BMW Group Hinweise zur Erstellung von IMDS-Materialdatenblättern für die BMW Group
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- Nadja Geisler
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1 BMW Group Hinweise zur Erstellung von IMDS-Materialdatenblättern für die BMW Group 1 Zweck Diese Arbeitsanweisung fasst die BMW spezifischen Anforderungen zur Erstellung von vorläufigen und endgültigen Materialdatenblättern (MDBs) im internationalen Materialdatenblattsystem (IMDS) zusammen und gibt Hinweise zum korrekten Erstellen von Materialdatenblättern. Die gesetzlichen Bestimmungen sowie die allgemeinen Regelungen zur Erstellung von Materialdatenblättern, wie sie in den Empfehlungen (Recommendations) zum IMDS festgelegt sind, bleiben hiervon unberührt. 2 Allgemeine Hinweise zur Erstellung Materialdatenblätter werden zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen zwingend benötigt. Das Fehlen von akzeptierten Datenblättern gefährdet zum Beispiel die Zulassung der Fahrzeuge. Der Hersteller ist gemäß BMW Einkaufsbedingungen verpflichtet, Materialdatenblätter über IMDS an BMW zu senden. Mit der Bereitstellung der Datenblätter im IMDS entfällt die Erstellung von Materialdatenblättern in Papierform. Für Ersatzteile sind ebenfalls MDBs zu erstellen. 2.1 Zeitpunkt für die Erstellung und Zusendung von Materialdatenblättern Ab Lieferantennominierung, bis spätestens 8 Monate vor Serie (SOP) sind vorläufige Datenblätter (siehe Punkt 2.6) oder endgültige Materialdatenblätter an BMW zu senden. Endgültige Datenblätter sind ab Bestellungseingang bis spätestens zur Erstbemusterung an BMW zu senden. Bei einer frühzeitigen Zusendung endgültiger Datenblätter bis 8 Monate vor SOP kann auf die Erstellung vorläufiger Datenblätter verzichtet werden. 2.2 Überarbeitung von Materialdatenblätter Ändern sich nach Erstellung und Absenden eines Datenblattes Gewicht oder stoffliche Zusammensetzung des Teils, so dass diese nicht mehr innerhalb der im ursprünglichen MDB angegebenen Toleranzen liegen, so wird eine entsprechende Überarbeitung des MDBs erforderlich (siehe Recommendation 022). Bei Überarbeitung eines Datenblattes ohne Veränderung der Sachnummer bitte keine Kopie mit neuer IMDS ID erzeugen. Verwenden Sie stattdessen die Option Neue Version erstellen. Bei Erhöhung des AI einer Sachnummer ohne Änderungen an der Materialzusammensetzung oder dem Gewicht, ist kein neues Datenblatt erforderlich. Bitte vermerken Sie im Rahmen der Erstbemusterung die IMDS-ID und Version des vorangegangenen akzeptierten AI auf dem Erstmusterprüfbericht des neuen Teils. Die neue Sachnummer/AI wird danach vom BMW IMDS Team mit dem von Ihnen genannten IMDS Eintrag verknüpft und gültig gesetzt. 2.3 Teile in verschiedenen Farben Bei der Erstellung von MDBs für ein Teil mit verschiedenen Farbvarianten, besteht die Möglichkeit, ein repräsentatives MDB für alle Farben zu erstellen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Angaben im repräsentativen MDB auch die tatsächlichen Inhaltsstoffe der Farbvarianten abdecken. Lässt sich dies nicht durch die erlaubten Toleranzangaben und Wildcards erfüllen oder enthält eine einzelne Variante zusätzliche deklarationspflichtige Stoffe, so muss dafür ein separates MDB angefertigt werden. Erstellen Sie das repräsentative MDB für die Sachnummer des Erstmusters oder verwenden Sie die Alle Farben Sachnummer (AF-SachNr.). Die IMDS ID/Version des repräsentativen MDBs wird dann in den Ermusterprüfbericht eingetragen (siehe auch Punkt 7). Geben Sie dann auf dem Erstmusterprüfbericht an, welche Sachnummern durch das MDB abgedeckt werden. Die Liste der Sachnummern (mit Angabe des Änderungsindex!) welche durch das repräsentative MDB (Angabe der IMDS ID) abgedeckt werden, muss auch direkt an das IMDS Team (IMDS-Team@bmw.de) weitergeleitet werden. 