Kurzfassung. Praktikumsbericht. Praktikum beim schulpsychologischen Dienst in Saarbrücken. Jana Fiedler Matrikelnr.: Wörter

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1 Kurzfassung Praktikumsbericht Praktikum beim schulpsychologischen Dienst in Saarbrücken Jana Fiedler Matrikelnr.: Wörter Saarbrücken, den

2 1 1. Einfu hrung und Kurzdarstellung der Institution 1.1. Beschreibung der Institution Der schulpsychologische Dienst der Landeshauptstadt Saarbrücken ist eine von sieben schulpsychologischen Beratungsstellen im Saarland, die im Amt für Kinder und Bildung angesiedelt sind Allgemeine Angaben Der schulpsychologische Dienst der Landeshauptstadt Saarbrücken befindet sich in der Dudweilerstraße 41, Saarbrücken. Es arbeiten vier Psychologinnen und ein Psychologe in der schulpsychologischen Beratungsstelle. Zusätzlich ist eine Sekretärin angestellt. Zuständig ist der schulpsychologische Dienst für 27 städtische Grundschulen, vier erweiterte Realschulen, vier Gesamtschulen, sieben Gymnasien, vier berufliche Schulen und fünf Förderschulen. Die jeweiligen Zuständigkeiten sind dabei auf die fünf Psychologen und Psychologinnen verteilt. Alle Beratungsleistungen sind kostenfrei. Die Schulpsychologen stehen in fast allen Fällen in Kontakt zu den Lehrern und Schoolworkern der betroffenen Schüler, zudem haben sie häufig Kontakt zu Kinderärzten, möglichen Psychotherapeuten oder Sozialarbeitern, falls die Eltern des Kindes sie von der Schweigepflicht den jeweiligen Personen gegenüber befreit haben. Zudem besteht eine Kooperation mit den SHG-Kliniken bzw. der Kinder- und Jugendpsychiatrie Kleinblittersdorf Aufgaben der Institution Zu den Aufgaben des schulpsychologischen Dienstes gehören die Diagnostik und Beratung bei Lern- und Leistungsproblemen, die Beratung bei Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Problemen in der Schule, die Beratung bei Fragen zu Schullaufbahn und Einschulung sowie bei Unklarheiten in Folge von sonderpädagogischen Überprüfungsverfahren, die Feststellung von Hochbegabung und die damit einhergehende Beratung, Mithilfe bei der Lösung von Konflikten und Verbesserung der Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule, Kriseninterventionen, Beratung von Lehrern und Lehrerinnen und die Durchführung von Fortbildungen für Lehrer und Lehrerinnen.

3 2 In Einzelfällen beschäftigen sich die angestellten Psychologen auch mit der Planung, Betreuung und Supervision von Fördermaßnahmen im Rahmen der Therapeutischen Einzelfallhilfe. Therapeutische Einzelfallhilfen stellen eine Besonderheit des saarbrückener schulpsychologischen Dienstes dar. Schülern, die schulische und persönliche Probleme aufweisen, wird mithilfe von angestellten Förderlehrern geholfen, indem diese zwei Mal pro Woche eine jeweils zweistündige Nachhilfe erhalten, die meist zuhause stattfindet. Auch Lehrer der betroffenen Kinder stehen in Kontakt zu den Förderlehrern Klientel und Arbeitsauftrag Bei dem Klientel des schulpsychologischen Dienstes handelt es sich meist um Eltern mit deren Kindern, die Probleme im schulischen Bereich aufweisen. Die meisten Testungen beziehen sich auf die Feststellung einer möglichen Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Störung oder einer Dyskalkulie. Auch mögliche Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsprobleme werden des Öfteren untersucht, genauso wie eine mögliche Hochbegabung oder vorzeitige Einschulung. Zudem werden Lehrer beratend unterstützt Arbeitsweise der Institution Betroffene Kinder und Jugendliche werden durch das Einreichen eines Fragebogens angemeldet. In einem Erstgespräch mit dem zuständigen Psychologen wird dann über die Entwicklung und Lebensgeschichte des Kindes und insbesondere über dessen schulische Entwicklung gesprochen. Anschließend lernt der Schulpsychologe das Kind in einem persönlichen Gespräch selbst kennen und führt die jeweiligen psychologischen Tests durch. Danach werden die Tests ausgewertet, in Beziehung zu Zeugnissen gesetzt und ein Bericht erstellt. Anschließend werden die Ergebnisse mit den Eltern und danach gemeinsam mit den Lehrern besprochen Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Das Angebot des schulpsychologischen Dienstes kann jederzeit kostenfrei in Anspruch genommen werden und die Psychologen bemühen sich, immer die bestmögliche Lösung für den jeweiligen Fall zu finden. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Hilfe für Kinder und Jugendliche, die schulische Probleme aufweisen.

