GEMEINDE BEELEN. Eingriffsbilanzierung. zum Bebauungsplan Nr. 35 Seehusen 3. Entwurf, Dezember 2017

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1 GEMEINDE BEELEN Eingriffsbilanzierung zum Bebauungsplan 35 Seehusen 3 Entwurf, Dezember 2017 In Zusammenarbeit mit der Verwaltung: Büro für Stadtplanung und Kommunalberatung Tischmann Schrooten Berliner Straße 38, Rheda-Wiedenbrück

2 Gemeinde Beelen, Bebauungsplan 35 Seehusen 3, - Eingriffsbilanzierung 2 1. Veranlassung, aktuelle Nutzung und Vegetationsbestand Mit dem Bebauungsplan 35 Seehusen 3 verfolgt die Gemeinde die Reaktivierung und Neuordnung einer bereits mit dem Bebauungsplan Seehusen konkret für die Wohnsiedlungsentwicklung vorgesehenen Teilfläche im Süden des Wohnsiedlungsbereichs Seehusen. Auch soll diese auf den bislang hierfür verfügbaren n ergänzt werden. Grundlegende Zielsetzung ist es, einen Beitrag zur Deckung des anhaltenden Wohnbaulandbedarfs zu leisten. Das Plangebiet umfasst insgesamt rd. 1,22 ha. Etwa 0,3 ha davon im Südosten sind nach dem Bebauungsplan Seehusen schon als Wohngebiet mit Erschließung festgesetzt. Es handelt sich um einen Teil einer bestehenden Ackerfläche, die zurzeit noch nicht für die Wohnbauentwicklung zur Verfügung steht. Mit der vorliegenden Neuordnung des geplanten Wohngebiets im Norden wäre diese Teilfläche nach den geltenden Regelungen des B-Plans Seehusen nicht mehr sinnvoll erschließ- und bebaubar. Daher erfolgt im Zuge der Aufstellung des B-Plans 35 hier eine Teilaufhebung des Bebauungsplans Seehusen. Dabei ändert sich nichts an der grundlegenden Zielsetzung der Gemeinde, die Wohnsiedlungsentwicklung hier schrittweise sinnvoll fortzuführen. Auf nnutzungsplanebene (wirksamer FNP und 21. FNP-Änderung im Parallelverfahren zum B-Plan 35) bleiben die n daher weiterhin im Siedlungsentwicklungsbereich. Die verbindliche Ausgestaltung soll in einem späteren Bebauungsplan definiert werden, wenn die konkrete nverfügbarkeit gegeben sein wird. Die überplanten n sind vor Ort insgesamt intensiv landwirtschaftlich als Acker genutzt bzw. es handelt sich um bestehende Straßen. Gehölze sind keine vorhanden. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans 35 Seehusen 3 kommt es nicht zu einer Inanspruchnahme oder Beeinträchtigung von für Natur und Landschaft besonders hochwertigen n und Objekten (z. B. geschützte Landschaftsbestandteile) oder hochwertigen Biotopen. 2. Eingriffsbilanzierung Die Bewertung und Berechnung des Eingriffs und des Ausgleichsflächenbedarfs erfolgt tabellarisch gemäß des Warendorfer Modells für die Eingriffsregelung 1 in Anlehnung an das vereinfachte Bewertungsverfahren nach der "Numerischen Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW" 2 und dient im Planverfahren als Abwägungsgrundlage. Das Verfahren kann angewandt werden, soweit durch Festsetzungen des Bebauungsplans keine Inanspruchnahme oder Beeinträchtigung von für Naturschutz und Landschaftspflege besonders hochwertigen n und Objekten ermöglicht wird. Dies ist bei der vorliegenden Planung der Fall, solche n und Objekte werden nicht überplant und/oder negativ beeinflusst. 1 Kreis Warendorf, Amt für Planung und Naturschutz (Hg.) (2015): Warendorfer Modell zur Eingriffsregelung, Warendorf. Februar Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) (Hg.) (2008): Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW, Recklinghausen. März 2008.

