INSTALLATION EINES SCHULTYPEN- UND FÄCHERÜBERGREIFENDEN PROJEKTES
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- Waltraud Bieber
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1 IMST Innovationen machen Schulen Top Kompetent durch praktische Arbeit Labor, Werkstätte & Co INSTALLATION EINES SCHULTYPEN- UND FÄCHERÜBERGREIFENDEN PROJEKTES KONSTRUKTION UND BAU EINES ROBOTERARMES Kurzfassung ID 944 Herbert Waldhart Gert Birkner, Christian Raich Institutionen: BORG Telfs mit technischem Schwerpunkt, TFBS EKE Innsbruck Innsbruck, Mai,
2 Entscheidungsgründe für die Durchführung eines IMST- Projektes Im Rahmen des Vollzeitstudiums an der PH Tirol 2011/12 hatte ich die Möglichkeit den Präsentationen bereits durchgeführter IMST-Projekte beizuwohnen. Durch viele Fachgespräche mit einem motivierten Studien- und Lehrerkollegen von der Tiroler Fachberufsschule EKE (Elektrotechnik, Kommunikation, Elektronik) im Rahmen des fachdidaktischen Unterrichts wurde die Idee geboren, gemeinsam ein schulübergreifendes Projekt mit dem Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) mit technischem Schwerpunkt in Telfs zu realisieren. Da beiden Projektpartnern jeweils wichtige Komponenten für ein komplexes, praxisbezogenes Projekt fehlen wurde eine schultypen- und jahrgangsübergreifende Zusammenarbeit fixiert und das Projektansuchen eingereicht. Projektbeschreibung Diese Projektdurchführung sollte ein Versuch sein einen neuen Weg der Wissensvermittlung und der Verknüpfung von Theorie und Praxis zu beschreiten. Bei diesem Projekt wurde von einer Schule einerseits die aufwendige Mechanik (BORG Telfs) und von der zweiten Schule (TFBS EKE) die komplexe Elektronik für das Gesamtprojekt Roboter-Arm hergestellt. Die Durchführung und die Realisierung eines komplexen Projektes waren somit möglich und darüber hinaus konnten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wichtige Einblicke in den jeweils anderen Schwerpunkt erhalten. Meine Vorstellung zur Gestaltung des Projektunterrichts am BORG Telfs war dahingehend, dass die SchülerInnen in einer Art Lernfeldumgebung arbeiten können und mithilfe von social network schulübergreifend kommunizieren. 2.Projektziele Ziele auf SchülerInnenebene Erweiterung der Fachkompetenzen Förderung der beruflichen Handlungskompetenzen Termingerechte Projektabwicklung Bauanleitung veröffentlichen Präsentationskompetenz Kooperationsfähigkeit über Fachgruppen, Schultypen, Jahrgänge und Berufsgruppen hinweg Führen von öffentlichen Diskussionen im social network Kommunikation zwischen Berufsschule (BS) und Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS) Ziele auf LehrerInnenebene Interne Kooperation Die Zusammenarbeit der LehrerInnen im fachtheoretischen Unterricht mit den LehrerInnen des fachpraktischen Unterrichts soll verstärkt, verbessert oder aufgebaut werden. Externe Kooperation der BS und AHS Die Dokumentation und Evaluierung soll mittels eines Projekttagebuches, eines Interviews und der Auswertung der social network Plattform erfolgen. Eine Kommunikationsstruktur soll entwickelt werden, die es ermöglicht zeit- und ortsunabhängig alle Aspekte der Projektentwicklung durchzuführen. Diese Strukturen decken sich größtenteils mit den Strukturen, die die SchülerInnen bereits zur Kommunikation verwenden (Moodle, Wordpress, Wikispaces, Facebook, ). 2
3 Reflexionskompetenz Die Dokumentation und Evaluierung soll mittels eines Projekttagebuches erfolgen. Eine stufenweise Evaluation soll eine breitgefächerte Rückmeldung an alle Beteiligten garantieren, unter Umständen auch über das Projektende hinaus. Durchführung Der komplexe Projektumfang erforderte eine Projektdauer von 15 Wochen. Der Start erfolgte im BORG Telfs in der KW37/2012 mittels einer Präsentation der Internet Seite http//:roboterarm.tsn.at, welche eigens für dieses Projekt erstellt wurde. Es wurden an die SchülerInnen keine Projektmappen in Papierform ausgeteilt, da über den Wissenserwerb hinaus noch der ressourcenschonende Umgang mit der Umwelt vermittelt werden sollte. Anschließend wurden mittels eines Start-Up Fragebogens die ersten Erhebungen durchgeführt. Dabei wurden die SchülerInnen über die persönliche