4 3 2. Darstellung des Ta tigkeits-/aufgabenfeldes 2.1. Vorbereitung und Zielsetzung Zur Vorbereitung auf das Praktikum in der Schulpsychologie las ich mich in die Themenschwerpunkte Hochbegabung, Lese-Rechtschreib-Schwäche und Störung, Dyskalkulie und schulpsychologische Beratung im Allgemeinen ein Darstellung der eigenen Ta tigkeit Meine Aufgabe bestand darin, bei den jeweiligen Terminen der Psychologen zu hospitieren oder teilweise einzelne Testteile oder Tests eigenständig durchzuführen, die Termine mit dem zuständigen Psychologen zu besprechen, die Tests anschließend selbstständig auszuwerten und Worddateien für die Fälle zu erstellen, mit zu Schulterminen zu fahren oder Bürotätigkeiten zu erledigen. Zudem war ich für ein Mädchen zuständig, das zwei Mal pro Woche in die schulpsychologische Beratungsstelle gekommen ist und mit dem ich Lernstrategien eingeübt und schulische Inhalte aufgearbeitet habe Konkrete Schilderung von spezifischen Ta tigkeiten Während meines Praktikums konnte ich an allen Terminen der Schulpsychologen teilnehmen, die mich interessierten. Während eines Termins machte ich Notizen und hielt meine Eindrücke fest. Bei den Testungen konnte ich Teile oder ganze Tests eigenständig durchführen. Nach dem Termin besprach der Psychologe den Fall noch einmal mit mir. Anschließend war es meine Aufgabe, den Test auszuwerten und eine Worddatei für das Kind anzulegen, in der die Notizen zusammengefasst und die Testergebnisse festgehalten wurden. Danach wurde eine Diagnose erstellt und diese dem Elternteil bei dem anschließenden Termin mitgeteilt und eine Bescheinigung ausgestellt. Zudem kam es teilweise zu einem Termin mit dem Klassenlehrer, der in der Schule stattfand. Ich war bei allen weiteren Terminen für Notizen zuständig. Ich war zudem für eine dreizehnjährige Gymnasialschülerin mit Migrationshintergrund zuständig, die starke Probleme in der Schule aufwies und deren Versetzung gefährdet war. Die Lehrer gaben außerdem an, sie sei manchmal komplett abwesend und reagiere selbst dann nicht, wenn sie angesprochen werde.

5 4 Bei den Terminen mit dem Mädchen habe ich daher auch versucht, ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufzubauen, da sie sehr verschlossen wirkte, häufig in der Schule fehlte und die Sorge bestand, sie leide an einer psychischen Erkrankung oder habe Probleme in ihrem sozialen Umfeld. Nach jedem Termin besprach ich den Verlauf und meinen Eindruck mit der zuständigen Psychologin, die mich unter anderem bei der Planung der weiteren Vorgehensweise unterstützte. Im Verlauf der Termine wurde das Mädchen offener, erzählte und lächelte mehr. Trotzdem erzählte sie nie von bedeutenden Ereignissen, die ihren Zustand hätten erklären können. Sie arbeitete motiviert mit und blieb vereinzelt länger, als sie hätte bleiben müssen. Es stellte sich heraus, dass sie an einer ausgeprägten Prüfungsangst litt und zudem häufig Angst hatte, Lehrer bei Unverständlichkeiten zu fragen. Ich stellte daher anhand von Fördermaterialien Unterlagen für sie zusammen, die sich mit dieser Thematik beschäftigten und bearbeitete diese mit ihr. Außerdem wurde der Kontakt zu einer Psychotherapeutin hergestellt Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Ta tigkeit Das Praktikum hat mir sehr gut gefallen, da mir von Beginn an eigenständige Aufgaben gegeben wurden und ich durch die regelmäßigen Termine mit dem Mädchen, für das ich zuständig war, sogar so etwas wie ein kleines Projekt hatte. Die angestellten Psychologen waren den Umgang mit Praktikanten gewohnt, weil regelmäßig Praktikanten in der Institution anwesend waren. Ich denke, beim schulpsychologischen Dienst in Saarbrücken profitieren die Praktikanten von dem Praktikum und der schulpsychologische Dienst profitiert von den Praktikanten. In Gesprächen ist es für die angestellten Psychologen manchmal sehr anstrengend, alles mitzuschreiben und gleichzeitig das Gespräch zu führen. Zudem habe ich den Eindruck, auch die Psychologen genießen es, die Gespräche anschließend nochmal mit den Praktikanten zu besprechen, um die Situation besser zu erkennen. Ich habe mich als Bestandteil des Teams gefühlt, der nicht nur beobachtet, sondern gebraucht wird und mit dem neue Entwicklungen besprochen werden. Manchmal war es schwierig, genügend Abstand zu bearbeiteten Fällen zu bewahren und diese gedanklich nicht mit nach Hause zu nehmen. Es fiel mir zudem schwer, dass ich mit Abschluss meines Praktikums die weitere Entwicklung der von mir bearbeiteten Fälle, insbesondere den des von mir betreuten Mädchens, nicht weiter verfolgen zu können. Die meisten Fälle waren

6 5 am Ende meines Praktikums noch nicht abgeschlossen und der weitere Verlauf wird für mich offen bleiben. 3. Zusammenfassende Einscha tzung Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mein Praktikum im schulpsychologischen Dienst Saarbrücken genossen habe. Ich habe viel über die Arbeit als Schulpsychologe gelernt und die angestellten Schulpsychologen haben mir ehrlich Auskunft darüber gegeben, was sie an ihrem Beruf mögen und wie ihrer Meinung nach die Berufsaussichten in dem Bereich der Schulpsychologie sind. Durch die mir zugeteilten habe ich mein Wissen erweitert und eine klare Vorstellung davon gewonnen, wie die Arbeit als Schulpsychologe verläuft.