunktionen einer Unternehmung und über Lösungsstrategien für betriebswirtschaftliche Zielkonflikte. Anhand der Vollkostenrechnung wird den Schülerinnen und Schülern verständlich, dass die Erfassung und Verrechnung der Kosten und Leistungen zur Ermittlung des Verkaufspreises und des betrieblichen Erfolgs wesentlich sind. Es bietet sich an, wesentliche Inhalte der Material- und Produktionswirtschaft zu erörtern, bevor betriebswirtschaftliche Sachverhalte in der Geschäftsbuchführung systematisch erfasst und buchungstechnisch umgesetzt werden. In der Jahrgangsstufe 12 kommen die Schülerinnen und Schüler zur Einsicht, dass das kostenrechnerische Entscheidungssystem hin zur Teilkostenrechnung modifiziert werden muss, um produktions- und absatzpolitische Entscheidungen gewinnorientiert und marktgerecht fällen zu können. Im Lerngebiet Jahresabschluss und Bewertung werden den Schülerinnen und Schülern der Zusammenhang zwischen Bewertung und Unternehmenserfolg sowie der Entscheidungsspielraum bei der Gewinnverwendung bewusst. Im Lerngebiet Finanzwirtschaft lernen sie anhand verschiedener Kriterien die Finanzierungsarten zu unterscheiden und im Lerngebiet Marketing erkennen sie die zentrale Bedeutung des Marktes für unterneh merische Entscheidungen in allen Funktionsbereichen. Im Rahmen der Übungen werden die Zielsetzungen des Faches anhand schüleraktiver Unterrichtsformen wie z. B. Planspielen, Fallübungen und Projekten vertieft. Themen für die Übungen werden im Anhang genannt. Über zahlreiche Schnittstellen ist der Unterricht mit den Fächern Volkswirtschaftslehre, Rechtslehre und Wirtschafts informatik verbunden. Jahrgangsstufe 11 Lerngebiete: 11.1 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre 10 Std. Seite 4
7 11.2 Vollkostenrechnung 36 Std Materialwirtschaft 13 Std Produktionswirtschaft 10 Std Geschäftsbuchführung 45 Std. 114 Std. LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT 11.1 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Die Schülerinnen und Schüler setzen sich anhand ausgewählter Kennzahlen mit Zielen der Unternehmung auseinander und erkennen die Zusammenhänge zwischen einzelnen Zielen. Sie erwerben einen Überblick über die betrieblichen Grundfunktionen. Ziele der Unternehmung: ökonomische Ziele, gemessen u. a. an den Kennzahlen. Produktivität. Wirtschaftlichkeit. Rentabilität soziale Ziele ökologische Ziele Zielbeziehungen: komplementäre, konkurrierende und indifferente Ziele Betriebliche Grundfunktionen: Materialwirtschaft Produktionswirtschaft Absatzwirtschaft Finanzwirtschaft Mit Geschäftsberichten, Unternehmensleitbildern, Zeitungsartikeln arbeiten 10 Std. Seite 5
8 Personalwirtschaft 11.2 Vollkostenrechnung 36 Std. Die Schülerinnen und Schüler führen mit Hilfe der Vollkostenrechnung eine kurzfristige Erfolgsrechnung durch und beurteilen die ermittelten Kostenabweichungen. Mit Hilfe der differenzierten Zuschlagskalkulation verrechnen sie alle bei der Leistungserstellung und -verwertung anfallenden Kosten auf den Kostenträger und ermitteln den Angebotspreis. Abgrenzung der Begriffe Ausgaben, Aufwendungen und Kosten Einnahmen, Erträge und Leistungen Einteilung der Kosten nach der Zurechenbarkeit auf die Kostenträger der Abhängigkeit vom Beschäftigungsgrad Erstellung eines Betriebsabrechnungsbogens (BAB): einfacher BAB mit vier Hauptkostenstellen mehrstufiger BAB mit einfacher Kostenumlage ohne gegenseitige Verrechnung Ermittlung der Gemeinkostenzuschlagssätze