Qualitätsmanagement II Teamansätze. Gliederung
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- Margarethe Bösch
- vor 5 Jahren
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1 Gliederung 1. Qualitätsmanagement: Einführung und Überblick a. Definition des Qualitätsbegriffs b. Entwicklung des Qualitätsmanagements c. Entwicklungslinien des Qualitätsmanagements bei Lebensmitteln 2. Qualitätsmanagementsysteme a. Audits und Zertifizierungssysteme b. Qualitätsmanagementsysteme im Agribusiness c. Qualitätsmanagementsysteme nach ISO 9000 und ISO d. Total Quality Management und integrierte Managementsysteme 3. Dokumentation von Qualitätsmanagementsystemen: Das Qualitätsmanagementhandbuch 4. Rechtliche und strategische Aspekte: Das Beispiel Rückverfolgbarkeit 5. Beschwerdemanagement 6. Qualitätstechniken: Ziele und Verfahren a. Ziele und Verfahren im Überblick b. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess 1
2 Gliederung 7. Klassische Qualitätstechniken a. Teamansätze (Qualitätszirkel und TOPS 8D) b. Sieben Qualitätswerkzeuge (Q7) c. Sieben Managementwerkzeuge (M7) 8. Analyse- und Problemlösungswerkzeuge a. Techniken der Produktentwicklung (QFD) b. Techniken zur Fehler- und Risikoanalyse (HACCP, FMEA, PAAG, Fehlerbaumanalyse) 9. Qualitätstechniken zur Fehlervermeidung 2
3 Qualitätszirkel Qualitätszirkel: Eine kleine, institutionalisierte Gruppe von ca. 5 bis 12 Mitarbeitern eines Unternehmens, die regelmäßig auf freiwilliger Basis zusammentreffen, um in ihrem Arbeitsbereich auftretende Probleme selbständig zu bearbeiten Leitung und Moderation ca. 2 Stunden, i. d. R. wöchentlich oder monatlich während der Arbeitszeit selbst gewählte Probleme Prinzip der Freiwilligkeit Teilnahme für jeden Mitarbeiter möglich i. d. R. Unterteilung nach Hierarchiestufen systematische Untersuchung arbeitsrelevanter Themen Zielsetzung: Erarbeitung und ggf. Umsetzung von Lösungsvorschlägen durch Gruppe Erfolgskontrolle durch Gruppe 5 bis 6 Sitzungen pro Qualitätszirkel (Thema) 3
4 Qualitätszirkel Entwicklung Japan: seit Anfang der 1950er Jahre auf Grundlage westlicher Managementmethoden, Motivationstheorien, Arbeitstechniken und -studien USA: seit 1970er Jahre Deutschland: seit 1980er Jahre zunächst größere Produktionsbetriebe mittlerweile breite Durchsetzung; Beispiel: 9 von (nur) 10 in NRW befragten Molkereien im Lebensmittelbereich oft unternehmensübergreifende Qualitätszirkel, z.b. grenzüberschreitender Qualitätszirkel Fleisch in NRW; Qualitätszirkel zur Qualitätssicherung bei Obstbränden in Baden-Württemberg TQM-Instrument mitarbeiterorientierte, partizipative Unternehmensführung 4
5 Ziele der Zirkelarbeit 5
6 Zirkelstruktur 6
7 Themen für Qualitätszirkel Themenschwerpunkte: Arbeitssicherheit Verbesserung der Produktivität Kostenreduzierung Qualitätsverbesserung Verbesserungen im Arbeitsumfeld Verbesserungen der Werkzeug-/Maschinen-Ausstattung Verbesserung der Ausbildung usw. 7
8 Themen für Qualitätszirkel 8
9 Einführungsstruktur 9
10 Einführungsstruktur 10
11 Einführung der Qualitätszirkel Erfolgsfaktoren: strategische Einbindung in Unternehmensführung und gesamtes Qualitätsmanagement unternehmensspezifisch gestaltete Detailimplementations- und -ausgestaltungskonzeption (Unternehmenskultur) partizipative und frühzeitige Einbeziehung der betroffenen Mitarbeiter professionell ausgebildete QZ-Moderatoren Gewährung von Umsetzungskompetenzen Honorierung von Umsetzungserfolgen Quelle: Domsch/Ladwig 11
12 Einführung der Qualitätszirkel 1. Phase Vorbereitung der Qualitätszirkelarbeit Willenserklärung der Unternehmensleitung Gespräche mit Führungskräften und Betriebsrat Bildung Steuerungsteam, Auswahl und Information der Koordinatoren Erstellung firmenspezifisches Qualitätszirkelkonzept Information und Motivation der Mitarbeiter Detailplanung der Qualitätszirkelarbeit Auswahl/Schulung/Information der beteiligten Leiter evtl. Versuchsphase Quelle: Domsch/Ladwig 12
13 Einführung der Qualitätszirkel 2. Phase Durchführung der Qualitätszirkelarbeit Schulung der Mitarbeiter Probleminventur durch Gruppe Problemrangfolge und -auswahl Abstimmung mit Koordinator Problem-Detailanalyse, Gewichtung und Bewertung Ursachenanalyse eigene Einflussmöglichkeiten abgrenzen Entscheidung über weiteres Vorgehen Entwicklung von Lösungsvorschlägen Präsentation der Ergebnisse Auswahl der Umsetzungsalternativen Quelle: Domsch/Ladwig 13
