Innenentwicklung Schweiz
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- Nicolas Kolbe
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1 Innenentwicklung Schweiz Möglichkeiten und Herausforderungen 6./7. Juni 2013 Spielräume der Dichte Anita Grams, wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur für Raumentwicklung ETH Zürich Während sich die Fachwelt schon seit Jahrzehnten einig ist, dass bauliche Dichte eine Schlüsselgrösse in der Innenentwicklung darstellt, ist Wohnen und Arbeiten in einem Umfeld, das sich durch hohe bauliche Dichten auszeichnet noch keine deutliche Präferenz breiter Gesellschaftsschichten. Im Lichte der aktuellen Entwicklungen jedoch, beispielsweise in den Bereichen Demografie, Energie und Finanzen erhält die Begrenzung der Siedlungsfläche und die massvolle Erhöhung der baulichen Dichten an den dafür geeigneten Orten erneute Aktualität. Dazu stehen der Innenentwicklung vorwiegend nicht ausgeschöpfte Reserven innerhalb der geltenden Planungs- und Baugesetze zur Verfügung. Diese stellen jedoch vornehmlich eine theoretische Grösse dar, für die Umsetzung steht nur ein Bruchteil dieser theoretischen Reserven zur Verfügung. Soll der Strategie Innenentwicklung vor Aussenentwicklung zum Durchbruch verholfen werden, sind weitere Möglichkeiten für die Siedlungsentwicklung nach innen zu suchen. Diese könnten in einer Erhöhung der baulichen Dichten über das baurechtlich definierte Mass hinaus an den dafür geeigneten Orten liegen. Bei der Suche nach Spielräumen innerhalb derer sich Dichtewerte bewegen geht es weniger um die allgemeine Frage nach «optimalen» Dichtemassen, sondern vielmehr darum, wo Möglichkeitsräume für eine Erhöhung der baulichen Dichte liegen und welche Gebiete Ausschlussräume darstellen. Wie sind Verfahren zu gestalten, die die Innenentwicklung hin zu höheren baulichen Dichten begleiten? Für die Klärung dieser Fragen kann sich die Raumplanung nicht eines Labors bedienen wie es naturwissenschaftliche Disziplinen tun. Das Labor der Raumplanung ist der reale Raum, die angewandte Methode ist das raumplanerische Entwerfen im regionalen Massstab. Erst durch das Testen verschiedener Möglichkeiten zur Siedlungsentwicklung nach innen können die Potenziale quantifiziert und die zu beteiligenden Akteure identifiziert werden. Diese Fragen sind im regionalen Massstab zu diskutieren und stellen für die beteiligten Planerinnen und Planer sowie Grundeigentümer, die Verwaltung und Politik eine grosse Herausforderung dar. Zürich, 1. Juni 2013
2 Tagung ETH Zürich 6./7. Juni 13 Innenentwicklung Schweiz: Möglichkeiten und Herausforderungen Anita Grams Wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur für Raumentwicklung ETHZ
3 !"#$%"&#'(")*+#','*-*#'(")*+#' Wohnen niedrige Dichte AZ 0.4 Wohnen hohe Dichte AZ Mischzonen hohe Dichte AZ Wohnen niedrige Dichte AZ Wohnen hohe Dichte AZ Mischzonen hohe Dichte AZ Kanton St. Gallen (ohne Stadt St.Gallen) Kanton Zug Quellen: Amt für Raumentwicklung und Geoinformation Kanton St. Gallen, Abteilung Geoinformation, GIS-Fachstelle Kanton Zug, eigene Bearbeitung!"
4 ./01")*#'(")*+#'02$'322#2#2+4")5102&' Jährliche pro-kopf-kosten für Infrastrukturanlagen sinken mit steigender Ausnützung Kompensation des Mehraufwands an Planungskosten für Innenentwicklung durch höhere bauliche Dichten Schaffung von Räumen mit Identität und Kapazität #"
5 6-%7)*02&78%/' Welche Räume eignen sich für eine massvolle Erhöhung der baulichen Dichte und welche sollen geschont werden? Wie sind Verfahren zu gestalten, die die Innenentwicklung hin zu höheren baulichen Dichten begleiten? $"
6 9:#%7")*+'$#%'"22#%#2';#7#%<#2' Reserven in den bestehenden Bauzonen mit geltendem Planungsrecht (ohne Aussenreserven) Einwohnerkapazität Mio. m 2 Bruttogeschossflächen Mio Einwohner Quelle: IRL-RE ETHZ
7 Quelle: Foto A.Grams 2013 Foto Heinz Baumann
8 =077)*1077%>0?#' Quelle: Foto A.Grams 2013 Foto Anita Grams
9 =077)*1077%>0?#' Quelle: Foto A.Grams 2013 Foto Anita Grams
10 =077)*1077%>0?#' Foto Anita Grams
11 Potenziale in den bestehenden Bauzonen jenseits des geltenden Planungsrechts Quelle: IRL-RE ETHZ
12 =077)*1077%>0?#' Quelle: Foto Foto Joël A.Grams Christin 2013 (SDOL) 2011 Foto Anita Grams
13 B)*1C77#15%"+#%"0?'D#%8C&:/%5#"+' Bereitschaft der Grundeigentümer zur Mobilisierung von Nutzungsreserven Quelle: IRL-RE ETHZ (2013) Flächenmanagement Stadt St.Gallen 12
14 "./)A/0)2&3/) '%() 2&8%++.-9):);+.7%.5)!5&<<%)) "./)=/>)2&3/) '%()!"#$%&'%()*+,%-) "./)0/1)2&3/) '%() Quellen: ARE: harmonisierte Bauzonen (2013), ARE: Erschliessung und Erreichbarkeit (2010), BfS Arealstatistik 2004/09, eigene Bearbeitung 13
15 .#"7G"#1';")*+G1/202&'F/07/22#'H0#7+' Quelle: Coen L., Lambelet C. Hrsg. (2012): Im Westen die Zukunft, Renens 14
16 BG"#1%>0?#'$#%'(")*+#' Die Diskussion um Dichte muss sich auf konkrete Räume und raumbedeutsame Konflikte konzentrieren Die Diskussion um Dichtewerte ist im regionalen Massstab zu führen Erhebliche Potenziale sind nur mit Entwürfen und massgeschneiderten Verfahren zu identifizieren Der Spielraum bewegt sich zwischen Finanzierbarkeit der Infrastruktur und Bewahrung der Identität %&"
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