Kostenträgerzeitrechnung: Kostenträgerzeitrechnung auf Ist- und Normalgemeinkostenbasis mit Abstimmung von Betriebs- und Umsatzergebnis Maschinenkosten, Maschinenlaufzeit, Maschinenstundensatz Interpretation der Kostenabweichungen Kostenträgerstückrechnung einschließlich Maschinenkosten als Zuschlagskalkulation Kalkulation des Angebotspreises einschließlich Eine Abgrenzungsrechnung ist nicht durchzuführen. Die Ermittlung der Bestandsveränderungen unfertiger und fertiger Erzeugnisse erfolgt mit Normalgemeinkostenzuschlagssätzen. Kostenträgerzeitblatt mit maximal zwei Kostenträgern erstellen Die maschinenbezogenen Fertigungsgemeinkosten sind als Wert vorzugeben. Seite 6
9 Vertreterprovision, Skonto und Rabatt 11.3 Materialwirtschaft 13 Std. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Beschaffungsvorgängen auseinander. Sie erkennen die Bedeutung der Bedarfsplanung und der optimalen Lagerhaltung für den Erfolg einer Unternehmung. Ziele der Materialwirtschaft Ermittlung des Materialbedarfs ABC-Analyse Angebotsvergleich auf Grundlage qualitativer und quantitativer Kriterien Rechnerische und grafische Lösung des Bestellmengen- und -häufigkeitsproblems: Mindest- und Meldebestand optimale Bestellmenge Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Lagerhaltung mit Hilfe folgender Kennzahlen: Umschlagshäufigkeit durchschnittliche Lagerdauer durchschnittlicher Lagerbestand Lagerzinssatz In diesem Zusammenhang auch auf Vor- und Nachteile der Just-in-time-Beschaffung eingehen Einsatz eines Tabellenkalkulationsprogrammes sinnvoll Verschiedene Angebote auswerten Angebotsvergleich über Internet durchführen Hier bietet es sich an, eine Bezugskalkulation (vgl. Angebotskalkulation, LG 11.2) durchzuführen Produktionswirtschaft 10 Std. Die Schülerinnen und Schüler erkennen Produktionsprogrammplanung: Seite 7
10 die weit reichende Bedeutung der Produktionsprogrammplanung für ein Unternehmen. Sie unterscheiden und bewerten Fertigungsverfahren und Möglichkeiten der Qualitätssicherung. Bestimmungsfaktoren der Produktionsplanung Programmbreite und Fertigungstiefe Fertigungsverfahren nach Häufigkeit der Wiederholung unter Berücksichtigung der optimalen Losgröße Art der Organisation Qualitätssicherung: Normen und gesetzliche Vorschriften Verfahren der Qualitätskontrolle Auf die Voraussetzungen der einzelnen betrieblichen Grundfunktionen eingehen Vgl. hierzu auch LG 12.4 Zur Veranschaulichung bietet sich eine Betriebserkundung an. Keine Berechnung der optimalen Losgröße 11.5 Geschäftsbuchführung 45 Std. Die Schülerinnen und Schüler wenden ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse an und buchen einfache Bestands- und Erfolgsvorgänge. Sie verstehen die Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz. Sie vertiefen ihre Buchführungskenntnisse in den Bereichen Beschaffung, Verbrauchsermittlung sowie Verkauf, führen die entsprechenden Berechnungen durch und buchen Bewegungen im Sachanlagevermögen. Aufbau und Gliederung von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung Aufbau und Funktion des Industriekontenrahmens Von der Eröffnungs- zur Schlussbilanz: Eröffnen, Führen und Abschließen von Bestandskonten Buchen erfolgswirksamer Vorgänge Führen von Umsatzsteuerkonten, Ermittlung der Zahllast und Abschluss der Konten Buchen der Aufwendungen für Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe sowie Fremdbauteile Buchen der Bezugskosten Keine Anzahlungen Seite 8