2.4 Lieferumfänge Werden mehrere Teile gemeinsam in einem Lieferumfang bemustert, so ist ein MDB für den kompletten Lieferumfang an BMW zu senden. Auf dem Erstmusterprüfbericht geben Sie bitte die ID und Version dieses MDBs an. Wenn einzelne Teile des Lieferumfangs BMW Sachnummern haben, so sind zusätzlich für diese Teile MDBs zu erstellen. Version 8 Seite 1 von 6
2 2.5 Multivariante Teile (Kabelbäume, Sitze) Die Erstellung von Materialdatenblättern für multivariante Teile kann in Abstimmung mit dem BMW IMDS Team auf repräsentative Materialdatenblätter beschränkt werden. 2.6 Vorläufige Materialdatenblätter / Preliminary Material Data Sheets Als Grundlage bei der Erstellung der vorläufigen Materialdatenblätter dient die Recommendation 023. Die vorläufigen Materialdatenblätter werden ohne Aufforderung vom Lieferanten eingestellt. Im Unterschied zu den endgültigen Materialdatenblättern enthalten vorläufige Materialdatenblätter gegebenenfalls unvollständige Angaben zu Werkstoffen. Für alle anderen Angaben gelten die gleichen Anforderungen an Richtigkeit, Vollständigkeit und Verbindlichkeit wie bei den endgültigen Materialdatenblättern. Diese unvollständigen Materialdatenblätter müssen als Entwicklungsbemusterung gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnung Entwicklungsbemusterung bedeutet nicht, dass damit ein Entwicklungsteil/Prototyp etc. bemustert wird. Es wird lediglich darauf Bezug genommen, dass das Materialdatenblatt zeitlich noch in der Entwicklungsphase des Bauteils entstanden ist, aber schon den geplanten Serienstand widerspiegelt. Zu Entwicklungsteilen, Prototypen oder Handmustern ist kein Datenblatt erforderlich! Verbotene und deklarationspflichtige Reinstoffe gemäß GADSL / GS93008 müssen angegeben werden. Werden die MDBs als vorläufiges Datenblatt erstellt, so sollten dort, wo die genauen Werkstoffe noch nicht feststehen, die ProtMat-Werkstoffe des IMDS Commitees (Recommendation 023) verwendet werden. BMW bevorzugt die Einstellung als endgültiges MDB (siehe Punkt 2.1). 2.7 Umgang mit Datenblättern Beim Versand der MDBs sollte die Option Senden verwendet und die Option Vorschlagen vermieden werden. (Dazu bitte die Datenblätter nicht vorher intern freigeben.) Stornieren Sie abgelehnte Materialdatenblätter, die nicht mehr gebraucht werden oder zu denen bereits aktuelle akzeptierte Versionen vorliegen. Die akzeptierten Datenblätter werden dadurch nicht gelöscht. 