Organisationale Resilienz Widerstandsfähigkeit von Organisationen

Transkript

1 Vortrag Personal Swiss 2018 Organisationale Resilienz Widerstandsfähigkeit von Organisationen Sonja Kupferschmid und Beatrix Schilling

2 Einstieg 2

3 Einstieg 3

4 Wer sind wir? Sonja Kupferschmid Arbeits- und Organisationspsychologin M.Sc. Fachpsychologin für Psychotherapie FSP /CAS Coaching Beatrix Schilling Diplom-Psychologin Dipl. systemischer Coach und Berater (ECA) 4

5 Wer sind wir? Das Coachingzentrum Olten Ihr Kompetenzzentrum für Coaching, Mentoring, Supervision und Resilienztraining Seit 15 Jahren mit Freude und Begeisterung! 5

6 Inhalt 1. Organisationale Resilienz 2. Aktuelles aus der Forschung 3. Modell der sieben Resilienzqualitäten 4. Praktische Implikationen 5. Fazit 6

7 1. Organisationale Resilienz: Was ist damit gemeint? Resilienz Lat.: resilire = zurückspringen, abprallen Fähigkeit eines Systems, Belastungen ohne längerfristige Folgen zu überstehen, nach Krisen wieder einen stabilen Zustand zu erreichen und Herausforderungen wirkungsvoll zu bewältigen. Fröhlich (2010) 7

8 1. Organisationale Resilienz: Was ist damit gemeint? Organisa(onale Resilienz Fähigkeit einer Organisa/on, mit Umbrüchen, Veränderungen und Krisen nicht nur umgehen zu können, sondern auch posi(v darauf zu reagieren und gestärkt daraus hervorzugehen. Ziel von resilienten Organisa(onen: Trotz Krisen und turbulenten Entwicklungen nachhal&g leistungsfähig sein Hoffmann (2017); Philipsen & Ziemer (2014) 8

9 1. Organisationale Resilienz: Was zeichnet resiliente Organisationen aus? Resiliente Organisationen sind im Vergleich zu Unternehmen ohne organisationale Resilienz langfristig erfolgreicher: Geringere finanzielle Schwankungen Stärkeres wirtschaftliches Wachstum Höhere Überlebensraten à Relativ junges Forschungsgebiet! Ortiz-de-Mandojana & Bansal (2016) 9

10 1. Organisationale Resilienz: Warum ist das für die Praxis wichtig? 1. Stress in Organisa,onen: Gemäss der Stress-Studie des SECO (2011) fühlen sind 34% der Schweizer ErwerbstäCgen häufig oder sehr häufig gestresst (seit 2010: Zunahme von 7%) Massnahmen zum Erhalt von Unternehmen (z.b. Projekt- abbrüche, Umstrukturierungen) gehen bei Mitarbeitenden mit diversen Belastungen einher Kosten für Absenzen- und Casemanagement à OrganisaConale Resilienz zur Förderung der psychischen und physischen Gesundheit der Mitarbeitenden! Grebner, Berlowitz, Alvarado, & Cassina (2011); Ulrich (2008) 10

11 1. Organisationale Resilienz: Warum ist das für die Praxis wichtig? 2. Stressoren in der Umwelt: VUKA-Welt: Die heutige, dynamische Umwelt stellt Unternehmen vor Herausforderungen und ist bestimmt von Volatilität Unsicherheit Komplexität Ambiguität Vielfältige Bedrohungsszenarien: Datensicherheit, internationaler Wettbewerb, etc. à Organisationale Resilienz als zentrale Fähigkeit und entscheidender Wettbewerbsfaktor von Unternehmen! Bennett & Lemoine (2014); Hoffmann (2017) 11

12 2. Aktuelles aus der Forschung: Mögliche Ansätze «New Work» (Hackl et al., 2017) Neues Arbeitskonzept als Konsequenz der Digitalisierung und Globalisierung Zeitliche, räumliche und organisatorische Flexibilität à neue Arbeitsmodelle (z.b. mul<mobiles Arbeiten) Freiräume für KreaFvität und EnIaltung der Persönlichkeit «Die befreite OrganisaFon» (Laloux, 2015) Ziel: sinns<dende Zusammenarbeit innerhalb einer «organischen» bzw. «befreiten» Organisa<on SelbstorganisaFon anstak hierarchische Führung Ganzheitlichkeit, d.h. Einbeziehung der ganzen Person EvoluFonärer Zweck mit Fokus auf gemeinsamen Sinn Hackl, Wagner, Attmer, & Baumann (2017); Laloux (2015) 12