11 Berechnen und Buchen von Rücksendungen und Nachlässen Ermitteln des Jahresgesamtverbrauchs an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Fremdbauteilen mit und ohne T-Konten- Darstellung Ermitteln und Buchen von Verkaufserlösen Rücksendungen Entgeltkorrekturen Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Bewegungen im Sachanlagevermögen: Ermitteln der Anschaffungskosten Buchen der Beschaffung von Sachanlagevermögen Buchen der aktivierungspflichtigen Eigenleistungen Buchen des Verkaufs einschließlich Inzahlunggabe Keine Ermittlung der Herstellungskosten, vgl. LG 12.2 Keine Anlagen im Bau, keine Anzahlungen Restbuchwert vorgeben Seite 9
12 Fachoberschule Ausbildungsrichtung Wirtschaft BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE MIT RECHNUNGSWESEN, Jahrgangsstufe 12 Lerngebiete: 12.1 Teilkostenrechnung 38 Std Jahresabschluss und Bewertung 82 Std Finanzwirtschaft 15 Std Marketing 30 Std. 165 Std. LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT 12.1 Teilkostenrechnung 38 Std. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Grenzen der Vollkostenrechnung und den Nutzen der Teilkostenrechnung für betriebswirtschaftliche Entscheidungen. Sie setzen die Deckungsbeitragsrechnung als Instrument betriebswirtschaftlicher Entscheidungsfindung ein. Unterschied zwischen Voll- und Teilkostenrechnung Entscheidung über die Annahme oder Ablehnung von Aufträgen anhand des Stückdeckungsbeitrags Bestimmung der kurz- und langfristigen Preisuntergrenze Break-even-Analyse durch Ermittlung der Gewinnschwellenmenge und des -umsatzes (Gesamt- und Stückbetrachtung rechnerisch Fallbeispiel zum Übergang von der Voll- zur Teilkostenrechnung durchführen Seite 10
13 und grafisch behandeln) Auswirkung von Kosten- und Preisänderungen auf die Gewinnschwelle Berechnung der Deckungsbeiträge I und II sowie des Betriebsergebnisses Optimierung des Produktionsprogramms bei Vorliegen eines Engpasses bei der Beschaffung in der Produktion Mit LG 11.4 verknüpfen Entscheidung über Eigenfertigung oder Fremdbezug unter Berücksichtigung qualitativer und quantitativer Aspekte Kostenvergleich zweier Fertigungsverfahren 12.2 Jahresabschluss und Bewertung 82 Std. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bestandteile des Jahresabschlusses einer großen Kapitalgesellschaft sowie die Gliederung der Bilanz. Sie sind in der Lage, ausgewählte Positionen der Bilanz nach Steuerrecht zu bewerten und die dabei anfallenden Berechnungen und Buchungen vorzunehmen. Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Lagebericht Ergebnisverwendung Eigenkapital vor, nach teilweiser und nach vollständiger Ergebnisverwendung Am Beispiel aktueller Geschäftsberichte können deren Bestandteile und Gliederung (vgl. auch Rechtslehre) veranschaulicht und herausgearbeitet werden. Auf eine Erstellung der GuV in Staffelform soll verzichtet werden. Keine Berechnung der gesetzlichen Rücklagen durchführen Seite 11
14 Einkommensteuerrechtliche Bewertungsmaßstäbe: Anschaffungskosten Herstellungskosten Teilwert Auf Vorschriften der internationalen Rechnungslegung (z. B. IAS und US-GAAP) hinweisen Ohne Berechnung Abschreibungen auf Sachanlagevermögen: lineare und geometrisch-degressive Abschreibung Wechsel von der geometrisch-degressiven Abschreibung zur linearen Abschreibung geringwertige Wirtschaftsgüter Buchen der Abschreibung Bewertung einschließlich notwendiger Buchungen von nicht abnutzbarem Sachanlagevermögen inkl. Wertaufholung abnutzbarem Sachanlagevermögen