14 Einführung der Qualitätszirkel 3. Phase Umsetzung der Qualitätszirkelempfehlungen Entwicklung Detail-Aktivitätenplan Berichterstattung an Koordinator und Abstimmung mit Steuerungsteam Vorbereitung der Umsetzung Tatsächliche und schrittweise Umsetzung Quelle: Domsch/Ladwig 14
15 Einführung der Qualitätszirkel 4. Phase Evaluierung der Qualitätszirkelarbeit Erfolgskontrolle durch Gruppe Überlegungen zur Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Bereiche Präsentation und Ergebnisbericht für Koordinator und Steuerungsteam Anerkennung des Einsatzes und der Ergebnisse durch Vorgesetzte/Steuerungsteam Entscheidung über weiteres Vorgehen bei der Qualitätszirkelarbeit Information aller Mitarbeiter über Erfahrungen, Ergebnisse, Beteiligte, weiteres Vorgehen etc. Quelle: Domsch/Ladwig 15
16 Informationskreislauf 16
17 Kosten-Nutzen-Analyse Kosten - Arbeitszeit - Planstellen - Schulung - Räume - Material - externe Berater - Prämierung Nutzen - mehr Produktivität - mehr Prozessqualität - mehr Arbeitsproduktivität - weniger Ausschuss - weniger Fehlinvestitionen - weniger Kosten Motivation - Arbeitszufriedenheit - Qualifikation - Problembewusstsein - Betriebsklima - Zusammenarbeit - Identifikation 17
18 Qualitätszirkel Organisatorische Elemente 18
19 Qualitätszirkel Aufgabenverteilung 19
20 TOPS-8D Überblick TOPS-8D Team-Oriented Problem Solving Vorgehensweise zur Problemlösung, ggf. auch gemeinsam mit Lieferanten Vorgehen in acht Schritten Unterstützung der kontinuierlichen Verbesserung (PDCA-Zyklus) Zweck und Motivation Änderung der Aufwandsverteilung (Idee: mehr zur Problemvermeidung, weniger zur Problemlösung einsetzen) Behebung komplexer technischer Probleme oder Systemfehler (u.u. verbindlicher) Leitfaden zum Problemlösungsprozess bestimmte Berichtsform einheitlicher Standard faktenorientierter Ansatz 20
21 TOPS-8D Probleme im Problemlösungsprozess falsche Beschreibung des Problems Überstürzen des Problemlösungsprozesses schlechte Mitarbeit im Team kein logischer Prozessablauf Mangel an technischen Fertigkeiten Ungeduld des Managements fälschliches Identifizieren einer möglichen Ursache als Grundursache keine Einführung von dauerhaften Abstellmaßnahmen 21
22 TOPS-8D Die 8 Disziplinen 22
23 TOPS-8D Lieferantenregelkreis 23
24 TOPS-8D Formulare 24
25 TOPS-8D Überblick 25
26 TOPS-8D Einsatz Eingesetzt, wenn Ursache eines Problems unbekannt Lösung des Problems die Fähigkeiten eines Einzelnen übersteigt Bedeutsamkeit des Problems Teamarbeit verlangt Nicht eingesetzt, wenn nur Entscheidung nur Problemvorbeugung 8D-Bericht Fortschrittskontrolle und Katalysator lebendes Dokument aktuell mit Aktionsplan 26
27 TOPS-8D D1: Bearbeite das Problem im Team 27
28 TOPS-8D D2: Beschreibe das Problem D2: Beschreibe das Problem 28
29 TOPS-8D D3: Veranlasse temporäre Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und kontrolliere ihre Wirkung (ICA Interim Containment Actions) 29
30 TOPS-8D D4: Ermittle die Grundursache(n) und prüfe, ob sie wirklich grundlegend ist/sind 30
31 TOPS-8D D5: Lege Abstellmaßnahme(n) fest und überprüfe ihre Wirksamkeit (PCA Permanent Corrective Action) 31
32 TOPS-8D D6: Führe die Abstellmaßnahme ein und kontrolliere ihre Wirkung 32
33 TOPS-8D D7: Bestimme Maßnahmen, die ein Wiederauftreten des Problems verhindern 33
34 TOPS-8D D8: Würdige Leistung und Erfolg des Teams 34
35 TOPS-8D Kommunikation mit anderen Methoden 35
36 TOPS-8D Unterlagen (1) 8D-Report (2) Arbeitsblätter Problembeschreibung Ursachenanalyse Auswahlentscheidung Risikoanalyse Analyse potenzieller Fehler (3) Prozesshilfen Ursachenanalyse (Vergangenheit) Auswahlentscheidung (Gegenwart) Planung und Problemvermeidung (Zukunft) Aufgabenanalyse 36
37 TOPS-8D Vor- und Nachteile Vorteile Nachteile verbindlicher Leitfaden Problemlösungsprozess bestimmte Berichtsform einheitlicher Standard faktenorientierter Ansatz systematisch strukturiert Ablauf zur Problemlösung nicht neu Rückgriff auf alte Lösungen möglich Dokumentationsaufwand starre Abläufe möglich Zwang neue Abläufe Schulung und Ausbildung keine rechnerunterstützen Systeme auf industrielle Kunden-Lieferanten- Beziehungen fokussiert 37
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