Allgemeine Traumatologie
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- Julia Fiedler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Allgemeine Stammtrauma Kopftrauma Abdominaltrauma Extremitätentrauma Repetiorium Unfallchirurgie:
2 Repetitorium Unfallchirurgie Dr. U. Lüke Repetiorium Unfallchirurgie:
3 Inhalte Repetitorium Allgemeine Traumatologie, Pseudarthrosen, Infektion und Polytrauma Verletzungen der oberen Extremität Verletzungen der unteren Extremität Verletzungen der Wirbelsäule Kindertraumatologie Repetiorium Unfallchirurgie:
4 Allgemeine Repetiorium Unfallchirurgie:
5 direkte Gewalt indirekte Gewalt inadäquate Gewalt stumpf penetrierend Torsion Rotation Ermüdung pathologische Frakturen -Tumoren -Osteopenie/Osteoporose -Glasknochen Allgemeine Traumatologie Frakturmechanismus + Diagnostik Sichere Frakturzeichen sichtbare Frakturenden Groteske Fehlstellung pathologische Beweglichkeit Krepitation Repetitorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie
6 Allgemeine Radiologische Diagnostik Röntgen immer in 2 Ebenen Repetitorium Unfallchirurgie:
7 Allgemeine Repetitorium Unfallchirurgie: Klassifikation von Frakturen Morphologie/Mechanismus Abrissfraktur Scherfraktur Spiralfraktur Biegungsfraktur
8 Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie Allgemeine Traumatologie Radiologische Diagnostik Dislokationsformen o Dislocatio ad axim Achsabknickung (D) o Dislocatio ad latus Seitverschiebung (A) o Dislocatio ad peripheriam Verdrehung um Längsachse o Dislocatio ad londitudinem Verschiebung in Längsrichtung cum contractione mit Verkürzung (B,E) cum distractione mit Verlängerung (C)
9 Allgemeine Klassifikation von Frakturen Weichteilschaden geschlossen(östern) Repetitorium Unfallchirurgie: G1 einfache Frakturform (indirekte Verletzung) keine oder nur unbedeutende Weichteilverletzung G2 mittelschwere Frakturform (z.b. 2-Etagenfraktur) tiefe kontaminierte Schürfung, lokalisierte Haut-/Muskelkontusion G3 schwere Frakturform ausgedehnte Hautkontusion, -quetschung, Zerstörung der Muskulatur
10 Allgemeine < 1cm Repetitorium Unfallchirurgie: Klassifikation von Frakturen Weichteilschaden offen O1 Duchspießung inside-out, sauber, keine Kontusion O2 Hautwunde > 1cm, ausgedehnter Weichteilschaden mit Lappenbildung oder Decollement, mittelgradige Muskelquetschung O3 Hochrasanztrauma, ausgedehnte WT-Verletzung mit Haut- und Muskelbeteiligung, Schußverletzungen, landwirtschaftliche Unfälle, > 8 Std., neurovaskuläre Verletzung
11 F Repetiorium Unfallchirurgie: Ein 50-Jähriger ist bei Reparaturarbeiten an seinem Garagendach gegen 21 Uhr aus ca. 2,5 m Höhe von der Leiter gestürzt und hat sich den linken Fuß verletzt. Der herbeigerufene Notarzt beschreibt nach Transport in die Klinik eine drittgradig offene Fraktur des Sprunggelenkes mit sichtbaren Knochenteilen, die er mit einem sterilen Verband abdeckt; das Bein wird in einer pneumatischen Schiene ruhig gestellt. Die am Ende dieser Schiene sichtbaren Zehen sind rosig und zeigen nach Druck eine prompte Rekapillarisierung. Weitere Verletzungen liegen nicht vor.