3 Formale Anforderungen Die folgenden formalen Anforderungen müssen erfüllt werden, um den notwendigen Datenabgleich mit BMW internen Systemen zu gewährleisten. Die erforderlichen Daten sind in der nachfolgend angegebenen Form beim Versenden oder Vorschlagen des MDBs in die entsprechenden Empfänger-spezifischen Felder einzutragen (s. Abb. 1). Diese Daten sind der aktuellen, bzw. der für die Bemusterung relevanten Bestellung zu entnehmen. (s. Bestellmuster im Anhang) 3.1 Benennung Muss wie die Benennung auf der Bestellung von BMW lauten (s. Bestellmuster im Anhang). Bei Normteilen soll die Norm hinter der BMW-Benennung angegeben werden (Ausnahme: Die Normbezeichnung ist schon in der BMW-Benennung enthalten). Bei genormten Verbindungselementen sollten die Nennmaße angegeben werden. Z. B.: Benennung: Sechskantschraube ISO 4014-M12x ZNS3 Bei Halbzeugen sollte das Längen-, Flächen- oder Raumgewicht der Benennung hinzugefügt werden 3.2 Teil-/Sach-Nummer Die Teil-/Sach-Nr. ist eine 7-stellige Zahl. Nachfolgende, durch Punkt abgetrennte Zeichen und Ziffern entfallen bei der Eingabe ins IMDS (s. Abb. 1 und Bestellmuster im Anhang). Z. B.: Teil-/Sach-Nr.: Stand/Datum In diesem Feld muss der Änderungs-Index (AI) eingetragen werden, der in der Bestellung angegeben ist (s. Abb. 1 und Bestellmuster im Anhang, bitte kein Datum angeben.) Z. B.: Stand/Datum: Änderungs-Nummer NAEL (auch KM-Nr. laut Bestellung) Im Feld Änderungs-Nr. muss die Änderungs-Nummer entsprechend den Angaben der Bestellung eingetragen werden. Dies ist eine 6-stellige Kombination aus Ziffern und Buchstaben (s. Abb. 1 und Bestellmuster im Anhang). Z. B.: Änderungs-Nr.: ELU32S 3.5 Lieferanten-Nummer Die BMW-Lieferanten-Nummer ist im entsprechenden Feld einzutragen. Sie besteht aus 6 Stellen und einer durch Bindestrich abgetrennten, 2-stelligen Zähladresse und ist ohne Leerzeichen und mit dem Bindestrich einzugeben (s. Abb. 1 und Bestellmuster im Anhang). Z. B.: Lieferanten-Nr.: Version 8 Seite 2 von 6
3 Abb. 1: Muster zum Eintrag von BMW-Daten beim Versand des IMDS-Materialdatenblattes 4 Verwendung von geeigneten Werkstoffen (geforderte Angaben bei Werkstoffen) Bitte achten Sie auf die Angabe der richtigen Werkstoffklassifizierung gemäß VDA Geben Sie bei Metallen eine Bezeichnung gemäß der entsprechenden Norm an. Verwenden Sie bevorzugt die vom IMDS Steering Committee, Steel & Iron list und ILI erstellten Werkstoffe. Beachten Sie bei Kunststoff-Werkstoffen, dass diese ohne die Angabe der entsprechenden Additive nicht akzeptiert werden. 5 Mengenanteils- und Toleranzangaben Bei der Beurteilung eines MDBs hinsichtlich des Reinstoffgehalts wird davon ausgegangen, dass der vom Lieferanten angegebene Maximalgehalt im Werkstoff vorliegt. Toleranzangaben zu Mengenanteilen und Gewichten sollen nur verwendet werden, um tatsächliche Schwankungen zu beschreiben. Als Toleranzbereich ist daher höchstens +- 5% zulässig. Ausgenommen von dieser Regelung sind Teile, die bedingt durch Ihren Herstellungsprozess eine höhere Abweichung aufweisen. Wenn Komponenten durch eine weitere Bearbeitung (z. B. Bohren, Fräsen, etc.) nennenswert an Gewicht verlieren, so müssen diese als Halbzeuge erstellt bzw. angefordert werden. Eine Kompensation des Gewichtsverlustes durch überhöhte Abweichungen (von gemessenem zu errechnetem Einzelgewicht) ist nicht akzeptabel. 6 Rezyklatangaben Die Angaben zum Rezyklat-Anteil in Werkstoffen mit den Klassifizierungen 5.1, 5.1.a/b, 5.3, und mit mehr als 25 g sind verpflichtend. 7 Eintrag in den Erstmusterprüfberichten Für die Erstbemusterung benötigt der Qualitätsspezialist die IMDS-ID mit Version eines akzeptierten Materialdatenblattes. Tragen Sie diese Nummer in das Erstmusterprüfprotokoll gemäß folgendem Beispiel ein: /1. Sollte sich bei einer Erhöhung des Änderungsindexes, das Gewicht und die stoffliche Zusammensetzung des Teils nicht ändern, dann können Sie zur Erstmusterprüfung die IMDS ID und Version des zuletzt akzeptierten Datenblattes angeben (siehe Punkt 2.2). Version 8 Seite 3 von 6