Vorräten inkl. Bewertungsvereinfachung, dargestellt am Beispiel der Durchschnittsbewertung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:. direkte Abschreibung von (teilweise) uneinbringlichen Forderungen. Eingang abgeschriebener Forderungen. Einzel- und Pauschalwertberichtigung am Bilanzstichtag einschließlich Abschluss der Konten Bildung und Auflösung von Rückstellungen am Beispiel von Pensions- und Prozess- Bewertung anhand von Fallbeispielen durchführen Bei Teilwertabschreibungen ist der Teilwert vorzugeben. Keine weitere Abschreibung nach Teilwertabschreibung vornehmen Fremdwährungen sind nicht zu berücksichtigen. Seite 12
15 kostenrückstellungen 12.3 Finanzwirtschaft 15 Std. Die Schülerinnen und Schüler stellen den Zusammenhang zwischen Investition und Finanzierung her. Sie unterscheiden und beurteilen verschiedene Finanzierungsarten. Investitionsarten Kreislauf finanzieller Mittel: Einnahme, Ausgabe Kapitalbeschaffung, -verwendung, - rückfluss, -neubildung, -abfluss Finanzierungsarten nach der Rechtsstellung der Kapitalgeber und der Kapitalherkunft: Beteiligungsfinanzierung am Beispiel der ordentlichen Kapitalerhöhung einer AG Kreditfinanzierung:. Annuitätendarlehen. Kontokorrentkredit offene und stille Selbstfinanzierung Finanzierung aus Rückstellungen Finanzierung aus sonstiger Vermögensumschichtung Keine Kreditsicherheiten besprechen Angebote verschiedener Banken vergleichen Keine detaillierte Behandlung der Finanzierung aus Abschreibungen 12.4 Marketing 30 Std. Die Schülerinnen und Schüler entwerfen ein Marketingkonzept und berücksichtigen dabei die verschiedenen Phasen im Produktlebenszyklus. Sie kennen Methoden und Strategien, den Erfolg des Marketingmixes zu steuern. Marketingstrategien: Produktmix:. Produktinnovation, -variation, -differenzierung, -diversifikation und -elemination. Produktgestaltung und Verpackung Distributionsmix: Mit LG 11.4 verknüpfen Seite 13
16 . direkter und indirekter Absatz. Vergleich Reisender und Handelsvertreter Kontrahierungsmix:. Preispolitik. Konditionenpolitik Kommunikationsmix:. Werbung. Sales Promotion. Public Relations Vgl. LG 11.3 und 12.1 Marketingmix als Kombination der Marketingstrategien unter Berücksichtigung des Produktlebenszyklus Marktwachstums-Marktanteil-Portfolio als Steuerungsmethode Seite 14
17 Anhang zum Lehrplan an Fachoberschulen Themenvorschläge für die Übungen zum Fach Jahrgangsstufe 11: Lern- und Arbeitstechniken Umgang mit einem Finanzbuchhaltungsprogramm (Finanzbuchhaltung mit Belegen) Planspiel, Projekt oder Fallstudie zu den Funktionsbereichen Material-, Produktions- und Personalwirtschaft (z. B. ABC-Analyse mit Tabellenkalkulation, Arbeitszeitstudie, Arbeitswertstudie, Analyse von Arbeitszeugnissen, Berufsfindung) Tabellenkalkulation zur Vollkostenrechnung Einsatz eines Kostenrechnungsprogramms Jahrgangsstufe 12: Umgang mit einem Finanzbuchhaltungsprogramm; Finanzbuchhaltung mit Jahresabschluss sowie Bilanz- und Erfolgsanalyse Tabellenkalkulation zur Teilkostenrechnung oder Einsatz eines Kostenrechn ungsprogramms Planspiel, Projekt oder Fallstudie zur Finanzierung (z. B. Kapitalbedarfsrechnung, Finanzplan, Kreditbeschaffung) Planspiel oder Projekt zum Marketing Seite 15
18 ANLAGE Mitglieder der Lehrplankommission: Wilhelm Birnkammerer Horst Hausmann Johannes Schäfer Bärbel Stöcklein Dr. Karin Schwarzkopf Altötting Erlangen Augsburg Nürnberg ISB München Seite 16
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