STADT VERL. Eingriffsbewertung/-bilanzierung zum. Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg. Mai 2017
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1 STADT VERL Eingriffsbewertung/-bilanzierung zum Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg Mai 2017 In Zusammenarbeit mit der Verwaltung: Büro für Stadtplanung und Kommunalberatung Tischmann Schrooten Berliner Straße 38, Rheda-Wiedenbrück
2 Stadt Verl, Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg - Eingriffsbilanzierung 2 1. Vorbemerkung zur Eingriffsbilanzierung Arten- und Biotopschutz Die Bewertung und Berechnung des Eingriffs und des Ausgleichsflächenbedarfs erfolgt tabellarisch in Anlehnung an das vereinfachte Bewertungsverfahren nach der "Numerischen Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW" 1 und dient im Planverfahren als Abwägungsgrundlage. Der Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg liegt im Osten des Stadtteils Bornholte- Bahnhof, direkt südlich der Bergstraße (K 43). Die überplanten Fläche betrug in der Fassung zum Vorentwurf ca. 2,1 ha. In der nun vorliegenden Fassung zum Entwurf der Planung hat sich die Stadt entschlossen, eine Teilfläche des westlich angrenzenden Satzungsbereichs in die Planung einzubeziehen. Das Plangebiet umfasst nunmehr insgesamt ca. 3,4 ha. Abb. 1: Plangebiet Bebauungsplan Nr. 80 und Abgrenzung des Bereichs der Klarstellungsund Ergänzungssatzung 1 Hrsg.: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW), Stand: März 2008
3 Stadt Verl, Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg - Eingriffsbilanzierung 3 Da für den Bereich Fliederweg/Rosenweg südlich der Bergstraße bereits seit Dezember 2002 Baurechte bestehen (siehe Klarstellungs- und Ergänzungssatzung gemäß 34(4) Nr. 1 und 3 BauGB) ist dieser bereits überwiegend bebaute Siedlungsbereich nicht mehr Teil der vorliegenden Eingriffs-/Ausgleichsberechnung. Der im Rahmen der vorliegenden Planung erstmalig überplante östliche Teil des Plangebiets wird heute überwiegend als Intensivgrünland genutzt. Darüber hinaus prägen einzelne Gehölzstrukturen wie Baumreihen und Heckenstrukturen diesen Bereich. Das ehemalige Ziegeleigelände im zentralen Bereich des Plangebiets liegt i.w. brach. Die Betriebsgebäude wurden bereits vor geraumer Zeit abgebrochen, der Bereich eingeebnet und der natürlichen Sukzession überlassen. In Teilbereichen stockt jüngerer Gehölzaufwuchs. Darüber hinaus befindet sich im südlichen Teil des Plangebiets eine ehemalige Hofstelle, die über eine schmale Zuwegung zur Bergstraße erschlossen wird. Die hier bestehende Bebauung wird im Zuge des vorliegenden Bebauungsplanverfahrens erstmals überplant. Im Westen des Plangebiets wird eine weitere Wegetrasse überplant, die im nördlichen Teil befestigt ist und nach Süden in einen Grasweg übergeht. Die Wegefläche wird für die Entwicklung von Wohnbaugrundstücken aufgegeben. Das Plangebiet liegt im Übergangsbereich zwischen dem bestehenden Siedlungsraum und dem Außenbereich mit seiner ländlich geprägten Kulturlandschaft. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans werden keine Objekte für Natur und Landschaft (z.b. geschützte Landschaftsbestandteile) oder hochwertige Biotope in Anspruch genommen oder beeinträchtigt. Die geplante Erschließungs- und Bebauungsstruktur u.a. mit Vorgaben zur Höhenentwicklung und zur Gestaltung berücksichtigt den Maßstab der Bestandsbebauung, der Bebauung im Bereich der angrenzenden Quartiere sowie das Orts- und Landschaftsbild (Minimierung). Die Ermittlung des Umfangs der nach dem Bebauungsplan Nr. 80 versiegelbaren Flächen erfolgt unter Zugrundelegung der Festsetzungen zur Grundflächenzahl (GRZ) und der Überschreitungsmöglichkeit für Nebenanlagen etc. nach 19(4) BauNVO. Im Rahmen der Eingriffsbilanzierung wird für das Plangebiet bei einer festgesetzten GRZ von 0,4 aufgrund der geplanten, relativ lockeren Bebauung eine maximal mögliche Gesamtversiegelung von 50 % zugrunde gelegt. 2. Eingriffsbilanzierung Die Eingriffsbilanzierung für den Untersuchungsraum erfolgt in den Schritten: A) Erfassung des Ausgangszustands (Tabelle A): Der Gesamtflächenwert A beschreibt den aktuellen Wert des Untersuchungsraums für Naturschutz und Landschaftspflege. B) Erfassung des Zustands nach Bebauungsplanfestsetzung (Tabelle B): Der Gesamtflächenwert B erfasst den voraussichtlichen Wert des Untersuchungsraums für Naturschutz und Landschaftspflege nach Durchführung des Vorhabens.