3 Gemeinde Beelen, Bebauungsplan 35 Seehusen 3, - Eingriffsbilanzierung 3 Die Eingriffsbilanzierung erfolgt in den Schritten: A) Erfassung des Ausgangszustands (Tabelle A): Der Gesamtflächenwert A beschreibt den aktuellen Wert des Untersuchungsraums für Naturschutz und Landschaftspflege. B) Erfassung des Zustands nach Bebauungsplanfestsetzung (Tabelle B): der Gesamtflächenwert B erfasst den voraussichtlichen Wert des Untersuchungsraums für Naturschutz und Landschaftspflege nach Durchführung der Planung. C) Ermittlung der Gesamtbilanz der Eingriffe durch Subtraktion des Gesamtflächenwerts A vom Gesamtflächenwert B: die Differenz stellt ein Maß für den rechnerischen Erfüllungsgrad bzw. Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen dar und versteht sich vorbehaltlich der bauleitplanerischen Abwägung durch die Gemeinde. Ausgangslage für die Berechnung der naturschutzfachlichen Eingriffs-/Ausgleichsbilanz ist einerseits das geltende Planungsrecht (B-Plan Seehusen ) sowie für eine südwestliche Teilfläche angrenzend an das Plangebiet Seehusen der örtlich gegebenen Zustand. Die Eingriffsbilanzierung erfolgt unter folgenden Grundannahmen für einzelne Bestands- bzw. Eingriffsflächen: Auf den Wohngebietsflächen ist sowohl im planungsrechtlichen Bestand, als auch im Bebauungsplan 35 eine Grundflächenzahl GRZ von 0,4 festgesetzt. Hinzu kommen auf Grundlage des 19 BauNVO sowohl nach dem Stand von vor 1990, als auch nach aktuellem Stand Überschreitungsmöglichkeiten für Garagen und Nebenanlagen etc. Nach der aktuellen BaunVO kann die festgesetzte GRZ dafür um bis zu 50 % überschritten werden. Eine vollständige Ausschöpfung dieses Werts ist in einem Wohngebiet im ländlichen Raum jedoch nicht auf allen Grundstücken zu erwarten. Als sinnvolle Berechnungsgrundlage wird hier sowohl in der Ausgangssituation, als auch für die Umsetzung der aktuellen Planung der Ansatz einer Gesamt-GRZ einschließlich Garagen, Nebenanlagen etc. von 0,55 angesehen. Dies entspricht einem Versieglungsgrad von 55 % auf der A.3 im Ausgangszustand wie auch auf der B.3 im Planungszustand.

4 Gemeinde Beelen, Bebauungsplan 35 Seehusen 3, - Eingriffsbilanzierung 4 Tabelle A: Ausgangszustand gemäß geltendem Planungsrecht Biotoptyp Biotoptyp gemäß Biotoptypenbeschreibung (m 2 ) * Wertfaktor Bestand Acker, Intensivlandwirtschaft 960 0,3 288, Straßen- und Wegeflächen (Ansatz Vollversiegelung) 3 Allgemeines Wohngebiet (WA) = rd m 2, davon 1.1 Versiegelte durch Gebäude, Nebenanlagen, Zufahrten etc. (Ansatz Gesamt-GRZ 0,55) ,0 0, ,0 0,0 4.1 Nicht überbaubare im WA ,2 709,0 Gesamtfläche Gesamtflächenwert A: 997,0 Tabelle B: Zustand des Plangebiets nach den Festsetzungen des Bebauungsplans 35 Seehusen Einzelflächenwert Biotoptyp Biotoptyp gemäß Biotoptypenbeschreibung (m 2 ) * Wertfaktor Planung Einzelflächenwert Acker, Intensivlandwirtschaft ,3 894, Straßen- und Wegeflächen (Ansatz Vollversiegelung) 3 Allgemeines Wohngebiet (WA) = rd m 2, davon 1.1 Versiegelte durch Gebäude, Nebenanlagen, Zufahrten etc. (Ansatz Gesamt-GRZ 0,55) ,0 0, ,0 0,0 4.1 Nicht überbaubare im WA ,2 585,0 Gesamtfläche Gesamtflächenwert B: 1.479,0 * Ermittlung auf Basis der Plankarte Bebauungsplan M 1:1.000, Werte gerundet Ergebnis C: Gesamtbilanz (nwert Planung B nwert Bestand A): + 482,0 Zeile C zeigt die Gesamtdifferenz zwischen Planung und Bestand. Danach ergibt sich insgesamt ein rechnerischer Ausgleichsüberschuss von ca. 480 Biotopwertpunkten. Über das Ergebnis ist in der bauleitplanerischen Abwägung zu entscheiden. Beelen, Dezember 2017

5 Gemeinde Beelen, Bebauungsplan 35 Seehusen 3, - Eingriffsbilanzierung Abb. A: Ausgangszustand/Biotoptypen gemäß geltendem Planungsrecht 5

6 Gemeinde Beelen, Bebauungsplan 35 Seehusen 3, - Eingriffsbilanzierung Abb. B: Zustand des Plangebiets nach den Festsetzungen des Bebauungsplans 35 Seehusen 3 6