12 F Repetiorium Unfallchirurgie: Welche verletzungsspezifischen Maßnahmen sind in der Notaufnahme am ehesten zu ergreifen? (A) sofortiges Öffnen des Verbandes, um die Verletzungssituation zu klären und die evtl. notwendige operative Versorgung einzuleiten, Röntgen- Aufnahme des Sprunggelenkes (B) Belassen des Verbandes, Röntgendiagnostik, anschließend weitere Maßnahmen im OP (C) möglichst umgehende Intubation in der Notaufnahme und genaue Inspektion der Verletzungsregion, um dem OP-Personal frühzeitig mitteilen zu können, welche Implantate benötigt werden (D) Belassen des Verbandes, Röntgendiagnostik, Austauschen der pneumatischen Schiene durch eine Unterschenkelgipsschiene, Gabe eines Antibiotikums und elektive Versorgung am Folgetag (E) Anlegen einer Kalkaneusdrahtextension zur Grobreposition und Entspannung der Weichteile, Röntgendiagnostik
13 Allgemeine Hämatom - Mineralisierung - Knochen Stabilität Repetitorium Unfallchirurgie: primäre Frakturheilung bei direktem Knochenkontakt
14 Unfallchirurgische Klinik Prof. Dr. C. Krettek,FRACS Direkte Knochenheilung
15 Allgemeine sekundäre Frakturheilung begrenzte Stabilität Repetitorium Unfallchirurgie: Hämatom Granulation Bindegewebe Knorpel Mineralisierung - Knochen Reparative Entzündung Einwanderung von Entzündungszellen zur Abräumung des Debris Kallusbildung Einsprossen von Gefäßen und Kollagen Bindegewebskallus mit Osteoid, Knorpel, Kollagen
16 Indirekte Knochenheilung Repetiorium Unfallchirurgie:
17 Allgemeine Frakturbehandlung Grundprinzipien konservativ-funktionell vs. operativ ggf. Reposition Retention/Fixation Rehabilitation Repetitorium Unfallchirurgie: konservativ-funktionell - Voraussetzungen keine Dislokationsgefahr, gute Retentionsmöglichkeit Gipsverband oder Extension, CAVE: Gipskomplikationen (Weichteile) operativ - Voraussetzungen offene Frakturen, artikuläre Frakturen, dislozierte Frakturen, Pseudarthrosen, belastete Knochen
18 Allgemeine Traumatologie Frakturbehandlung- konservativ Röntgenkontrollen Prinzipien der Gipsanlage 1. Beide angrenzende Gelenke werden mit eingegipst (Ausnahme OSG Fx - > US-Gips) 2. Konservative Therapie heißt nicht: nichts machen -> regelmäßige Gipskontrollen-> Zirkulation des Gipses nach Abschwellung der Extremität-> regelmäßige Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie
19 Allgemeine Traumatologie Frakturbehandlung- konservativ Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie
20 F (A) Verordnung von Diclofenac-Tabletten, 3 50 mg pro Tag (B) Gabe von mg ASS i.v. Repetiorium Unfallchirurgie: Eine 28-jährige Frau hatte sich vor 14 Tagen bei einem Trekking- Urlaub in Asien eine nichtdislozierte Fraktur des oberen Sprunggelenkes rechts zugezogen. Diese Fraktur wurde zunächst mit einer Unterschenkelgipsschiene, später mit einem zirkulären Unterschenkelgips versorgt. Im Begleitfahrzeug hatte sie die Reise dann fortgesetzt. Gestern trat sie den Heimflug nach Deutschland an und verspürt nun ziehende Schmerzen in der rechten Wade, die langsam, aber stetig zunehmen. Am Freitagnachmittag sucht sie deswegen die Praxis ihres Hausarztes auf. Welche der Maßnahmen ist nun am ehesten angezeigt? (C) Spaltung des Gipses (D) Verordnung von strikter Bettruhe, Hochlagerung des rechten Beines und lokaler Wärmeanwendung (E) Veranlassung einer Krankenhausaufnahme für den folgenden Montag
21 Allgemeine Frakturbehandlung operativ Repetitorium Unfallchirurgie: absolute Stabilität durch Schrauben oder Platten Plattenspanngeräte
22 Allgemeine Traumatologie Frakturbehandlung operativ Fixateur externe/interne Bedingte Stabilität Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie
23 Bedingte Stabilität Repetitorium Unfallchirurgie: Allgmeine Traumatologie Allgemeine Traumatologie Frakturbehandlung operativ Intramedulläre Nagelung-Femur, Tibia, Humerus relative Stabilität