Einstellung und ihre Erfahrungen zu Projektunterricht generell, zu einem zusammengefassten Fächerkanon und zu einem schulübergreifenden Wissensaustausch mittels social network befragt, um zu Projektende mögliche Veränderungen feststellen zu können. Die Durchführung des geplanten Projektes erfolgte in einer fächerverbindenden Lernfeldumgebung, bei denen die Unterrichtsgegenstände Technologie, Fachzeichnen und Praktikum involviert waren. Die dazugehörige Leistungsbeurteilung musste laut den gesetzlichen Bestimmungen in drei Einzelnoten vergeben werden. Evaluierungsmethoden Die eingesetzten Evaluierungsmethoden waren Fragebögen zu Beginn des Projektes und Fragebögen mit zusätzlichen Vertiefungsfragen nach Projektabschluss. Weiters wurden vom Lehrer Beobachtungen durchgeführt, die in einem Lehrertagebuch festgehalten wurden. Abschließend wurde ein Interview mit einem Lehrerkollegen geführt. Ergebnisse Was aus den Evaluierungen ganz klar hervor geht, ist die positive Auswirkung der Umstellung auf eine Lernfeldmethode. Es konnte ohne Rücksicht auf einen streng getrennten Fächerkanon notwendige Arbeiten am Projekt durchgeführt werden. Dies führte zur gelungenen Einhaltung des Zeitmanagements, welches einen Erfolgsmesser für das Gesamtprojekt darstellte. Die schulübergreifende Kommunikation erfolgte mittels social network. Unterschiedliche Projektphasen führten zu einem unregelmäßigen Einsatz der Plattform und die erhoffte Einsatzhäufigkeit des social networks konnte nicht erreicht werden. Die Durchführungsdauer ist mit 15 Wochen vermutlich die Obergrenze für den Erhalt der Motivation und den Einsatzwillen der SchülerInnen. Dies zeigte sich durch die leicht abnehmende Motivation zu Projektende. Ein weiterer ausschlaggebender Teil für einen erfolgreichen schulübergreifenden Projektunterricht war die Zusammenarbeit der Lehrpersonen. Die aufwendigen Vorbereitungsarbeiten, welche weitgehend über die Unterrichtseinheiten hinaus in den privaten Bereich hinein reichten, waren der Schlüssel für das positive Ergebnis. Der Genderaspekt wurde im Rahmen dieses Projektes zusätzlich beobachtet, da ein Mädchen beteiligt war. Durch die laufenden Beobachtungen konnten keine großen Unterschiede in der Arbeitsweise der Geschlechter festgestellt werden. Das Thema Roboterarm interessierte die Schülerin sehr und es war kein Motivationsunterschied zu den männlichen Kollegen zu erkennen. Resümee 3
4 Das Hauptaugenmerk lag darin, AHS-SchülerInnen zu motivieren schulübergreifend mit Berufsschülern an einem komplexen Projekt zu arbeiten. Ergebnisse aus einem fremden Berufsfeld wurden mit den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten verknüpft und ergaben ein außergewöhnliches Gesamtwerk. Die Lernfeldmethode hat sich bestens bewährt. Der Einsatz des social networks als Kommunikationsmethode, welche eines enormen Vorbereitungsaufwandes bedurfte, wurde den Erwartungen nicht gerecht. Ausblick Der positive Abschluss des Projektes und die begeisterte Resonanz ist die Motivation für zukünftige neue Lernsituationen. Jedoch müssen für solch aufwändige und komplexe Projekte einige Punkte berücksichtigt werden. Zum einen sind die Kosten der Bauteile sehr hoch, diese könnten jedoch zukünftig eventuell durch Sponsoren abgedeckt werden. Dies bedarf allerdings einer zeitaufwendigen Kommunikation mit den betreffenden Firmen. Zusätzlich ist die Programmierarbeit zu berücksichtigen, die für zukünftige Projekte in den Gesamtumfang mit einbezogen werden sollte, um ein noch breiter gefächertes Projekt und somit noch mehr Praxisbezug zu erzeugen. Für weitere Aufgaben sollte zudem die Leistungsbeurteilung für eine Lernfeldumgebung angepasst und ausgebaut werden. Auch hierfür ist mehr Zeit einzuplanen um die Leistungsbeurteilung individueller auf jede/n einzelne/n SchülerIn anzupassen. Im Rahmen dieses Projektes mussten Einzelnoten pro Fach vergeben werden, welche aber innerhalb einer offenen Projektarbeit nur bedingt zu erheben sind. Eine zusätzliche Preis- Kosten- Kalkulation der benötigten Materialien und der Bearbeitungszeiten könnte den wichtigen Praxisbezug abrunden. Bildmaterial 4
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