Erwartungen und Rahmenbedingungen für die Auftragsvergabe von Bildungsdienstleistungen aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit

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1 I CF 4 - Einkauf I Claus Birkicht Erwartungen und Rahmenbedingungen für die Auftragsvergabe von Bildungsdienstleistungen aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit

2 Verbesserung Rahmenbedingungen Die BA hat die Rahmenbedingungen für Auftragnehmer deutlich verbessert: Einvernehmliche Vertragsverlängerungen Optimierung von Maßnahmeauslastungen (ungenutzte Teilnehmerplatzkapazitäten können von Dritten belegt werden) Kalkulations- und Planungssicherheit durch Erhöhung vertraglicher Mindestabnahmemengen (abh, BvB) Senkung Planungs- und Bürokratiekosten durch verlängerte Vertragslaufzeiten Öffnung der Qualifizierungsanforderungen an einzusetzendes Personal Unbürokratische Prüfung der Bietereignung (Abgabe von Eigenerklärungen) Kosten- und Zeitersparnis: elektronische Angebotsabgabe zu fast 100 % Seite 2

3 Verbesserung Rahmenbedingungen Keine Vorleistung durch Auftragnehmer: Änderung des Auszahlungszeitpunktes des Zuschusses zur Ausbildungsvergütung (BaE) Umstellung sämtlicher Vergabemaßnahmen nach 45 SGB III auf Rahmenverträge zum Bisherige Maßnahmeergebnisse in der Leistungsbewertung Seite 3

4 Anwendung der Erfolgskriterien für Ausschreibungen von BaE, AsA und BvB Beginntermin der Maßnahmen im Herbst 2015 Neben der weiterhin erforderlichen fachlichen Wertung des Konzepts ergebnisrelevanter Wertungsbereich Bisherige Erfolge und Qualität BaE und AsA mit den Wertungskriterien Eingliederungsquote in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Eingliederungsquote in sozialversicherungspflichtige Ausbildung Abbruchquote BvB mit den Wertungskriterien Eingliederungsquote in sozialversicherungspflichtige Ausbildung Abgangsquote in außerbetriebliche Ausbildung Abgangsquote in schulische Ausbildung Eingliederungsquote in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Abbruchquote Seite 4

5 Umsetzung in der Bewertungsmatrix am Beispiel BaE integratives Modell Bewertungsmatrix BaE integratives Modell Wertungsbereiche Wertungskriterien Punkte 0 3 Gewichtung der Wertungskriterien Gewichtung der Wertungsbereiche I. Auftragsbezogene Zusammenarbeit auf dem regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt II. Eingliederungsstrategie/-chancen und Akquise I.1 Auftragsbezogene Zusammenarbeit 2 I.2 Regionaler Ausbildungs- und Arbeitsmarkt 2 II.1 Eingliederungsstrategie und -chancen 3 II.2 Akquise 3 III.1 Durchführung der Maßnahme 5 III.2 Stütz- und Förderunterricht 2 III.3 Vermeidung von motivationsbedingten Abbrüchen III. Organisations- und Durchführungsqualität * III.4 Umsetzung der Maßnahmekonzeption ab Maßnahmebeginn Beschreiben Sie, wie Sie ab Maßnahmebeginn und während der gesamten Laufzeit der Maßnahme (einschließlich Zeiten der betrieblichen Ausbildungsphasen und des Wechsels in das kooperative Modell) die einheitliche Umsetzung Ihrer Angebotskonzeption bei dem zum Einsatz kommenden Personal sicherstellen. Stellen Sie dar, in welcher Form die zum Einsatz kommenden Honorarkräfte eingebunden werden IV. Individuelle Förderplanung IV. Individuelle Förderplanung 2 10 V. Bisherige Erfolge und Qualität V.1 Eingliederungsquote in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung V.2 Eingliederungsquote in sozialversicherungspflichtige Ausbildung V.3 Abbruchquote Seite 5