24 Allgemeine Traumatologie Frakturbehandlung- operativ Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie absolute Stabilität
25 Allgemeine Kompartmentsyndrom Repetitorium Unfallchirurgie: Definition Erhöhung des Gewebedruckes in einem geschlossenen (osteofibrösen) Raum, die über eine Störung der Mikrozirkulation zu einer (neuromuskulären) Funktionsstörung führt Leitsymptom Muskeldehnungs-SCHMERZ Nebensymtome harte Schwellung, sensible / motorische Ausfälle, periphere Pulse erhalten Cave: Volkmann-Kontraktur: Kontraktur der UA-Beuger und Handbinnenmuskulatur Apartive Diagnostik Druckmessung Δ p = RR diast p komp Therapie bei Δp (RR diast P Gewebe < 30mmHg) Fasziotomie/Kompartmentspaltung
26 Allgemeine Traumatologie Kompartmentsyndrom
27 Allgemeine Traumatologie Kompartmentsyndrom
28 Allgemeine Traumatologie Kompartmentsyndrom- Bsp. Unterschenkel Anatomie: 4 Logen: Oberflächlich dorslaes(triceps surae) tiefes dorsales (Tibialis posterior) Anteriores (Tibialis anterior) Peroneales (Mm. Peroneales) Immer Eröffnung aller Kompartimente Darstellung durch EINE Inzision lateralseitig möglich Häufig sekundäre Deckung durch Spalthaut nötig Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie
29 Volkmann-Kontraktur Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie
30 Allgemeine Wunden und Wundinfektionen Definition "Wunde" meist durch äußere Gewalt verursacht, kann aber auch alleinige Folge einer Krankheit sein. oberflächlich erscheinende Schnittwunden können mit gravierender "innerer" Verletzung verbunden sein Repetiorium Unfallchirurgie: Wunde (lat. "Vulnus", griech. "Trauma") = Trennung des Gewebszusammenhangs an äußeren oder inneren Körperoberflächen mit oder ohne Gewebsverlust.
31 Allgemeine Wunden und Wundinfektionen Phasen der Wundheilung 1. Entzündliche Phase-> Exsudation und Resorption (bis 3. Tag) 2. Gewebsneubildung-> Proliferation und Granulation (14 Tage bis 3 Wochen) 3. Regeneration-> Remodelierung und Kontraktion Repetiorium Unfallchirurgie: Cave: Abhängig von der Lokalisation am Körper und der Grunderkrankung
32 Allgemeine Traumatologie Wunden und Wundinfektionen Primäre Wundheilung (sanatio per primam) chirurgisch gesetzten Wunden einigen Schnittwunden und Platzwunden, sofern der Gewebsdefekt nicht zu groß ist und sie innerhalb von 6-8 Stunden versorgt werden Sekundäre Wundheilung (santio per secundam) Wunden die nicht primär verschlossen werden können, sie heilen offen! Die Heilung erfolgt aus der tiefe durch Granulationsgewebe (ca 1mm/Tag) Repetiorium Unfallchirurgie: Allgemeine Traumatologie
33 Wunden und Wundbehandlung Wundheilung Repetiorium Unfallchirurgie: primäre Wundheilung gut adaptiert, sauber, rascher Verschluss, kaum Narbenbildung
34 Wunden und Wundbehandlung Wundheilung Repetiorium Unfallchirurgie: sekundäre Wundheilung schlecht adaptiert, verunreinigt, verzögerter Verschluss, starke Narbenbildung
35 Chirurgische Infektionen Beschreiben Sie die Wunde Zeichen der lokalen Infektion Rubor Calor Tumor Dolor Functio laesa Systemische Zeichen reduzierter Allgemeinzustand Fieber Anstieg der laborchemischen Infektparameter
36 Chirurgische - Erysipel Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Chirurgische Infektionen Definition scharf begrenzte bakterielle Entzündung der Haut mit glänzender, flammender Rötung Erreger ß-hämolysierende A-Streptokokken, die sich in den Lymphgefäßen der Haut ausbreiten Risiko geschwächtes Immunsystem Klinik Fieber, Leukozytose, Lymphangiitis Therapie feuchte Verbände, Ruhigstellung Antibiose mit Penicillin G (ggf. Cephalosporin)
37 Chirurgische - Furunkel Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Chirurgische Infektionen Definition aus einem Haarfollikel ausgehender schmerzhafter und eitriger Abszess mit zentrale Nekrose (Pfropf) DD: zum Schweißdrüsenabszess Erreger meist Staphylokokken (Staphylococcus aureus) Risiko geschwächtes Immunsystem Klinik entzündete Erhebung, zentraler Eiter/Nekrosepfropf Lokalisationen: häufig Achsel, Nacken, Gesäß Therapie lokale Hautdesinfektion, ggf. hyperämisierende Salben und Inzision ( ubi pus, ibi evacua), ggf. Antibiose (Penicillin)
