LENA Kompetenzprofil Fachliche Kompetenz
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- Nicole Melsbach
- vor 5 Jahren
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1 LENA Kompetenzprofil Fachliche Kompetenz verfügen über ausreichend fachliche Kompetenz sowie einschlägige Berufserfahrung in dem Themenfeld, in dem sie lehrend und lernbegleitend tätig sind. sind in der Lage, die vielfältigsten Problem- und Anwendungssituationen dieses Themengebietes kompetent zu erläutern und den Lernenden in anschaulicher Weise näher zu bringen. können ihre komplexen fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in didaktisch reduzierter und auf den Fragehorizont der Lernenden angepasste Weise einbringen. wissen um die Bedeutung der eigenen Weiterbildung auch und gerade in fachlichen Belangen und nehmen kontinuierlich an fachlicher Weiterbildung teil. Sie können fachliches Know-how und berufliche Erfahrungen loslassen und Situationen der Unsicherheit und des Nicht-Wissens gestalten. Sie wissen um die distanzierende Wirkung ihrer herausgehobenen Rolle und können auch durch ihre menschliche Präsenz wirken. Sie wissen um die Wirkungsweisen komplexer Systeme und handeln auch in ihrer Bildungsarbeit entsprechend.
2 LENA Kompetenzprofil Bildungskompetenz verfügen über ein zeitgemässes und modernes Bildungsverständnis und können ihre Aufgabe entsprechend bildungstheoretisch vertreten. können insbesondere deutlich diejenigen Kompetenzen beschreiben, zu deren Förderung und Entwicklung sie bei ihren Lernenden beitragen können. wissen um die kurze Verfallszeit eines nur fachlichen Wissens und sind in der Lage, auch die ausser- und überfachlichen Kompetenzen ihrer Lernenden sowie deren Selbstkompetenz zu fördern. kennen den Bildungsauftrag ihrer Einrichtung, fühlen sich diesem verpflichtet und erfüllen ihn durch ihre eigene Bildungsarbeit sichtbar mit Leben. Sie kennen neuere Kognitions- und Lerntheorien sowie Konzepte zur Persönlichkeitsentwicklung und wissen um die Notwendigkeit von Beziehung, Selbstwirksamkeit und Wertschätzung bei Veränderungsprozessen. Sie wissen, dass man andere Menschen nicht verstehen, wohl aber dabei beobachten kann, wie diese sich bemühen, ihre biografische und lebensweltliche Balance zu halten. Sie wissen, dass Bildung eine Eigenbewegung des Subjekts voraussetzt, die umso wahrscheinlicher wird, je grösser die Zahl der Möglichkeiten der Anknüpfung und des Sich-Einbringens ist.
3 LENA Kompetenzprofil Didaktische Kompetenz verfügen über ein grundlegendes didaktisches Wissen, welches sie in die Lage versetzt, die Aneignung der Lernenden wirksam und nachhaltig zu unterstützen. wissen, dass das eigene Lehren nur eine von mehreren Möglichkeiten zur Bereitstellung von Wissen, Erklärungen und Beratung ist. Sie kennen auch die ungewollten Nebenwirkungen einer überwiegend lehrabhängigen Bildung. verfügen deshalb über didaktisch-methodische Fähigkeiten zur aktivierenden Gestaltung nachhaltiger und lebendiger Lernprozesse Erwachsener und nutzen auch die spezifischen Möglichkeiten der neuen Bildungstechnologien. wissen um die Wichtigkeit des selbstgesteuerten Lernens für die Kompetenzentwicklung erwachsener Lerner und räumen diesem deshalb einen prioritären Stellenwert ein. Sie wissen um die Unmöglichkeit zielgerichteter Interventionen und handeln deshalb nicht (mehr) auf der Basis linearer wirkungsannahmen. Sie rechnen stets mit Unvorhergesehenem im Lernprozess und verfügen über Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur situativen Unterrichtsgestaltung. Sie wissen um die Gleichzeitigkeit sachlicher, ichbezogener sowie gruppenabhängiger Wirkungszusammenhänge im Lernprozess & verfügen über metakommunikative Fähigkeiten der Wahrnehmung & Gestaltung solcher Interferenzen.
4 LENA Kompetenzprofil Beratungskompetenz wissen um die unterschiedlichen Ebenen und üblichen Schrittfolgen in professionellen Beratungsprozessen und können diese situationsflexibel sowie sensibel realisieren. verfügen über entsprechende Fragetechniken, können zuhören und gezielt nachfragen. Sie haben die Fähigkeit zum annehmenden, wertschätzenden und ressourcenstärkenden Sprechen. wissen um die Bedeutung von Suchbewegungen in den Lernprozessen Erwachsener und sind in der Lage, diese wohldosiert zu begleiten und anzuregen. wissen um die üblichen Lernschwierigkeiten, Entmutigungen und Selbstzweifel in der Erwachsenenbildung und sind in der Lage, ihre Rolle als Ansprechpartner und Nothelfer wirksam wahrzunehmen. Sie wissen, dass Bildungs- und Beratungsbedarf Konstrukte sind, die durch die sehr spezifischen Motivlagen sowie lebensweltbezogenen Dimensionen des Teilnehmenden bestimmt werden. Sie verfügen über Fähigkeiten zur Verifizierung vorgetragener Argumentationen durch Nachfragen, Nachspüren und Vorschlagen. Sie wissen um die verzerrende Gefahr eigener blinder flecken in Beratungsprozessen und verfügen über Techniken, deren ungewollte Wirkungen zu minimieren.
