Unterschiede zwischen Schülern/- innen herstellen und bearbeiten Anika Elseberg & Benjamin Wagener
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- Dirk Egger
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1 Unterschiede zwischen Schülern/- innen herstellen und bearbeiten Anika Elseberg & Benjamin Wagener Vielfalt anerkennen Teilhabe und Gerech4gkeit Tagungsreihe Brennpunkt Heterogenität 14. November 2015, Aarau
2 These I Leistung als leitendes Ordnungsprinzip der Schule (Rabenstein et al. 2013) These II Dies steht in einem Spannungsverhältnis zu Heterogenität und geforderter Individualisierung sowie zu einem Abbau von Diskriminierung und Benachteiligung im Unterricht (Wischer 2013; Ainscow 2008) Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
3 Agenda 1. Projektvorstellung 2. Explizites und implizites Wissen 3. Wie Lehrpersonen Unterschiede herstellen und bearbeiten Beispiele 4. Resümee Diskussion Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
4 Das Forschungsprojekt Herstellung und Bearbeitung von Differenz im Fachunterricht der Sekundarstufe I Eine Vergleichsstudie zu Unterrichtsmilieus in inklusiven und exklusiven Schulformen Prof. Dr. Tanja Sturm, Dr. Monika Wagner- Willi (Projektleitung) Anika Elseberg M.A., Benjamin Wagener M.A. (Wissenscha`liche Mitarbeitende) Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
5 Forschungsstand Hoher Forschungsbedarf für Inklusive Fachdidak4k in der Sekundarstufe I (vgl. Preuss- Lausitz 2014) Praxis der Bearbeitung und Herstellung von (Leistungs- )Differenzen zwischen SchülerInnen im Fachunterricht verschiedener Schulformen der Sek. I (vgl. Willems 2007) und damit verbundener Ein- und Ausschlussprozesse Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
6 Forschungsfragen Wir fragen, wie im Fachunterricht der Sekundarstufe I interak4v Leistungsdifferenzen zwischen den SchülerInnen hergestellt und bearbeitet werden. Wir fragen weiter nach dem Zusammenhang dieser Differenzherstellung und - bearbeitung mit Prozessen der Inklusion und Exklusion spezifischer sozialer Milieus von SchülerInnen. Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
7 Methodik I QualitaDve Studie, Fallvergleich o Schulformen der Sekundarstufe I in Nordwestschweiz 2 Integra4onsklassen (8. Jahrgang) 2 gymnasiale Klassen (8. Jahrgang) o Mathema4k- und Deutschunterricht Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
8 Methodik II o Unterrichtsvideographien o Interviews mit Lehrpersonen o Gruppendiskussionen mit SchülerInnen Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
9 TheoreDscher Rahmen explizites und implizites Wissen explizites Wissen = Was- Ebene theore4sches Wissen bewusst, explizierbar Bsp.: Common Sense, Normen, Regeln, Gesetze implizites Wissen = Wie- Ebene bzw. Habitus prak4sches Handlungswissen weitestgehend unbewusst Bsp.: Knüpfen eines Knotens, Gang, Aufzeigen, Familie Praxeologische Wissenssoziologie (Bohnsack 2014) Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
10 Wie Lehrpersonen Unterschiede herstellen Beispiel I (Leistungs- )Unterschiede im Deutschunterricht Videosequenz Bearbeitungsphase nach der Einführung in die Deutschepoche durch die Deutschlehrerin Frau Wyss Thema: Verben Die SuS haben den AuKrag, ein ArbeitsblaL zum Thema zu erarbeiten. Via Overheadprojektor werden Verben auf eine Leinwand projiziert, die die SuS abschreiben sollen. Frau Wyss geht im Raum herum und wendet sich abwechselnd unterschiedlichen SuS zu. Zudem befinden sich der MathemaVklehrer Herr Peters und die SHP Frau Werner im Raum, die sich ebenfalls einzelnen SuS zuwenden. Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
11 Beispiel I Ergebnisse der Videoanalyse 1) Eröffnung unterschiedlicher Freiheitsgrade Ø (Un- )Möglichkeit zur Rollendistanz und Ø (Nicht- )Distanzierung vom (Lern- )Gegenstand 2) korrespondiert mit formal zugewiesenem Leistungsniveau Ø 1:1- Betreuung der SuS mit besonderem Bildungsbedarf 3) Eröffnung bzw. Duldung von (peerkulturellen) Freiräumen durch die Lehrperson, welche posidv mit einer Hierarchisierung von Leistungsstatus, abhängig von Testnoten, korrespondiert Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
12 Wie Lehrpersonen Unterschiede herstellen Beispiel II (Leistungs- )Unterschiede im MathemaDkunterricht Interview mit zwei Schulischen HeilpädagogInnen Wie beschreiben die SHP Unterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern? Wie gestalten sie Unterrichtsformate in RelaVon zu den Unterschieden? Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
13 Beispiel II Ergebnisse der Gesprächsanalyse 1) Hierarchisierung von SchülerInnen entlang zugeschriebener Lernfähigkeit im MathemaDkunterricht 2) Geht einher mit unterschiedlichen Freiheitsgraden Ø Personale Zuständigkeit für die ganz schwachen Schüler, die in Rela4on zu deren zugeschriebenen Bedürfnissen nach spezifischer Unterstützung steht Ø Zugesprochene Eigenständigkeit für leistungsfähige SchülerInnen 3) Hervorbringung und Markierung Basils als normabweichende Person; legidmiert normabweichende, parallelisierende Massnahmen 4) Anspruch an körperlich- räumliche Anwesenheit Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
14 Resümee und Diskussion These I Leistung als leitendes Ordnungsprinzip der Schule (Rabenstein et al. 2013) These II Dies steht in einem Spannungsverhältnis zu Heterogenität und geforderter Individualisierung sowie Abbau von Diskriminierung und Benachteiligung im Unterricht (Wischer 2013; Ainscow 2008) Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
15 Literatur Bohnsack, R. (2014): Rekonstruk4ve Sozialforschung. Einführung in qualita4ve Methoden. Opladen Preuss- Lausitz, U. (2014): Wissenscha`liche Begleitungen der Wege zur inklusiven Schulentwicklung in den Bundesländern. Versuch einer Übersicht. TU Berlin Rabenstein, K./Reh, S./Ricken, N./Idel, S.- T. (2013): Ethnographie pädagogischer Differenz- ordnungen. Methodologische Probleme einer ethnographischen Erforschung der so- zialen Selek4vität. In: Zeitschri` für Pädagogik, 59(3), S Willems, K. (2007): Schulische Fachkulturen und Geschlecht. Physik und Deutsch natürliche Gegenpole? Bielefeld Anika Elseberg & Benjamin Wagener, PH FHNW, ISP
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