38 Chirurgische Infektionen - Empyem Gabe von Antibiotika Definition Ansammlung von Eiter in einer vorgeformten (meist natürlichen) Körperhöhle oder Hohlorgan DD Abszess: Eiteransammlungen ohne vorgeformte Körperhöhle Erreger meist Staphylokokken/Streptokokken evtl. Mischflora Klinik typische Entzündungszeichen Therapie chirurgische Sanierung, Debridement, systemische
39 Chirurgische - Wundinfekt Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Chirurgische Infektionen Definition eitrige sich diffus ausbreitende Infektion der Haut und des Bindegewebes Erreger häufig gramnegative Bakterien Klinik Schmerzen Rötung Fluktuation unter den Wundrändern (eitrige) Sekretion der Wunde Fieber, Anstieg der Infektparameter Therapie abhängig vom klinischen Befund, chirurgische Sanierung
40 Chirurgische - Gasbrand Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Chirurgische Infektionen Definition lebensbedrohliche Wundinfektion, die unter Luftabschluss durch bestimmte Bakterien verursacht wird Erreger Clostridium, grampositiv, sporenbildend, stäbchenförmig Klinik plötzlich auftretende und an Intensität zunehmende Wundschmerzen verstärkter Wundschmerz, stinkende, grün-bräunliche Wunde, Hautknistern, rascher, körperlicher Verfall, Fieber, Tachykardie, Organversagen, Sepsis, Radiologisch Muskelfiederung Therapie systemische Antibiotikagabe, frühes, chirurgisches Debridement, hyperbare Sauerstofftherapie, ggf. frühzeitige Amputation
41 F Eine 45-jährige Frau war beim Joggen in eine Mulde getreten und mit dem rechten Fuß umgeknickt. Da sie anschließend nicht mehr auftreten konnte, wurde sie ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht, wo die Diagnose einer bimalleolären Sprunggelenkfraktur gestellt wurde. Noch am Unfalltag erfolgte die Osteosynthese am Außen- und Innenknöchel. Nach anfänglich unauffälligem Verlauf kam es am Abend des 3. postoperativen Tages zu einem Anstieg der Körpertemperatur auf 38,9 C. Am operierten Sprunggelenk bestand noch eine Schwellung und Rötung, von der Patientin wurde eine Schmerzzunahme berichtet. Am 6. postoperativen Tag wird die Patientin in eine unfallchirurgische Spezialklinik verlegt. Abbildung Nr. 21 der Bildbeilage zeigt die Weichteilsituation des Knöchels bei Aufnahme der Patientin. Laborchemisch fallen eine Leukozytose von /μL und ein CRP von 210 mg/l auf. Welche der folgenden Maßnahmen ist am ehesten angezeigt? (A) konservative Therapie für 3 Tage: Ruhigstellung des Beines, Bettruhe, systemische Antibiotikatherapie (B) Teilfädenentfernung und Spreizung der Operationswunde, lokales Antibiotikum (C) dringliche operative Wundrevision (radikales Débridement) sowie systemische Antibiotikatherapie (D) Gabe von Antiphlogistika und Kühlung des Knöchels, Revisionsoperation nach Abschwellung (E) Überweisung der Patientin an einen niedergelassenen Chirurgen in Wohnortnähe mit Empfehlung zum weiteren Vorgehen
42 1. Abb. 21
43 F Eine 45-jährige Frau war beim Joggen in eine Mulde getreten und mit dem rechten Fuß umgeknickt. Da sie anschließend nicht mehr auftreten konnte, wurde sie ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht, wo die Diagnose einer bimalleolären Sprunggelenkfraktur gestellt wurde. Noch am Unfalltag erfolgte die Osteosynthese am Außen- und Innenknöchel. Nach anfänglich unauffälligem Verlauf kam es am Abend des 3. postoperativen Tages zu einem Anstieg der Körpertemperatur auf 38,9 C. Am operierten Sprunggelenk bestand noch eine Schwellung und Rötung, von der Patientin wurde eine Schmerzzunahme berichtet. Am 6. postoperativen Tag wird die Patientin in eine unfallchirurgische Spezialklinik verlegt. Abbildung Nr. 21 der Bildbeilage zeigt die Weichteilsituation