4 Stadt Verl, Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg - Eingriffsbilanzierung 4 C) Ermittlung der Gesamtbilanz der Eingriffe durch Subtraktion des Gesamtflächenwerts A vom Gesamtflächenwert B: die Differenz stellt ein Maß für den rechnerischen Erfüllungsgrad bzw. Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen dar und versteht sich vorbehaltlich der bauleitplanerischen Abwägung durch die Stadt. Tabelle A.: Ausgangszustand im Plangebiet gemäß Abb Flächen- Nr. Code Biotoptyp 1 Wohnbebauung, ca m² (Bestand), davon Fläche (m 2 ) Grundwert A Ab- oder Aufwertung Einzelflächenwert 1.1 Versiegelte Flächen , Zier- und Nutzgarten ,0 1,0 2, Versiegelte Flächen (Wegeflächen) , Gehölzstreifen, Heckenstrukturen ,0 1,0 5, Baumreihe 200 5,0 1,0 5, Brachflächen , , Grasweg 180 3,0 1,0 3, Intensivgrünland ,0 1,0 3, Gesamtfläche Gesamtflächenwert A: zu A.5: Aufgrund der im Bereich der Brachfläche vorkommenden Pflanzenarten und der gewerblichen Vorprägung der Fläche erfolgt eine Abwertung um 20 %. Tabelle B.: Geplante bauliche Entwicklung gemäß Abb Gesamtwert Flächen- Nr. Code 1 Wohnbebauung Biotoptyp Fläche (m 2 ) Grundwert P Ab- oder Aufwertung Gesamtwert Einzelflächenwert 1.1 Versiegelte Flächen , Zier- und Nutzgarten ,0 1,0 2, Verkehrsfläche, Straße 1.1 Versiegelte Fläche , Öffentliche Grünfläche/Rückhaltebecken 4.6 Rückhaltebecken, nicht ständig wasserführend 520 4,0 1,0 4, Gesamtfläche Gesamtflächenwert B: Gesamtbilanz (Gesamtflächenwert A Gesamtflächenwert B):
5 Stadt Verl, Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg - Eingriffsbilanzierung 5 Zeile C zeigt die Gesamtdifferenz zwischen Bestand und Planung. Nach dem derzeitigen Stand ergibt sich insgesamt für das Plangebiet ein rechnerisches Ausgleichsdefizit von ca Biotopwertpunkten. Die Stadt Verl plant den Ausgleich des Eingriffs im Rahmen des Öko-Kontos in der Gemarkung Sende zu erbringen. Verl, im Mai 2017
6 Stadt Verl, Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg - Eingriffsbilanzierung 6 Abb. 2: Ausgangszustand/Biotoptypen im Plangebiet Bebauungsplan Nr. 80
7 Stadt Verl, Bebauungsplan Nr. 80 Grubenweg - Eingriffsbilanzierung 7 Abb. 3: Zustand des Plangebiets gemäß Festsetzungen des Bebauungsplans Nr. 80
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