6 Allgemeine Regelungen und produktspezifische Festlegungen in den Vergabeunterlagen Bekannte Punkteskala 0 bis 3 Punkte Regionale Ergebnisse und Vergleichswerte Betrachtungszeitraum grundsätzlich Vertragsende in letzten drei Jahren Vergleichbarkeit der Referenzmaßnahmen ggf. getrennt nach Rechtskreisen Zuordnung nach Produkten Ergebniszurechnung für alle Mitglieder einer Bietergemeinschaft Regional keine Werte oder kein Vertragspartner = 1 Punkt Transparenz Wertungshinweise Seite 6

7 Lieferantenmanagement Ziel Verbesserung der Beschaffungsstrategie und Lieferantenbeziehung Die Vertragspartner werden nach Kriterien bewertet (u.a. Qualität, Eingliederungsquoten, strategische operative Relevanz). Dadurch wird eine transparente Grundlage zur Optimierung von Beschaffungsstrategien und Lieferantenbeziehungen geschaffen. Aufbau und Umsetzung einer einkaufsspezifischen Kommunikationsordnung Die Kommunikationsstruktur zu den Lieferanten wird seit 2015 strukturiert ausgebaut. Lieferantenbewertung ist maßgeblich für Bewertung im Vergabeverfahren Vertragsoptionen Einbeziehung der Lieferanten in die Produktentwicklung Seite 7

8 Lieferantenmanagement IT- Umsetzung des Projekts Lieferantenmanagement Die IT-Umsetzung der fachlichen Anforderungen erfolgt über ein SAP-Standardprodukt bis Mitte Seite 8

9 Erwartungen der BA an Dienstleister am Arbeitsmarkt Qualitativ gute Auftragsabwicklung bedeutet: Individuelle Maßnahmebetreuung für die Teilnehmer guten Maßnahmeerfolg gewährleisten Möglichst geringe Abbruchquoten und gute Integrationsergebnisse Beteiligung am Absolventenmanagement (Stärken des Teilnehmers transparent machen, lokale Netzwerke bei Arbeitgebern für Teilnehmer einsetzen) Offener Austausch zu Verbesserungspotential in der Maßnahmestruktur und Teilnehmergruppe Schnelle Information zum Integrationspotential von Teilnehmern Seite 9

10 Sonderregelungen in der neuen Vergaberichtlinie für soziale Dienstleistungen wie AMDL Erhöhter Schwellenwert von Euro (bisher Euro), Art. 74 i.v.m. Art. 4 Buchst. d Europaweite Bekanntmachung, Art. 75 Auftragsbekanntmachung, Art. 75 Abs. 1 Ergebnisse des Vergabeverfahrens, Art. 75 Abs. 2 Definiert werden die Grundsätze für die Auftragsvergabe: Transparenz und Gleichbehandlung, Art. 76 Abs. 1 Zuschlagskriterien, Art. 76 Abs. 2 Auswahl der Dienstleister auf der Grundlage des Angebots mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis unter Berücksichtigung von Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien Seite 10

11 Richtlinienumsetzung in deutsches Recht Zeitplan der Umsetzung Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Vergaberechts Kabinettsbeschluss am 8. Juli 2015 erfolgt Kabinettbeschluss zu den Verordnungen Herbst 2015 Bundesrat-Zustimmung Winter 2015/2016 Inkrafttreten der Umsetzung am 18. April 2016 Eckpunkte zur Vergaberechtsmodernisierung Erleichtertes Vergabeverfahren für soziale Dienstleistungen Grundsatz der 1:1 Umsetzung Umstrukturierung des Vergaberechts: Einzelheiten des Vergabeverfahrens für Liefer- und Dienstleistungen nicht mehr in VOL/A, sondern in der Vergabeverordnung Seite 11

12 Inhaltliche Schwerpunkte Gesetzesentwurf Sonderregelungen im GWB Freie Wahl zwischen den Vergabearten, 130 Absatz 1 Vertragsaufstockungen bis zu 20 Prozent, 130 Absatz 2 Verordnungsebene Reformempfehlungen der BA Erfolg und Qualität bisher erbrachter Leistungen als bieterbezogene Zuschlagskriterien Wegfall der 25-Prozent-Begrenzung Freihändige Vergabe bei Kofinanzierungen Längere Rahmenverträge Beibehaltung bislang geltender Erleichterungen Adäquate Regelungen unabhängig vom EU-Schwellenwert e-vergabe im Einkauf AMDL seit Jahren umfassend und erfolgreich praktiziert Seite 12