des Knöchels bei Aufnahme der Patientin. Laborchemisch fallen eine Leukozytose von /μL und ein CRP von 210 mg/l auf. Welche der folgenden Maßnahmen ist am ehesten angezeigt? (A) konservative Therapie für 3 Tage: Ruhigstellung des Beines, Bettruhe, systemische Antibiotikatherapie (B) Teilfädenentfernung und Spreizung der Operationswunde, lokales Antibiotikum (C) dringliche operative Wundrevision (radikales Débridement) sowie systemische Antibiotikatherapie (D) Gabe von Antiphlogistika und Kühlung des Knöchels, Revisionsoperation nach Abschwellung (E) Überweisung der Patientin an einen niedergelassenen Chirurgen in Wohnortnähe mit Empfehlung zum weiteren Vorgehen
44 H 2010 Frage 225 a) Erysipel b) Erysipeloid c) Gasbrand d) Milzbrand e) Pyoderma gangraenosum Ein Landwirt ohne bekannte Vorerkrankungen wird nach einem Arbeitsunfall mit einem Polytrauma in ein Krankenhaus gebracht. Er hat ein Thoraxtrauma, eine Beckenfraktur und eine ausgedehnte Weichteilquetschung des rechten Unterschenkels. Im Operationssaalwerden am gleichen Tag eine Thoraxsaugdrainage rechts und ein Fixateur externe am Becken angelegt. Nach der Erstversorgung wird der Patient auf eine Intensivstation verlegt. Nach 2 Tagen zeigt sich am rechten Unterschenkel eine Infektion mit ödematös angespannter Haut, die bronzefarben getönt ist. Die Symptome sind rapid progredient. Das Wundsekret riecht süßlich-faulig. Bei der Palpation des Unterschenkels spürt man Krepitationen. Klinisch entwickelt derpatient hohe Temperaturen und ein progredientes Multiorganversagen. Welche Diagnose ist klinisch am ehesten zu stellen?
45 F 2012/3.83 Bei Arne ist das linke Hüftgelenk punktiert worden. Aus der Gelenkhöhle wurde ein eitriges Punktat gewonnen. Wie kann die beschriebene Veränderung am Hüftgelenk am treffendsten bezeichnet werden? (A) Abszess (B) Empyem (C) Erysipel (D) Impetigo (E) Phlegmone
46 Definition Pseudarthrose Synonym: Falschgelenk, Nearthrose, "Non- union", Nichtheilung. Ausbleiben der knöchernen Wiedervereinigung der Bruchstücke. (L. Böhler,1928) Man kann auch dann von einer Pseudarthrose sprechen, wenn es im Rahmen der Frakturheilung innerhalb einer angemessenen Zeit nicht zur knöchernen Heilung kommt (Judet 1965)?? Nach 4-6 Monaten knöchern konsolidiert Über 6 Monate: verzögerte Frakturheilung (delayed-union) Nach sechs bis acht Monaten: Pseudarthrose (non-union) (B.G. Weber: Pseudarthrosen, 1973) Unfallchirurgische Klinik Prof. Dr. C. Krettek,FRACS
47 Vitale Pseudarthrosen Avitale Pseudarthrosen Unfallchirurgische Klinik Prof. Dr. C. Krettek,FRACS
48 Biologische Ursachen Andere Ursachen Mechanische Ursachen mangelnde Avaskulär/atroph +++Instabilität Gefäßversorgung mangelnder Infektion Fragmentkontakt WTS Lokalisation Hypertroph Knochendefekt Noxe wie Indometacin und Nikotin als häufige Ursache Unfallchirurgische Klinik Prof. Dr. C. Krettek,FRACS
49 Epidemiologie Weichteilmantel gering Klavikula 8% Kortikale Zusammensetzung Hohe mechanische Belastung (Unterarmrotation) Unterarm 12% Durchblutung primär Handwurzel 17% Schenkelhals 16% schlecht Weichteilmantel gering offene Frakturen häufig Tibiaschaft 19% Hoffmann R, et al., 1999; Osteo Int 7[ Suppl 1 ]:5-8 Unfallchirurgische Klinik Prof. Dr. C. Krettek,FRACS
50 ESWT Therapieoptionen Pseudarthrose Fixion BMP Nail Ultraschall Unfallchirurgische Klinik Prof. Dr. C. Krettek,FRACS
51 Take Home Message Pseudarthrosen Die beste Therapie der Pseudarthrose ist ihre Verhinderung durch eine adäquate Ersttherapie! Die zweitbeste Therapie ist das frühzeitige Erkennen der Bruchheilungsstörung. Pseudarthrosen sind vergleichbar mit Einzelstücken. Jedes Stück hat seine eigenen Bedingungen und Eigenarten. Repetiorium Unfallchirurgie: Grundsätzlich kann gesagt werden, dass nach konservativer Therapie vor allem reaktive, nach operativer Therapie eher oligo- oder atrophe Pseudarthrosen entstehen.