4 8 MDB Anfrage (Request Funktion) Seit dem Release 4.0 gibt es die Möglichkeit Materialdatenblätter über das IMDS unter Nutzung der Request - Funktion vom Lieferanten anzufordern. BMW nutzt diesen Weg um fehlende MDBs von den Lieferanten einzufordern. Bitte achten Sie auf diesen Menüpunkt das Vorliegen von MDB - Anfragen muss aktiv im IMDS abgefragt werden. Unter dem Menüpunkt Einstellungen gibt es die Möglichkeit sich über eingehende MDB Anfragen mittels informieren zu lassen. Dazu sollte dort das Feld MDB Anfrage erhalten aktiviert werden. Die unaufgeforderte und termingerechte Einstellung der vorläufigen und endgültigen Materialdatenblätter zu den Terminen für die Typgenehmigung und die Erstbemusterung bleibt weiterhin im Verantwortungsbereich des Lieferanten (siehe Punkt 2.1). Die Anfragen sollten direkt unter dem Menüpunkt MDB Anfrage bearbeitet werden (siehe IMDS Benutzerhandbuch unter Punkt 5.3 MDB Anfrage). So wird eine optimale Rückverfolgung gewährleistet. Außerdem können so, die von BMW vorgegebenen empfängerspezifischen Daten direkt übernommen werden. 9 Weitere Hinweise und Kontaktinformationen Bei Rückfragen steht Ihnen das BMW IMDS-Team gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns wie folgt: Norbert Bauer Norbert.Bauer@partner.bmw.de +49 (0) Ali Cam Ali.Cam@partner.bmw.de +49 (0) Jens Fasel Jens.Fasel@partner.bmw.de +49 (0) Robert Geiger Robert.GA.Geiger@bmw.de +49 (0) Christine Heidemann Christine.Heidemann@partner.bmw.de +49 (0) Peter Kirchberger Peter.PK.Kirchberger@partner.bmw.de +49 (0) Ina Klebl Ina.Klebl@partner.bmw.de +49 (0) Jürgen Kröller Juergen.Kroeller@partner.bmw.de +49 (0) Marcus Matthies Marcus.Matthies@partner.bmw.de +49 (0) Angelika Morawetz Angelika.Morawetz@partner.bmw.de +49 (0) Harald Odorfer Harald.Odorfer@partner.bmw.de +49 (0) Daniel Oeler Daniel.Oeler@partner.bmw.de +49 (0) Christian Palme Christian.Palme@partner.bmw.de +49 (0) Antineia Pufuleti Antineia.Pufuleti@partner.bmw.de +49 (0) Dr. Johann Reindl Johann.Dr-Reindl@partner.bmw.de +49 (0) Albert Siebler Albert.Siebler@partner.bmw.de +49 (0) Eleonore Steiler Eleonore.Steiler@partner.bmw.de +49 (0) Oder verwenden Sie die Adresse: Imds-Team@bmw.de Ihre BMW Ansprechpartner sind: Dr. Karin Oldenburg-Nazaruk Karin.Oldenburg@bmw.de +49 (0) Dr. Andreas Wehrmeier Andreas.Wehrmeier@bmw.de +49 (0) Hinweise: Bei Kontaktaufnahme zu Detailfragen geben Sie uns bitte Ihre IMDS-Firmen-ID an. Die BMW Firmen-ID im IMDS lautet: 103 IMDS Recommendations sind nach der Anmeldung zum IMDS im Hauptmenü abrufbar. Version 8 Seite 4 von 6
5 Anhang mit Bestellmustern Bestellmuster 1 (offizielle Bestellung) mit BMW-spezifischen Daten für das IMDS-Materialdatenblatt Version 8 Seite 5 von 6
6 Benennung Sach-Nr. Beispiel-Automotive GmbH L P / /003 ZB Beispielteil VL Facelift XY E7K44S-09 NAEL MUSTERFRAU Mustermann Änderungsindex (AI) Marta Musterfrau ELU32S-09 (Bestellnummer) Bestellmuster 2 (DFÜ-Bestellung) mit BMW-spezifischen Daten für das IMDS-Materialdatenblatt Anmerkung: Zu jeder DFÜ-Bestellung wird auch eine offizielle Bestellung in Papierform oder als PDF-Datei mit gleicher Bestellnummer übersandt. Version 8 Seite 6 von 6
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