5 LENA Kompetenzprofil Beratungskompetenz wissen um die Bedeutung der Emotionalität in Lernprozessen und sind in der Lage, ein wertschätzendes und vertrauensvolles, aber auch anforderungsstarkes Lernklima zu schaffen. sind in der Lage, eine emotional resonante Beziehung mit den Lernenden zu entwickeln und für diese als Begleiter präsent zu sein. können mit sogenannten Lernwiderständen oder schwierigen Teilnehmern selbstreflexiv umgehen und wissen dabei um die wirklichkeitsschaffende Kraft eigener Deutungen, Gefühle und Festlegungen. sind um ihr eigenes menschliches Wachstum bemüht und versuchen, die eigenen blinden Flecken, welche das Verhalten in Lernprozessen bestimmen können, zu reflektieren und zu vermeiden. Sie wissen um die bevorzugten Mechanismen der eigenen emotionalen Konstruktionen der Wirklichkeit. Sie verfügen über Techniken zur Wahrnehmung von und zum Umgang mit ihren Bedürfnissen & Empfindlichkeiten. Sie können ihre Rolle durch wertschätzende Gefühle gegenüber den Teilnehmenden positiv und anschlussoffen gestalten.
6 Dimensionen didaktischen Handelns Erste Stufe Infrastruktur RAUM Zweite Stufe Situation HIER Dritte Stufe Reflexion ICH 6. Achte auf Lernmethoden und schlage neue Techniken eines selbstgesteuerten Lernens vor 5. Lade dazu ein, den Lernprozess zu reflektieren und beobachte die methodischen und sozialen Kompetenzen der Lernenden 4. Beobachte die Lernenden in ihrer Such und Anwendungsbewegung und ersetze Anweisung durch Beratung 3. Plane nicht nur antizipativ (dies solltet ihr können!) sondern situativ, indem du Wege des Lernens, Vertiefungs- & Anwendungsfragen von den Lernenden formulieren lässt. (Was benötigt ihr?) 2. Sorge für Räume des Lernens in materieller sowie immaterieller Art. Lernräume benötigen didaktisches Verbrauchsmaterial, eine nicht-dirigistische Ausstattung und dialog- sowie Rückzugsecken. 1 Materialisiere Lerninhalte (Lehrmittel, Texte, Links etc.) und löse dich vom Präsentationismus. Gewöhne die Teilnehmenden an deine verantwortliche aber marginale Rolle als Lernarrangeur.
7 Früher Lehren Auswahl und Vermittlung These: Wer über die Lerninhalte verfügt, verfügt über den Lernerfolg. (Lehrerfixierung) Implizite Defizitorientierung These: Der Lernende ist unfertig, er kann zu seinem Lernprozess noch nichts beitragen. (Erlernte Hilflosigkeit) Sachfixierung These: Der Inhalt ist für alle gleich, es kommt darauf an, ihn zu didaktisieren. (Primat des Inhalts) Lernverantwortung These: Wenn die Verantwortlichkeit für den Lernprozess nicht klar geregelt ist, wird nicht gelernt. (Entmündigung des Lerners) Antizipierende Planung These: Je besser der Prozess geplant ist, desto besser gelingen die Lernprozesse. (Planungsüberschätzung) Heute Lernberatung Lernarrangement und Lernbegleitung These: Wer vielfältige Anschlussmöglichkeiten schafft, erhöht die Nachhaltigkeit der Aneignung. (Vielfalt gestalten) Annehmende Beratung These: Der Lernende ist ein kompetenter Lerner, der weiss, wie er seinen Lernprozess gestaltet. (Selbstkompetenz / Selbstwirksamkeit) Emotionale Selbstreflexivität These: Der Lernprozess verläuft stets eingebettet in und beruhend auf Lernbiographien & Gefühlen der Selbst(un)wirksamkeit. (Primat des Selbst) Pädagogik des Zulassens These: Der Lerner trägt Verantwortung für seinen Lernprozess; Lehrer können nur Verantwortungsübernahme erschweren / verhindern. (Mündigkeit) Situative Unterrichtsplanung These: Je offener/situativer die Prozessgestaltung, desto grösser ist die Chance der Passung auf Lerner. (Offenheit & Flexibilität)
8 Lebendig und nachhaltig lernen Selbstgesteuert Produktiv Lernende haben die Möglichkeit, Wissen und Lernwege selbst zu bestimmen Lernende überprüfen ihre Lernergebnisse selbst Sie gestalten Ziele, Prozesse und Lernbedingungen mit Sie werden darin unterstützt, Verantwortung für ihr Lernen selbst zu übernehmen Die/der Lehrende ist prozessverantwortlich; Sie/er schafft die Bedingungen für das gelingende Selbstlernen der Lernenden Vorerfahrungen und Vorwissen der Lernenden werden eingebunden Lernenden wird Raum geboten für Neugier und Entdeckung(sarbeit) Lernende nehmen unterschiedliche Perspektiven ein Lernende erhalten die Möglichkeit, eigene Sichtweisen zu hinterfragen Aktivierend Lernende bearbeiten konkrete Arbeitsaufträge Lernenden wird ermöglicht, Lösungswege selbst zu planen, durchzuführen und zu überprüfen Lernende entwickeln selbst Initiativen Lernenden wird ermöglicht, praxis- und erlebnisorientiert zu arbeiten Situativ Lernende nützen und reflektieren die Hier-und-jetzt-Situation Die Methode nimmt Bezug auf die Situation der Lerngruppe. Sie ist auf die Situation der Lernenden und der Lerngruppe abgestimmt Lernende erarbeiten Lösungen anhand von Praxisbeispielen Lernende übertragen Musterlösungen auf die eigene Praxis Lernenden werden Empfehlungen für Praxistransfer geboten
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