52 4.22.) Vier Jahre nach Versorgung einer offenen Unterschenkelfraktur durch Fixateur externe klagt ein 22-jähriger Patient über belastungsabhängige Schmerzen und eine druckschmerzhafte Verdickung auf der Außenseite des Unterschenkels. Klinisch findet sich bei unauffälligen Weichteilen eine druckschmerzhafte, subkutane Verhärtung auf der Außenseite des Unterschenkels. Röntgenologisch besteht der in der Abbildung Nr. 18 der Bildbeilage erhobene Befund. Aufgrund der Anamnese, des klinischen und röntgenologischen Befundes stellen Sie die Diagnose: (A) hypertrophe Pseudarthrose der Fibula (B) atrophische Pseudarthrose der Fibula (C) nicht ossifizierendes Fibrom (D) Ewing-Sarkom (E) Spätinfekt Repetiorium Unfallchirurgie:
53 Polytrauma Definition (nach Tscherne) eine Verletzung oder die Kombination lebensbedrohlich ist Repetiorium Unfallchirurgie: gleichzeitige Verletzungen mehrerer Körperregionen, von denen mindestens
54 Polytrauma Repetiorium Unfallchirurgie: Abwenden der Lebensbedrohung ohne definitive Kenntnis von genauer Diagnose und Anamnese Atemwegs-Sicherung (A = Airway and Cervical Spine Control) Optimierung des pulmonalen Gasaustausches (B = Breathing and Ventilation) Stabilisierung der Kreislauffunktion (C = Circulation and Haemorrhage Control) Neurologische Funktionseinschränkungen (D = Disability and Neurological Status) Evaluation weiterer Verletzungen (E = Exposure and Environment) Treat first what kills first
55 Polytrauma Ziel: O 2 dorthin wo er gebraucht wird = Optimierung Gasaustausch abgeschwächtes Atemgeräusch hypersonorer Klopfschall Repetiorium Unfallchirurgie: Beatmung (B= Breathing and ventilation) Spannungspneumothorax gestaute Halsvenen Kreislaufinstabilität (Mediastinalverlagerung) = SCHOCK Notfall-Dekompression Thoraxdrainage
56 Polytrauma Ziel: O 2 dorthin wo er gebraucht wird = Optimierung Gasaustausch Repetiorium Unfallchirurgie: Monaldi Drainage: 2 ICR medioclavicular Spannungspneumothorax
57 Polytrauma Bülau Drainage im 4 ICR in der Axillarlinie Thorax-Dekompression Repetiorium Unfallchirurgie:
58 Polytrauma Ziel: O 2 dorthin wo er gebraucht wird = Optimierung Gasaustausch abgeschwächtes Atemgeräusch ggf. hypersonorer Klopfschall Repetiorium Unfallchirurgie: Beatmung (B= Breathing and ventilation) Pneumothorax Thorax-Dekompression Thoraxdrainage
59 Polytrauma Ziel: O 2 dorthin wo er gebraucht wird = Optimierung Gasaustausch abgeschwächtes Atemgeräusch ggf. hyposonorer Klopfschall Repetiorium Unfallchirurgie: Beatmung (B= Breathing and ventilation) Hämatothorax Thorax-Dekompression Thoraxdrainage
60 Polytrauma Ziel: O 2 dorthin wo er gebraucht wird = Optimierung Gasaustausch abgeschwächtes Atemgeräusch ggf. hyposonorer Klopfschall Repetiorium Unfallchirurgie: Beatmung (B= Breathing and ventilation) Lungenkontusion differenzierte Beatmungstherapie
61 Polytrauma Repetiorium Unfallchirurgie: Neurologische Funktionseinschränkungen (D = Disability) GCS prädiktiv für weiteren Verlauf SHT I GCS SHT II GCS 9-12 SHT III GCS 8
62 Polytrauma abdominelle Massenblutung Morrison/Koller Pouch Perisplenisch Douglas Pouch Repetiorium Unfallchirurgie:
63 Polytrauma abdominelle Massenblutung - Diagnostik freie Flüssigkeit Repetiorium Unfallchirurgie:
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