13 3. Modell der sieben Resilienzqualitäten Philipsen & Ziemer (2014) 13

14 3. Modell der sieben Resilienzqualitäten Säule «Organisation» Resilienzstiftende Merkmale der Gesamtorganisation: Werte: Organisationskultur (z.b. Optimismus, soziale Unterstützung, Echtheit) Transparenz: Strukturen für offene Kommunikation (z.b. Zugang zu Informationen) Robustheit: Klarer Rahmen für Stabilität in Strukturen Ressourcenorientierung: auf Kernkompetenzen basiertes Handeln Reaktionsvermögen: Fähigkeit, zukünftige Entwicklungen gut einzuschätzen und entsprechend zu reagieren Redundanz: Fähigkeit, Ausfälle kompensieren zu können (z.b. Wissensmanagement) Offene, robuste und angemessene Rahmenbedingungen: zeitliche, materielle und personelle Voraussetzungen Philipsen & Ziemer (2013); Philipsen & Ziemer (2014) 14

15 4. Praktische Implikationen: Was heisst das nun? Mögliche Massnahmen aus der Forschung von Philipsen und Ziemer: Führungskräfte ausbilden à Führung als «tragende Säule» Coaching mit Mitarbeitenden à Fokus auf Selbstorganisation Einsatz von Resilienztrainer/-innen (Personalverantwortliche, Gesundheitsmanager/-innen, interne und externe Trainer/-innen) Gruppendynamische Trainings für Mitarbeitende Teamcoachings Organisationsberatung à Fokus auf Kulturentwicklung (Werte, Sinn, Kommunikationsstrukturen) 15

16 5. Fazit: Resilienz aus einer Gesamtperspektive Resilienz im Arbeitskontext Ansatzpunkte eines gesamtheitlichen Resilienz-Managements: Ressourcen Personale / Teambasierte Resilienz Ressourcen Resiliente Führung Resilientes Verhalten Organisationale Resilienz Resilientes Verhalten Nachhaltige Leistung und effektive Krisenbewältigung Soucek, Ziegler, Schlett, & Pauls (2016) 16

17 CAS Resilienztraining Wir befähigen Menschen, das Thema Resilienz innerhalb der Organisation zu entwickeln. Ausbildungskonzept: Gerne konzipieren wir auch firmeninterne Dienstleistungen für Sie! 17

18 Zum Schluss: Eine Schätzfrage Ein hochmoderner Begriff im Wachstum Google findet heute beim Schlagwort «organizational resilience» Ergebnisse und diese Zahl ändert sich täglich! Was schätzen Sie, wie viele Suchergebnisse waren es am 5. August 2016?? 18

19 Mitmachen lohnt sich! Verlosung und Gewinn: Eintritt fürs Coachingforum 2018 im Wert von bei uns in der schönen Seminarinsel in Olten! 19

20 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 20

21 Einladung zum Apéro... im Konferenzraum K2 21

22 Literaturangaben I Benne., N., & Lemoine, G. J. (2014). What a difference a word makes: Understanding threats to performance in a VUCA world. Organiza(onal Performance, 57, Danner-Schröder, A., & Geiger, D. (2016). OrganisaUonale Resilienz: Wie Unternehmen Krisen erfolgreich bewälugen können. Zeitschri8 für Führung und Organisa(on, 3, Fröhlich, W. D. (2010). Wörterbuch Psychologie. München: Deutscher Taschenbuch Verlag. Grebner, S., Berlowitz, I., Alvarado, V., & Cassina, M. (2011). Stress- Studie Stress bei Schweizer Erwerbstä(gen. Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen, Personenmerkmalen, Befinden und Gesundheit. Bern: Staatssekretariat für Wirtscha` (SECO). Hackl, B., Wagner, M., A.mer, L., & Baumann, D. (2017). New Work: Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt. Wiesbaden: Springer Gabler. 22

23 Literaturangaben II Hoffmann, G. P. (2017). Organisationale Resilienz: Kernressource moderner Organisationen. Berlin: Springer. Laloux, F. (2015). Reinventing Organizations: Ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit. München: Vahlen. Ortiz-de-Mandojana, N., & Bansal, P. (2016). The long-termbenefits of organizational resilience through sustainable business practices. Strategic Management Journal, 37, Philipsen, G. & Ziemer, F. (2013). Resilienzentwicklung in Organisationen: Wie geht resiliente Führung?. Vortrag auf der Messe Zukunft Personal 2013, Köln. Philipsen, G. & Ziemer, F. (2014). Mit Resilienz zu nachhaltigem Unternehmenserfolg. Wirtschaftsinformatik & Management, 2, S

24 Literaturangaben III Soucek, R., Ziegler, M., Schlett, C., & Pauls, N. (2016). Resilienz im Arbeitsleben: Eine inhaltliche Differenzierung von Resilienz auf den Ebenen von Individuen, Teams und Organisationen. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie, 47, Ulrich, E. (2008). Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. In BDP (Hrsg.), Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz in Deutschland (S. 8-15). Berlin: Psychologenverlag. 24